DE662223C - Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Mittels zur Abwehr oder Beseitigung pilzlicher Schaedlinge auf Nutzpflanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Mittels zur Abwehr oder Beseitigung pilzlicher Schaedlinge auf Nutzpflanzen

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DE662223C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/16Heavy metals; Compounds thereof
    • A01N59/20Copper

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Mittels zur Abwehr oder Beseitigung pilzlicher Schädlinge auf Nutzpflanzen Die Erfindung betrifft die Herstellung einer fungicid wirkenden, komplexen Kupfer-Ammonium-Verbindung.
  • Kupferverbindungen sind altbekannte Fungicide. Weil sie in löslicher Form aber Pflanzengifte darstellen, müssen sie bei der Anwendung auf Pflanzen in urilöslicher Form benutzt werden. Infolge der Einwirkung der Pflanze selbst oder der zu bekämpfenden Pilze oder auch durch die atmosphärischen Einflüsse werden geringe Mengen Kupfer in Lösung gebracht, die genügen müssen, um die Pilzsporen abzutöten. Ist diese gelöste Kupfermenge zu klein, so ist das Mittel nicht imstande, .den Befall zu beseitigen; ist sie zu groß, so wirkt es giftig gegenüber der zu behandelnden Pflanze: Es wurde gefunden, daß bei einem Zusatz einer Lösung von Kupfersalz (vorzugsweise das Sulfat) und Ammoniak zu einer Wasserglaslösung unlösliche Kupfer-Ammoniak-Kieselsäure-Gele von hoher Beständigkeit entstehen. Je nach der Wasserstoffionenkonzentration der Mischung schwankt die Natur des Gels und die Kupferkonzentration darin in weiten Grenzen. Es wurde festgestellt, daß bei sorgfältiger Abstimmung der Konzentration Aderart, daß die Mischung weder zu sauer noch zu ,alkalisch ist, praktisch alles Küpfer in unlösliche Form gebracht werden kann. Der relative Wirkungsgrad des Kupfers kann durch Änderung der Ammoniak- -und der Wasserglasmengen eingestellt werden. Durch Versuchsreihen konnten folgende für die richtige Wahl der Mischungsverhältnisse wichtigen Grundsätze festgestellt werden: r. Geht man von einer neutralen Mischung aus, so steigt mit dem Sinken der Wasserstoffionenkonzentration der Anteil an löslichem Kupfer.
  • a. Wenn das Verhältnis des Ammoniaks zum Wasserglas in der Mischung steigt, wird der PH-Bereich, in dem das Kupfer sich in unlöslicher Form halten läßt, schmäler.
  • 3. Wenn das Verhältnis von Wasserglas zum Ammoniak in der Mischung steigt, wird der PH-Bereich, in dem das Kupfer sich in unlöslicher Form halten läßt, breiter.
  • q.. Wenn bei der Herstellung der Kupfer-Ammoniak-Kieselsäure-Verbindung verhältnismäßig viel Ammoniak verwendet wird, wird ihre Schutzwirkung vermindert, da sich bei geringem Säurezusatz schon viel Kupfer löst.
  • 5. Wenn bei der Herstellung der Kupferkomplexverbindung verhältnismäßig viel Wasserglas verwendet wird, steigt die Schutzwirkung an, und es bedarf verhältnismäßig großer Säuremengen, um Kupfer in Lösung zu bringen.
  • 6. Mit der Steigerung des Ammoniakzusatzes steigt .der Gehalt an Kupfer im Komplexsalz.
  • 7.. Mit der Steigerung des Wassergla.szusatzes sinkt der Gehalt an Kupfer im Komplexsalz.
  • Aus diesen Auseinandersetzunngen ergibt sich, daß- in dem Komplexsalz eine Verbindung vorliegt, die das Kupfer in unlöslicher
    Form enthält und bei der die Pufferwirkung
    und der Wirkungsgrad des Kupfers derart
    eingestellt werden kann, daß das Mitte.@--
    unschädlich für .die zu behandelnden Pfanze@@o.?
    und gleichzeitig ein Gift für die pilzlicheiv
    Schädlinze ist.
    Bei der Herstellung dieses neuen Kupfer-' komplexsalzes wird z. B. wie folgt verfahren: 23 kg Kupfersulfat wird in 227 1 Wasser gelöst. 25 kg käufliches Wasserglas wird mit Wasser auf g i 1 verdünnt. Dann werden 7,7 kg Ammoniaklösung vom spez. Gewicht o,9 mit Wasser auf etwa go 1 verdünnt, die unter Rühren in die Wasserglaslösung eingetragen werden. In die 227 1 Kupfersulfatlösung werden alsdann unter heftigem Rühren die i8o 1 ammoniakalischer Wasserglas:-lösung langsam eingetragen. Es bildet. sich ein unlösliches Kupferammonsilicat als Gel von blaßblauer Farbe. Die Masse wird auf ein Filtertuch gegeben und der Filterinhalt salzfrei gewaschen. Das Gel kann dann in Fässern oder Trommeln aufbewahrt werden. Zum Gebrauch wird es in Wasser verteilt und verspritzt.
