DE545486C - Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern mittels diazotierter Derivateder Anisidine oder Naphthanisidine - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern mittels diazotierter Derivateder Anisidine oder Naphthanisidine

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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
    • G03C1/58Coupling substances therefor

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern mittels dianotierter Derivate der Anisidine oder Naphthanisidine Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern unter Benutzung von dianotierten Anisidinen oder Naphthanisidinen oder deren Derivaten und Salzen, das auf der an sich bekannten Bildung von Azofarbstoffen aus lichtempfindliehen Diazokörpern durch Kupplung mit Phenolen oder Aminen (Azokomponenten) in Gegenwart von Alkalien beruht.
  • Es wurde gefunden, daß die Diazokörper, die man von den mit Alkyl-, Aryl-, Alkoxy-oder Aryloxy-Gruppen substituierten Anisidinen erhält, sich unter der Wirkung des Lichtes außerordentlich leicht zersetzen und dadurch die Fähigkeit, mit Azokomponenten (Phenolen oder Aminen) zu Azofarbstoffen zu kuppeln, verlieren. Neben dieser hohen Lichtempfindlichkeit besitzen sie aber auch eine außerordentlich große Beständigkeit, so daß sie sich für das vorgeschlagene Verfahren hervorragend eignen. Die Derivate der Naphthanisidine haben die gleichen Eigenschaften, nur besitzen die mit diesen Verbindungen sich ergebenden Farben dunklere Töne, welche übrigens in bekannter Weise durch beigefügte Metallsalze weitgehend beeinflußtwerden können.
  • Die Begriffe Anisidine und Naphthanisidine sind in ihrer allgemeinen Bedeutung zu verstehen und umfassen alle Aminophenol-und Aminonaphtholalkyl- und -aryläther. Ihre Alkyl- und Aryl- sowie Alkoxy- und Aryloxy-Substitutionsprodukte werden verwendet im vorliegenden Verfahren. Die mit der größten Lichtempfindlichkeit ausgestatteten Vertreter dieser Diazokörper sind die vom p-Kresidin, Aminohydrochinondimethyläther und vom a-Amino-r, 4-dimethoxynaphthalin hergeleiteten Diazoverbindungen. Man kann ebenfalls an ihrer Statt und in gleicher Weise auch die Diazoverbindungen der halogenierten, nitrierten, sulfonierten, carboxylierten usw. Derivate dieser Amine verwenden. Diese Diazoverbindungen sowie ihr Salze stellen im allgemeinen in Wasser sehr leicht lösliche Stoffe dar, die sehr beständig sind und durch Licht außerordentlich leicht zersetzt werden und dadurch das Vermögen, Azofarbstoffe zu bilden, verlieren. Zu ihrer Verwendung braucht man sie nicht notwendigerweise in völlig reinem Zustande zu bereiten. Es genügt, wenn man das Amin in der gewünschten Menge Wasser unter Zusatz von Säure löst und mit der theoretisch berechneten Menge von hTatriumnitrit dianotiert.
  • Man hat weiter festgestellt, daß die Bildung von Azofarbstoffen durch Kupplung der soeben beschriebenen Diazokörper mit Phenolen, obzwar sie in neutralem Medium recht langsam vor sich geht, am Ende doch vollständig abläuft; dies ist der Verwendung dieser Diazokörper zusammen mit Phenolen zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten, welche durch einfache Wirkung der Alkalien entwickelt werden, hinderlich gewesen. Bis zu einem gewissen Grade kann man diese Unzuträglichkeiten auf längst bekannte Weise dadurch vermeiden, daß man das Reaktionsgemisch arigändtt und sölchtr Art die Kupplungstendenz dieser Diazoniumverbindungen vermindert; man kann-hierdurch die Kupplungsgeschwindigkeit zwar herabsetzen, aber zum Schaden der Haltbarkeit des mit dein Reaktionsstoffe getränkten Papiers oder anderen Trägers. Bei Anwendung gewisser Diazoverbindungen mit gewissen Phenolen ist man gezwungen, ganz unerwünscht hohe Säuremengen zu verwenden.
