DE54239C - Elektrische Vorrichtung zur Verriegelung und Freigebung von Signal- undWeichenstellhebel der Eisenbahnen - Google Patents
Elektrische Vorrichtung zur Verriegelung und Freigebung von Signal- undWeichenstellhebel der EisenbahnenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
B. EGGER in WIEN.
der Eisenbahnen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. August 1889 ab.
Der Gegenstand dieser Erfindung betrifft eine Einrichtung, welche es unmöglich macht, einem
Eisenbahnzug ein sichtbares Zeichen für freie Fahrt zu geben, bevor nicht die vorhergehende
Strecke für die Fahrt wirklich frei ist.
Diese Erfindung ist anwendbar in folgenden Fällen:
. i. um ein oder mehrere Zeichen zu stellen oder zu verriegeln,
2. um eine oder mehrere Weichen zu stellen oder zu verriegeln,
3. um Weichen und Zeichen zu stellen oder zu verriegeln,
4. um sonstige Eisenbahnbetriebsmittel, wie Schranken, Drehbrücken etc., zu stellen oder
zu verriegeln.
Die Vorrichtung ist von einem gufseisernen Schutzgehäuse eingeschlossen, in dessen unterem
Theile sich die mechanischen Vorgelege befinden, mit welchen die sichtbaren Bahnzustandszeichen
gezogen werden.
Die Vorrichtung selbst zerfällt in:
ι. das durch elektrische Ströme zu bethätigende Gesperre, sammt einer Scheibe mit rothem und weifsem Feld als sichtbares Zeichen;
ι. das durch elektrische Ströme zu bethätigende Gesperre, sammt einer Scheibe mit rothem und weifsem Feld als sichtbares Zeichen;
2. die Ausklinkungsvorrichtung, um den Block, d. i. den Riegel, aus seiner gewöhnlichen
Stellung, in welcher das Ziehen des Zeichens verhindert wird, herauszuheben und hiermit dasselbe freizugeben;
3. den Blocktaster sammt Stromschlufshebel und Schleiffedern.
I. Das Gesperre.
An der Achse ο ist der Kreissector R festgekeilt. Die Achse 0 ist in Gestellplatten ρ
und P1 gelagert. Der Kreissector R ist am
Umfang gezähnt und hat nach unten zwei Ansätze ι und 2. Der gröfsere dieser Ansätze 2
trägt ein Gegengewicht g17 der kleinere einen
waagrechten, nach vorn stehenden Stahlstift s. Hinter dem Zahnbogen R ist frei um die
Achse 0 drehbar der Hebel r angeordnet, der an seinem oberen Ende T1 ein Gewicht m
trägt, während sein unteres Ende r2 ein gewisses Stück über den Drehpunkt hinausgeht.
Das Gewicht m ist mit einem Ausschnitt ah
versehen, in welchem ein Stahlstift t, der in der Rückseite des Zahnbogens befestigt ist, sich
bewegen kann. Es sei noch erwähnt, dafs an dem Zahnbogen eine Glimmerscheibe befestigt
ist, die in ein rothes und ein weifses Feld getheilt ist.
II. Die Ausklinkung.
An der Fortsetzung der Achse 0 steckt ein Triebrad R1, welches mit Rad R2 in Eingriff steht. Die über die Lager herausragenden Enden der Achsen tragen cylindrische Verstärkungen, welche an dem vom Lager abgewendeten Ende nach einem Durchmesser abgefeilt sind. Zwischen diesen Verstärkungen liegt die Klinke mit ihrem Sperrzahn. Die Klinke ist bei i drehbar gelagert und trägt am kurzen Hebelarm die Blockstange h, Fig. 1x.
An der Fortsetzung der Achse 0 steckt ein Triebrad R1, welches mit Rad R2 in Eingriff steht. Die über die Lager herausragenden Enden der Achsen tragen cylindrische Verstärkungen, welche an dem vom Lager abgewendeten Ende nach einem Durchmesser abgefeilt sind. Zwischen diesen Verstärkungen liegt die Klinke mit ihrem Sperrzahn. Die Klinke ist bei i drehbar gelagert und trägt am kurzen Hebelarm die Blockstange h, Fig. 1x.
Die Blockstange greift in die unterhalb der
Blockkammer befindlichen mechanischen Vorgelege ein (Fig. 2) und drückt durch ihre
eigene Schwere bei ausgeklinkter Stellung den im Gleichgewicht befindlichen Block B aus der
Aussparung der Sperrscheibe. Der Daumen D bringt bei Drehung der Kurbel, die an der
Achse A steckt, die Blockstange wieder in die eingeklinkte Stellung, wobei die Klinke K an
den ausgefeilten Verstärkungen der Achsen der Räder R1 und R2 hängen bleibt.
