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" Visiergerät, insbesondere für Maschinenwaffen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Visiergerät, insbesondere für Maschinenwaffen, und bezweckt Verbesserungen,
wodurch dem Schützen bei jeder beliebigen Höhenrichtung der Waffe die Beibehaltung
seines Platzes und seiner Körperhaltung und die ungehinderte Bedienung der Waffe
ermöglicht wird.
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Es sind bereits Visiergeräte bekannt, bei denen die waagerechte Schwenkachse
der Visierlinie mit dem Nacken des Schützen zusammenfällt, und zwar durch die Anordnung,
daß diese Schwenkachse in der Schildzapfenachse der Waffe liegt. Dadurch ist bedingt,
daß der Kopf des Schützen sich seitlich der Waffe bzw. der zu ihrer Verbindung mit
der Lafette dienenden Mittel befinden muß. Dies bedeutet, daß die Bewegungs- und
Sichtfreiheit des Schützen, hauptsächlich in seitlicher Richtung, weitgehend eingeschränkt
ist. Außerdem ist der Schütze bei der Bedienung der Waffe, insbesondere wenn es
sich um die Beseitigung von Ladehemmungen .handelt, stark behindert.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das eigentliche Visier an
einem unterhalb der Waffe liegenden und zu ihr parallelen Hebel anzuordnen, der
einerseits an einem Festpunkt des Lafettensockels angreift und andererseits durch
einen Lenker mit der Waffe zu einem Lenkerparallelogramm verbunden" ist, so daß
mit dem Festpunkt am Lafettensockel die waagerechte Schwenkachse der Visierlinie
zusammenfällt. Der visierende Schütze muß also unterhalb der Waffe und, damit er
nicht durch den Visierträger behindertt wird, seitlich des Sockels sitzen, kann
also die Waffe selbst nicht bedienen, ohne seinen Platz zu verlassen. Ein weiterer
Nachteil dieser Bauart besteht darin, daß sich eine sehr große Bauhöhe der gesamten
Waffe mit dem Sockel ergibt. Dies ist insbesondere bei der Anordnung der Waffe auf
Fahrzeugen sehr unerwünscht, -weil sich dadurch eine für Gelände-und Kurvenfahrten
ungünstige Sch-,verpunktslage ergibt.
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Die Erfindung geht aus von einer ähnlichen, ebenfalls bekannten Bauart
eines Visiergerätes, bei der ein stabförmiger Träger für die Zielmarken mit der
senkrecht schwenkbaren Waffe oder dem Waffenträger durch zwei Lenker zu einem .Lenkerparallelogramm
verbunden ist, welches durch einen Zusatzlenker an einen Festpunkt angeschlossen
ist. Bisher hat man diesen Festpunkt etwa senkrecht oberhalb der waagerechten Schwenkachse
der Waffe oder des Waffenträgers angeordnet, derart, daß der Zusatzlenker bei waagerecht
liegender Waffe etwa parallel zu der letzteren sich erstreckt und mit wachsender
Rohrerhöhung sich gegenüber der Waffe schräg einstellt.
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Hierbei ergibt sich zwar mit wachsender Rohrerhöhung eine Vergrößerung
des Ab-
Standes zwischen der Waffe und dem Zielmarkenträger. Trotzdem
findet eine Abwärtsbewegung des Zielmarkenträgers unter gleichzeitiger Verlagerung
auf die Rohrmündung statt, so daß je nach der Vergrößerung oder, Verkleinerung der
Rohrerhöhung ein Heben oder Senken des Schildzapfenlagers notwendig ist. Dieses
Visiergerät ist daher in solchen Fällen nicht brauchbar, wo der Schütze in unveränderlicher,
z. B. in sitzender Haltung die Waffe bedienen soll.
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Gemäß der Erfindung ist dieses Visiergerät dahin abgeändert, daß der
Zusatzlenker mit dem einen Parallelogrammlenker und dem von dem Anschlußgelenk des
letzteren bis zur Schildzapfenachse sich erstreckenden Abschnitt der Waffe oder
des Waffenträgers ein zweites Lenkerparallelogramm bildet, derart, daß die durch
die Schildzapfenachse und den festen Anschlußpunkt des Zusatzlenkers gehende Gerade
die gedachte Verlängerung des Visiermarkenträgers _ in einem ortsfesten Raumpunkt
schneidet, welcher die im Nacken des Schützen liegende Schwenkachse der Visierlinie
bildet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung getroffen,
daß der unterhalb des Waffenträgers liegende Zusatzlenker an einem geradlinigen
Fortsatz des einen Parallelogrammlenkers für den Visiermarkenträger angreift.
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Durch diese Maßnahme erhält der Schütze nach allen Seiten unbeschränkte
Bewegungs-und Sichtfreiheit und ist sowohl beim Gebrauch des Visiergerätes als auch
bei der Bedienung der Waffe trotz Beibehaltung seiner Körperhaltung gänzlich unbehindert.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung betrifft eine Einrichtung, die
trotz der Parallelogrammverbindung des Visiermarkenträgers bei jeder beliebigen
Verkantung der Waffe ein genaues Schießen ermöglicht. Es sind bereits bei Maschinenwaffen
verschiedene Anordnungen bekannt, um die Verkantung der Waffe ausgleichen zu können.
