DE965617C - Verfahren zur Entwicklung von photographischen Bildern, insbesondere von farbigen Bildern mit Hilfe von p-Dialkylaminoanilin-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Entwicklung von photographischen Bildern, insbesondere von farbigen Bildern mit Hilfe von p-Dialkylaminoanilin-DerivatenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 13. JUNI 1957
A 23500 IVa/57 b
Zur Herstellung photograph.!scher farbiger Bilder
pflegt man meistens so vorzugehen, daß eine lichtempfindliche Halogensilberemulsion nach der Belichtung
in Gegenwart eines Farbkupplers mit einem Farbentwickler entwickelt und das gebildete
Silber und das restliche Halogensilber entfernt wird, Als Farbentwickler haben sich bisher in der
Praxis nur p-Phenylendiiamindefivate, die seit den
Arbeiten von Rudolf Fischer und S i e g r i s t
bekannt sind, als brauchbar erwiesen.
So wird z. B. ρ - Diäthylaminoanilin in der Praxis meist verwandt. Diesem an sich guten
Farbentwickler haften aber verschiedene Mangel an. Er ist in wäßrig alkalischer Entwicklerlösung
nur beschränkt löslich. Man muß daher die Menge an Diäthylaminoanilin niedrig halten und beschränkt
damit naturgemäß die Ausgiebigkeit der Entwicklerlöisung. Die sohlechte Wasserlösliohkeit
dieser Substanz im alkalischen Bereich, hat weiterhin
zur Folge, daß der in die photographischen
709 534/166
Schichten eingedrungene Entwickler nur schwer auswässefbar ist und· in den naohfolgeniden Bädern
oder nach dtem Trocknen eine Verfärbung der Weißen des Farbbildes verursacht. Das macht sich
besonders bemerkbar, wenn, wie bei· der Mehrfarbenphotographie,
mehrere Schichten übereinandergelagert werden und die lichtempfindliche Schicht dadurch d'icker wird. Der hauptsächliche Nachteil
aller 'dieser p-Diäthylaminoanilinderivate aber ist
ίο es, daß sie die Ursache von Epidermisschädigungen,
Geschwüren und Ausschlägen bei Personen sind·, die mit den Entwicklerlösungen arbeiten.
Diesem hauptsächlichen Nachteil hat man dadurch zu begegnen versucht, daß man was seriös Höh
machende Gruppen in das Entwicklermolekül einführte. Durch Einführen von Carboxyl- oder
Sulfosäuregruppen in den Kern wird das Entwicklungsvermögen jedoch nahezu vollständig vernichtet.
Wird die Carboxylgruppe aber über ein Heteroatom, z. B. als Glykolsäurerest eingeführt, zu
einer Verbindung der allgemeinen Formel:
NH9
OCH2COOH
wobei R und R' gleiche oder verschiedene Alkylgruppen
bedeuten, so bleibt das Entwicklungsvermögen erhalten. Das Absorptionsmaximum der bei
der Farbentwdcklung erhältlichen Farbstoffe wird aber um etwa jo ταμ nach längeren Wellen verschoben,
so daß die Gelbkuppler rot und1 die Blaugrünkuppler rein grün erscheinen. Durch Einführen
der Carboxylgruppe über einen Alkylrest, wie es z. B. in der USA.-Patenitschrift 2 603 659
vorgeschlagen worden ist, wird das Entwicklungsvermögen sehr -stark gedrückt, ohne die Giftigkeit
wesentlich zu verringern. Dasselbe gilt für den Fall, daß eine Carboxylgruppe über einen Alkylrest
im tertiären Stickstoffatom in das Molekül eingeführt wird. Auch hier ist z. B. im N-(p-Aminophenyl)
- N - äthylglycin das Entwicklungsvermögen stark gehemmt, ohne daß die Giftigkeit völ-Hg
aufgehoben wird. Verlängert man die Methylenkette zwischen tertiärem Stickstoff und der Carboxylgruppe
etwa auf 4 Kohlenistoffatome, dann steigt wohl das Entwicklungsvermögen an, erreicht
aber nicht den Wert von Diäthylamino-p-phenylendiamin.
Gleichzeitig aber sinkt die Wasserlöslichkeit, tmd die Hautgiftigkeit wird erhöht.
