-
Fahrtregistriervorrichtung für Fahrzeuge Die Erfindung betrifft eine
der bekannten, an Fahrzeugen, insbesondere Automobilen, anzubringenden Registriervorrichtungen
für die Geschwindigkeit und für die Führung des Fahrzeugs wichtige Ereignisse und
Umstände, bei denen die Registrierung nur für eine bestimmte Zeit festgehalten,
nach Ablauf derselben aber wieder ausgelöscht wird.
-
Die Vorrichtung besteht im wesentlicher. aus einem von den Wagenrädern
angetriebenen umlaufenden Teil, z. B. einem Zylinder, der auf seinem Umfange eine
Anzahl beweglicher, durch Elektromagnete beeinflußte Glieder trägt. Erfindungsgemäß
bestehen die beweglichen Glieder aus magnetischen Kugeln, die in dem umlaufenden
Zylinder auf feststehenden Laufbahnen laufen. Jede Kugelreihe steht unter der Wirkung
eines Elektromagneten, der bei seiner Erregung die Ku= geln von der normalen Laufbahn
auf die benachbarte Laufbahn bringt, wodurch die Zeiträume kenntlich gemacht werden,
in denen der Elektromagnet erregt wurde.
-
Jeder Elektromagnet ist in einen elektrischen Stromkreis eingeschaltet,
der beispielsweise dem Antriebsstromkreis für ein elektrisches Horn, Lichtsignal
oder Geschwindigkeitsmesser entspricht.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in beiliegenden Zeichnungen
dargestellt. Fig. i zeigt im Aufriß einen Teil der Apparatenwand eines mit der neuen
Vorrichtung versehenen Kraftfahrzeuges.
-
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i in größerem
Maßstab.
-
Fig. 3 ist ein Aufriß -und zeigt einen Teil der Vorrichtung, wobei
der umlaufende Zylinder abgenommen gedacht ist.
-
In der Zeichnung bedeutet 3 die Apparatewand, auf welcher die üblichen
Bordapparate eines Kraftwagens, und zwar eine Uhr q., ein Geschwindigkeitsmesser
5 u. dgl. angeordnet sind.
-
In der Apparatewand 3 ist ferner ein um seine Achse drehbar gelagerter
lotrechter Zylinder 6 angeordnet, der durch die Räder des Fahrzeuges mit Hilfe einer
biegsamen Welle 7 in Drehung versetzt wird. Die Untersetzung zwischen den Rädern
und dem Zylinder 6 wird so gewählt, daß eine Umdrehung des Zylinders 6 einer von
dem Fahrzeug zurückgelegten Strecke von einem geringen Vielfachen von io m, beispielsweise
9o m, entspricht.
-
Im Zylinder 6 sind senkrechte Rillen i9 reihenweise übereinander angeordnet.
In jede Rille ragt teilweise eine Kugel 18 hinein, so daß sie sich in ihr frei auf
und ab bewegen, nicht aber aus ihr heraustreten kann.
-
Die Kugeln . der einzelnen Reihen ruhen
anderseits
auf der einen oder der anderen der beiden Laufbahnen zi und 28, die nahezu waagerecht
angeordnet sind und von einem festen, nicht drehbaren Rohr 22 getragen werden, das
innerhalb des beweglichen Zylinders 6 konzentrisch angeordnet ist und von einem
unbeweglichen Teil der Vorrichtung getragen wird.
-
Die untere Laufbahn 28 einer jeden Kugelreihe i8 besitzt, wie aus
der Fig. 3 ersichtlich, eine Rampe 23, durch welche die Kugeln bis zur Höhe
eines in der Laufbahn 21 vorgesehenen Einschnittes 2.4 gehoben werden. Etwas über
diesem Einschnitt und innerhalb des Rohres 22 ist der Kern 25 eines Elektromagneten
26 angeordnet.
-
Endlich ist der Zylinder 6 von einer Anzahl fest angeordneter Streifen
27 umgeben; auf welchen die zurückgelegten Strecken durch Merkstriche angegeben
werden. Diese Streifen haben eine derartige Abmessung, daß' der nur Bahn die Kugeln
21 befinden. sichtbar während sind, welche die Kugeln sich auf.' auf der Bahn 28
durch das Band zugedeckt bleiben.
-
Jede dieser Kugelreihen entspricht entweder einer bestimmten Geschwindigkeitsstufe
oder einer der auf dem Fahrzeug vorgesehenen optischen oder akustischen Signalvorrichtungen.
