DE102017003433B4 - Landfahrzeug mit Vorrichtung zum Erhalt der Motorfunktion bei Brandlöschung im Motorraum - Google Patents
Landfahrzeug mit Vorrichtung zum Erhalt der Motorfunktion bei Brandlöschung im Motorraum Download PDFInfo
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Abstract
Landfahrzeug (1), einen Verbrennungsmotor (2) und ein zugehöriges Luftansaugsystem (3), mit aus dem Motorraum (6) des Landfahrzeugs (1) oder aus dem Außenbereich (8) umschaltbarer Luftansaugung, die mit einer Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung des Landfahrzeugs (1) verbunden ist, aufweisend, dadurch gekennzeichnet, dass- die Umschaltung durch Verdrehen des Ansaugstutzens erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erhalt der Motorfunktion bei Brandlöschung im Motorraum.
- Bei militärischen Landfahrzeugen wird im Falle eines Brandes im Motorraum mit einem Löschgas gelöscht.
- Eine solche Einrichtung ist bereits aus der Offenlegungsschrift
DE 31 03 763 A1 bekannt. Die Schrift offenbart eine automatische Feuerlöscheinrichtung für einen geschlossenen Raum, insbesondere einen Maschinenraum, mit einer über wenigstens einen Thermostaten pneumatisch betätigbaren Auslösevorrichtung an einem Löschmittelbehälter, wobei der Thermostat durch einen mit Flüssiggas in vorgegebener Menge gefüllten und durch eine Berstscheibe abgeschlossenen Behälter gebildet wird, der über eine Steuerrohrleitung mit der Auslösevorrichtung verbunden ist und bei der ggf. pneumatisch betätigbare Stellmittel zur Abschaltung der Maschine, zur Auslösung eines Signals etc. mit der Auslösevorrichtung verbunden sind. - Weiter erfolgt die Verbrennungsluft-Ansaugung bei militärischen Fahrzeugen aus dem Triebwerksraum und nicht mit Außenluft. Im Falle einer Brandlöschung würde das Löschmittel, durch seine brandunterdrückende Wirkung, den Selbstzündungsvorgang im Brennraum des Motors verhindern.
- In diesem Fall kann der Motor nur durch mehrfaches Betätigen des Anlassers (bei Stand) oder durch die Motorträgheit (während der Fahrt) wieder in Betrieb genommen werden. In beiden Situationen würde das Löschmittel, über die Motoransaugung, aus dem Brennraum entfernt werden. Eine Wiederentzündung durch heiße Bauteile und brennbare Flüssigkeiten wären möglich.
- Aus der Offenlegungsschrift
DE 35 43 041 A1 ist ein Arbeitsfahrzeug mit einem Antrieb, der aus einer mit Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr arbeitenden Verbrennungskraftmaschine, z.B. einem Dieselmotor, besteht, zum Einsatz in luft- bzw. sauerstoffarmer Umgebung, wie Tunnels, Gruben oder auch hochgelegenen Ortsbereichen, bekannt, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Arbeitsfahrzeuges durch auf diesem mitgeführte Behälter, vorzugsweise 200 bar Hochdruck aufweisende Pressluftflaschen mit Verbrennungsluft speisbar ist und daß eine von Normal-Luftansaugung auf die Speisung durch die mitgeführten Behälter umschaltbare Vorrichtung vorgesehen ist. - Für einen solchen Fall offenbart das Gebrauchsmuster
DE 87 15 030 U1 ebenfalls ein Kraftfahrzeug mit einem durch eine Motorhaube verschließbaren Motorraum, der eine Brennkraftmaschine aufnimmt, deren Ansaugsystem durch einen Kanal mit Lufteintrittsöffnungen in der Motorhaube in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wand des Kanals eine Öffnung vorgesehen ist, die von einem Ventil beherrscht ist, das im Schließsinn von einer Feder und im Öffnungssinn von dem in dem Kanal herrschenden Unterdruck beaufschlagt ist. - Der Nachteil dieser Erfindungen besteht insbesondere darin, dass die Pressluftflaschen ständig mitgeführt werden müssen und damit sowohl Bauraum als auch Energie verbrauchen.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu beschreiben welche es ermöglichen bei Bränden im Motorraum militärischer Fahrzeuge einen Weiterbetrieb des Motors zu ermöglichen und gleichzeitig das Löschgas zur Brandbekämpfung im Motorraum zu belassen.
- Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs beschrieben.
- Allgemein gilt, dass es vorteilhaft ist bei geschützten oder gepanzerten Landfahrzeugen die Luftansaugung für die Verbrennungsmotoren aus dem Inneren des Motorraums vorzunehmen. So werden alle notwendigen Teile bestmöglich geschützt. Sofern sich im Inneren des Motorraums ausreichend Sauerstoffreiche Umgebungsluft befindet, ist der Betrieb des Verbrennungsmotors gewährleistet.
- Sobald im Brandfall ein Löschgas in den Motorraum des Fahrzeugs eingeblasen wird, sinkt der Sauerstoffgehalt und die Selbstzündung wird unterbrochen. Für diesen Fall ist die Luftansaugung aus dem Außenbereich vorteilhaft um den Betrieb des Verbrennungsmotors weiterhin zu gewährleisten. Vorteilhaft ist weiterhin, wenn die vorgenannten logischen Zusammenhänge durch eine direkte Verbindung als Gestänge, Leitungen oder Kabel ausgeführt sind.
- Sofern die Umschaltung der Luftansaugung durch eine Klappe im Inneren einer Rohrleitung erfolgt, reicht es aus, einen Antrieb mit einer Steuerleitung von der Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung vorzusehen. Der Antrieb kann ein elektrischer Stellmotor ein pneumatischer oder hydraulischer Linearzylinder oder eine vergleichbare bekannte technische Lösung sein. Die Energieversorgung kann durch die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung erfolgen oder extern, wobei von der Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung lediglich ein Steuersignal zur Umschaltung erfolgt.
- Sofern die Umschaltung der Luftansaugung durch ein Verdrehen des Ansaugstutzens erfolgt, reicht es aus, einen Antrieb mit einer Steuerleitung von der Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung vorzusehen. Der Antrieb kann ein elektrischer Stellmotor ein pneumatischer oder hydraulischer Linearzylinder oder eine vergleichbare bekannte technische Lösung sein. Die Energieversorgung kann durch die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung erfolgen oder extern, wobei von der Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung lediglich ein Steuersignal zur Umschaltung erfolgt.
- Sofern zumindest eine Ansteuerleitung von der Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung mit der umschaltbaren Luftansaugung verbunden ist, kann die Umschaltung direkt durch die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung erfolgen. Es reicht aus, wenn eine Signalleitung den Impuls zur Umschaltung übermittelt. Die Verbindung gilt auch dann noch als direkt im Sinne der Erfindung, wenn die umschaltbare Luftansaugung und die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung in ein Fahrzeuginternes elektronisches Bussystem integriert sind und die Ansteuerung darüber erfolgt; auch dann, wenn weitere Überwachungs- oder Steuerungsfunktionen informiert oder aktiviert werden. Selbstverständlich kann im Gegensatz zur reinen Informationsübertragung auch die Energieübertragung durch Kabel, Leitungen oder Gestänge von der Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung auf die umschaltbare Luftansaugung erfolgen.
