DE554245C - Elektrische Signaleinrichtung fuer eingleisige Strecken - Google Patents
Elektrische Signaleinrichtung fuer eingleisige StreckenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L23/00—Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains
- B61L23/22—Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains for controlling traffic in two directions over the same pair of rails
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
Bekanntlich werden eingleisige Fahrstrekken elektrischer Bahnanlagen mit Hilfe von
elektrischen Signaleinrichtungen derart geschützt, daß in die Strecke eingefahrene
Wagen durch entgegenkommende Wagen nicht gefährdet werden können. Es ist hierbei
erwünscht, daß hinter dem ersten Wagen nachfolgende Fahrzeuge auch in die Strecke
einfahren können, und zwar besonders bei langen eingleisigen Strecken, um Verkehrsvctzögerungeri
zu vermeiden. Würde in diesem Falle der zuerst aus der Strecke fahrende
Wagen das Signal auf der Gegenseite zum
Erlöschen' bringen, so könnte ein entgegen-
-15. kommendes Fahrzeug in die eingleisige Strecke einfahren, obgleich sich die dem
ersten Fahnzeug nachfolgenden Wagen noch in der Strecke befinden. Um dies zu vermeiden,
verwendet man Zählwerke, welche die in die Strecke einfahrenden Wagen zählen und
die Strecke erst freigeben, wenn der letzte Wagen aus der Strecke herausgefahren ist.
Ein einzelnes Zählwerk ist nicht in der
Lage, die Wagen in beiden Fahrtrichtungen
zu zählen. Es ist daher für jede Richtung ein besonderes Zählwerk nötig. Wenn jedoch
zwei Fahrzeuge zu gleicher Zeit in die S trecke entgegengesetzt einfahren, besteht die Möglichkeit,
daß «ie: sich gegenseitig die Strecke sperren. Beide Wagenführer sind also gezwungen,
da sie das vor ihnen aufleuchtende Sperrsignal erkennen, zurückzufahren. Sie müssen sich dann verständigen, wer zuerst
einfahren darf. Der Einfachheit halber hat ■35' man nur ein Zählwerk verwendet-und diesem
•zwei Relais vorgeschaltet, von denen jedes einer Fahrtrichtung zugeordnet ist. Den
Relais fällt besonders die Aufgabe zu, die Signallampen und das gemeinsame Zählwerk
jeweils richtig zu schalten. Fährt also ein Wagen von rechts in- die Strecke ein, so
spricht das entsprechende Relais an "und schaltet die zugeordnete Lampe sowie das
Zählwerk ein. Verläßt der letzte Wagen die eingleisige. Strecke, so fällt das Relais wieder
ab. Kommt ein Fahrzeug von links, so arbeitet die Anlage genau so, jedoch mit dem
anderen Relais. Auch diese Methode hat ihre Nachteile. Bleibt nämlich aus irgendwelchen Gründen die Fahrdrähtspannung weg,
so fällt das gerade eingeschaltete Relais ab, und die entsprechenden Sperrlampen erlöschen.
Bei wiederkehrender Spannung ist das Relais jedoch nicht in der Lage, wieder
einzuschalten, so daß die Strecke für beide Fahrtrichtungen freigegeben ist, obwohl sich
noch ein Wagen darin befindet.
Um izu vermeiden, daß beide Relais ansprechen,
z. B. kurzzeitig nacheinander, hat man sie gegenseitig elektrisch verriegelt. Das
zuerst ansprechende Relais schaltet dem anderen die Zuleitung ab. Ein kurze Zeit
später ankommender Wagen wird also die Signalanlage nicht mehr steuern können.
Hier bleibt jedoch, immer noch die Gefahr,
daß bei vollkommen gleichzeitiger Einschaltung beide Relais ansprechen und daß damit
auch, wie bei Verwendung von zwei Zählwerken, beide Einfahrseiten gesperrt werden.
Bei einer anderen bekannten Signalanlage für eingleisige elektrische Bahnstrecken ist
außer der Wagenzählvorrichtung ein mit zwei Magnetwicklungen 'und einem' Doppelanker
ausgerüstetes Relais vorgesehen, wobei die
beiden Magnetwlcklümgen dieses Doppelrelais
mit der ejneri Magnetwiolclung der Zählvorrichtung
in Reihe liegen. Auf der Welle der Zählvorrichtung'sitzt u.a. eine Scheibe zur
Steuerung eines doppelarmigen Kontakthebels. Der diesem Hebel gegenüberliegende Ruhekontakt ist mit dem Fahrdraht stromleitend verbunden, während der am Hebel
sitzende Kontakt mit dem Doppelanker des ίο Doppelrelais in Reihe liegt. Diesem Doppelanker sind .-zwei" Kontakte zugeordnet, die
über je eine am Ende der Strecke Hegende
Signallampe mit der Erde in stromleitender Verbindung stehen. -Auf diese Weise ist es
möglich, daß der von der Scheibe der Zählvorrichtung gesteuerte Kontakthebel den
Strom für die Signallampen ein- oder ausschalten kann, wobei der Doppelanker des
Doppelrelais nur die Umsteuerung auf die eine oder andere Signallampe besorgt und
nicht verriegelt wird. Hat z. B. ein Zug die eingleisige Strecke verlassen, so bleibt der
Doppelanker des Doppelrelais in seiner augenblicklichen Lage so lange, bis ein Gegenzug
in die Strecke einfährt. Wenn nun nach Einfahren
eines Zuges in der einen .Richtung kurz darauf aus Versehen ein Zug in der
anderen Richtung einfährt, so wird, der
Doppelanker des Doppelrelais umschalten und
einem dem Gegenzug nachfolgenden Zug die Strecke freigeben, was zu schweren Unfällen
führen kann. _ . ·
Auch die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Signalanlage für eingleisige Strekken,
insbesondere für elektrische Bahnen, die mit einer Vorrichtung zum. Zählen der die
Strecke befahrenden Wagen und einem mit Doppelanker versehenen zwieispuligen Relais
zum Schalten des Signalizeichenstromes ausgerüstet ist. Das Wesen der Erfindung besteht
darin, daß der Anker des Doppelrelais, der im unbeeinflußten Zustand die Mittellage
einnimmt, in jeder"der beiden Wirkstellungen
die zugehörigen Signalzeichen über Kontakte an'Spannung legt sowie die Zählvorrichtung
so beeinflußt, daß diese von .einem Fahrzeug mit entgegengesetzter Fahrtrichtung
nicht weiter beeinflußt werden kann, während zugleich der Relaisanker in seiner Wirksteilung bis zurAusfahrt des Fahrzeuges
aus der Strecke verriegelt ist.. Auf diese Weise werden die genannten Nachteile mit
einfachen Mitteln sicher vermieden... . " Die ,Zeichnung veranschaulicht'ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung. An die.eingleisige Strecke t schließen sich"die zweigleisigen
StreckenO1, &± und a2, b? ,an,.' Kommt
ein Fahrzeug von links, so leuchtet die rechte Signallampe J1 auf, wodurch dem.·von rechts
kommenden Fahrzeugführer angezeigt wird; daß die Strecket besetzt ist. Kommt ein
Γ Fahrzeug von rechts, so leuchtet entsprechend die linke Lampe J2 auf. Die einzelnen Fahrzeuge
werden von einem bekannten Zählwerk gezählt. Bei in die Strecke t einfahrenden
Fahrzeugen wind z.B. die Wicklung des Zählmagneten h erregt, wodurch das Zählrad r,
das mit dem Kontakt Z1 verbunden ist, um - eine Stufe -weiter gedreht -wird. Jedes einfahrende
Fahrzeug dreht also den Kontakt Z1
um eine Stufe weiter. Fährt ein Fahrzeug
aus der Strecke t heraus, so wind die Wicklung
des Magneten i erregt, wodurch das Zählrad ft den Kontakt·^ dem vorgeeilten
Kontakt^ um eine Stufe nachstellt. Sind gleich viel Fahrzeuge ausgefahren, wie einge-. ·
fahren sind, so berühren sich die Kontakte Z1 und I2, wodurch der Urzustand wieder erreicht
wird. ' " ' '
Außer diesem Zählwerk wird ein Dreifachmagnet verwendet. Von seinen beiden Magneten
^1 und f2 wird der Magnet fx durch die
von rechts und der Magnet f2 durch die von links kommenden Fahrzeuge erregt. Diese
Magnete beeinflussen einen Doppelanker n, der nach Art einer Waage ausgebildet ist. Auf
diese Weise werden die Magnete ^1, f2 gegenseitigverriegelt,
d. h. es kann immer nur ein Magnet den Anker η anziehen.- Hat einer der
Magnete Jf1, fz angezogen, so wird der Anker η qo
mechanisch durch den Riegel. £ festgehalten. Beim Wegbleiben der Fahrdrahtspannung
kann also der Magnet.den Anker η nicht loslassen. Außerdem ist die Möglichkeit gegeben,,
dem Wagenführer der einen Seite das Vorfahrtrecht zu gewähren, indem man den Luftspalt des einen Magneten etwas verkleinert.