Es hat nun nicht an Versuchen gefehlt, Sulfosäuregruppen
an Stelle von Carboxylgruppen mit dem Bestreben, gut wasserlösliche und damit ungiftige
Farbentwickler von praktischer Brauchbarkeit anzuwenden,- aber auch hier gilt sinngemäß
das, was über die Einführung von Carboxylgruppen in p-Phenylendiaminderivate angegeben wurde.
Entwicklerlösungen, die als Farbentwicklersubstanz p-Phenylendiam>inderivate enthalten, die eine
Sulfosäuregruppe an einem Alkylrest tragen, der am tertiären Stickstoff steht, wie z. B. in der Verbindung
NH,
C2H5
C2H1SO3H
ergeben bei normaler Entwicklungszeit von 6 bis 8 Minuten nur eine sehr flache Gradation/ Deshalb
sind solche Entwickler für die Praxis unbrauchbar. Durch Einführung von positivderten Gruppen in
o-Stellung zur primären Aminogruppe, wie z. B. der Methoxyilgruppe gemäß der USA. - Patentschrift
2 548 574, wird zwar das Entwicklungsvermögen wieder in gewissem Maße gesteigert, ist
aber verbunden mit einer Verschiebung des Absorptionsmaxdmums der gebildeten Farbstoffe.
Gelbe Bildteile werden so mit den üblichen Gelbkomponenten
meist stark rotstichig wiedergegeben. Zudiem reicht die Entwicklungsgeschwindigkeit
nicht an die der eingangs erwähnten S O3 H-f reien Gruppen Dialkylaminoderivate heran. Man hat
deshalb versucht, die verzögernde Wirkung der SOjH-Gruppe durch Zwischenschalten von Heteroatomen,
wie Sauerstoff oder Stickstoff z. B. in
NH2
CH3
C2H4NHSO3H
NH2
C2H5
C2H4NHSO2CH3
abzuschirmen. Diese Sulfaminsäuren sind aber in lla
freier Form nicht sehr beständig. Deshalb wurden Alkylsulfosäuren zu Verbindungen, wie z. B.
gemäß der USA.-Patentschrift 2566271, umgesetzt.
Damit wird zwar die Beständigkeit der Sub-
stanz an sich wieder erhöht und die verzögernde Wirkung der S O3 Η-Gruppe aufgehoben. Man begibt
sich dabei aber wieder des Hauptvorteils, den die Sulfogruppe bietet, den der guten Löslichkeit
im schwach alkalischen Medium, in dem die erste Wässerung der Farbentwickhing ja vor sich
geht.
Es ist weiter bekannt, die Sulfogruppe über eine p-Sulfophenylgruppe (vgl. die britischen Patemit-Schriften
691 234) oder eine p-Sulfophenoxygruppe
(USA.-Patentschriften 2 603 656 und 2 603 657),
die durch mindestens 2 Kohlenstoffatome vom tertiären Stickstoff entfernt ist, einzuführen. Solche
Entwickler haben den Nachteil, daß sie schwer in die Gelatinehalogensilberemulsion eindringen. Die
zuunterst liegende lichtempfindliche Schicht wird daher später entwickelt und das Farbgleichgewicht
des Mehrschichtenmaterials gestört. Ebenso wird das Auswässern- erschwert und dadurch die Anfärbung
der Weißen in Color-Papierbildern durch restlichen Entwickler verursacht.
In der deutschen Patentschrift 926 713 wird vorgeschlagen,
die primäre Anrinogruppe durch eine verhältnismäßig leicÜt abspaltlbare co-Sulfomethylgruppe
zu substituieren. ,Dadurch wird zwar die Wasserlöslichkeit verbessert, ebenso die Giftigkeit
verringert, die Entwicklungskraft aber ebenfalls für die meisten praktischen Belange untragbar herabgesetzt.
