Schiess- und Fahrgestell für grosskalibrige Schulterwaffen, insbesondere Tankbüchsen. Die Erfindung betrifft ein Schiess- und Fahrgestell für grosskalibrige Schulterwaffen, insbesondere Tankbüchsen, bei dem die Waffe in einem den Radsatz tragenden La fettenkörper seitenrichtbeweglich gelagert ist. Die Erfindung verfolgt den Zweck, das Schiessen in grossem Seitenrichtfeld in liegen der, sitzender oder knieender Stellung des Schützen zu ermöglichen, ohne .dass die Rüc.- stossbeanspruchung das Richten mit der Schulter beeinträchtigt.
Gemäss der Erfindung ist beim Höhen richten der gegenüber dem Lafettenkörper nur seitenverschwenkbaren Waffe durch die Schulter des Schützen die Waffe zusammen mit dem Lafettenkörper und einem daran verstellbaren, die Feuerhöhe der Waffe be stimmenden Radachsenträger um die Anlenk- achsen von am Lafettenkörper schwenkbar angeordneten Sporne tragenden Stützbeinen schwenkbar.
Die beiliegende Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes an einer Schulterwaffe für die Tank abwehr.
Fig. 1 bis 10 zeigen die erste Ausführung mit Höhenverstellung durch Handrad und Schraubenspindel.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht nach der Linie I-I in Fig. 4 bei kleinster Feuerhöhe der Waffe.
Fig. 2 zeigt in Anlehnung an Fig. 1 die Verschwenkung der Räder für die grösste Feuerhöhe der Waffe.
Fig. 3 veranschaulicht schematisch das Höhenrichten der Waffe durch Schwenken des Ganzen um die Anlenkachsen der Stütz beine und Abrollen der Räder auf dem Boden. Die Stützbeine sind hier abweichend von Fig. 1, 4 bis 7 hinten am Lafettenkörper an gelenkt.
Fig. 4 ist eine Oberansicht des Schiess und Fahrgestelles in Feuerstellung.
Fig. 5 ist eine Schnittansicht des fahrbar gemachten Schiess- und Fahrgestelles.
Fig. 6 und 7 zeigen: im einzelnen im Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 7 bezw. in Draufsicht die Anordnung der Ausleger und ihre Verbindung mit dem Lafettenkörper.
Fig. 8 ist ein Längsschnitt durch die Ge- wichtsaüsgleichszylinder nach der Linie VIII-VIII in Fig. 6. Fig. 9 und 10 zeigen in verschiedenen Schnittansichten die Anordnung der Ma gazinkastenplatten auf der Radachse.
Fig. 11 zeigt in schematischer Darstel lung eine Abwandlung des Schiess- und Fahrgestelles mit Höhenverstellung durch Stecker und gelochten Rastenbogen.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 bis 10 ist die Tankbüchse 1, die rückwärts einen zum Einsetzen in die Schulter dienen den Kolben 2 trägt, mittels eines Ringes 3 und eines daran sitzenden Pivots 4 in einem Lafettenkörper 5 frei seitenschwenkbar ge- lagert. Der Lafettenkörper 5 trägt vorn und zu beiden Seiten des Ringes 3 schräg gerich tete Zapfen 6 und 7 , an denen Stützbeine 8 und 9 angelenkt sind.
Letztere spreizen mit $-förmigen Biegungen soweit auseinander, dass bei grösster Standfestigkeit der Waffe der Richtschütze bequem dazwischen Platz findet und enden rückwärts in Schenkeln 10 und 11 mit Spornschuhen 12 und 13.
Der Lafettenkörper 5 trägt an der Unter seite rückwärts einen brillenartigen Ansatz 14, in dem zwei nach Art einer Gabel an geordnete Ausleger 15 unverrückbar befestigt sind (Fig. 6 und 7). Diese beiden Ausleger tragen zwischen sich in Gelenkköpfen 16 einen Zapfen 17, der den Drehpunkt für einen als Winkelhebel ausgeführten Rad achsenträger (Fig. 5) bildet.
Dieser besteht aus einem längeren Hebelarm 18, an dessen untern Ende eine durchgehende Radachse 19 mit Rädern 20 und 21 mittels Splint be festigt ist, und einem kürzeren, gabelförmi gen Hebelarm 22, in dessen Augen eine als Mutter für eine Handspindel 23 dienende Hülse 24 drehbar gelagert ist (Fig. 1 und 8). Die Handspindel 23 trägt am rückwärtigen Ende ein Handrad 25 und ist mit dem vor- dern Ende 26 in einer mittels Zapfen 26a am Lafettenkörper 5 angelenkten Halteplatte 27 (Fig. 8) befestigt.
