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Radlafette mit spreizbaren, den Lafettenschwanz bildenden Stützbeinen
Geschütze, die möglichst nahe der vordersten Kampflinie eingesetzt werden, um plötzlich
auftauchende und rasch bewegliche Ziele, so: insbesondereTanks, zu bekämpfen, müssen
aus ihrer Fahrstellung heraus schnellstens feuerbereit gemacht werden können, andererseits
für einen Stellungswechsel auch wieder umgekehrt rasch aus der Schießstellung in
die Fahrbereitschaft umstellbar sein. Der noch geforderte große Seitenrichtbereich
wird solchen Geschützen durch Ausrüstung mit einer Spreizlafette gegeben, die für
den Schießgebrauch zugleich die Möglichkeit der Dreipunktabstützung bietet. Besonders
geeignet für diesen Zweck und namentlich für die kleinkalibrigen Geschütze, etwa
von z bis 5 cm Kaliber, sind die Lafetten mit einer vorderen Tragstütze am Lafettenkörper,
die zur Entlastung des Radgestells beim Schuß und zur Bildung des Stützdreiecks
nach neueren Vorschlägen durch eine Getriebeverbindung selbsttätig beim Auseinanderspreizen
der hinteren für das Fahren den Lafettenschwanz bildenden Stützbeine zur Wirkung
kommt.
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Die Erfindung verbessert die Eigenschaften dieser Lafetten durch die
besondere Art der Getriebeverbindung zusammen mit einer eigenartigen Ausbildung
des Radgestells. Während bisher die Tragstütze als eine Art Bockwinde im Lafettenkörper
beweglich gelagert war und gegen den Boden durch das Spreizen der hinteren Stützbeine
abgestemmt wurde, wobei sie den Lafettenkörper nebst dem Radgestell in eine Schießstellung
anhob, stehen erfindungsgemäß die hinteren Stützbeine in einer Wirkungsverbindung
mit im Lafettenkörper einzeln - oder gemeinsam in senkrechter Ebene schwenkbar gelagerten,
die Räder tragenden -Kurbelarmen, so daß die beim Fahren mit zusammengelegtem Lafettenschwanz
und vom Boden abgehobener Tragstütze auf den Rädern ruhende Lafette sich beim Auseinanderspreizen
der Stützbeine zur Herstellung einer Dreipunktabstützung unter Schwenken der Radkurbelarme
bis zu der die Räder entlastenden Bodenauflage ihrer Tragstütze senkt.
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Gegenüber der bekannten Lafettenausbildung wird dadurch der Übergang
von der Fahr- in die Schießstellung erleichtert, es brauchen hierbei nicht mehr
die Geschützmassen angehoben zu werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß für die Schießstellung
eine wesentlich niedrigere Feuerhöhe mit größerer Stabilität und besserer Deckungsmöglichkeit
des Geschützes erreicht ist. Die Überführung der Lafette aus der Schießstellung
in die Fahrbereitschaft erfolgt durch das Zusammenklappen der hinteren' Stützbeine,
was zufolge des damit einhergehenden Hochschwenkens des Lafettenkörpers um die Radkurbelarme
die Räder wieder die Lafettenabstützung übernehmen läßt.
In den
Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele von Radlafetten nach der Erfindung in
der Feuer- und in der Fahrstellung in zwei verschiedenen Ansichten, teilweise im
Schnitt, dargestellt.
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Der in einer seitenverschwenkbaren Oberlafette ca die Waffe
b (etwaj@eine 2-cm-Maschinenkanone) aufnehmende Lafettenkörper c wird beim
Fahren (Fig. z und 5) von den dabei auf dem Boden aufruhenden Rädern d getragen,
die mittels ihrer Lagerzapfen e an in einer Achse f des; Lafettenkörpers c einzeln
oder gemeinsam miteinander schwenkbar gelagerten Kurbelarmen g sitzen.
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Auf der drehbaren Radachse f ist zwischen ihren Lafettenlagern c1
und jedem Radkurbelarm g eine Buchse k befestigt, in deren schuhförmigem Ansatz
k1 das eine Ende einer sich andererseits auf dem Radlagerzapfen e abstützenden Blattfeder
1 eingespannt ist. Hinten am Lagerkörper c sind die spreizbaren Stützbeine h angelenkt.