- Zum besseren Verständnis wird das Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Landfahrzeugs beschrieben, so wie es in Anspruch 2 beschrieben ist. Im voll funktionsfähigen Betrieb eines geschützten oder gepanzerten Landfahrzeugs erfolgt die Luftansaugung zum Betrieb des Verbrennungsmotors im Inneren des Motorraums. Alle Komponenten des Verbrennungsmotors inkl. der Luftansaugung sind optimal geschützt und der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft ist ausreichend um den Verrennungsmotor zu betreiben. Im Brandfall des Motorraums wird durch die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung sauerstofffreies Löschgas in den Motorraum geblasen. Durch diese Maßnahme wird der Brand erstickt und die Motorenkomponenten nehmen keinen Schaden durch Löschmittel. Gleichzeitig veranlasst die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung die Umschaltung der Luftansaugung. Nach der Umschaltung saugt die Luftansaugung sauerstoffreiche Außenluft zur Verbrennung im Verbrennungsmotor an und die Mobilität des Fahrzeugs bleibt erhalten. Gleichzeitig bleibt das Löschgas im Motorraum erhalten und verhindert eine erneute Entzündung.
- Die einzige
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Landfahrzeug in schematisierter Seitenansicht. - Es zeigt
1 ein Landfahrzeug 1 mit einem Verbrennungsmotor 2 und einem Luftansaugsystem 3. Das Luftansaugsystem ist ausgerüstet mit einer umschaltbaren Luftansaugung 4. Ein erstes Ende 5 der umschaltbaren Luftansaugung 4 führt in den Motorraum 6. Ein zweites Ende 7 der umschaltbaren Luftansaugung 4 führt in den Außenbereich 8. Die Umschaltung erfolgt durch eine Klappe 9 im Rohrsystem der umschaltbaren Luftansaugung 4. Die Klappe 9 wird betätigt durch einen Elektromotor 10, der aus der Bordnetzspannung 11 des Landfahrzeugs 1 versorgt und durch das Bussystem 12 des Landfahrzeugs 1 aktiviert wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Landfahrzeug
- 2
- Verbrennungsmotor
- 3
- Luftansaugsystem
- 4
- umschaltbare Luftansaugung
- 5
- erstes Ende
- 6
- Motorraum
- 7
- zweites Ende
- 8
- Außenbereich
- 9
- Klappe
- 10
- Elektromotor
- 11
- Bordnetzspannung
- 12
- Bussystem
Claims (2)
- Landfahrzeug (1), einen Verbrennungsmotor (2) und ein zugehöriges Luftansaugsystem (3), mit aus dem Motorraum (6) des Landfahrzeugs (1) oder aus dem Außenbereich (8) umschaltbarer Luftansaugung, die mit einer Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung des Landfahrzeugs (1) verbunden ist, aufweisend, dadurch gekennzeichnet, dass - die Umschaltung durch Verdrehen des Ansaugstutzens erfolgt.
- Landfahrzeug (1), einen Verbrennungsmotor (2) und ein zugehöriges Luftansaugsystem (3) mit umschaltbarer Luftansaugung aufweisend, dadurch gekennzeichnet, dass - im Brandfall des Motorraums (6) - die umschaltbare Luftansaugung durch die Brandmelde- oder Brandlöscheinrichtung aktiviert wird und - die Luftansaugung aus dem Motorraum (6) des Landfahrzeugs (1) auf den Außenbereich umgeschaltet wird.
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DE102017003433.8A Expired - Fee Related DE102017003433B4 (de) | 2017-04-08 | 2017-04-08 | Landfahrzeug mit Vorrichtung zum Erhalt der Motorfunktion bei Brandlöschung im Motorraum |
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---|---|---|---|---|
DE3103763A1 (de) | 1981-02-04 | 1982-09-02 | Bedia Maschinenfabrik Verwaltungs-GmbH, 5300 Bonn | Automatische feuerloescheinrichtung fuer geschlossene raeume |
DE3543041A1 (de) | 1985-03-18 | 1986-09-18 | Franz Plasser Bahnbaumaschinen-Industriegesellschaft Mbh, Wien | Arbeitsfahrzeug mit verbrennungskraftmaschinen-antrieb |
DE8715030U1 (de) | 1987-11-12 | 1988-01-21 | Audi AG, 8070 Ingolstadt | Kraftfahrzeug |
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2017
- 2017-04-08 DE DE102017003433.8A patent/DE102017003433B4/de not_active Expired - Fee Related
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