III. Der Blocktaster.
Dieser Taster besteht aus einer in Laschen geführten Stange. Dieselbe trägt einen waagrechten
Arm a, dessen Ende nach aufwärts gebogen ist und an diesem Ende einen Stahlstift
S1 trägt. Dieser Stahlstift S1, der wieder
senkrecht zur Bildfläche - steht, vermag bei niedergedrücktem Blocktaster den seinerzeit erwähnten
Arm r2 zu erreichen. Das untere Ende des Blocktasters T ist mit einem Schnapper
versehen, der in einen passenden Schlitz der Blocktasterverriegelung eingreifen kann. Ferner
bewegt der Blocktaster noch den Stromschlufshebel n, der bei ν drehbar gelagert ist und
bei C1 vom ,Blocktaster mitgenommen wird, so
dafs der Stromschlufshebel je nach seiner Stellung an einer der Stromschlufsfedern /-, oder f2
liegt.
Der Stromschlufshebel η ist gegen die Blockstange h verlängert und vermag bei niedergedrückter
Stellung die Blockstange h an dem Dorn u zu heben, wobei die Blockstange dann,
wie oben schon gesagt, an den Schneiden der Verstärkungen an den Enden der Achsen der
Räder R2 und R1 einklinkt.
Hierdurch wird erzielt, dafs, falls der Blockwärter, ohne das Zeichen zu ziehen, die Felder
von Roth in Weifs verwandeln wollte, er gleichzeitig mit dem Niederdrücken des Blocktasters T
die Blockstange h hebt, so dafs T wieder verriegelt ist.
Eine starke Spiralfeder bringt den niedergedrückten, dann wieder freigelassenen Blocktaster
in seine gewöhnliche Stellung zurück.
IV. Die Blocktasterverriegelung.
Diese Verriegelung besteht ihrem Wesen nach aus zwei getrennt wirkenden Vorrichtungen, und zwar aus jener Verriegelung, die das Niederdrücken des Tasters bei blockirtem , Zeichen verhindert (Blockfeld roth), und aus jener Verriegelung, die das Niederdrücken bei Stellung des Zeichens auf »Frei« verhindert (Blockfeld weifs). Die erstere wird unmittelbar vom Zahnbogen R hervorgerufen, indem dessen Arm ι ein Gestänge b und c bethätigt, wodurch ein kleiner Sector mit einem Schlitz hin- und herbewegt wird, so dafs einmal der Schlitz unter dem federnden Zahn der Blockstange steht und dieser dann vorbei kann, und einmal nicht; die zweite wird unmittelbar von der Zugvorrichtung des Zeichens bewegt, wobei durch einen Daumen der obere Theil eines Winkelhebels g unter den Blocktaster geschoben wird, so dafs dieser bei der Stellung auf »Frei« nicht gedrückt werden kann.
Diese Verriegelung besteht ihrem Wesen nach aus zwei getrennt wirkenden Vorrichtungen, und zwar aus jener Verriegelung, die das Niederdrücken des Tasters bei blockirtem , Zeichen verhindert (Blockfeld roth), und aus jener Verriegelung, die das Niederdrücken bei Stellung des Zeichens auf »Frei« verhindert (Blockfeld weifs). Die erstere wird unmittelbar vom Zahnbogen R hervorgerufen, indem dessen Arm ι ein Gestänge b und c bethätigt, wodurch ein kleiner Sector mit einem Schlitz hin- und herbewegt wird, so dafs einmal der Schlitz unter dem federnden Zahn der Blockstange steht und dieser dann vorbei kann, und einmal nicht; die zweite wird unmittelbar von der Zugvorrichtung des Zeichens bewegt, wobei durch einen Daumen der obere Theil eines Winkelhebels g unter den Blocktaster geschoben wird, so dafs dieser bei der Stellung auf »Frei« nicht gedrückt werden kann.
Die ganze Vorrichtung ist, wie vorerwähnt, in einem Kasten aus Gufseisen eingeschlossen,
der nach vorn mit Fensterchen versehen ist, in welchen je nach der Stellung des Zahnbogens
R auf »Blockirt« oder »Frei« eine rothe oder weifse Scheibe sichtbar wird.
Mittelst der Kurbel K1 wird ein Zeichen (sei
dies eine Scheibe, ein Arm oder irgend eine andere geeignete Vorrichtung) in diejenige Stellung
gebracht, welche »Frei« oder »Halt« an1 zeigt.
Fig. ι bis 6 stellen schematisch jene Stellungen
dar, welche die Vorrichtung einnimmt und welche deren Zusammenhang mit der Stellung
des Zeichens zeigen.
Fig. ι ist die gewöhnliche Stellung, in welcher das Zeichen auf »Halt« steht, und die
Sperrklinke B das Drehen der Kurbel, mithin das Ziehen des Zeichens verhindert. Die rothe
Scheibe steht vor dem Fensterausschnitt des Schutzkastens, der Blocktaster T kann nicht
niedergedrückt werden, da er von dem Segment d aufgehalten ist. Der Stromschlufshebel
η liegt an der Feder f2, die Blockstange h
liegt an der Verstärkung am Ende der Achse 0 des Rades R1.