Die Halteplatte 27 trägt zu beiden Seiten der Handspindel 23 Ge- wichtsausgleichzylinder 28, 29, um die Ver stellung durch das Ilandspindelgetriebe 23, ?4 zu erleichtern. -\Vie Fig. 8 zeigt, enthalten die Gewichtsausgleichzylinder von Federn 30, 31 umgebene Kolbenstangen 32, 33, die ausser halb der Zylinder mit Zapfen 34 an dem gabelförmigen Hebelarm 22 seitlich aussen angelenkt sind. Der Lafettenkörper ist somit durch die Teile 15, 16, 17, 18, 22, 23, 24, 28, 29, 26a auf der Radachse in der Höhe und Neigung verstellbar abgestützt.
Die Stützbeine 8, 9 sollen am Lafetten körper 5 bezw. 44 (Fig. 11) so schwenkbar angelenkt sein, dass beim Höhenrichten - bei vorher eingestellter Feuerhöhe durch das Spindelgetriebe 23, 24 oder den Rastenbogen 45 - durch die Schulterbewegung des Sehützen die Räder auf dem Boden eine Abrollbewegung ausführen. Dabei ist es gleichgültig, ob die Stützbeine 8, 9 vorn (Fig. 4, 5 und 6) oder hinten (Fig. 3) am Lafettenkörper angelenkt sind.
Die Radachse 19 trägt zu beiden Seiten des Lafettenkörpers 5 feste Platten 35, auf denen die Magazinbehälter der Waffe beim Transport mittels Riemenverschnürung und der.-1. untergebracht werden (Fig. 9 und 10).
Der Lauf der Tankbüchse 1 trägt vorn einen Ring 36 mit an beiden Seiten an- trehrachten, nach oben offenen Haken 37. In diese Haken greifen die nach vorn zu einer Fahrdeichsel umgelegten Stützbeine 8 und 9, mit ihren Ringtaschen 38.
Die Tankbüchse 1 selbst kann zweck mässig nach Einstellung der Feuerhöhe noch durch eine in ihrer Länge verstellbare Kol benstütze 39 abgestützt sein, die bei Fahrt an der Waffe hochgeklappt festgehalten wird.
Das Seitenrichten bewirkt der Schütze mit der Schulter durch Drehen der Waffe 1 um den Pivot 4. Das Höhenrichten der Waffe erfolgt dadurch, dass durch Heben und Senken der Schulter des Schützen das Ganze um die Anlenkzapfen 6, 7 der Stützbeine 8, 9 ausgeschwenkt wird, wobei die Räder 20, 21 mehr oder weniger auf dem Boden hin- und herrollen.
Wie Fig. 11 erkennen lässt, kann die die Räder 40 tragende Radachse 31 durch einen Hebelarm 42 kniegelenkartig mit dem hintern Ende 43 des Lafettenkörpers 44 verbunden und an diesem mittels eines Rastenbogens 45 und Steckers 46 in verschiedenem Winkel festgestellt werden.
Von derartig fahrbar gemachten und la- fettierten Waffen, die möglichst nur von einem Bedienungsmann über das Gefechts feld in Stellung zu bringen sind, verlangt man zum mindesten leichte Fahrbarkeit, schnelle Feuerbereitschaft und genügende Standfestigkeit beim Schuss.
Das beschrie bene Schiess- und Fahrgestell erfüllt nicht nur diese Bedingungen, sondern besitzt auch noch infolge -der scherenartigen Verschwenk- barkeit seines Lafettenoberteils gegenüber dem Radsatz eine leichte Verstellbarkeit auf verschiedene Feuerhöhe und ausserdem eine rasche Umwandelbarkeit aus dem fahrbaren Zustand in die Feuerbereitschaft.
Das Schiess- und Fahrgestell ist sehr leicht, ein fach und niedrig gehalten und gestattet dem hockenden, knieenden oder liegenden Richt- schützen ein bequemes Laden, Richten und Feuern. Hierbei ist bei grösster Standfestig keit eine weitgehende Schwenkmöglichkeit in seitlicher Richtung erreicht, während sich das Höhenrichten der Waffe nur in einem Ab rollen der Räder auf dem Boden auswirkt.
Die Schussrichtung fällt nahezu in die Rich tung der rückwärtigen Stützbeine, die wie @Viderlager den Rückstoss hauptsächlich auf zunehmen haben, so dass der Schütze wohl kaum etwas vom Rückstoss spürt. Man muss berücksichtigen, dass die Waffe auf dem be schriebenen Schiess- und Fahrgestell ganz flach über dem Boden gelagert ist und die Stützbeine nach hinten mit geringer Neigung ausgrätschen. Die Rückstossbeanspruchung beeinträchtigt daher das Richten mit der Schulter nicht im geringsten.