DE504341C - Verfahren zur Darstellung von Substitutionsprodukten des Carbazols - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Substitutionsprodukten des Carbazols

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DE504341C
DE504341C DEI33135D DEI0033135D DE504341C DE 504341 C DE504341 C DE 504341C DE I33135 D DEI33135 D DE I33135D DE I0033135 D DEI0033135 D DE I0033135D DE 504341 C DE504341 C DE 504341C
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carbazole
acid
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diazo
substitution products
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DEI33135D
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Inventor
Dr Fritz Ballauf
Dr Friedrich Muth
Dr Albert Schmelzer
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Verfahren zur Darstellung von Substitutionsprodukten des Carbazols Die in der Literatur beschriebene Diazoverbindung aus 3-Aminocarbazol (s. z. B. M o r g a n & R e a d, Journ. chem. Soc. 121, S.2709), verhält sich wesentlich anders, als die Diazoverbindungen von aromatischen Aminen.
  • Durch Behandlung mit Kupferpulver und schwefliger Säure entsteht z. B. daraus nur Carbazol, aber keine Sulfinsäure (vgl. C. G. Schwalbe und S. Wolff, Ber. 44 19r 1 ] , S. 23.I), durch Behandlung mit Kupferrhodanid ebenfalls nur Carbazol (Schwalbe o. a. O.). Beim Verkochen der Diazolösung scheidet sich in verwickelter anormaler Reaktion als Hauptprodukt eine grünbraune amorphe Masse aus, daneben entsteht nur in geringer Menge 3-Oxycarbazol (vgl. O. Ruff und V. Stein, Ber. 34, [190i] Seite 1683). Selbst unter bestimmten Vorsichtsmaßregeln erhält man aus Carbazol-3-diazoniumchlorid in der Hauptsache Carbazol und nur in sehr geringer Ausbeute 3-Chlorcarbazol (vgl. Tucker Journ. chem. Soc. 1z5, S. 1144 bis 1148.
  • Es gelingt also nicht oder nur sehr schwer, aus p-Aminocarbazolen über die Diazoverbindungen nach bekannten Methoden zu Derivaten des Carbazols zu gelangen.
  • Es wurde nun die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, daß die übrigen Amine des Carbazols sich vollkommen anders verhalten. Ihre Diazoverbindungen gehen spielend sämtliche bekannten Diazoumsetzungen ein und verhalten sich hierin in jeder Weise wie ein einfaches aromatisches Amin.
  • So entsteht z. B. durch Behandlung der Diazoverbindung des 2-Aminocarbazols mit Kupferpulver und schwefliger Säure in beinahe quantitativer Ausbeute die Carbazol-2-sulfinsäure. Ferner entsteht durch Verkochen der Diazoverbindung das 1- oder 2-Oxycarbazol leicht in Ausbeuten von über 80'/".
  • Diese neue überraschende Beobachtung führte zu einer großen Anzahl bisher in der Literatur unbekannter Derivate des Carbazols, die als Zwischenprodukte für Farbstoffe und Heilmittel Verwendung finden sollen.
  • Hiernach sind z. B. folgende Carbazolderivate leicht zugänglich geworden: Oxycarbazole und Derivate wie Äther, Ester usw., Halogencarbazole, Cyaiicarbazole und hieraus Carbazolcarbonsäuren und ihre Derivate, wie Ester, Säureamide der aliphatischen, aromatischen und heterocyklinischen Reihe, schwefelhaltige Derivate des Carbazols, z. B. Sulfinsäuren usw.
  • Beispiel i 54 kg i-Amiiiocarbazol werden in 50o 1 Wasser unter Zusatz von 6o kg Salzsäure 35"1" gelöst und unter Kühlung in einer Lösung von 2o kg Natriumnitrit in Zoo 1 Wasser in üblicher Weise dianotiert. Die Diazolösung läßt man in kochendes Wasser einlaufen. Es entwickelt. sich reichlich Sticki stoff. Beim Erkalten scheidet sich ein hellgelber Niederschlag aus. Dieser wird in Natronlauge gelöst, filtriert und mit Salzsäure das i-Oxycarbazol ausgefällt. Aus Toluol kristallisiert es in farblosen Blättchen vom F. P. 164°. .