Sie weisen seitlich ausladend Augen i auf, die zusammen mit an ihnen angreifenden
und andererseits an Hebelarmen der Federschuhe k1 angelenkten Zugstangen m eine
Getriebeverbindung mit dem Schwenkmechanismus der Räder herstellen. Eine unten am
Lafettenkörper c befestigte oder darin für sich auch noch heb-und senkbar gelagerte
Fußplatte in bildet die vordere Tragstütze der Lafette.
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In der Fahrstellung (Fig. r und 5) der Lafette sind. durch die Zugwirkung
der zum Lafettenschwanz zusammengelegten hinteren Stützbeine h auf die Stangen na
die Federschuhe k1 in eine solche Lage gedreht, daß die darin eingespannten Blattfedern
l durch den Druck ihrer anderen Enden auf die Radlagerzapfen e die Radkurbelarme
g in annähernd waagerechter Lage schwebend erhalten. Der Lafettenkörper c ist nebst
seiner Tragstütze n vom Boden hochgehoben und kann beim Fahren unter Schwenken der
Kurbelarme g um die Lafettenachse f gegenüber den Rädern d durchfedern.
Zum Schutz gegen Federüberlastungen ist der Schwenkbereich der Radkurbelarme g gegenüber
den Federschuhen k1 durch Anschläge k2 begrenzt.
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Für den Übergang in die Schießstellung werden die Stützbeineh aus
ihrer zusammengelegten Stellung seitlich aasgespreizt. Dieser Bewegung folgt das
das Lafettengewicht aufnehmende Getriebe 1, k1, k, m, indem dabei
die Federschuhe k1 entgegen dem Uhrzeigersinne um die Achse/ schwenken und damit
auch unter Senken des Lafettenkörpers c die Radkurbelarme g nach unten schwingen
lassen, bis die Tragstützen zum Aufsitzen auf den Boden kommt. Dann ist für den
Schießgebrauch der Lafette unter Entlastung des Radgestells die zur Standfestigkeit
erforderliche Dreipunktabstützung durch die Teile h und n erreicht.
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Um diese Wirkung auch bei unebenem Gelände zu erzielen, ist die Getriebeverbindung
zwischen den hinteren Stützbeinen h und den Rädern so ausgebildet, daß die Lafette
beim Spreizen der Stützbeine vor Erreichen deren äußerster Spreizstellung bis zur
Bodenauflage ihrer Tragstütze n abgesenkt ist. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.
r bis 4 ist hierzu das Verbindungsgestänge zu den Federschuhen kt ein Mitnehmergetriebe,
das in Richtung der ein Absenken der Lafette bewirkenden Spreizbewegung der Stützbeine
einen Leergang besitzt, der. nach dem Aufsitzen der Tragstütze ya auf dem Boden
die Stützbeine 1a ohne weitere Einwirkung auf die dann ebenfalls auf dem Boden aufsitzend
verbleibenden Räder d in ihre äußerste Spreizstellung auszuschwenken gestattet.
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Vorteilhaft kann aber auch noch das Gewicht der Räder zur Vergrößerung
der Standfestigkeit der Lafette in der Schießstellung mit herangezogen werden. Hierzu
sind beim zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 bis S die Zugstangen m mit
den Mitnehmerarmen i der Stützbeine durch Kardan- oder Kugelgelenke verbunden. Diese
zwangsläufigen Getriebeverbindungen bewirken nach dem bis zum Aufsitzen der Tragstützen
n auf den Boden erfolgten Senken der Lafette und bei dem weiteren Spreizen der Stützbeine
lt ein Anheben der Räder vom Boden gemäß Fit-'- 7.
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Zur Rückschaltung der Lafette aus der Schießstellung in die Fahrstellung
brauchen nur die Stützbeine h zusammengeklappt zu werden. Dabei drehen die mitgezogenen
Stangen nt die Federschuhe k1 um die Achse f im Sinne einer Durchbiegung der Federn
1, was ein Anheben des Lafettenkörpers unter gleichzeitigem Aufwärtsschwingen der
Kurbelarme g um die Radlagerzapfen e zur Folge hat.
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Um von der Lafette schließlich auch in der Fahrstellung feuern zu
können, ist die Radabfederung ausschaltbar gemacht. In den Federschuhen ki gelagerte
Kupplungsbolzen o (Fig. C) lassen sich dazu mittels eines Handgriffso, in ihnen
gegenüberliegende Bolzenlöcher der Radkurbelarme g einführen, so daß die letzteren
bei zusammengeschlossenen Stützbeinenh gegenüber dem Lafettenkörperc festgelegt
und am Schwenken gehindert sind.