Wird dem Wächter die Erlaubnifs gegeben, das Zeichen auf »Frei« zu stellen (Fig. 2), so
wird durch Einwirkung des elektrischen Stromes der Zahnbogen R nach links gedreht durch
Unterstützung des Gewichtes m, welches den Zahnbogen R nach links zieht, und das rothe
Feld verwandelt sich in Weifs.
Die Umdrehung des Zahnbogens R bewirkt die Umstellung des Gestänges bed einerseits,
andererseits drehen sich die Räder R1 und i?2
mit ihren Achsen und den Verstärkungen an deren Enden, so dafs die Blockstange h bei k
ausgeklinkt wird, und durch das freifallende Gewicht dieser entsprechend schweren Stange
wird die Sperrklinke B, der Block, aus dem Einschnitt herausgedrückt, das Zeichen wird
durch Drehen der Kurbel K auf »Frei« gestellt (Fig. 3 und 4), wodurch die Blockstange h
gehoben wird, und zwar vermittelst des Hebedaumens D an der Achse der Zugvorrichtung;
gleichzeitig wird auch der kleine Sector^/" unter den Blocktaster geschoben, so dass dieser während
der Freistellung des Zeichens nicht niedergedrückt werden kann (Fig. 4).
Wenn das Zeichen auf »Frei« gestellt ist, wird durch diese Verstellung selbst die Blockstange
h gehoben.' Diese fällt mit der Klinke auf die Verstärkung der Achse des Rades R2
und hält sich in der angehobenen Stellung, wodurch bewirkt wird, dafs das Zeichen in
dem Augenblick verriegelt wird, wo es wieder in die Stellung, auf »Halt« gebracht wird. Das
Zeichen kann dann erst wieder auf »Frei« gestellt werden, wenn neuerdings von der Vorstrecke
die Erlaubnifs hierzu ertheilt wird. Durch das Rückwärtsgehen des Hebedaumens jD
dreht sich f auch nach rückwärts, so dafs der Blocktaster T für die folgende Bewegung wieder
frei ist.
Wenn nun der Stellung des Zeichens gemäfs das bisherige weifse Feld in roth umgewandelt
werden soll, so wird der Blocktaster T niedergedrückt (Fig. 6), wobei sich dann der Stromschlufshebel
η an die Stromschlufsfeder/j anlegt
und der waagrechte Arm α des Blocktasters das Gewicht m niederdrückt, so dafs der
Zahnbogen R unter Einwirkung des elektrischen Stromes dem Gewicht g1 folgen kann und
sich hierbei Weifs in Roth verwandelt. Gleichzeitig folgt auch das Gestänge bed dieser Bewegung,
d schiebt sich unter den Blocktaster T, so dafs derselbe nicht gedrückt werden
kann. Ebenso drehen sich mit dem Zahnbogen R die Räder R1 und R2, die Klinke k
geht hierbei an der Schneide der Verstärkung der Achse des Rades R2 vorbei und legt sich
an jener des Rades R1 fest (Fig. i).
Die Handhabung dieser Vorrichtung erfolgt folgendermafsen:
Durch ein entsprechendes Rufzeichen wird der Blockwärter aufmerksam gemacht, welches
er beantwortet. Nachdem in der Vorstrecke durch Niederdrücken des Blocktasters T und
Einwirkung des elektrischen Stromes das rothe Feld in Weifs verwandelt wurde, kann der
Blockwärter das Zeichen ziehen. Nach dem Vorbeifahren des Zuges stellt er das Zeichen
auf »Halt« und verwandelt durch Niederdrücken des Blocktasters T und die Einwirkung des
elektrischen Stromes sein eigenes weifses Feld in Roth.
In der Vorstation wiederholt sich genau derselbe Vorgang.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei einer elektrischen Verriegelungsvorrichtung die Verbindung der durch die Drehung von Rädern -R1 und R2 frei werdenden Blockstange h mit dem an dem Zeichengeber befindlichen, die Rolle A sperrenden Block B und einem Daumen D an der Rolle A in der Weise, dafs h beim Freiwerden durch sein Sinken B aus der Falle von A heraushebt, während h durch den Daumen D beim Drehen von A wieder gehoben und dann durch die Räder R1 und -R2 wieder gefafst wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE54239C true DE54239C (de) |
Family
ID=328845
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT54239D Expired - Lifetime DE54239C (de) | Elektrische Vorrichtung zur Verriegelung und Freigebung von Signal- undWeichenstellhebel der Eisenbahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE54239C (de) |
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- DE DENDAT54239D patent/DE54239C/de not_active Expired - Lifetime
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