  • Beispie12 54 kg 2-Aminocarbazol werden wie in Beispiel i angegeben dianotiert und verkocht. Das 2-Oxycarbazol wird aus verdünnter Natronlauge mit Säure umgefällt. Aus Alkohol erhält man es in silberglänzenden Blättchen vom F. P. 276°.
  • Das 2-Oxy carbazol wurde durch die üblichen Umsetzungen charakterisiert. Der Aethylätlier kristallisiert aus Alkohol in glänzenden Blättchen vom F. P. 2i7°. Das Acetylderivat stellt ebenfalls Blättchen dar, die bei 188° schmelzen.
  • Beispiel 3' 54 kg 2-Aminocarbazol werden wie in Beispiel i angegeben dianotiert. Die Diazolösung läßt man einlaufen in eine salzsaure Kupferchlorürlösung aus ioo kg Kupfersulfat und So kg Natriumchlorid. Beim Erwärmen tritt unter Stickstoffentwicklung die Umsetzung ein. Man filtriert und kocht den Rückstand mit Eisessig aus. Beim Erkalten scheidet sich das 2-Chlorcarbazol in glänzenden farblosen Blättchen vom F. P. 24q.° aus. Die Verbindung ist mit der von U 1 1 m a n n (vgl. Ann. 332, S.97) durch Synthese erhaltenen identisch.
  • Beispiel4 54 kg 2-Aminocarbazol werden dianotiert. Die Diazolösung gibt man in eine erwärmte Lösung von i25 kg Cyankaliuin und i i6 kg Kupfersulfat in Zoo 1 Wasser. Dann wird gekocht bis zum Aufhören der Stickstoffentwicklung und der Rückstand wird mit Benzol extrahiert. Das Nitril scheidet sich in langen Nadeln vom F. P. 138° aus. Es wird durch Kochen mit alkoholischer Kalilauge leicht verseift zur Carbazol-2-carbonsäure. Diese kristallisiert aus Alkohol in Nadeln vom F. P. 3r9°. Die Carbonsäure löst sich spielend in Natriumcarbonatlösung und in Natronlauge. Zur Identifizierung wurde der Äthylester (Blättchen F. P. i85°) und verschiedene Säureamide dargestellt, z. B. aus p-Toluidin: glänzende langgestreckte Blättchen vom F. P.:294'. oder aus Dimethylamin: breite Nadeln vom F. P. i98°, oder aus Aminoanthrachinonen gelbe Pulver, F. P. über 300°.
  • Beispie15 541g i-Aminocarbazol werden wie in Beispiel i angegeben dianotiert und zum Nitril umgekocht. Das Rohnitril wird mit alkoholischer Kalilauge verseift zur Carbazol-i-carbonsäure. Aus Eisessig kristallisiert die Carbazol-i-carbonsäure in farblosen, blau fluoreszierenden Blättchen vom F. P. 271 bis 272°. Die Säure ist mit der von C i a m i -c i a n & S i 1 b e r (vgl. Ganz. chim. ital. 12, S.272), durch Einwirkung von Kohlensäure auf Carbazolkalium erhaltenen in jeder Weise identisch.
  • Beispiel 6 541g 2-Aminocarbazol werden dianotiert. Die Lösung wird mit schwefliger Säure gesättigt und mit Kupferpulver zersetzt. Wenn die Stickstoffentwicklung beendet ist, filtriert man, kocht den Rückstand mit Natronlauge aus und fällt mit Mineralsäure die Sulfinsäure aus. Zur Reinigung löst man sie wieder in Natronlauge und scheidet mit Natriumchlorid das carbazol-2-sulfinsaure Natrium als schwachgelblich gefärbtes sandiges Pulver aus.
  • Die Sulfinsäure gibt die normalen Umsetzungen, wie z. B. Oxydation mittels alkalischem Permanganat zur Sulfonsäure, oder Reduktion zum Mercaptan bzw. Disulfid.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Substitutionsprodukten des Carbazols, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diazoverbindungen von Aminocarbazolen, mit Ausnahme derjenigen aus 3-Aminocarbazol, den bei aromatischen Aminen gebräuchlichen Umsetzungsreaktionen unterwirft.
DEI33135D 1928-01-06 1928-01-06 Verfahren zur Darstellung von Substitutionsprodukten des Carbazols Expired DE504341C (de)

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