DE1692072A1 - Konservierungsmittel - Google Patents
KonservierungsmittelInfo
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Description
AGR.PATS.A. Ί692072
CH 4000 Basel 21 (Schweiz/Switzerland) ' 5a - 2553*
DrF.Zumstein-Dr.EAssrnann·
Dr. R. Koinuj.berger
::ba
München 2, Bräuhcussirafje 4/ltt
Konservierungsmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Konservierungsmittel
für essbare Pflanzenteile· und Verfahren zur Konservierung von essbaren Pflanzeriteilen unter Verwendung von .
mikrobiziden Salzen des ö-Acetyl-e-hydroxychiiolins.
Unter dem Begriff "essbare Pflanzai teile" werden im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung die Blüten, Samen, Früchte, Blätter, Sprosse, Wurzeln, Knollen und Zwiebeln von Nutzpflanzen
verstanden, vorzugsweise von.solchen Pflanzen, die als Nahrungs- und Genussmittel dienen.
Aus der Literatur sind eine Reihe mikrobizider Wirkstoffe zur Konservierung von Früchten bekannt geworden, zum
Beispiel Diphenyl, Alkal'imetallsalze des o-Hydroxy-diphenyls,
des Chlor-hydroxydiphenyls und des Salicylanilids, ferner Thioharnstoff,
Ammoniak, Schwef eldioxyd, Kohlendioxyd etc. [Ulimann,
3. Auflage, Band 11, Seite 440-462 (I960)]. Solche Substanzen
genügen aber nur teilweise den gestellten Anforderungen, da sie entweder eine zu geringe Wirkungsbreite und Wirkungdauer,
eine zu hohe Warmblütertoxizität oder einen unangenehmen
Geruch haben.
Es wurde nun gefunden, dass Salze des 5-Acetyl-8-hydroxychinolins mit einer mehrbasisda^ starken,-anorgani-
2 0 9 8 12/0267 &AD original
sehen Säure ausgezeichnete mikrobizide Eigenschaften besitzen.
Sie sind ganz besonders wirksam gegen ein breites Spektrum von Mikroorganismen, die essbare Pflanzenteile nach
dem Abernten befallen. Zu solchen Mikroorganismen gehören Bakterien,
Hefen und Pilze. Aus diesem Grunde sind die neuen Salze besonders wertvoll als Wirkstoffe in Konservierungsmitteln,
die beispielsweise für Citrusfrüchte,. wie Grapefruits, Orangen, Zitronen, ferner Bananen, Ananas, Avocados, Mango, Guajava,
Litschi, Nüssen, Aepfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Pflaumen, Beeren, Bataten, Kartoffeln, Yams Knollen, Rüben, Zwiebeln,
Salate, Artischocken, Kohl, Spargel, Speisepilze etc. verwendet
werden. Diese Salze besitzen ausserdem die auch sonst für Wirkstoffe zur Lebensmittelkonservierung erforderlichen Eigenschaften,
das heisst, dass sie in der für Erhaltung der Lebensmittel
erforderlichen Konzentration für den Menschen nicht giftig sind und den Geschmack und Geruch der Nahrungsmittel
nicht beeinträchtigen. Die Salze stellen praktisch neutrale Verbindungen dar und verändern den pH-Wert des Substrates
nicht. · .__ '
Unter Salzen des S-Acetyl-e-hydroxy-chinolins mit mehr-"
basischen, anorganischen, starken Säuren sind insbesondere die Salze zweibasiger Säuren, wie der Schwefelsäure,. der Phosphorsäure, der Borsäure, ferner mehrbasiger Säuren, wie der P-yrophosphorsäure,
zu verstehen. Solche Salze sind bisher nicht bekannt geworden. Das 5-Acetyl-8-hydroxy-chinolin selbst ist
aus J. Am. Chem. Soc. 52, 4433 - 4436 (1930), seine fungizide
Wirksamkeit aus dem deutschen Patent Nr. 961,668 bekannt, Es
'2098 1-2/0267
'BAD ORIGINAL-
ist'ferner bekannt, dass bei der Handhabung von 5-Acetyl-8-hydroxy-chinolin
und seinem Hydroohlorid eine starke Reiz-· wirkung auf Haut und insbesondere auf Schleimhäute auftritt.
Im Gegensatz dazu sind die neuen Salze ohne jeden irritierenden Effekt auf die Haut und die Schleimhäute; weiterhin
sind sie wenig toxisch und dadurch für eine praktische . Anwendung besonders geeignet.