Beispielsweise hat man einen um seine Längsachse drehbaren V isiermarkenträger verwendet.
Um diese Maßnahme auf die bezeichnete neuartige Ausbildung des Visiergeräts übertragen
zu können, sind noch besondere Vorkehrungen hinsichtlich der Ausbildung der Einstellmittel
für den drehbaren Visierinarkenträger erforderlich. Gemäß der Erfindung dienen zum
Verdrehen des Visiermarkenträgers ein zu einem Parallelogrammlenker paralleler Lenker
und zwei damit verbundene parallele Hebel, von denen der eine an dem drehbaren Visiermarkenträger
und der andere an einer in Längsrichtung des Waffenträgers sich erstreckenden, eine
Handhabe tragenden Welle sitzt, wobei diese Handhabe durch den Waffenabzugsgriffgebildet
sein kann. Ein Ausführungsbeispiel des neuen Visiergerätes ist auf der Zeichnung
bei einem als Zweifachwaffe ausgebildeten Maschinengewehr dargestellt.
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Abb. r zeigt das Maschinengewehr teilweise in Seitenansicht, teilweise
in senkrechtem Schnitt bei waagerecht liegender Waffe.
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Abb. 2 ist eine rückwärtige Ansicht des Maschinengewehrs.
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Abb. 3 zeigt die schräg gestellte Waffe mit dem Visiergerät in Ansicht.
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Abb. q. ist eine rückwärtige Ansicht des Maschinengewehrs in verkanteter
Lage.
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In dem gegabelten oberen Teil des Maschinengewehrsockels a ist mittels
zweier Schildzapfen b ein rahmenförmiger Waffenträger c mit zwei parallelen Waffen
d schwenkbar gelagert. Mit einem mittleren, zweckmäßig rohrförmigen Längsträger
e des Rahmens ist zwischen den Schildzapfen b und dem vorderen Ende des Rahmens
eine zu den Waffen parallele Schiene f mittels zweier paralleler Lenker,- und
de zu einem Lenkerparallelogramm verbunden. Diese Schiene f trägt eine drehbare
Welle zc mit den Visiermarken, beispielsweise mit einer Kimme -i und einem Kreiskorn
k. Eine abwärts gerichtete geradlinige Verlängerung cl des einen Lenkers g ist mittels
eines zu den Waffen und zu der Schiene f parallelen Zusatzlenkers
l an einen Festpunkt m angeschlossen. Letzterer ist so angeordnet, daß eine
durch ihn und die Achse der Schildzapfen gehende Gerade parallel zu dem Lenker g
verläuft und die gedachte rückwärtige Verlängerung der Schiene f in einem Punkt
P schneidet, welcher etwa im Nacken eines die Waffe von dem Sitz a.1 aus bedienenden
Schützen liegt, dessen Auge sich bei A in der Visierlinie l' befindet.
Bei Veränderung der Rohrerhöhung der Waffe muß, wie Abb. z und 3 zeigen, die Schiene
f eine Schwenkung um den Punkt P ausführen, so daß das AugeA des Schützen nur einenKreisbogen
um den Nackenpunkt P zu beschreiben braucht, um stets in der Visierlinie zu verbleiben.
Der Schütze braucht daher bei sonst unveränderter Körperhaltung nur den Kopf zu
bewegen, um bei jeder beliebigen Rohränderung das Ziel verfolgen zu können.
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Die von der Schiene f getragene drehbare Welle za mit den Zielmarken
i und h besitzt einen seitlichen Arm o, der durch einen zu den Lenkern ä und h parallelen
Lenker p mit einem seitlichen Arm q einer in dem mittleren rohrförmigen Längsträger
e gelagerten Welle r verbunden ist. Diese Welle trägt am hinteren Ende den mit dem
Waffenabzug versehenen Handgriffs und kann mittels dieses Handgriffes verdreht werden.
Eine Verdrehung der Welle bewirkt mittels der Teile q, p und o eine gleichsinnige
Verdrehung der
Welle iz mit den Zielmarken i. Diese Einrichtung
hat den Zweck, den Ausgleich einer etwaigen Verkantung der Waffe zu ermöglichen.
Der Verkantungsausgleich ergibt sich, wie Abb. 4 zeigt, in einfacher Weise dadurch,
daß der Handgriff s stets in senkrechter Lage gehalten wird.
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Der Zusatzlenker l und der Festpunkt m können auch abweichend von
der Abb. i angeordnet sein. Wesentlich ist nur, daß der Zusatzlenker L, der Lenker
g1, der Längsträger e sowie die durch den Festpunkt m und die Achse der Schwenkzapfen
b gehende Gerade ein Parallelogramm bilden.