DE552830C - Verfahren zur Gewinnung von Wollfettalkoholen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Wollfettalkoholen

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DE552830C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C31/00Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes

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  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neues Verfahren zur Gewinnung von WoIlfettalkoholen. Man hat bereits zu analytischen Zwecken Wollfette und Wollfettderivate, z. B. Wollwachs, mit alkoholischen Alkalien aufgeschlossen und darauf die Trennung des Unverseifbaren von den Fettsäuren durch Fällung des mit Wasser stark verdünnten alkoholischen Saponifikats mit Kalksalzen und Extraktion des dicken Niederschlags mit Lösungsmitteln vorgenommen. Dabei gehen die Wollfettalkohole in Lösung, während die Kalkseifen ungelöst bleiben. Bei diesem Verfahren wird der eingesetzte Alkohol durch die angewendeten starken Verdünnungsgrade entwertet.
Es wurde nun ein neuer Weg zur Herstellung von Wollfettalkoholen gefunden, bei dem die Extraktionsstufe des bisherigen Verfahrens in Fortfall kommt und der Alkohol während des ganzen Prozesses in nahezu konzentriertem Zustande erhalten wird, so daß er praktisch vollständig regeneriert werden kann.
Der Grundgedanke des neuen Verfahrens besteht darin, daß zur Fällung des durch alkoholische Verseifung erhaltenen Verseifungsproduktes alkoholische Metallsalzlösungen, insbesondere alkoholische Lösungen von erdalkalischen Salzen, z. B. alkoholische Lösungen von Chloriden, Nitraten usw,, verwendet werden. Unter Anwendung solcher alkoholischer Metallsalzlösungen gelingt es, die Fällung des Verseifungsproduktes derart durchzuführen, daß ein Mitreißen der unverseifbaren Bestandteile im wesentlichen vermieden wird und diese in alkoholischer Lösung bleiben. Es kann dann nach Trennung der alkoholischen Lösung von den Kalkseifen unmittelbar die weitere Verarbeitung der die Wollfettalkohole nahezu restlos enthaltenden alkoholischen -Lösungen auf die Gesamtalkohole oder auf fraktionierte Gewinnung der Alkohole erfolgen.
Dementsprechend ergibt sich beim Vergleich des bisherigen Verfahrens mit dem neuen Verfahren folgende Reihenfolge der verschiedenen zur Durchführung nötigen Operationen:
a) Altes Verfahren:
1. Verseifen mit alkoholischem Alkali,
2. Umsetzung des stark verdünnten Alkohols mit Kalksalzen,
3. umständliche Trocknung der gefällten Kalksalze, weil sonst bei der Extraktion erhebliche Mengen Erdalkaliseifen in das Aceton gehen,
4. Extraktion,
5. Verdampfen des Lösungsmittels.
b) Neues Verfahren:
1. Verseifen mit alkoholischem Alkali,
2. Fällung mit alkoholischen Erdalkalisalzlösungen,
3. Einleiten von Kohlensäure und Verdampfen des Lösungsalkohols (ersteres kann während des Eindampfens vorgenommen werden),
4. Umlösen,
S- Verdampfen des Lösungsmittels.
Vergleicht man die verschiedenen Operationen miteinander, so ist festzustellen, daß die Trocknung der gefällten Salze, wie sie bei dem früheren Verfahren nötig war, bei dem neuen Verfahren ganz in Fortfall kommt. Demgegenüber stellt das Einleiten von Kohlensäure entsprechend dem neuen Verfahren eine derart einfache und kurze Operation dar, daß sie kaum besonders erwähnt zu werden braucht. Man leitet einfach in die von den Kalksalzen befreite alkoholische Flüssigkeit kurze Zeit Kohlensäure ein und dampft alsdann ein, oder man kann auch die Kohlensäure während des Eindampfens einleiten.
Im übrigen ist das Einleiten von Kohlensäure nicht einmal unbedingt notwendig.
Auch das Umlösen entsprechend Ziffer 4 des neuen Verfahrens stellt eine weit einfachere Operation dar als die Extraktion nach dem früheren Verfahren, und will man nur einzelne Fraktionen der Wollfettalkohole durch Kristallisation des Wollfettalkoholgemisches erhalten, so kann man auch die Stufe des Umlösens weglassen, da die geringen Mengen gelöster Erdalkaliseifen in der Mutterlauge bleiben.
• Der Hauptvorteil des neuen Verfahrens liegt aber, wie schon erwähnt, in der Erhaltung der Alkoholkonzentration, die eine voll- -ständige Regeneration des Alkohols gestat- - tet, während bei dem früheren Verfahren der -Alkohol durch die starke Verdünnung wertlos wird.
Im einzelnen kann das Verfahren z. B. wie folgt durchgeführt werden: zunächst werden
; -die Wollfette in an sich bekannter Weise mit alkoholischen Alkalien von möglichst hoher Konzentration, zweckmäßig nicht weniger als 90 ο/σ Alkoholgehalt, verseift. Das Saponifi-
4.0 kat wird ohne Verdünnung mit Wasser mit einer alkoholischen Metallsalzlösung versetzt, bis die Alkaliseifen vollständig in Form von Kalkseifen ausgefällt sind.
