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Verfahren zur Darstellung von Monoaroyldiaminen der Benzolreihe Es
ist bekannt, Monoaroylphenj-lendiamine dadurch herzustellen, daß man aroylierte
Nitraniline reduziert. Infolge der Schwerlöslichkeit der arolylierten Nitraniline
und der Reduktionsprodukte in Wasser und den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln,
wie Alkohol. Benzol usw., bereitet das Verfahren in vielen Fällen technische Schwierigkeiten.
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Es wurde nun gefunden, daß man in glatt verlaufender Reaktion zu diesen
Basen auch gelangt, wenn man von den Nitrophenylamiden aromatischer Sulfonsäuren
ausgeht. Hierbei werden infolge der in diesen Körpern befindlichen Gruppe NHSO,
in wäßriger Natronlauge lösliche Produkte erhalten, die sich leicht durch Behandeln
mit aromatischen oder aromatisch-aliphatischen Carbonsä urehalogeniden in der freien
Aminogruppe arovlieren lassen. Aus den so erhältlichen Aroylarylsulfonsäureverbindungen
werden nun die Monoarovldiaminoverbindungen in glatt verlaufender y Reaktion durch
Behandeln mit konzentrierter Schwefelsäure erhalten, wobei nur die Arylsulfonsäuregruppe
abgespalten wird, die Aroylgruppe dagegen intakt bleibt. Die Reduktion kann in allen
Fällen mit dem billigsten Mittel, nämlich Eisen, ausgeführt werden, da die Abtrennung
der alkalischen Lösung der Aminophenylsulfami,de von dem Eisenoxydschlamm keine
Schwierigkeiten verursacht. Natürlich können auch andere Reduktionsmittel angewandt
werden.
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Das beschriebene Verfahren gestattet in vielen Fällen auch die Herstellung
von Basen, die infolge der Schwerzugänglichkeit der Nitroaminoverbindungen auf anderem
Wege nur umständlich zu erhalten sind; z. B.
wegen der schweren Zugänglichkeit des Nitroamins
Die Reaktion verläuft nach folgendem Schema:
(Ar - Aryl). Die Ausbeuten an Zwischen-und Endprodukten sind gut. Sie können bis
95 % betragen.
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Es ist bekannt, daß man das Monoaminoanthrachinon acetylieren, dann
nitrieren, verseifen, und das Nitroaminoanthrachinon durch Benzoylierung und Reduktion
in das Monobenzoylaminoanthrachinon umwandeln kann. Der speziell für das Aminoanthrachinon
erwähnte Weg wird sich zwar auch auf Benzolderivate übertragen lassen, aber die
so dargestellten Körper sind nicht identisch mit den Körpern, die nach vorliegendem
Verfahren erhalten werden. Nach dem bekannten Verfahren tritt die Benzoylgruppe
an die Stelle der Acetylgruppe; nach dem vorliegenden aber tritt sie in die zweite
Aminogruppe, so daß man den isomeren Körper erhält.
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Beispiel i 322 kg nach der Patentschrift 157 859 hergestelltes 5-Nitro-4-methyl-2-benzolsulfamino-i-methoxybenzol
vom Schmelzpunkt 207 bis 2o8° werden mit Eisen und Salzsäure reduziert. Hierauf
macht man mit Natronlauge alkalisch und preßt die sich in Lösung befindende Aminoverbindung
vom Eisenschlamm ab. Zum Filtrat gibt man bei 3o bis 40° allmählich unter gutem
Rühren 16o kg Benzoylchlorid, wobei die sich bildende Benzoylverbindung ausfällt.
Man saugt ab, wäscht mit Wasser nach und trocknet. Schmelzpunkt 168 bis 17i°.
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396 kg des so erhaltenen 5-Benzoylamino-4-methyl-2-benzolsulfamino-i-methoxybenzols
werden in die 3,5fache Menge Schwefelsäure 66° Be bei 2o bis 30° eingetragen. Es
tritt Lösung ein. Am folgenden Tage gießt man auf Eis. Das 5-Benzoylamino-4-methyl-2-amino-i-methoxybenzol
scheidet sich als Sulfat aus. Man saugt ab und wäscht mit Kochsalzlösung neutral.
Das Sulfat wird in heißem Wasser gelöst, durch ein Filter gepreßt und mit Soda die
freie Base ausgefällt. Weiße Nädelchen vom Schmelzpunkt 185o.
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Nimmt man in obigem Beispiel statt 5 - Nitro -4-methyl-2-benzol sulfamino-i-methoxybenzol
das 5-Nitro-4-methyl-2-benzolsulfamino-i-äthoxybenzol vom Schmelzpunkt
175', reduziert dasselbe wie üblich mit Eisen und Salzsäure und benzoyliert
die natronalkali;s:ch vom Eisen abgesaugte Lösung wie oben beschrieben, so erhält
man das 5-Benzoylamino - 4 - methyl - 2 - benzolsulfaminoi-äthoxybenzol vom Schmelzpunkt
148°.
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Trägt man dasselbe in 4 Teile Schwefelsäure 66° B6 ein und gießt nach
24 Stunden auf Eis, so scheidet sich das Sulfat des 5-Benzoy lamino-4-methyl-2-amino-i-äthoxybenzols
aus. Durch Lösen in heißem Wasser, Filtrieren und Fällen mit Soda erhält man die
freie Base.
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Beispiele Behandelt man die Reduktionsbrühe nach Beispiel i, Absatz
i, die das Natriumsalz des 5-Amino-4-methyl-2-benzolsulfamino-i-methoxybenzols enthält,
anstatt mit 16o kg Benzoylchlorid mit 190 kg 4-Methoxybenzoylchlorid und zerlegt
das Kondensationsprodukt mit konzentrierter Schwefelsäure, wie oben angegeben, so
gelangt man über das Sulfat zum 5-(4'-)Methoxybenzoylamino-4-methyl - 2 - amino
- i - methoxybenzol vom Schmelzpunkt 212°.
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Nimmt man an Stelle von Benzoylchlorid das i-Naphthoylchlorid und
zerlegt das Kondensationsprodukt mit Schwefelsäure, so ,erhält man das 5 - (i'-)
Naphthoylamino-4-methyl-2-.amino-i-methoxybenzol vom Schmelzpunkt i84°.
Beispie13
356,51:g 5-Nitro-4-clilor-2-toluolsulfaniinoi-nietlioxybenzol vom Schmelzpunkt i7o',
dargestellt nach der Patentschrift 157859, werden mit Eisen und Ameisensäure reduziert
und die natronalkalisch vom Eisen getrennte Aminov erbindung bei 25 bis 30' unter
gutem Rühren mit i6o lcg Benzovlchlorid versetzt. Das Kondensationsprodukt scheidet
sich nach einiger Zeit aus. Es wird abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Schmelzpunkt
175'.
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ioo kg 5-Benzoylamino-4-chlor-z-toluolsulfamino-i-methoxybenzol werden
in 40o kg Schwefelsäure 98 °/oig bei Zimmertemperatur eingetragen und die Lösung
nach 24 Stunden auf Eiswasser gegossen. ' Das sich ausscheidende Sulfat des 5-Benzoylamino-4-chlor-2-ainino-i-methoxybenzols
wird abgesaugt und mit Salzlösung gewaschen. Es wird in heißem Wasser gelöst, filtriert
und mit Ammoniak als Base gefällt. Es bildet schneeweiße Nädelchen vom Schmelzpunkt
17.I'. Beispiel4 306 kg 2-Methyl-4-nitro-i-toluolsulfaminoben7ol (s. Patentschrift
157859) werden mit Eisen und Salzsäure normal reduziert. Man macht nach beendigter
Reduktion natronalkaliscb und saugt vom Eisenschlamm ab. In die Brühe werden bei
30 bis 40° unter Rühren langsam 141 kg Benzoylchlorid eingeliebert. Die ausfallende
Benzoylv erbindung wird abgesaugt und getrocknet.
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ioo kg derselben werden in 4oo lcg Schwefelsäure 98 °/oig eingetragen
und die Lösung nach i- bis 2tägigem Stehen auf Eis gegossen. Es scheidet sich das
Sulfat des 2-Methyl-4-benzoylphenylendiamins aus. Beispiel s i66kg 6-Nitro-4-amino-i,
3-diinethylbenzol (s. Beilstein, 3. Aufl., z. Bd., S.543) werden in der gleichen
Menge Pyridin bei 6o' gelöst und unter Rühren zwischen 6o und ioo' mit 177 kg Benzolsulfonsäurechlorid
versetzt. Nach 1/2 bis istündigem Nachruhren gibt man 30o kg Wasser zu, saugt das
auskristallisierte Benzolsulfaminonitroxylol ab, wäscht es mit Wasser nach und trocknet
es. Schmelzpunkt 1q.8'.
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3o6 kg obigen Produktes werden, wie üblich, in 2ooo 1 Wasser mit 3oo
kg Eisen und 2o kg Salzsäure reduziert. Man macht mit Natronlauge alkalisch, preßt
vom Eisen ab und rührt in die Brühe 141 kg Benzoylchlorid ein. Die sich ausscheidende
Benzovlverbindung wird abgesaugt und getrocknet.
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ioo kg derselben werden in 40o kg Schwefelsäure 66' Be eingetragen.
Man erwärmt auf etwa 6o' und hält diese Temperatur etwa i bis 2 Stunden. Nun gießt
man auf Eis, wobei das 6-Benzoylamino-4-amino-i, 3-dimethylbenzol als Sulfat sich
ausscheidet. Man löst dasselbe in heißem Wasser, filtriert und fällt die Base mit
Soda aus. Weiße Nadeln; Schmelzpunkt 176'.