-
Bei der Einrichtung nach der Fig. i entspricht z. B. die mit A bezeichnete
Kugelreihe i9 der akustischen Signalvorrichtung, während die mit S bezeichneten
benachbarten Reihen der zur Anzeige der Richtungsänderungen des Fahrzeuges vorgesehenen
optischen Signalvorrichtung entsprechen. Die mit den Zahlen 10; 20, 3o usw.
bezeichneten Reihen entsprechen den einzelnen Geschwindigkeitsstufen des Fahrzeuges
von io zu io km in der Stunde.
-
Zu diesem Zwecke ist die Wicklung des Elektromagneten 26 in der Höhe
der Reihe A in den elektrischen Strom eingeschaltet, der die akustische Signalvorrichtung
speist. Der Elektromagnet der Reihe S ist in der Stromleitung der optischen Signalvorrichtung
angeordnet.
-
Anderseits befindet sich die Wicklung des Elektromagneten 26 jeder
zweiten Kugelreihe in Serie mit einer Elektrizitätsquelle und einem Geschwindigkeitsmesser
5, dessen Zeiger 16 Kontakte 17 schließt, auf welchen der Zeiger schleift, wenn
er in einer Lage sich befindet, die einer einer Geschwindigkeit zugehörigen Kugelreihe
entspricht.
-
In Fig. i befindet sich z. B. der Zeiger 16 des Geschwindigkeitsmessers
5 vor der Zahl 20 und gibt somit eine Fahrtgeschwindigkeit von 2o km in der Stunde
an. Der Zeiger ist in Berührung mit demjenigen Kontakt 17. der gerade den Strom
des Elektromagneten 26 schließt, der der Kugelreihe 2o entspricht.
-
Die Vorrichtung wirkt folgendermaßen: Nimmt man an, daß das Fahrzeug
mit einer Geschwindigkeit von 2o km/Std. fährt, so ist der Elektromagnet z6 der
Kugelreihe 2o erregt und in dem Maße wie die Kugeln auf der unteren Laufbahn 28,
auf der Rampe 23 hochsteigen, werden sie beim Durchgang vor dem Magnetkern 25 angezogen
und verlassen die Laufbahn 28, um auf die obere Laufbahn 21 zu gelangen.
-
Die auf der Laufbahn 21 laufenden Kugeln sind unter dem entsprechenden
Streifen 27 sichtbar, und wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt, so zeigen sie
an, mit welcher Geschwindigkeit das Fahrzeug vor dem Stillstand fuhr.
-
Wenn der Fahrer seine optische oder akustische Signalvorrichtung betätigt,
so wird dadurch der Elektromagnet 26 erregt, der der dieser Signalvorrichtung zugehörigen
Kugelreihe entspricht; hierdurch wird eine der Dauer der Betätigung der betreffenden
Signalvorrichtung entsprechende Kugelzahl auf die Laufbahn 2i dieser Kugelreihe
gebracht.
-
Wenn das Fahrzeug dann zum Stillstand gebracht wird, wird man nach
der Stellung der Kugeln gegenüber dem benachbarten Streifen 27 die Entfernung schätzen
können, die zwischen dem Augenblick, wo der Fahrer die Signalvorrichtung betätigt
hat, und dem Augenblick, wo das Fahrzeug zum Stillstand gebracht worden ist, zurückgelegt
wurde.
-
Nach einer Umdrehung des Zylinders 6 fallen die auf der Laufbahn 2i
laufenden Kugeln durch den Einschnitt 2q. auf die Laufbahn 28 zurück, vorausgesetzt
natürlich, daß der Elektromagnet 26 nicht mehr erregt ist, da sie sonst auf der
Laufbahn 21 bleiben.
-
Entsteht nun ein Unfall, so genügt es, den Zylinder 6 zu betrachten,
um genau zu wissen, was auf der letzten Strecke von z. B. 6o m auf dem Fahrzeug
geschehen ist. In erster Linie kann man die aufeinanderfolgenden Geschwindigkeiten
des Fahrzeuges und die Dauer der Verlangsamung feststellen. Ebenso zeigen die sichtbaren
Kugeln die Entfernung von der Unfallstelle an, wo und wie lange der Fahrer die optischen
und akustischen Signale gegeben hat.
-
Aus vorstehendem ergibt sich, daß die Vorrichtung die Rolle eines
unbestreitbaren Zeugen spielt und in jedem Fall die Feststellung der Verantwortlichkeit'
der einzelnen Fahrer ermöglicht.