Nicht saure hydrophile Gruppen, wie
z. B. O Η-Gruppen, erhöhen zwar die Löslichkeit
ebenfalls und verringern damit die Giftigkeit, ohne,
sie allerdings ganz auszuschalten (vgl. die 'deutsche Patentschrift 889 549) - es tritt aber hier ein Effekt
in verstärktem Maße auf, der die Brauchbarkeit solcher Entwickler stark einschränkt. Wird nämlich
ein Entwickler dieser Kategorie, z. B. p-Oxäthylaminoanilin, im Mehrschichtenmaterial verwendet,
so wird' die Farbwiedergabe des erhaltenen Bildlas verfälscht. Besonders tritt das bei Verwendung
von Farbstoffkomponenten auf, die zwar eine gute Absorption des gebildeten Farbstoffes aufweisen,
die aber langsam kuppeln. Infolge dieses verlangsamten Kupphmgsvermögens der Farbstoffkomponente
bat der oxydierte Farbentwickler Zeit, in die Nachbarsobicht zu diffundieren und dort zu
kuppeln. Grünes Licht wird dadurch nicht nur in der grünempfindlichen Schicht, sondern auch in
den benachbarten Rot- und Blaugrünschichten registriert. Man ist'daher gezwungen, Trennschichten
zwischen die einzelnen Halogensilberschichten einzubauen, die in der Lage sind, den vagabundierenden
oxydierten Entwickler abzudecken. Dadurch wird aber die Gesamtschichtdicke größer
und die Wässerungszeit verlängert bzw. bei normaler Wässerung die Bildweißen durch noch nicht
ausgewässerten Restentwickler verfärbt.
Es wurde nun gefunden, daß man. diese Nachteile vermeiden kann und sehr gute Ergebnisse erzielt,
wenn man als Farbentwickler Verbindungen der allgemeinen Formel
χ-μ —γ
R1 — N — R2 verwendet,
worin R1 einen Alkylrest mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen
und R2 einen co-Sulfosäure-n-propyl- oder
-n-butylreet und X und Y Wasserstoff, einen Alkyl-
oder einen Alkoxyrest bedeuten, wobei däe Zahl der Kohlenstoff a tome im den Alkylresten am tertiären
Stickstoffatom mindestens 7 betragen muß.
Wenn also R1 = Propyl ist, muß- R2 = ω-Sulfon-Bixtyl
sein, oder wenn R1 = Butyl ist, muß R2
= co-Suilfo-n-propyl oder co-Sulfo-n-tratyl sein. Der
n-Propylrest kann durch eine Methylgruppe substituiert sein.
Dies war insofern überraschend, als N-Äthyl-N-cü-sulfoäthylanilin
ein sehr langsamer Entwickler ist, der bei der üblichen Anwendung nur Bilder mit flacher Gradation erhalten läßt. Auch N-Butyl-N-cü-sulfoäthylanilin
ist ein nur wenig empfindlich arbeitender Farbentwickler. Ebenso ist N-Äthyl-N-cü-sulfopropylanilin
ein Entwickler, der in seinen Eigenschaften den beiden obenerwähnten
gleichkommt und daher für die Praxis ebenfalls unbrauchbar ist. Andererseits ist auch N-Methyl-
oder N-Ätlhyl-N-co-sulfobuitylanilin als Farbentwickler
z. B. dem N-Butyl-N-co-sulfoibutylanilin so
weit unterlegen, daß er praktisch nicht verwendet werden kann. Das zeigt sich besonders, wenn, wie
oben beschrieben, im Mehrschichtenverband Farbstoffkomponenten verwendet werden, die eine geringe
Kupplungsintensität aufweisen. In diesem Falle wanidert das oxydierte N-Methyl-N-of-sulfobutylanilim
in die Nachbarschaft und gibt damit zu Farbverfälsohungen Anlaß.
Der überragende Fortschritt bei Verwendung des beanspruchten Entwicklers liegt aber darin,
daß er bei, völliger Ungiftigkek die gleichen Entwicklungseigensobaften
hat wie der bisher in der Praxis verwandte, alber stark giftige N-Diäthylaminoaniliai-Entwickler.
