-
Vorrichtung zum Trennen von verschieden hoch schmelzenden Körpern
aus Gemischen, insbesondere zur Reinigung von Rohparaffin Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Trennen von verschieden. hoch- schmelzenden Körpern aus Gemischen,
insbesondere zur Reinigung rohen Paraffins. Das rohe Paraffin ist ein Gemisch von
Paraffin und Paraffinöl und bildet den Preßkuchen, welcher in Filterpressen nach
dem Auspressen des Schweröles aus der rohen Paraffinmasse zurückbleibt, während
ihrerseits die Paraffinmasse den Destillationsrückstand aus der Behandlung von Petroleum-,
Braunkohlen-, Schieferteer und ,ähnlichem bildet. Die Trennung des Paraffins von
dem Öl wixd durch sogenanntes Ausschwitzen bewerkstelligt, da das öl bei. wesentlich
niedrigeren Temperaturen schmilzt bzw. flüssig bleibt als das Paraffin. Der größte
Teil des öles ist bereits aus der rohen Paraffinmasse in der Filterpresse abgeschieden
worden. Um den Rest des Öles aus der Paraffinmasse zu entfernen und so ein möglichst
reines Paraffin zu erzielen, war man bis jetzt genötigt, verliältnismäßig dünne
Schichtendes Filterkuchens auszuschwitzen, welche gewöhnlich 15c111 nicht übersteigen
durften, wobei man einen Schwitzbehälter von geringer Tiefe und ein in diesem angebrachtes
Rohr für Heiz- bzw. Kühlflüssigkeiten verwendet. Diese Einrichtung besitzt infolge
des beschränkten Fassungsvermögens des Behälters den 'Nachteil geringer Leistungsfähigkeit.
Man hat zwar auch Schwitzbehälter von bedeutender Tiefe und Fassungsvermögen vorgeschlagen,
welche durch waagerechte perforierte Platten in eine Anzahl von übereinander verlaufenden
Kammern getrennt sind, deren Beheizung bzw. Kühlung durch ein lotrechtes Rohrsystem
bewirkt wird. Eine solche Anlage ist von komplizierter und kostspieliger Bauart
und nur von geschulten Arbeitskräften zu bedienen. Demgegenüber besitzt die Einrichtung
gemäß Erfindung die Vorteile einer wesentlichen Vereinfachung der Bauart und Bedienung
und zeichnet sich dadurch aus, daß das Heiz- und Kühlrohrsystem, aus einer Anzahl
in senkrechten Ebenen dicht nebeneinander verlaufenden Rohrschlangen besteht, deren
waagerechte Rohrelemente als Träger für das feste Paraffin u. dgl. dienen und ein
Zusammenhaften der Schwitzmasse verhindern.
-
Die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung
läßt
sich außer zur Behandlung des Paraffins noch in anderen Industriezweigen verwenden,
z. B. bei der Extraktion von Blütenölen mit Fetten, wobei die mit den Blütenölen
beladenen Fette bei bestimmten Temperaturen ,ausgeschwitzt werden können, um in
.einfacher Weise die leichter schmelzenden öle freizugeben. Als weiteres Verwendungsgebiet
kann die Fettindustrie genannt werden, wobei. die Vorrichtung zum Trennen von bei
verschiedenen Temperaturen schmelzenden Fettsäuren voneinander benutzt werden kann.
Schließlich kann die Vorrichtung bei der Aufarbeitung von Teerdestillaten zur Anwendung
gebracht werden, um z. B. das Anthracen von Schwerölen zu trennen.
-
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung beispielsweise
dargestellt Abb. i zeigt die Seitenansicht des Schwitzbehälters.
-
Abb.2 zeigt einen lotrechten Längsschnitt desselben.
-
Abb. 3 zeigt in etwas. größerem Maßstabe die Draufsicht.
-
Abb. q. zeigt in noch größerem Maßstabe die Draufsicht einer Einzelheit.
-
Abb.5 zeigt die Einzelheiten der Aufhängung des Rohrsystems in dem
Schwitzbehälter in Seitenansicht.
-
Abb.6 zeigt die Draufsicht des Doppelbodens.
-
Abb.7 zeigt den Querschnitt des Schwitzbehälters.
-
Abb. 8 zeigt eine Seitenplatte und Abb. 9 die andere Seitenplatte,
welche eine andere Tiefe besitzt als die nach Abb. B. Abb. io zeigt ,einen lotrechten
Schnitt durch die Kammer, welche die Schwitzbehälter enthält.
-
Abb. i i zeigt einen lotrechten Querschnitt durch diese Kammer.
-
Abb.12 zeigt einen waagerechten Schnitt durch die Kammer in etwas
größerem Maßstabe.
-
Der Schwitzbehälter i (Abt. i) wird durch ein Gestell abgestützt,
welches aus lotrechten Pfosten 2 und waagerechten Balken 3 besteht. Die Seitenplatten
q. und 5 des Behälters sind wie in den Abb. 8 und 9 dargestellt gestaltet und besitzen
ungleiche Tiefe, die Bodenplatten 6 verlaufen wie in Abb. 2 dargestellt und sichern
das Abfließen des öles. Die Endplatte 7 (Abt. 2 und 7) ist an dem Behälter durch
Bolzen befestigt, wobei :ein Winkeleisen 8 entlang eines jeden Kopfrandes der Bodenplatte
befestigt ist und einen Flanschanschluß für die Endplatten bildet. Diese Einrichtung
erleichtert die Montage der Vorrichtung und ermöglicht, daß das- Ganze in dem Raum
oder der Kammer 21 (Abt. i o und I I) von geeigneter Größe aufgestellt werden
kann, ohne daß man für einen größeren Seitenraum zu sorgen braucht.
-
Rahmen 9 aus gewalzten Stahlstäben, wie Winkeleisen (Abb. 6 und 7),
sind mit einem Drahtgewebe io bespannt, welches durch ein Metallgitter i i (Abb.
6) gestützt wird. Das Drahtgewebe ist über die ganze Fläche des Rahmens gespannt
und bildet den Doppelboden.
-
Das Rohrsystem besteht aus einer Anzahl in senkrechten Ebenen dicht
nebeneinander verlaufenden kupfernen Rohrschlangen mit waagerechten Rohrelementen
12. Waagerechte Profileisen 13, welche sich auf die beiden Seitenwände q. und 5
stützen, dienen zum Aufhängen einer jeden Rohrschlange. Sämtliche Rohre münden einerseits
in einer kupfernen Rohrkammer 14 für den Auslaß und anderseits in einer kupfernen
Rohrkammer 15 für den Einlaß des Kühl.- bzw. des Heizmittels. Ferner sind in den
tiefsten Stellen am Boden des Behälters "Rohre 16 (Abt. 1, 2 und 7) waagerecht eingelegt,
und diese Rohre besitzen außen Ventile 17. Ferner sind an der einen Seitenwand des
Behälters, nämlich derjenigen, welche sich bis zur größeren Tiefe ausdehnt, " Abflußhähne
18 mit Abflußstutzen i 9 vorgesehen, welch letztere in die gemeinsame Abflußrinne
2o ausmünden. Die Rinnen 2o führen zu einem Sammelbehälter..
-
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist die folgende Es wird zunächst
in den Behälter so viel kaltes Wasser .eingelassen, bis es im wesentlichen die Oberfläche
des Drahtgewebes io erreicht. Alsdann wird die halbfeste Paraffinmasse so weit in
den Behälter eingefüllt, daß die obersten waagerechten Rohrelemente damit bedeckt
sind. Man läßt nun durch das Rohrsystem 12 kaltes Wasser oder anderes Kühlmittel
von entsprechender Temperatur entweder gleichzeitig mit dem Einfüllen der Paraffinmasse
oder nachdem der Behälter vollgefüllt ist, hindurchfließen, und zwar so lange, bis
die Paraffinmasse auf die betreffende Temperatur gleichmäßig abgekühlt ist. Dabei
wird das Paraffin fest, während das beigemengte öl sieh in freiem, d. h. flüssigem
Zustande befindet. Das Ventil 18 wird dann geöffnet, worauf man das zuerst eingefüllte
kalte Wasser abfließen läßt. Indem man mit dem Durchleiten des Kühlmittels aufhört,
beginnt das Ausschwitzen, wobei die waagerechten Rohrelemente als Träger für das
feste Paraffin dienen und ein Zusammenhaften der Schwitzmasse verhindern. Nimmt
die abfließende Menge deutlich ab, so wird die Temperatur des Raumes 2 i durch die
äußeren Heizrohre 22 allmählich gesteigert,
und zwar bis zu einer
regelbaren Temperatur, die von der erforderlichen Reinheit des Paraffins abhängt.
Das Erwärmen des Raumes z t kann auch durch das Durchleiten von warmem Wasser durch
das Rohrsystem r a unterstützt werden. Das Erwärmen wird so lange fortgesetzt, bis,
ohne das Paraffin selbst zum Schmelzen zu bringen, sämtliches oder nahezu sämtliches
Öl abgeflossen ist, mit anderen Worten, bis das Paraffin den erforderlichen Reinheitsgrad
erreicht hat. Durch Öffnen der Dampfventile 17 und Einleiten von Frischdampf in
den Behälter durch das perforierte Rohr 16 läßt sich nunmehr das reine Paraffin
selbst abschmelzen.