DE553986C

DE553986C - Relais mit stossartig aufschlagenden, starren, nicht federnden Relaiskontakten, insbesondere Telegraphenrelais

Info

Publication number: DE553986C
Application number: DES78405D
Authority: DE
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1927-02-16
Filing date: 1927-02-16
Publication date: 1932-07-08

Description

Bei den meisten bekannten Kontaktanordnungen, bei denen sich beide Kontaktpole nur gegeneinanderlegen, ohne daß ein Klemmen o. dgl. stattfindet, also insbesondere bei Relaiskontakten, findet beim Kontaktschließen ein sogenanntes Prellen infolge der Elastizität des Materials der Pole statt, das sich, z. B. im Telegraphierbetrieb, zuweilen sehr störend bemerkbar macht. Man hat diese Erscheinungen schon durch verschiedene Mittel zu beseitigen versucht, z. B. bei Relais durch Einschalten eines Kondensators im Augenblick der Kontaktschließung; dieser schickt einen Entladestrom durch eine Hilfswicklung des Relais, durch den der Anker fest angedrückt wird. Dieses Mittel beseitigt das Prellen jedoch nur mangelhaft.

Die Erfindung verhindert das Prellen auf eine viel einfachere und zugleich sicherer wirkende Weise. Erfindungsgemäß werden die sich aufeinanderlegenden Flächen der Kontaktpole so gestaltet, daß sie nicht, wie bisher üblich, senkrecht zur Richtung der relativen Bewegung zwischen beiden Kontaktelementen liegen, sondern dazu geneigt, vorzugsweise in einem Winkel von 45 °. Dadurch wird erreicht, daß die resultierende mechanische Reflexion des bewegten Kontaktteiles, die er am andern erleidet, nicht in seiner Bewegungsrichtung wirkt, sondern in einer dazu geneigten Richtung, bei um 45 ° geneigter Gegenfläche im rechten Winkel. Unter der Resultierenden der mechanischen Reflexion ist eine angenommene Kraft solcher Größe und Richtung zu verstehen, daß sie in ihrer Wirkung alle im Aufschlagspunkt entstehenden Gegenkräfte umfaßt. Sie stellt also eine Vereinheitlichung aller im Aufschlagspunkt angreifenden Reflexionskräfte dar. Die Reflexion wird bei den erfindungsgemäß ausgebildeten Anordnungen mehr oder weniger vollkommen durch das Ankerlager aufgenommen. Die in der Bewegungsrichtung liegende Komponente der resultierenden mechanischen Reflexion (der Rückstoß) ist nur sehr gering oder bei um 45⁰ geneigter Fläche gleich Null. Das Prellen wird also praktisch beseitigt. Kontakte mit schräg zur Bewegungsrichtung liegenden Berührungsflächen sind bei Schaltern mit größeren Stromstärken, die im allgemeinen selten betätigt werden, bereits vorgeschlagen, zum Zweck, einen höheren Kontaktdruck, sichere Berührung- der Kontaktteile und damit geringere Übergangswiderstände zu erzielen. Dieser Zweck wird begünstigt durch die unstarre Ausbildung des einen Elementes.

Im Gegensatz hierzu bezieht sich die Erfindung auf Relais mit schneller Kontaktgabe, die mit schrägen Kontaktflächen ausgebildet sind, um Prellungen, die die Kontaktgabe ungünstig beeinflussen, zu vermeiden. Durch diese Anordnung kann die Impulsgabe wesentlich gesteigert werden.

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Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung. Abb. ι zeigt die Erfindung in Anwendung auf Doppelkontaktrelais, wie sie in der Telegraphie üblich sind. Zwischen den beiden festen Kontaktpolen K₁ und K₂ befindet sich der in der Pfeilrichtung hin und her bewegbare Anker a, dessen sich an die Kontakte K₁ und K₂ anlegende Flächen, erfindungsgemäß schräg zur Bewegungsrichtung gelegen, um 45 ° gegen die Horizontale geneigt sind, während die Kontaktflächen parallel zu ihnen, also ebenfalls gegen die Bewegungsrichtung des Ankers um 45° geneigt·, stehen. Die Reflexionskräfte, deren Ausfallswinkel, bezogen auf eine Senkrechte atif der Gegenfläche, gleich dem Einfallswinkel der Aufschlagskraft ist, werden in der gestrichelten Pfeilrichtung wirken. Die Reflexion wird hierbei vom Ankerlager aufgenommen.

Gemäß dem Beispiel nach Abb. 2 genügt es auch, nur die eine der Kontaktflächen jedes Kontaktes K₁ bzw. K₂ zur Bewegungsrichtung des Ankers α schräg zu stellen. Infolge der geringeren Kontaktfläche kommt diese Anordnung nur für schwächere Ströme in Betracht. Untersuchungen haben gezeigt, daß durch die Erfindung das Prellen der Kontakte bis auf einen verschwindend kleinen Rest, der wahrscheinlich von einer geringen Durchbie-

gung des Ankers in Richtung der Reflexionskrafte herrührt, beseitigt wird. Um auch diesen letzten Rest noch zu beseitigen, kann man die Erfindung zweckmäßig auch in Verbindung mit einer der in der Einleitung erwähnten Anordnungen, also z. B. mit einem Hilfskondensator und einer Hilfswicklung, verwenden.

Claims

Patentansprüche:

ι. Relais mit stoßartig aufschlagenden, starren, nicht federnden Relaiskontakten, insbesondere Telegraphenrelais, dadurch gekennzeichnet, daß durch Ausbildung zumindest des einen Kontaktes in Form einer in bezug auf die Aufschlagrichtung geneigten Fläche die Resultierende der mechanischen Reflexionskräfte aus der Aufschlagrichtung abgelenkt ist.
2. Kontaktanordnung mit starren Kontaktelementen, gekennzeichnet durch die Verbindung der in Anspruch ι beschriebenen Anordnung mit einer der an sich bekannten Einrichtungen zur Vermeidung des Prellens, z. B. eines Hilfskondensator, der sich beim Schließen des Kontaktes über eine Hilfswicklung des Relais entlädt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen