-
Entfaltungsvorrichtung für Fallschirme mit Zeitauslösung Die Auslösung
von Fallschirmen geschieht nach dem Absprung aus dem Luftfahrzeug im allgemeinen
entweder von Hand oder durch eine am Flugzeug befestigte und mit dem Auslöseglied
verbundene Leine, die nach Straffwerden, also in gewissem Abstande vom Flugzeug,
die Auslösung bewirkt.
-
Es sind auch Zeitauslösevorrichtungen bekannt, die aus einem Uhrwerk
bestehen, das beim Absprung in Betrieb gesetzt wird und nach einer bestimmten Zeit
die Fallschirmpackung öffnet und dadurch den Fallschirm zur Entfaltung bringt.
-
Die Erfindung betrifft eine besonders einfache und betriebssichere
Zeitauslösevorrichtung für Fallschirme, bei der Zahnräder oder sonstige bewegte
empfindliche Teile, die einer ständigen Wartung bedürfen, fast vollständig vermieden
sind. Nach der Erfindung besteht die Zeitauslösevorrichtung aus einem in einem beiderseits
dicht geschlossenen Zylinder unter Federdruck gleitenden Kolben, der eine Sperrvorrichtung
ausklinkt, durch die eine unter Federspannung stehende Fallschirmauslösevorrichtung
festgehalten wird. Das Gerät kann auf bekannte Art von Hand oder auch durch eine
Verbindungsleine zwischen dem Flugzeug und dem Gerät in Betrieb gesetzt werden,
so daß in diesem Falle die Auslösung vollständig selbsttätig erfolgt. Die Regelung
des Zeitabschnitts zwischen der Inbetriebsetzung des Gerätes und der Auslösung der
Fallschirmpackung bzw. der Entfaltung des Fallschirmes geschieht durch eine im Kolben
vorgesehene regelbare Drosselöffnung. Drosselventil o. dgl., durch das die Gleitgeschwindigkeit
des Kolbens durch Drosselung der von dem einen zum anderen Zylinderraum übertretenden
Luft nach Erfordernis eingestellt werden kann.
-
Die Auslösevorrichtung für den Fallschirm bzw. die Fallschirmpackung
besteht zweckmäßigerweise aus einem in einer Verlängerung des Zylinders verschiebbaren
Gleitstück -mit Belastungsfeder und mit durch Schlitze nach außen ragendem Auslösehaken.
-
Die Erfindung ist im folgenden in einem Ausführungsbeispiel, das weitere
Einzelheiten zeigt, beschrieben.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel,
und zwar ist Abb. Z ein Längsschnitt und Abb. 2 ein Teillängsschnitt der Auslösevorrichtung
nach Linie II-II der Abb. z.
-
Ein Innenrohr z ist an dem-einen Ende von einem Boden 2 verschlossen
und weist Schlitze 3 auf, durch welche Vorsprünge oder Nasen 4 eines in dem Rohr
z geführten Gleitstückes 5 hinausragen. Das Gleitstück 5 ist mittels einer Zugfeder
6 an den Boden 2 angeschlossen. Schwenkbar außerhalb des Innenrohres T gelagerte
Klinken 7 greifen unter dem Druck von Federn 8 hinter die Nasen 4 und halten
das
Gleitstück 5 bei gespannter Feder 6 in der oberen Lage fest. Oberhalb des Gleitstückes
5 ist das Rohr i durch einen oberen Boden g geschlossen und darüber in einen Zylinder
=o verlängert, in dem ein Kolben =i gleitet. Der Kolben weist eine kolbenstangenartige
Verlängerung 12 auf, die durch einen Zylinderboden 13 in einer Stopfbüchse 14 hindurchragt
und an einer den Zylinder =o umschließenden Haube 15 angreift. Zwischen dem Kolben
=i und dem Zylinderboden 13 ist eine Druckfeder 16 untergebracht. Ein in dem Kolben
=i zentrisch angeordnetes Ventil 18 kann mittels einer Einstellvorrichtung z8' auf
verschiedene Öffnungsgrößen von ihm beherrschter Durchtrittskanäle =i' des Kolbens
=i eingestellt werden, so daß beide lufterfüllten, Zylinderräume 17 und =g einstellbar
gedrosselt und durch das Ventil 18 gesteuert verbunden sind. Die Haube 15
ist am unteren Ende 2o glockenförmig erweitert, so daß: sie beim Heruntergleiten
auf die keilartig zugespitzten Enden der Klinken 7 aufgleiten und diese von den
Nasen 4 trennt. Ein an dem Gleitstück 5 befestigter Haken 21 dient zum Auslösen
des Fallschirmes, indem er durch das Gleitstück 5, das Innenrohr 3 und eine alles
umschließende Hülle 23 hindurchgeführt ist. Ein mit Griff versehener Steckerstift
22 dient zur Festlegung der Haube 15 gegenüber dem Zylinder =o, um vorzeitiges Auslösen
zu verhüten; dieser Stift 22 wird erst im Augenblick des Abspringens oder Abwerfens.
von Hand oder durch eine Verbindungsleine zwischen dem Flugzeug und der Auslösevorrichtung
herausgezogen. Die Hülle 23 ist durch Deckel z und 25 geschlossen, an denen Ösen
24 zur Befestigung am Körper des Abspringenden oder an dem abzuwerfenden Gegenstand
vorgesehen sind.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende. Das Gleitstück 5 wird
mittels des Hakens 21 so weit gegen die Feder 6 hochgezogen, bis es durch die Klinken
7 an den Nasen 4 in der oberen Lage festgehalten wird. Ebenso wird der Kolben 1i,
gegebenenfalls mittels einer ähnlich wie der Haken 21 nach außen hindurchragenden
Querteiles der Glocke 2o, gegen den Druck der Feder 16 in die obere Lage gebracht
und in dieser Lage mittels des Stiftes 22 gesichert. Die Zeitdauer vom Abwerfen
bis zum Auslösen des Fallschirmes wird durch eine entsprechende Einstellung der
Einstellvorrichtung 18' festgelegt. Die Vorrichtung wird dann in die Hülle gesteckt
und an dem Körper des Abspringenden oder an dem abzuwerfenden Gegenstand mittels
der Ösen 24 befestigt. Im Augenblick des Abspringens wird der Stift 22 von Hand
oder durch eine am Flugzeug befestigte Auslöseleine herausgezogen. Die Feder 16
drückt nunmehr den Kolben =i nach unten, wobei die im Raum 17 enthaltene Luft (oder
das sonstige Bremsmittel) durch das Ventil 18 gedrosselt in den Raum =g hindurchgedrückt
wird. Gegen Ende dieser Abwärtsbewegung trifft das glockenartige Ende 2o der Haube
13 auf die zugespitzten Enden der Klinken 7 auf und löst sie von den Nasen 4, so
daß. das Gleitstück 5 durch die Feder 6 nach unten geschnellt wird und mittels des
Hakens 21 die Auslösung des Fallschirmes bewirkt.
-
Eine vorherige Auslösung von Hand kann von dem Abspringenden dadurch
erzielt werden; daß er unmittelbar an der vom Haken 2i erfaßten Auslöseleine oder
sonstigen Auslösevorrichtung des Fallschirmes angreift.