Main ist dadurch in der Lage, ein und 'dasselbe Material wahlweise in dem
einen oder anderen Entwickler zu behandeln. Für die Maschinen- und Tankenitwicklung kann man
daher, weil in diesem Falle der Entwickler mit der menschlichen Haut nicht in Berührung kommt und
weal eine intensive Wässerung leichter möglich ist, Diäthylaminoanilin EtIs Entwickler verwenden. Für
die Schalenverarbeitung aber wird man den neuen Farbentwickler wegen seiner Ungiftigkeit und
wegen .der Möglichkeit, bessere Weißen auch ohne
intensive Wässerung zu erzielen, vorziehen. Diese Möglichkeit ist bei anderen sulfogruppenhaltigen
ίο Entwicklern, die zur Erhöhung der Rapidität mit positiven Gruppen substituiert werden müssen,
nicht gegeben. Dadurch wirdi nämlich eine Verschiebung der Absorptionsmaxiima der gebildeten
Farbstoffe meist nach längeren Wellen verursacht. x5 Man ist dann nicht mehr in der Lage, für ein und
dasselbe farbenphotograptoische Material mit z. B. p-Diäthylaminoanilin oder einem beliebigen sulfogruppenhaltigen
Entwickler Bilder gleicher Qualität zu erzielen. Außer <den erwähnten Vorteilen
der völligen Ungiftigkeit bei gleichen Entwicklungseigenschaften, wie der in der Praxis viel verwendete
ρ - Diäthylaminoanilin - Entwickler, der Möglichkeit zur Erzielung besserer Weißen, hat
der Entwickler noch weitere wertvolle Eigenschafs5 ten. Mit diesem Entwickler erzeugte Bilder zeigen
in keiner Weise einen Effekt, für den sich der Ausdruck Durchschlag eingebürgert hat. Man versteht
darunter die Erscheinung, daß 'bei der Entwicklung nicht nur in der belichteten Schicht, sondern auch
in den benachbarten Schichten: ein Bild erzeugt wird. Dieser Effekt wird verursacht, wenn die oxydierte
kupplungsfähige Form des Farbenitwicklers eine genügend große Diffusionsgeschwindigkeit
hat, um in die benachbarte Schicht zu wandern, ohne während dieser Zeit sein Kupplungsvermögen
einzubüßen. Er wird begünstigt durch langsam kuppelnde Farbstoffkomponenten, 'die nicht in der
Lage sind, besonders an den dichteren Stellen, den ihnen angebotenen oxydierten Entwickler sofort zu
verbrauchen. Solche Farbstoffkomponenten, die sehr brillante Farbstoffe mit steilen Absorptionsflanken liefern, wie z. B. Cyanacetylderivate oder
Indazolone, kuppeln in der photographischen Gelatinehalogensilberschicht viel langsamer als z. B.
die weniger brillanten bekannten Pyrazolone. Man war daher bei der Verwendung von Cyanacetylderivaten
oder von Indazolonen als Farbstoffkomponente auf die äußerst hautgiftigen Dialkylaminoaniline
als Farbentwickler angewiesen. Schon bei Verwendung von z. B. p-(N-Oxäthyl-N-äthylarnino)-anilin
als Entwickler wird der Gewinn an Brillanz bei Verwendung von Indazolonen oder Cyanacetylderivaten
als Farbkuppler 'durch die Fairbverfälechung infolge des Durchschlageffekts wieder
zunichte gemacht. Wenn nicht besondere Maßnahmen zur Unschädlichmachung des vagabundierenden,
oxydierten Farbentwicklers getroffen werden, können nur stumpfe und verschwärzlicbte Purpurtöne
erhalten werdfen.
Es bedeutet daher einen erheblichen Fortschritt der Technik, daß man mit den dieser Erfindung zugrunde
liegenden ungiftigen Farbentwicklern in der Lage ist, Farbstoffkomponenten, die wegen ihrer
- geringen Kupplungsfähigkek nur sehr beschränkt oder gar nicht angewandt werden konnten, die aber
wegen ihrer steilen Absorptionsflanken zum Aufbau eines Mehrfarbenbildes besonders wertvoll sind,
wie es z. B. bei Indazolonkomponenten der Fall ist, einer allgemeinen Anwendung zugänglich zu machen.