• Der Alkoholgehalt der angewendeten Metallsalzlösungen kann dabei je nach Art des Metalisalzes und nach der Höhe der ange-■wandten Temperatur verschieden sein und vorteilhaft 90 bis 96 o/o, aber auch weniger oder mehr betragen. Durch zweckmäßige Einstellung des Alkoholgehalts kann man es in jedem Falle erreichen, daß das Unverseifbare bei dem Fällungsprozeß in Lösung bleibt. Die Fällung wird zweckmäßig unter starkem Rühren sowie unter Vermeidung längeren Kochens vorteilhaft bei höheren, dem Siedepunkt der Fällungsflüssigkeit naheliegenden Temperaturen vorgenommen.
- Nach der Fällung erfolgt die Trennung -der Lösung von den Kalkseifen z. B. durch Filtrieren. Nach der Trennung der alkoholischen -Lösung wird dieselbe .z. B. durch Einleiten von Kohlensäure neutralisiert, wobei gleichzeitig das etwa in der Lösung noch vorhandene Salz, z. B. Calciumchlorid, in Form von Carbonat ausfällt.
Es kann dann anschließend der Wollfettgesamtalkohol durch Abdampfen des Alkohols und Aufnehmen der Wollfettalkohole in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in Benzol, Aceton usw., gewonnen werden, wobei die noch vorhandenen geringen Mengen Kalksalze ungelöst zurückbleiben. Andererseits kann man auch zwecks Gewinnung verschiedener Wollfettalkohole die alkoholische Wollfettlösung durch wiederholten Wasserzusatz in der Siedehitze fraktioniert unter Abtrennung der auskristallisierten Fraktionen durch Filtrieren oder Zentrifugieren verarbeiten. Die erhaltenen Fraktionen können in derselben Weise wie die gesamten Alkohole durch Lösung in einem organischen Lösungsmittel von den letzten Spuren von Kalksalzen befreit werden.
Ausführungsbeispiel 100 Teile Lanolin (Verseifungszahl 92) werden mit einer alkoholischen Kalilauge von 12 Teilen Kaliumhydroxyd in 400 Teilen Alkohol (96 ο/α) 3 Stunden am Rückflußkühler gekocht. Dann läßt man langsam, unter intensiver Mischung, die Lösung von ,18. Teilen CaCl2OH2O in 100 Teile Alkohol zufließen und trennt den Niederschlag in der Hitze schnell von der Flüssigkeit ab. In das heiße Filtrat wird Kohlensäure eingeleitet, gegebenenfalls filtriert und der Alkohol abdestilliert. Der Rückstand wird in 200 Teilen Aceton (Petroläther usw.) aufgenommen, filtriert und das Aceton abdestilliert. Man erhält auf diese Weise 40 bis 48 Teile Wollfettalkohole, die z. B. bei Verwendung von Calciumsalzen nur noch geringe Spuren Kalkseifen enthalten, bei Verwendung von Strontiumsalzen frei von Strontiumseifen sind. Bei der Gewinnung von einzelnen Alkoholfraktionen kann man das Umlösen in Aceton weglassen und sofort eine Trennung durcE Kristallisation vornehmen, wobei die Kalkseifen in der Mutterlauge verbleiben.
Außer Calciumchlorid können auch andere alkohoEösliche Erdalkalisalze und Schwermetallsalze Verwendung finden, soweit ihr Preis für industrielle Zwecke nicht zu hoch ist, z. B. Calciumnitrat, Magnesiumchlorid, Magnesiumnitrat, Zinkchlorid, Zinknitrat, Strontiumchlorid, Aluminiumchlorid.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von WoIlfettalkoholen durch Verseifung der Wollfette mit alkoholischen Alkalien, dadurch gekennzeichnet, daß die alkoholische Lösung des Verseifungsprodukts unter Auf-
    rechterhaltung der alkoholischen Konzentration seiner Lösung, also ohne Wasserzusatz, mit alkoholischen Metallsalzlösungen, z. B. alkoholischen Lösungen von Erdalkalisalzen, gefällt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung des Unverseifbaren von den Metallsalzlösungen durch Zentrifugieren stattfindet, wobei zweckmäßig auch schon der Fällungsprozeß in der Zentrifuge vorgenommen werden kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fällungsprozeß bei geeigneter alkoholischer Kon zentration der Metallsalzlösungen unterhalb, also in der Nähe des Siedepunkts der Fällflüssigkeit vorgenommen wird, wodurch ein Mitreißen des Unverseifbaren vermieden wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch bei den dem Fällungsprozeß nachfolgenden Operationen, insbesondere bei der unter wiederholtem Wasserzusatz vorgenommenen fraktionierten Kristallisation der Wollfettalkohole, mit derart geringen Wassermengen gearbeitet wird, daß die Konzentration des Alkohols im wesentlichen aufrechterhalten bleibt.
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