  • Es ist nun gefunden worden, daß man diese Schwierigkeiten dadurch vermeiden kann, daß man, anstatt die Kupplungstendenz der Diazoverbindung durch äußere Mittel zu vermindern, einfach das Phenol selbst durch eine Verbindung ersetzt, die erst während der Entwicklung unter Einwirkung von Alkalien Phenol entbindet, was dieselbe Wirkung hat, als ob man die Azokomponente erst in diesem Augenblicke eingeführt hätte. Dadurch kann man vollkommen säurefreie, außerordentlich beständige und überaus lichtempfindliche Schichten herstellen, die, ohne selbst eine Azokomponente zu enthalten, doch lediglich durch einfache Alkalibehandlung entwickelt werden können- und wirkliche Azofarbbilder ergeben.
  • Die acvlierten Derivate der Phenole, Di-und Triphenole, Naphthole, Dioxynaphthaline, Aminonaphthole und andere geben mit Diazokörpern im neutralen Medium vollkommen beständige Mischungen, die für diesen Zweck geeignet sind. Die Phenolesterderivate der Ameisensäure, der Oxalsäure, der Benzolsulfosäure und im allgemeinen aller aromatischen Verbindungen der Zusammensetzung R. O. Ac, wo R einen substituierten oder nichtsubstituierten aromatischen Kern bedeutet, können in gleicher Weise für, diesen Zweck Verwendung finden. Einige dieser Stoffe sind in Wasser schwer löslich; an ihrer Stelle kann man sulfonierte oder carboxylierte Derivate oder auch Alkalisalze derselben verwenden.
  • Beispielsweise löst man lo g Aminodimethylhydrochinon in einem Gemisch von 8 g Schwefelsäure von 66° Be in i Z Wasser; man fügt zu dieser Lösung hinzu 4#,8g Natriumnitrit in io cms Wasser. Man erhält so eine Lösung von Diazohydrochinondimethyläther, der man weiter hinzufügt 30 g i, B-Diacetyldioxynaphthalin-3, 6-disulfosäure in i l Wasser. ' Ein mit dieser Lösung getränktes Blatt Papier oder ein anderer Träger, getrocknet und dem Lichte unter einer Pause oder einem Diapositiv bis zur Zersetzung der Schicht an den von der Zeichnung gegen Licht nicht geschützten Stellen ausgesetzt, gibt durch Entwicklung mit Ammoniakdämpfen ein positives violettrotes Bild. Dieser Farbstoff, woraus das Bild besteht, ist identisch mit demjenigen, welcher durch Kupplung von Diazohydrochinondimethvläther mit Chromotropsäure gebildet wird, und er hat auch die Eigenschaft, mit Metallsalzen Lacke zu bilden, wodurch man in der Lage ist, die Farbtöne der Bilder, wie schon eingangs erwähnt, dadurch zu verändern, daß man dieselben nach der Entwicklung entweder in Metallsalzlösungen badet oder aber daß man diese Salze schon in das Sensibilisierungsbad einführt. Bei der äußerst bequemen und aus mehreren Rücksichten sehr vorteilhaften Halbnaßentwicklung können die Metallsalze einfach der Alkalilösung beigefügt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aerstellung von photographischen Bildern mittels diazotierter Derivate der Anisidine oder Naphthanisidine, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht Diazokörper und wasserlösliche Acylphenole oder Acylnaphthole oder deren Abkömmlinge enthält.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht Diazokörper und wasserlösliche Phenolesterderiv ate aromatischer Verbindungen der Konstitution R. O. Ac oder deren lösbare sulfonierte oder carboxylierte Abkömmlinge oder auch Alkalisalze derselben enthält, worin R einen substituierten oder nichtsubstituierten aromatischen Kern bedeutet.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß geeignete, mit einer Lösung von i, 8-Diacetyldioxynaphthalin-3, 6-disulfosäure und Diazohydrochinondirnethyläther getränkte, getrocknete und dem Lichte unter einer Pause oder einem Diapositiv ausgesetzte Trägerstoffe durch Entwicklung irii alkalischen Milieu positive violettrote Bilder ergeben.
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