Die neuen Salze können nach üblichen Verfahren, zum
Beispiel durch Umsetzung des 5-Acetyl-8-hydroxy-chinoiins
mit der entsprechenden Menge Säure hergestellt werden. Sie
sind gut kristallisierende Verbindungen, die an der Luft,
sowie in neutralen oder schwach sauren Medien, im Gegensatz zum S-Acetyl-S-hydrOXy-chinolin, sehr beständig sind. Das
Sulfat des S-Acetyl-S-hydroxy-chinolins hat den. Schmelzpunkt
237-238°, und das Phosphat schmilzt bei 230-2350C
(Zersetzung).
Für die Konservierung essbarer Pflanzenteile kommen
als Wirkstoffe insbesondere die Salze des ö-Acetyl-S-hydroxychlnolins
mit der Schwefelsäure und der Phosphorsäure in Betracht« Diese beiden Salze zeichnen sich durch gute fungitoxische
Eigenschaften aus. In Wasser und in organischen Lösungsmitteln sind sie zu einem gewissen Grad löslich»
Die fungitoxische Wirkung der neuen Salze wurde
an folgenden Pilzarten
Peniclllium Italicum
Penicillium digitatum
Aspergillus niger · .
Botrytis cinerea
209812/0267 Βαό
durch den sogenannten "Sporenkeimungstest" ermittelt.
Je 1 cm einer 0,1 %igen und 0,01 $igen Lösung
der Wirkstoffe in einem geeigneten Lösungsmittel, zum Beispiel Aceton, wird auf je 2 Glasplatten (Objektträger
26 χ 76 mm) unter gleichen Bedingungen au&etragen. Das Lösungsmittel wird abgedampft, und man erhält auf den
Glasplatten einen gleichmässigen Wirkstoffbelag. Diese Platzten
werden mit Sporen der obengenannten Pilze beimpft und in Schalen in einer mit Wasserdampf nahezu gesättigten Atmosphäre
bei Raumtemperatur gelagert. Die gekeimten Sporen werden zweimal ausgezählt, das erste Mal nach 48 Stunden,
das zweite Mal nach 72 Stunden. In den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse zusammengefasst.
Verbindung | Konz.$ | Penici itali 48 h |
\ Ilium cum 72 h |
Wirkung Penicj digit 48 h |
; gegen .Ilium ; a turn 72 h |
Asperg nig 48 h |
illus er 72 h |
5-Acetyl-S-hydroxy- chinolin-phosphat |
0,1 0,01 |
++ | ++ | ++ ++ |
++ ++ |
++ | ++ |
5-Acetyl-8-hydr- oxy-chinolin- sulfat |
0,1 0,01 |
++ | ++ | ++ + |
++ + |
++ | ++ |
Diphenyl | ο,ί ο,oi |
- | - | + | - | - | - |
Natrium-o-chlor- phenyl-phenolat |
0,1 0,01 |
- | - | + + |
- | - | - |
Tetramethylthi- uram-disulfid |
0,1 0,01 |
- | + + |
+ | — | _ | |
Kontrolle | - | - | - | - | - | - |
209812/026?
BAD ORIGINAL
Verbindung | Konz. % | Botryti 48 h |
s cinerea 72 h |
5-Acetyl-8-hydroxy- chinolin-sulfat |
0,1 0,01 |
++ | ++ |
Diphenyl | 0,1 0,01 |
- | - |
Tetramethylthiuram- disulfid |
0,1 0,01 |
- | - |
Kontrolle | - | - |
++ die vollständige Keimungshemmung, bewirkt durch den Rückstand von 1 cm^ Wirkstofflösung,
+ eine 60 bis 90 $ige Keimungshemmung, bewirkt durch
den Rückstand von 1 cm3 Wirkstofflösung,
- keine Keimungshemmung..
Die konservierende Wirkung des 5-Acetyl-8-hydroxychinolin-sulfats
wird an mit Phytophthora infestans (Braunfäule) infizierten Kartoffeln gezeigt:
Kartoffelknollen wurden mit Stecknadeln je 48 Mal
gestochen und hierauf in eine Phytophthora-Zoosporen-SuspensLon 60 (Versuch 1) Dzw. 30 (Versuch 2) Minuten lang eingelegt.
Nach dem Antrocknen wurde ein Teil der so infizierten Knollen in eine 0,4 $ige, ein anderer Teil in eine 0,8 %ige
und ein dritter Teil in eine 1,2 $ige Lösung von 5-Aceto-8-hydroxychinolLn-sulfat
getaucht. Nach der Behandlung wurden die Kartoffelknollen trocknen gelassen und sofort in feuchtes
208812/0267
Vermiculit bzw. Sägemehl eingelegt. Zur Kontrolle schälte
man die Kartoffeln nach 18 Tagen und untersuchte die Knollenoberfläche auf Phytophthorabefall.
