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Sicherungsvorrichtung für elektrische Leitungen Die Erfindung bezieht
sich auf solche Sicherungsvorrichtungen für elektrische Leitungen, bei denen die
Leitungen mittels je eines Steckers an einen mit Druckluft gefüllten Schaltkasten
angeschlossen sind. Die Erfindung gewährleistet auch bei Verletzungen der durch
Stecker angeschlossenen Leitungen ein selbsttätiges und schnelles Abschalten des
Stromes und kommt somit in erster Linie für Bergwerke, allgemein für durch Gase
o. dgl. gefährdete Räume in Betracht.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Eine Stromleitung, deren Drähte mit a1 und a= bezeichnet sind, ist
lose in Schläuche b, b1 gelegt und der Schlauchlänge entsprechend unterteilt: An
den Enden des Schlauches b ist ein Stecker d angeordnet, mit dessen
Polen die Drähte a1 und a= verbunden sind. Eine zweite Leitung, die zur Verbrauchsstelle
führt, ist in einem Schlauch b1 eingeschlossen und mit einem Stecker c verbunden.
Die Enden der Schläuche b, b1 sind auf den Steckern c und d luftdicht befestigt.
Zwischen den Stiften des Steckers c - ist ein Röhrchen cl angeordnet, das durch
den Körper des Steckers hindurchtritt und ein Stück aus dem Stecker herausragt.
Der Schalter sitzt in einem Gehäuse e, das luftdicht abgeschlossen ist. In dem Gehäuse
e ist ein Zylinder f angeordnet, in dem ein Differentialkolben g, g1 frei spielen
kann. Das weitere Ende des Zylinders f ist offen, während an das geschlossene andere
Ende ein aus dem Gehäuse e herausragender Rohrstutzen f= angeschlossen ist. Der
Kolben g, g1 ist durch eine Schubstange lt mit einem Schalter i gelenkig verbunden,
der in der in Abb. i in ausgezogenen Linien dargestellten Lage die leitende Verbindung
zwischen den Steckern c und d herstellt, während in seiner anderen, in punktierten
Linien dargestellten Endstellung, in der er gegen einen festen Anschlagstift k anliegt,
die Verbindung unterbrochen ist. Zwischen den für den Stecker c bestimmten Polen
des Gehäuses e ist das Gehäuse durchbohrt, und die Bohrung ist an ihrem weiten äußeren
Ende mit einer geeigneten Abdichtung versehen, in die bei eingesetztem Stecker c
das Röhrchen cl luftdicht hineinragt. Der Rohrstutzen f2 besitzt innerhalb des Gehäuses
e einen seitlichen Rohransatz f3, der in einer Düse endigt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Wird
bei der dargestellten Stellung der Teile an den Stutzen f2 eine Druckluftleitung
angeschlossen, so hat das in den Zylinder f hinter den Kolben g1 einströmende Druckmittel
eine Verschiebung des Kolbens g, g1 zur Folge, an der unter Vermittlung der Schubstange
h auch der Schalteri teilnimmt, der- dabei aus der in ausgezogenen Linien dargestellten
Lage in seine in punktierten Linien dargestellte Lage übergeführt wird, in der er
gegen den festen Anschlag k anliegt. Bei dieser Stellung des Schalters i ist die
Verbindung
zwischen den Steckern c und d unterbrochen. Aus der Düse f 3 strömt nun das Druckmittel
frei in das Gehäuse e und von da durch die Bohrung, in der das Röhrchen cl sitzt,
und durch das Röhrchen cl selbst in den Hohlraum des Schlauches b1. Das Druckmittel
strömt aus der Düse f3 so lange aus, bis in dem Gehäuse e und in dem , Schlauch
b1 der gleiche Druck herrscht wie in dem Stutzen f2. In diesem Augenblick wirkt
der gleiche Druck auf die Vorderfläche des Kolbens g - wie auf die Hinterfläche
des Kolbens g1; da aber die Fläche des Kolbens g bedeutend größer ist als die des
Kolbens g1, so wird durch den Überdruck der Doppelkolben g, g1 nach rechts in die
dargestellte Lage zurückbewegt. Dieser Bewegung folgt unter Vermittlung der Schubstange
h auch der Schalter i, der nun wieder geschlossen ist, so daß die Leitung in dem
Schlauch b1 jetzt Strom führt. Dieser Zustand bleibt so lange bestehen, als der
Stutzen f2 an die Druckmittelleitung angeschlossen bleibt. Wird aber der Schlauch
b1 beschädigt, so entweicht aus der schadhaften Stelle das Druckmittel, so daß in
dem Gehäuse e ein Unterdruck entsteht; dieser hat zur Folge, daß der Kolben 9,9
l sofort nach links verschoben wird, wobei der Schalter i mitgenommen, die Leitung
in dem Schlauch b1 also abgeschaltet wird.
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Man hat es natürlich in der Hand, die Zuströmung des Druckmittels
zu dem zu schützenden Teil der Anlage zu regeln; so z. B. kann durch geeignete Wahl
der Düsenweite eine genaue Abstimmung erreicht oder auch die Verbindung mit dem
Luftschlauch b1 so hergestellt werden, daß beim Einstecken des Steckers c (d. b.
trenn der Schlauch noch keine Druckluft enthält) eine größere Durchströmöffnung
freigegeben wird, die sich nachher, z. B. unter Wirkung einer Feder, bis auf eine
kleine Verbindungsöffnung wieder schließt. Jedenfalls läßt sich nach praktischen
Erfahrungen die Einstellung so treffen, daß die Sicherungseinrichtung praktisch
ohne Verzögerung arbeitet und. demgemäß gerade für Bergwerksanlagen, wo die Gefahr
der Entzündung explosibler Gase durch Schaltfunken usw. unbedingt vermieden werden
muß, in Betracht kommt.
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Die Sicherheit in Bergwerksanlagen erfordert auch, daß das Einschalten
nicht stattfinden kann, bevor del Schaden behoben ist, ein unbefugtes Einschalten
von Hand ist bei dem im luftdichten Gehäuse eingeschlossenen Kasten unmöglich. Ist
aber der Schaden, z. B. die Undichtigkeit des Schlauches, behoben, so schaltet sich
der Schalter selbsttätig wieder ein, sofern nur das Zuströmen des Druckmittels am
Stutzen f2 aufrechterhalten wird.
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Man kann in der beschriebenen Weise auch eine ganze Reihe von Anschlüssen
beispielsweise an einem Gehäuse vorsehen, in dem ein aus Druckluftmotor und Dynamo
bestehendes Aggregat untergebracht ist.