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Geschwindigkeitsabhängige Bremse mit Bremsweg bis zum Stillstand,
insbesondere für Schienenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine geschNvindigkeitsahhängige
Bremse mit Bremsweg bis zum Stillstand, insbesondere für Grubenbunte und ähnliche
Schienenfahrzeuge. Nach Überschreiten einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit des
zu bremsenden hahrzeugs wird die Bremse vorn Fahrzeug sell)stt;itig ausgelöst, das
Fahrzeug wird durch die Bremse von den Schienen abgehoben und bremst sich jetzt
allmählich auf einem längeren Bremsweg durch sein Eigengewicht selbst bis zum Stillstand.
Die Brernsvorrichtung ist nicht am Fahrzeug angebracht, sondern befindet sich zwischen
den Gleisen an einer die Geschwindigkeit zu kontrollierenden Stelle.
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Bremsvorrichtungen in dieser Art werden beispielsweise hei Seilbahnen
in steigendem oder fallendem Gelände und bei allen Fbrdereirrriclitungen gebraucht,
bei denen ein oder mehrere Schienenfahrzeuge überwacht werden müssen, wie es beispielsweise
bei Hunten in Bergwerken der Fall ist. Wird z. 13. durch irgendeinen Umstand eine
Zugkette zerrissen und rollen Nagen den ;Lhhang hinunter, so müssen diese `Vagen
gebremst werden, damit lusammerrstdtie und L'irglücke vermieden
werden.
Bremsvorrichtungen, die einen derartigen Zweck erfüllen sollen, müssen demzufolge
unterscheiden können, oh der über die Bremsvorrichtung hinwegfahrende Wagen die
normale Fördergeschwindigkeit hat, oder ob es sich um eitlen losgerissenen Wagen
handelt, der mit größerer Geschwindigkeit die Bremsvorrichtung überfährt und Zusammenstöße
verursachen will. Die Vorrichtung muß deshalb alt solchen Stellen der zu sichernden
Bahn eingebaut werden, an denen losgerissene Wagen eine größere Geschwindigkeit
besitzen als zu fördernde Wagen.
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Bisher bekannte geschwindigkeitsabhä ltgige Bremsen, die im Bergwerksbau
auch als Fangvorrichtungen bezeichnet werden, hatten den Nachteil, claß sie eine
schlagartig wirkende Bremsung hervorrufen und dadurch das Beschädigen des Htintes,
Zerstören der Gleisanlage. Ileraüswerfeii des Huntes aus der Bahn und andere unatigenehin,-#
Begleiterscheinungen mit sich brachten.
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Die bekannten Bremsen wirken nur abhängig von der Geschwindigkeit,
berücksichtigen aber nicht das Eigengewicht des Wagens. Für eine gute Bremswirkung
ist dies aller notwendig, <1a die für eine gleichbleibende Bremswirkung notwendige
Bremskraft von der Wucht des Wagens, d. 1i. von seiner Geschwindigkeit und seinem
Eigengewicht abhängig ist, sie hallen aber den Nachteil, daß sie in Bauart und Wirkung
zu umständlich sind.
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Durch die Erfindung werden die Nachteile der bekannten Breiasen vermieden,
indem die bewegten Nassen auf einem längeren Bremsweg zum Stillstand gebracht werden.
Es ist außerdem noch infiglich, mit der Bremsvorrichtung elektrische Signale in
Verbindung zu bringen, die eine erfolgte Brenisting anzeigen. Wichtig ist auch,
claß Bremsvorrichtungen, die im Bergbau und allen rauben Betrieben Verwendung finden,
sicher arbeiten, einfach zu bedienen sind und geringe Wartung erfordern.
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Die Erfindung löst die .Aufgabe einer geschNvindigkeitsal>hängigen
Bremsvorrichtung mit Bremsweg, dabei sicher, einfach und mit geringer Wartung arbeitend,
indem eine zwischen <teil Schienen liegende, leicht ansteigende Fläche und eine
auf diese finit <lein zu bremsenden Fahrzeug auflaufeilde schlittenähnliche Bremsplatte
verwendet wird, deren auf ihr befestigter zweiarmiger Nebel beim Anstoß durch die
Vorderachse sich an der Hinterradachse des zu schnell fahrenden Fahrzeuges hingt,
so daß die Vorrichtungen, welche die Wagen mit normaler Geschwindigkeit ungebremst
weiterlaufen und solche mit unzulässiger Geschwindigkeit durch stoßloses Bremsen
zum Stillstand kommen lassen, vereinfacht werden.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal ist es, daß die @@-lllittenähnliche
Bremsplatte auf ihrer Unterseite mit einer Führungsschiene versehen ist, welche
in einer Nut des Bremsbelages geführt ist.
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Hs ist dadurch auch nicht mehr niöglicli, claß eine schlagartige Bremsung
auftritt, denn es wird durch den .Anstoß der Achse am beweglichen Teil die Beschleunigung
gemessen, weil der Ausschlag des bewegten Teiles, verursacht durch den Anstoß, ein
Maß für die Beschleunigung ist.