Konzentration in % |
Befall durch Versuch 1 |
Phytophthora Versuch 2 |
0,4 | 28$ | 40$ |
0,8 | 0% | 3% |
1,2 | 0% | Ofo |
unbehandelt | 33% | lb% |
Die Konservierung erfolgt gemäss der vorliegenden Erfindung, indem man die zu konservierenden essbaren Pflanzenteile
mit einer Schutzschicht aus den Salzen versieht. Dies kann entweder durch Eintauchen, Besprühen, Waschen
oder Bestreichen mit flüssigen oder wachsartigen Zubereitungen der Wirkstoffe erfolgen. Auf Grund ihrer vorteilhaften
Löslichkeit in Wasser können die neuen mikrobiziden Salze in vielen Fällen in Form wässriger Lösungen angewendet
werden. Andererseits ist es möglich, die Wirkstoffe zusammen mit geeigneten unschädlichen Dispergatoreri, wie
pflanzlichen Oelen, Fetten oder Wachsen zu vermischen und diese dispergierbaren Aufarbeitungen als wässrige, bis wasserfreie
Dispersionen anzuwenden.
Als Lösungsmittel für derartige Dispersionen komrn-.-r;
ungiftige, niedrig siedende, organische Lösungsmittel, wL·';
niedere Kohlenwasserstoffe, Ketone, Alkohole und Aether in Betracht.
209812/0267
Die folgenden Ausführungsformen erfindun^emässer
Mittel dienen zur Erläuterung vorliegender Erfindung; soweit nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist, bedeuten Teile ·
und Prozente Gewichtsteile und Gewichtsprozente.
20 Teile ö-Acetyl-e-hydroxy-chinolin-sulfat,
20 Teile einer 1 $igen wässrigen Hydroxyäthylcellulose,
3 Teile ditertiäres Acetylenglykol, 57 Teile destilliertes Wasser
werden in einem Mischer zu einer dünnflüssigen 20 $igai Paste
vermählen und homogenisiert. Die Paste löst sich bei direkter Zugabe zu Wasser zu einer milchigen Dispersion auf. In eine
1 faige Dispersion werden frisch geerntete Orangen eingetaucht;
man beobachtete, dass die Früchte nach einigen Tagen keinerlei Schäden durch Mikroorganismen aufweisen.
95 Teile S-Acetyl-S-hydroxy-chinolin-sulfat und
5 Teile Igepal CA 630®
oder ein anderes geeignetes, vorzugsweise nichtionisches Netzmittel werden homogenisiert und in einer Stiftenmühle
fein gemahlen. Dieses pulverförmige Konzentrat stäubt nicht und löst sich in Wasser rasch auf. Eine z.B.-l $ige Brühe :
ergibt eine gleichmässige Benetzung der behandelten Früchte.
2 0 9 812/0267
10 Teile S-Acetyl-e-hydroxy-chinolin-phosphat,
15 Teile Aethoxyäthanol,
15 Teil'e Dimethylformamid,
15 Teil'e Dimethylformamid,
10-Teile Emulgator, bestehend aus einem Gemisch von
Ca-SaIz der Dodecylbenzolsulfonsäure und Nonylphenol-polyoxyäthylen (z.B. P 140 HFP ®)
50 Teile Petrol (Siedebereich 230 - 270°).
Dieses Gemisch stellt ein 10 $iges Emulsionskonzentrat
dar, das mit Wasser zu Emulsionen jeder gewünschten Konzentration verdünnt werden kann.
Eine 1 %ige wässrige Emulsion wird zur Behandlung von
Schimmelbefall (z.B. Penicillium italicum) auf Grapefruits verwendet. Hierzu werden die Früchte in die Emulsion eingetaucht
und dort einige Sekunden belassen. Anschliessend lässt man die Früchte abtropfen und abtrocknen. Durch diese Behandlung
wurde der Pilzbefall stark reduziert und jegliche Neuinfektion verhindert.
2 0.9812/0267 CQPV
Claims (4)
1. Konservierungsmittel für essbare Pflanzenteile, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff mindestens ein
Salz des ö-Acetyl-S-hydroxy-chinolins mit einer mehrbasischen,
starken, anorganischen Säure enthält.
s I
2. Konservierungsmittel für essbare Pflanzenteile gemäss
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff das ö-Acetyl-S-hydroxy-chinolin-sulfat enthält.
3. Konservierungsmittel für essbare Pflanzenteile gemäss
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff das S-Acetyl-e-hydroxy-chinolin-phosphat enthält.
4. Verfahren zur Konservierung von essbaren Pflanzenteilen,
dadurdi gekennzeichnet, dass diese Pflanzenteile mit
mindestens einem Salz des 5-Acetyl-8-hydroxy-chinolins mit einer mehrbasischen, starken, anorganischen Säure behandelt
werden.
werden.
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