Der Arbeitsvorgang ist nun wie folgt: Angenommen,
.ein Fahrzeug kommt von rechts. Der an der Strecke O1 vorgesehene Schalter C1
wird dann vom Fahrzeug nach links gelegt,
so daß der Strom von der Oberleitung % über den Magneten f± fließen kann. Der Anker η
dreht sich nun im Uhrzeigersinn und schließt den Kontakt ^1. Hiermit leuchtet die
Lampe J2 auf, wodurch die Strecke t von links
aus gesperrt ist. · Von der Magnetspule fx aus
fließt der Strom über die Kontakte ν und w
weiter zur'Wicklung des Magnetenh und «o
von da zur Erde. Der Magnet h dreht dann
den Kontakt Z1 eine Stufe weiter. Außerdem"
wird die Leitung zwischen 'den Kontakten W und χ beim Drehen des Ankers.» unterbrochen,
der Magnet/2 kann also von der entgegengesetzten
Seite aus nicht mehr gesteuert werden. Fährt aber ein weiteres Fahrzeug hinter dem ersten in die Strecke t von rechts
nach Jinks ein, so wird der Schalter C1 noch^
mais, nach links gelegt. Am Dreifachmagneten
ändert sich hierbei nichts, da der Magnet ^1 ■
den linken Arm des Doppelankers· η ange.-
zogen hat; jedoch dreht der Zählmagnet h das
Rad r wieder eine Stufe weiter. Fahren die Fahrzeuge nach und nach wieder aus der
Strecke t heraus, so wird beim Einfahren in die Strecke b2 über den Schalter d2 das Zählrad,
k und damit auch der Kontakt^ jedesmal um eine Stufe -weiter gedreht. Am Schluß
berühren sich die Kontakte Z1 und I2. Jetzt
fließt von der Oberleitungsstrecke b2 ein
to Strom über die Kontakte I1,I2 und die Wicklung
des Magneten m zur Erde. Der Riegel p wind hierdurch gelöst. Da der Magnet ft zu
dieser Zeit nicht erregt ist, läßt er den Anker η los, der durch die Kraft der Doppelfeder
u in die gezeichnete Lage zurückgezogen wird und der den Kontakt^ öffnet.
Die Lampe J2 erlischt, und die Strecket ist für
beide Fahrtrichtungen wieder frei.
Kommt jetzt ein Fahrzeug von links, so
wird der Schalter C2 nach rechts gelegt. Der Magnet f2 zieht den Doppelanker η an, und
der Strom fließt über die Kontakte χ und w
wieder zum Zählmagneten h, während für die iron rechts kommenden Fahrzeuge durch
ά& Unterbrechen der Leitung an den Kontakten
ν und w der Magnet ft und damit auch das
Zählwerk h, r nicht mehr betätigt werden können. Beim Ausfahren der Fahrzeuge aus
der Strecke t wiederholt sich beim Überfahren des Schalters ^1 der gleiche Vorgang wie bei
der Fahrtrichtung von rechts nach links, da die Schalter d± und d2 elektrisch die "gleiche
Funktion haben.