  • Wie oben bereits bemerkt, kann das Verhältnis des Ammoniaks zum Wasserglas verändert werden. Es ist jedoch wesentlich, daß der pH-Wert der konzentrierten Mischung aus Kupfersulfat, Ammoniak und Alkalisilicat nicht größer als 8,o und nicht kleiner als 6,5 ist. Ist die Mischung infolge Mehrgehalts an Ammoniak basischer oder saurer infolge Verminderung des Verhältnisses der Alkalien zu Kupfersulfat, so geht mehr Kupfer in Lösung. Es ist zweckmäßig, während des Zumischens des ammoniakalischen Wasserglases zum Kupfersalz von Zeit zu Zeit Proben zu ziehen, auf ein Filter zu bringen und das Filtrat zu prüfen. Sobald neutrale oder schwach alkalische Reaktiön erreicht wird, wird der weitere Zusatz unterlassen und die Mischung filtriert und gewaschen.
  • Die unlösliche Kupferammoniumsilicatverbindung kann ferner auch so hergestellt werden, daß einer Kupfersulfatlösung so lange Ammoniaklösung zugesetzt wird, bis die Mischung einen pH-Wert von annähernd 6,5 hat, worauf dann so viel Wasserglas zugesetzt wird, daß die Mischung neutral oder schwach alkalisch ist, keinesfalls aber der pH-Wert über 8 steigt.
  • Eine andere Arbeitsweise zur Herstellung des Kupferkomplexsalzes ist folgende: Zunächst wird das Wasserglas zu der Kupfersulfatlösung gegeben, bis der PH-Wert der -Mischung sich 6,8 nähert; alsdann wird die Ammoniaklösung zugegossen, bis die Mischung neutral oder schwach alkalisch ist, wobei- wiederum Sorge getragen wird, daß der pH-Wert 8 nicht übersteigt.
    Bei den verschiedenen Ausführungsformen
    des Verfahrens wird ebenso wie in dem zah-
    ;7enmäßigen Beispiel die Endmischung filtriert
    :.der Filterrückstand mit Wasser salzfrei
    ,..
    e aschen.
    t:@; `An Stelle von Kupfersulfat können für die Herstellung der Kupferkomplexverbindung auch andere Kupfersalze, z. B. Kupferchlorid, verwendet werden.
  • Das Kupferkomplexsalz kann auch in Pulverform als Fungicid verwendet werden. Zu diesem Zweck wird der Niederschlag getrocknet, gemahlen und gesiebt oder gesichtet. Ein inertes Pulver, wie Talkum oder Ton, kann beigemischt werden.
  • Laboratoriums- und Feldversuche haben gezeigt, daß die so hergestellten Kupferverbindungen vorzüglich fungicid wirkende Pflanzenbestäubungsmittel sind, -und zwar in gleichem Maße in wäßriger Suspension wie als trockenes Pulver.
  • Es wurde festgestellt, daß bei richtiger Herstellung das verstäubte Mittel unschädlich für die damit behandelten Kulturpflanzen ist, jedenfalls nicht schädlicher für das Laub von Äpfeln, Pfirsichen, Sonnenblumen, Tomaten, Kartoffeln oder Bohnen als Bordeauxbrühe von gleicher Kupferkonzentration. Ferner ergab sich bei den Proben, daß das Mittel von starker fungicider Wirkung z. B. gegen Ventura inaequalis; Cylindros P.orium pomi Brooks, Pestalotia macrotricha war. Der Wirkungswert und die Nutzbarmachung des Kupfers kann nach ,den weiter oben .dargelegten Grundsätzen schon bei der Darstellung des Mittels, der Natur der zu behandelnden Pflanzen und des Pilzbefalles angepaßt werden. Das naß verspritzte Mittel enthält von 0,03 bis o,q.oo/o Kupfer. Zur trockenen Zerstäubung kann die reine Verbindung oder diese in Mischung mit der vierfachen Menge pulverförmigen Verdünnungsmittels verwendet werden.
  • Weitere Untersuchungen zeigten, daß das neu vorgeschlagene Mittel vorzüglich gegen Apfelschorf wirkt. Es war gegenüber den bekannten Kupfer- oder Arsenmitteln eben-. den phenolhaltigen Präparaten und der Schwefelkalkbrühe wesentlich überlegen.
  • Es wurde die Wirkung der Komplexverbindung als Saatgutbeizmittel, z. B. bei Gurkensamen, festgestellt, der mit der Kupferverbindung in Pulverform geschüttelt wurde, wobei der nicht .anhaftende Staub abgesiebt wurde. Während von den nicht behandelten Gurkensämlingen nur 3,6% zu Pflanzen erwuchsen, gingen aus 5q.% der behandelten gesunde Pflanzen hervor. Ein gleiches Ergebnis wurde beim Beizen von Erbsen erzielt: 430/0 gesunde Pflanzen bei behandelter Saat und nur 7% bei unbehandelter Saat. Das Wesen der Erfindung liegt, wie nochmals unterstrichen werden soll, darin, daß ein komplexes Kupfersalz geschaffen ist, dessen Löslichkeit in Wasser so gering ist, daß.. dliie ' Lösung gegenüber den Pflanzen eine Ger= stör ung nicht ausüben kann, aber gleichzeitig imstande ist, sei es durch Einwirkung der Atmosphärilien oder der zu zerstörenden Pilze selbst, so viel Kupfer abzugeben, äaß die Pilze und deren Sporen vernichtet werden.

