DE541130C

DE541130C - Schusswaffe in Lafette mit Richtgriffen und Schulterstueck

Info

Publication number: DE541130C
Application number: DE1930541130D
Authority: DE
Inventors: Artur Jeibmann
Original assignee: Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Current assignee: Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Priority date: 1930-09-16
Filing date: 1930-09-16
Publication date: 1932-01-07

Description

Schußwaffe in Lafette mit Richtgriffen und Schulterstück Das Richten von Maschinenwaffen, insbesöndere solchen größeren Kalibers, um ihre Richtachsen an der Lafette allein mittels Handgriffen am hinteren Ende der Waffe wird besonders dann schwierig, wenn von bewegter Plattform aus, z. B. an Bord von Schiffen, geschossen wird. Die dauernden Richtbewegungen, die der Waffe entgegen den Schwankungen der Unterlagen erteilt werden müssen, nehmen dem Richtmanna die Möglichkeit, die Waffe anders als bloß durch die 'Muskelkraft seiner Arme auf das Ziel gerichtet zu halten. Auch die bekannten Schulterstücke, die starr an der Waffe befestigt sind, können dabei nicht wirksam mit zur Abstützung der Waffe und Entlastung der Arme herangezogen werden, da der ständige Richtungswechsel der Waffe gegenüber der Unterlage dem Richtmann ein festes Einziehen der Stütze in die Schulter nicht erlaubt. Außerdem sind solch starre Schulterstücke an sich auch nur innerhalb eines bestimmten Erhöhungswinkelbereiches, also entweder für Flachbahnschießen oder für Steilfeuer, brauchbar.
Die Erfindung gibt durch die besondere Anordnung und Ausbildung eines Schulterstückes dem Schützen die Möglichkeit, die Waffe leicht in jede gewünschte Richtung einzustellen und sie sicher und ohne besondere Anstrengung bei jeder Erhöhung zu halten und fest in der Gewalt zu haben. Hierzu ist das Schulterstück mit der Waffe wenigstens um eine zur Erhöhungsebene senkrechte Achse schwenkbar gelenkig verbunden. Diese mittels der Richtgriffe fest in die Schulter eingezogene Stütze verleiht, nach Art eines um das Schultergelenk des Schützen drehbaren starren Hebels wirkend, der am Richtgriff der Waffe angreifenden Hand bei jeder Erhöhung Halt und Führung und zieht unter erheblicher Entlastung der Arme des Schützen unmittelbar dessen Körper als Unterstützung für das Richten und Festhalten der Waffe in der ihr erteilten Richtung heran. Zweckmäßig wird dabei das Schulterstück mit zwei Stützbügeln ,ausgerüstet, von denen der eine zum Einlegen in die. rechte, der andere in die linke Schulter des Richtmannes dient.
Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. i und a ein Ausführungsbeispiel der Stützeinrichtung nach der Erfindung an; einer Maschinenkanone a, die um Schildzapfen b in einer zur Veränderung der Feuerhöhe hochstellbaren Pivotgabel e mittels der waagerechten Richtgriffe d an ihrem Hinterende der Höhe nach schwenkbar ist. Um die Richtgriffachs.e schwenkbar ist an der Waffe a. das mit zwei Stützbügeln @el versehene Schulterstück e angelenkt, das der Schütze zum 'Richten in seine Schultern einsetzt und mittels der Richtgriffe d fest dagegen zieht. Sowohl für das Schießen unter kleiner Erhöhung bei niedriger Feuerhöhe (Ab-b. i) wie auch im Steilfeuer bei großer Feuerhöhe (Abb.2) ist damit dem Schützen die Möglichkeit gegeben, in aufrechter Haltung die Waffe sicher auf das durch das Fernrohr anvisierte Ziel gerichtet zu halten bzw. Zielbewegungen zu folgen.
Die Waffe a und das damit gelenkig verbundene Schulterstücke bilden zwischen der Höhenrichtachse b und der Schulter des Schützen ein Kniegelenk, das beim Richten der Waffe stets mehr oder weniger durchgeknickt ist. Eine teilweise Entlastung der Arme des Schützen auch von dem noch zum Andrücken der Stützee an die Schulter erforderlichen Kraftaufwand kann durch Mittel verschiedener Art, z. B. zwischengeschaltete Federn oder ein vorderes Übergewicht der um die Höhenrichtachse schwingenden Massen, erzielt werden, die das durchgeknickte Kniegelenk a,e zu strecken bestrebt sind. Dann übt die Stütze e auf die Schulter des Schützen einen auf Senken der Waffe; wirkenden Druck aus, dem er durch Dagegenstemmen seines Körpers begegnet. Mit der den Richtgriff umspannenden Hand korrigiert er noch die dem Rohr durch den. SeUuIterdruck im groben erteilte Erhöhung.
Beim Ausführungsbeispiel der Schulterstütze nach Abb.3 ist deren Verbindungsgelenk mit der Waffe a hinter den Richtgriffen d angeordnet und besitzt einen verhältnismäßig kurzen Hebelarm lt. Das erlaubt im allgemeinen ein bequemes Zielen in großen Erhöhungswinkelbereichen.
Besonders bei Waffen mit mehr als zwei Richtachsen kann es, damit der Schütze den Oberkörper unbewegt halten kann und keine einseitigen Schulterdrücke bekommt, zweckmäßig sein, die Schulterstützee (Abb.3) außer um die Parallaxe f zur Höhenrichtachse auch noch um eine zweite, in der Erhöhungsebene liegende Achse ä drehbar oder gar in einer Kugelpfanne zu lagern, also mit der Waffe durch ein Universalgelenk zu verbinden.

Claims

PATENTANSPRTUCIIE: i. Schußwaffe in Lafette mit Richtgriffen und Schulterstück, dadurch gekennzeichnet, daß, das Schulterstück (e) mit der Waffe (a) wenigstens um eine zur Erhöhungsebene senkrechte Achse (d, Abb. i, f, Abb. 3) schwenkbar gelenkig verbunden ist.
2. Schußwaffe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Schulterstück (e) mit zwei Stützbügeln (e1) für die beiden Schultern des Richtmannes versehen ist.
3. Schußwaffe nach Anspruch i, gegebenenfalls auch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schulterstück (e, Abb. 3) finit verhältnismäßig kurzem Hebelarm (h) durch ,ein hinter den Richtgriffen (d) liegendes Gelenk mit der Waffe verbunden äst. q..
Schußwaffe nach Anspruch i, gegebenenfalls bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schulterstück durch ein Universalgelenk (f, g, Abb.:3) mit der Waffe verbunden ist.
5. Schußwafte nach Anspruch i, gegebenenfalls bis q., dadurch gekennzeichnet, daß auf das zwischen der Höhenrichtachse (b) und der Schulter des Richtmannes von der Waffe (a) und dem damit gelenkig verbundenen Schulterstück (e) gebildete, durchgeknickte Kniegelenk durch geeignete Mittel, z. B. zwischengeschaltete Federn oder Vorderlastigkeit der um die Höhenrichtachse schwingenden Massen, ein Moment im Sinne des Streckens ausgeübt wird.