Ein weiterer wesentlicher Fortschritt gegenüber allen bisherigen Entwicklern ist die ebenfalls nicht
vorauszusehende Tatsache, daß mit diesem Entwickler erzeugte Bilder lichtechter sind als z. B.
mit Diäthyl-p-phenylendiamin erzeugte. Die beim
Entwickeln mit den meisten anderen Entwicklern nicht vermeidbare Anfärbung der Haut der damit
arbeitenden Personen tritt hier nicht auf. Entwicklerlösungen, die mit den Substanzen nach der Erfindung
hergestellt werden, enthalten die üblichen Entwicklerbestandteile, nämlich eine alkalisch; reagierende
Substanz, z. B. Soda, Pottasche, Trinatriumphosphat u. dgl., eine die Entwicklung verzögernde
Substanz, wie Kaliumbromid·, ein Oxydationsschutzmittel, wie Natriumsulfit oder Hydroxylamin,
und; eine Puffersubstanz. Außerdiem
können weitere Zusätze, wie Komplexbildner, Härtungsmittel,
Antischleiermittel usw., zugesetzt werden. Die fortentwickelnde Substanz kann auch
mit anderen an sich bekannten Schwarzweiß-Farbentwicklersubstanzen
kombiniert werden. Der zur Faribbildung notwendige Kuppler kann sich in der
photographiischen Schicht, z. B. diffusionsfest eingelagert, oder in der Farbentwicklerlösung selbst
befinden.
Die Herstellung dieser Entwicklersubstanzen kann auf bekannte Weise erfolgen. Zum Beispiel
kann man ein Amin von der Formel R1-—N H—R2
mit p-Nitrochlor- oder -Brombenzol zu dem entsprechenden Dialkylnitranilin umsetzen, das in bekannter
Weise in das Diamin übergeführt wird. Oder es wind das Monoalkylanilin mit ω-Brombutan-
oder co-Propansulfosäure zu dem Dialkylanilin
umgesetzt, das dann nitrosiert und zu dem Phenylendiamin reduziert wird. Oder man kann
das N-Alkylanilin mit N-Propansulton oder Butansultonen
umsetzen. Ebenso läßt sich p-Nitro-N-alkylanilin, mit Sultonen zum 4-Nitro-alkyl-N-nsulfoalkylanilin
umsetzen und auf bekannte Weise zum Diamin reduzieren.
Auf eine barytierte Papierunterlage wird eine blauempfindliche Bromsilberemulsion, die als Farbkuppler
ρ - S tearoylammobenzoyl-3', 5'-dicarboxyacetanilid
enthält, darüber eine rotempfindliche Chlorsilberemulsion, die als Farbkuppler i-0xy-2-N-stearylcaribonanilid-4-sulfonaphthalin
und als oberste Schicht eine grünempfindliche 5-Octadecenyli-succinyl-ö-aminoindazolon
(Deutsche Patentschrift 814 996) enthaltende Chlorsilberemulsion in bekannter Weise aufgebracht. Dieses Material
wird mit einem roten, grünen und blauen Auszugskeiil belichtet und in den folgenden Entwicklern
5 Minuten entwickelt, darauf 5 Minuten gewässert, 8 Minuten bleichfixiert und 20 Minuten
gewässert.
Entwickler ι
8 g 4-(N-n-Butyl-N-w-sulfo-n-butylamino)-anilin,
75 g K2CO3, 3 g Na2SO3, ι g KBr, mit
Wasser aufgefüllt auf 11.
5
5
Entwickler 2
An Stelle von 8 g der obigen Entwicklersubstanz enthält er 5,5 g 4-(Diäthylamino)-anilinsulfat.
Sonst wie Nr. 1.
Entwickler 3
6 g 4-(N-Äthyl-N-oxäthylamino)-anilinsulfat als
Entwicklersubstanz. Sonst wie Nr. 1.
Die mit den Entwicklern 1 und 2 erhaltenen
*5 Farbaüszugskeile unterscheiden sich praktisch nicht
in Gradation, Empfindlichkeit und Farbnuance.
Der Entwickler 3 gibt einen sehr stampfen stark blaustichigen Purpurkeil.
Das 4 - (Ν-ω-Sulfo-n-butyl-N-n-butyl) - anilin
wird wie folgt erhalten:
In 64 g N-n-Butylanilin werden bei ioo° 51g
Butansulton langsam eingetragen, dann 2 Stunden auf 1400 erhitzt. Nach dem Erkalten wird die zerkleinerte
Schmelze mit 500 ecm Methanol verrührt, abgesaugt und mit Methanol gewaschen.
100 g des so erhaltenen Produktes werden in joo ecm 5°/oiger Salzsäure gelöst und bei o° 22 g
Natriumnitrit, gelöst in 40 ecm Wasser, eingetragen,
30 Minuten nachgerührt und dann unter guter Kühlung bei 6° konzentrierter Kalilauge eingetragen,
bis bronzefarbene Blättchen ausfallen. Nach einigem Stehen wird abgesaugt und mit Propanol
gewaschen.