Claims (3)

  1. PATENTAN SP.RÜC11E: i. Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Mittels zur Abwehr txler Beseitigung pilzlicher Schädlinge auf 1\1utzpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß ein lösliches Kupfersalz, Ammoniak und ein lösliches Silicat in wäßriger Lösung in solchen Verhältnissen gemischt werden, daß der PH-Wert der Mischung zwischen 6,5 und 8,o liegt, worauf der Niederschlag von der Flüssigkeit getrennt, salzfrei gewaschen, getrocknet oder. in Konzentrationen von 0,03 bis 0,40% Kupfergehalt in Wasser suspendiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß einer wäßrigen Kupfersulfatlösung eine wäßrige Lösung von Wasserglas und Ammoniak zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Kupfersulfatlösung so lange mit Ammoniak versetzt wird, bis die Mischung einen pH-Wert von annähernd 6,8 aufweist, worauf Wasserglaslösung hinzugefügt wird, bis die Mischung, ohne den pH-Wert von 8,0 zu überschreiten, neutral oder schwach alkalisch ist. q.. "Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserglaslösung zu einer Kupfersulfatlösung zugesetzt wird, bis @derpH--Wert annähernd 6,8 ist, worauf die Mischung mit Ammoniak versetzt wird, bis sie, ohne den pH-Wert von 8,o zu überschreiten, neutral oder schwach alkalisch ist.
DEST51626D 1933-12-23 1933-12-23 Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Mittels zur Abwehr oder Beseitigung pilzlicher Schaedlinge auf Nutzpflanzen Expired DE662223C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0166185A1 (de) * 1984-05-23 1986-01-02 Norddeutsche Affinerie Ag Verfahren zur Herstellung von Kupfer-II-hydroxid

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0166185A1 (de) * 1984-05-23 1986-01-02 Norddeutsche Affinerie Ag Verfahren zur Herstellung von Kupfer-II-hydroxid
US4614640A (en) * 1984-05-23 1986-09-30 Norddeutsche Affinerie Ag Process of producing copper (II) hydroxide

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