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Bei allen den beschriebenen Vorteilen ist die Vorrichtung noch so
einfach gebaut, daß sie allen Forderungen hinsichtlich geringer Wartung und Sicherheit
gerecht wird und des weiteren die Atibringung eines elekti-isclieei Kontaktes möglich
macht.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer hauptsächlichsten :lusfiihrungsforin
dargestellt. .11s Fahrzeug wurde beispielsweise ein Ilunt gewählt, wie er bei Seilbahnen
in steigendem oder fallendem Gelände Verwendung findet. Dabei zeigt Abb. i die Vorderansicht
der 13reinsworriclitung, Abb. 2 die Seitenansicht derselben.
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.Al>b. 3 die Bremsvorrichtung in Endstellung. Auf der normalen Gleisanlage
finit den Schwellen 3 und den Schienen 2 ist @iii einer die GeschNvindigkeit zu
kontrollierenden Stelle ein Bremsbelag aus Balken r°, ib, ic zwischen den leiden
Schienen 2 auf den Schwellen 3 1>efesti"Tt. Dieser Balkenbelag dient als eine I3renisfl:iclie
lind ist. wie in Abb.3 gezeigt, angeordnet, und zwar von i" steigend l>is lb und
mit geringstem \bstand von der Schienenoberkante bei il*. Die andere Bremsfläche
ist eine Eisenplatte 4, die in einer \Tut des Bremsbelages i°, ib, ic durch eine
Schiene j geführt wird. All beiden Seiten eieben den Schienen 2 ist auf der Platte
1 eine Verstiirkung, bestehend aus zwei Winkeleisen 6, angebracht. _1tilierdem verhindern
diese Winkeleisen, dal.) der Iltitit bzw. Spurkranz des Rades seitlich von der Schiene
abrutscht. Auf der Platte 4 ist finit zwei Wii>kcht 7 und einem li0lzeii (S (las
drehbare "feil (), ein folgenden Fänger genannt, befestigt. Dieser Viiiiger dient
zur Messung der Geschwindigkeit. Fährt iiuii <las Fahrzeug finit normaler Geschwindigkeit
finit seinen Räderei io und den Spurkränzen auf der Schiene 2, so läuft die Achse
i i über den Einger hinweg und st(*ißt ihn dabei an seiner höchsten Stelle an, wie
in Abb. i dargestellt ist: Damit wird der länger in eine drehende Bewegung versetzt.
War der Anstoß so gering, <laß der Fänger sich nicht sehr viel drehte, so wird
er seine urspriiiigliche Lage wieder einnehmen, his die darauffolgende _lclise dasselbe
Spiel wiederholt. Hrfä hrt der I@'sieiger durch einen größeren Anstoß eine gröGcre
13eschleutligung, so ist mithin der .Ausschlag gröl,ter, und der Fänger wird von
der nächsten Achse gefangen. wie in Abb. 3 dargestellt. Dabei stößt das untere Teil
des Fängers auf die Platte .t und verbindet dadurch die Bremsplatte .I fest eilt
dein zti bremsenden Fahrzeug. Auf Grund der \Vucht des Fahrzeuges wird die ganze
Fangvorrichtung hinwegbeNvegt, rutscht auf dem Balkenbelag i« <weiter und kommt
auf den im Verhältnis zur Schienenoberkante ansteigenden Teil des Pfostenbelages
ib. Die Spurkränze r i der Räder io kommen iiuii direkt auf der Platte 4
zum Stehen, und die lä de r i o werden dadurch von den Schienen 2 abgehoben. [)ei-
weitere I'fostenhelag il', auf welchem die Platte ein folgenden nun weiterrutscht,
ist so hoch bemessen, claß die Räder io die Schienen 2 nicht mehr berühren, wie
in A1>1>. 3 dargestellt
ist. Es sitzen nun alle vier R:ider io
und dadurch (las ganze Gewicht, welches sich nun als Bremslast auswirkt, auf der
Platte d. Hunt und Fangvorrichtung kommen infolge der Reibung zwischen Balkenbelag
ic und Platte .4 zum Stehen, dabei ist die Hrernswirkung um so größer, je größer
(las Gewicht des Huntes ist. Die vorteilhaft große Brenisl:iche der Platte 4 ist
aus _1bb. i und 2 zu erkennen. Die Führungsschiene j5, welche auf der Platte 4 aufgenietet
ist, verhindert das Klemmen der Platte zwischen den Gleisen 1>e1 unsymmetrisch auftretenden
Kräften.
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Als .-\nwenduiigsgel)iet der Erfindung können alle Schienenfahrzeuge
betrachtet werden, die noch (furch eine Vorrichtung in der beschriebenen Weise anliehbar
sind, ohne daß der Bremsbelag zerstört wird. I?s ist anzunehmen, daß auch noch Schienenfahrzeuge
finit größerer Spurweite geeignet sind, da mit gröLieren Schienenabständen
auch die Bremsplatten griißer ausgebildet werden können. I?s könnte dadurch gerade
bei größeren Schienenfahrzeugen vermiedest werden. (lall durch Verwendung von Hemmschuhen
oder anderen Bremsmitteln, die sehr geringe _#,uflagefläclien besitzen, die Räder
unrund und die Gleise deformiert werden.