Nimmt man weiter an, zwei von beiden Seiten kommende Fahrzeuge steuern vollkommen
gleichzeitig die Schalter C1 und c2, so
wird sofort der Magnet/i einen in die Strecke t eingefahrenen Wagen zählen. Außerdem zieht
von den Magneten J1 und f2 derjenige den
Ankern an, für den der kleinere Luftspalt eingestellt ist. Angenommen, es sei dies der
Magnet /t. Beim Drehen des Ankers η im
Uhrzeigersinn wird dann der Schalter C2 durch Unterbrechung der Leitung an den
Kontakten χ und w vollständig unwirksam
gemacht. Gleichzeitig leuchtet durch Schließen des Kontaktes ^1 die Lampe S2 auf. Dies
bedeutet für den von links kommenden Wagenführer, daß er in die Strecke t nicht
einfahren darf, er wird also zurückfahren und, da der Schalter C2 unwirksam gemacht ist, die
Anlage nicht in Unordnung bringen. Erstwenn der entgegenkommende Wagen am Schalter d2
vorbeigefahren ist, erlischt die Lampe S2 und
gibt die Fahrt für den linken Wagen frei.
Sollte die Anlage aus irgendwelchen Gründen einmal in Unordnung geraten, so kann
mittels des Schalters q unter Überwindung der Kraft einer Rückzugfeder der Magnet? beliebig
oft erregt werden, worauf die Kontakte I1 und I2 wieder in die Bereitschaftslage
zurückkehren,
Claims (5)
- Patentansprüche:r. Elektrische Signalanlage für eingleis ige Strecken, insbesondere für elektrische Bahnen, die mit einer Vorrichtung zum Zählen der die Strecke befahr enden Wagen •und einem mit üOppelanker versehenen zweispuligen Relais zum Schalten des Signalzeichenstromes ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (n) des Doppelrelais, der im unbeeinflußten Zustand die Mittellage einnimmt, in jeder der beiden Wirkstellungen die zugehörigen Siignalzeichen (.T2, S1) über Kontakte (g2, gi) an Spannung legt sowie die Zählvorrichtung so beeinflußt, daß diese von einem Fahrzeug mit entgegengesetzter Fahrtrichtung nicht weiter beeinflußt werden kann, während zugleich der Relaisanker in seiner Wirkstellung bis zur Ausfahrt des Fahrzeuges aus der Strecke verriegelt ist.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Steuern der Signalgeräte zwei Relais vorgesehen sind, von denen zur Erreichung des Vorfahrtrechtes der Luftspalt des einen Relais kleiner als der des anderen eingestellt ist. ,
- 3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für beide Relais gemeinsame Doppelanker mit Hilfe einer Feder (u) in der Mittellage gehalten wird.
- 4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelanker eine Kontaktbrücke (0) besitzt, die die im Stromkreis der in Reihe geschalteten Relaiswicklungen liegenden Gegenkontakte (v, w, x) derart steuert, daß beim Ansprechen des einen Relais das andere abgeschaltet wird, während die Wicklung des Zähknagneten eingeschaltet bleibt, gleichgültig, ob der Doppelanker in der einen oder anderen Einschaltstellung sich befindet.
- 5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verriegelung des Doppelankere in einer seiner beiden Einschaltstellungen ein Elektromagnet (w) vorgesehen ist, dessen Magnetwicklung beim Ausfahren des letzten Wagens aus der eingleisigen Strecke erregt wird, wodurch der Doppelanker entriegelt wird, um infolge Federkraft in seine Mittellage zurückzukehren.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA61694D DE554245C (de) | 1931-04-28 | 1931-04-28 | Elektrische Signaleinrichtung fuer eingleisige Strecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA61694D DE554245C (de) | 1931-04-28 | 1931-04-28 | Elektrische Signaleinrichtung fuer eingleisige Strecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE554245C true DE554245C (de) | 1932-07-08 |
Family
ID=6942662
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA61694D Expired DE554245C (de) | 1931-04-28 | 1931-04-28 | Elektrische Signaleinrichtung fuer eingleisige Strecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE554245C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE921699C (de) * | 1951-02-18 | 1954-12-23 | Pintsch Bamag Ag | Selbsttaetige Signalanlage |
DE939216C (de) * | 1952-04-10 | 1956-02-16 | Siemens Ag | Streckenblockanlage fuer elektrische Bahnanlagen mit Folgewagenverkehr |
-
1931
- 1931-04-28 DE DEA61694D patent/DE554245C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE921699C (de) * | 1951-02-18 | 1954-12-23 | Pintsch Bamag Ag | Selbsttaetige Signalanlage |
DE939216C (de) * | 1952-04-10 | 1956-02-16 | Siemens Ag | Streckenblockanlage fuer elektrische Bahnanlagen mit Folgewagenverkehr |
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