200 ecm Methanol gelöst und nach Zugabe von
Raneynickel bei 50 atü und 500 reduziert.
Die filtrierte Hydrierlösung wird durch Einleiten von Schwefeldioxyd auf pH 6 bis 6,5 gebracht,
auf 6° gekühlt und nach längerem Stehen abgesaugt.
Das im Beispiel 1 beschriebene farbenphotographische
Material wird in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
7,6 g 4- (N-n-Butyl-cü-sulfo-n-propylamino) -anilin als Entwicklersubstanz. Sonst wie Entwickler 1 im Beispiel 1.
7,6 g 4- (N-n-Butyl-cü-sulfo-n-propylamino) -anilin als Entwicklersubstanz. Sonst wie Entwickler 1 im Beispiel 1.
Man erhält einen Farbauszugskeil mit einem brillanten Purpurkeil.
Ein photographisches Material, das auf einer barytierten Papierunterlage eine rotempfindliche
Halogensilberemulsion mit i-Oxy-2-N-octadecylcarbonamid-4-sulfonaphthalin
als Blaugrünkomponente, i-(4'-Phenoxy-3'-sulfo)-phenyl-3-octadecylpyrazolon-5
als Purpurkomponente in einem grünempfindlichen Mittelguß enthält, darüber eine Filtergelbschicht und als oberste Schicht eine blauempfindliche
Halogensilberemulsion, die 4-Anisoylacet-(2'-N-methyl-N-dodecyl)-anilid
enthält, wird mit Entwicklern der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
Entwickler ι
8g 4-(N-n-Butyl-N-a>-sulfo-n-butylamino)-anilin,
75 g K2CO3, ι g Na2SO3, 0,5 g KBr, mit Wasser
aufgefüllt auf 11.
Als Entwickler 2 an Stelle der Entwicklersubstanz von* Entwickler 17g N-Äthyl-N-(p-aminophenyl)-taurin.
Sonst wie Nr. 1.
Als Entwickler 3 an Stelle der Entwicklersubstanz von Entwickler 1 7,5 g N-Butyl-N-(p-aminophenyl)
-taurin.
Die mit den Entwicklern 2 und 3 erhaltenen Farbauszugskeile sind um etwa vier Stufen
Faktor
unempfindlicher und flacher als die
mit Entwickler 1 erhaltenen.
Ein phiotographißches Material, wie im Beispiel 1
hergestellt und belichtet, wird mit dem im Beispiel τ, unter Nr. 1 angeführten Entwickler entwickelt
und vergleichsweise als farbentwickelnde Substanz 6,9 g 4-(N-Methyl-N-co-sulfo-n-butyl- 8S
amino) anilin verwendet. Die Entwicklung mit Entwickler ι gibt ein brillantes und kräftiges Farbbild,,
während die im Entwickler mit H-(N-Methyl-N-cü-sulfosäure-n-butylamino)
-anilin entwickelten Farbauszugskeile stumpfe Farbkeile von flacher Gradation ergeben.
Nach Beispiel 1 mit den Entwicklern 1, 2 und 3
entwickelte Farbauszugskeile werden zur Hälfte lichtdicht abgedeckt und längere Zeit dem Tageslicht
ausgesetzt. Nach einer gewissen Zeit erkennt man, daß die Auszugskeile von 2 und 3 schon stark
ausgebleicht sind, während die von 1 noch praktisch unverändert sind.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Entwicklung von photographischen Bildern, insbesondere von farbigen Bildern mit Hilfe von p-Dialkylaminoanilinderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbentwicklersubstanz Verbindungen der allgemeinen Formel ,,-._
NH2X-i- H-YRx-N-R2gegebenenfalls zusammen mit anderen an sich bekannten Schwarzweiß- und Farbentwicklersubstanzen verwendet, worin R1 einen Alkylrest mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen und R2 einen co-Sulfosäure-n-propyl- oder -n-butylrest und X und Y Wasserstoff, einen Alkyl- oder einen Alkoxyrest bedeuten, wobei die Zahl der Kohlenstoffatome in den Alkylresten am tertiären Stickstoff mindestens 7 betragen muß.
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