DE535875C

DE535875C - Form- und Vulkanisierpresse

Info

Publication number: DE535875C
Application number: DE1930535875D
Authority: DE
Original assignee: THEODOR MELZ
Current assignee: THEODOR MELZ
Priority date: 1930-11-05
Filing date: 1930-11-05
Publication date: 1931-10-16

Description

Form- und Vulkanisierpresse Die Herstellung von Formartikeln aus Gummi und plastischen Massen findet gewöhnlich in der Weise statt, daß der aus der gezogenen oder gepreßten Platte herausgestanzte oder geschnittene bzw. vom gezogenen Strang; abgeschnittene oder auf andere Weise vorgeformte Rohling in die Form gelegt, diese geschlossen und die eingeschlossene Masse unter Druch vulkanisiert wird.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die plastische Masse in einem Arbeitsgang durch einen Preßdruck in Formen zu pressen. Die Vulkanisation der so gefüllten Formen erfolgte aber an einer anderen Stelle. Demgegenüber besteht der Vorteil der Presse nach der Erfindung darin, daß die Formen in derselben Presse gefüllt und vulkanisiert werden und der etwa anfallende Materialüberschuß außerhalb des Vulkanisierraumes abgeführt wird.
Bei der Presse nach der Erfindung wird die aufgegebene Masse in einem Arbeitsgang durch die Öffnungen eines Zylinders in die unmittelbar am Außenumfang desselben ringförmig angeordneten Formen gedrückt und diese durch Verschiebung des Zylinders bzw. der mit dem Zylinder fest verbundenen Haube in den dadurch entstehenden dampfdicht abgeschlossenen Raum der Vulkanisation oder Kühlung unterworfen.
Die in den. Abbildungen dargestellte Presse besteht aus dem Füll- und Preßzylinder i, der an dem unteren Ende mit Durchtrittsöffnungen 2, die beliebig angeordnet und dem Artikel entsprechend ausgebildet sind, versehen ist. In diesem Zylinder wird der Kolben 3 hydraulich auf und ab, bewegt. In der Anfangsstellung befindet sich der Kolben außerhalb des Zylinders, so daß zwischen diesem und dem Füll- und Preßzylinder ein genügend großer Abstand entsteht, um die Masse in Pfeilrichtung aufzugeben. Der Boden q: des Füllzylinders kann in üblicher Weise angewärmt werden, damit die unter Druck befindliche Masse leichter in seitlichem Fluß in die um den Zylinder herum angeordneten Formen 5 gedrückt wird. Die Haube 6 dient dazu, den mit Gummimasse gefüllten, unter Druck befindlichen Formstapel dampfdicht abzuschließen, so daß der so entstandene Raum zwecks Vulkanisation mit Dampf gefüllt werden kann. In dieser Vulkanisationsstellung ist der Preßzylinder i mit Hilfe der Kolbenstange 7 in seine tiefste Stellung heruntergezogen, so daß der etwa noch mit Füllmasse gefüllte untere Teil des Zylinders nicht der Vulkanisiertemperatur ausgesetzt ist. Durch den am Zapfen 8 gedrehten Zahnkranz 9 und Ritzel io werden die Säulen 16, welche die Nasen z2 tragen, so um 9o° gedreht, daß sie durch den ausgesparten Ring i i hindurchgehen und so die am Zylinder dampfdicht vernietete Haube 6 auf- und abwärts bewegt wird. Während die Gummimasse in die Formen gedrückt wird, stehen die üblichen Führungsleisten 13 auf der Bodenplatte 17 auf, so daß die Formen nicht fest aufeinandergepreßt sind, sondern zwischen den einzelnen Formen einige Zehntel Millimeter Abstand verbleibt, so daß das Material nicht nur die Formen füllt, sondern sich auch noch ein Austrieb ergibt, der allerdings infolge des absatzartigen Ineinandergreifens der Formen nicht nach außen austreten und größeren unwirtschaftlichen Abfall ergeben kann. Erst mit der heruntergezogenen Haube 6 wird der Formenstapel unter volle Pressung -gebracht und geheizt.
Die Führungsleisten. i 3 haben. noch den Zweck, beim Hochgehen des Kolbens 3 den Formenstapel 5 etagenpressenartig auseinanderzuziehen zur Erleichterung des Herausnehmens des fertigen Formartikels .bzw. des Einsetzens der Dorne bei hohlen Formartikeln.
Zusammengefaßt ist die Wirkungsweise wie folgt: Die abgewogene Gummimasse wird bei in die höchste Stellung herausgezogenem Preßkolben in Pfeilrichtung aufgegeben. Dann wird der Kolben heruntergelassen, die Führungsleisten 13 setzen sich auf die Bodenplatte 17 auf, und die- Formen sind bis auf den erforderlichen schmalen Luftspalt geschlossen. Nun erfolgt infolge des weiteren Heruntergehens des Preßkolbens das Hereindrücken der Gummimasse durch die seitlichen Öffnungen des Preßzylinders in die am Außenumfang angeordneten Formen, bis der Kolben 3 auf dem Boden 4 aufliegt.
Jetzt wird unter kurzem Hochgehenlassen des Kolbens der Zahnkranz 9 gedreht, so daß die Nasen 12- unter dem Schlitz i i stehen, und hierauf durch Herunterlassen des Kolbens der Preßzylinder i in die tiefste Stellung gezogen, so daß die Buchse 14 über die Buchse i5 mit vollem Preßdruck den Formenstapel zusammendrückt, die heruntergezogene Haube 6 geschlossen und der Bajonettring gedreht werden kann. In dieser Stellung wird der Dampf in den Raum eingelassen, und die Vulkanisation beginnt. Die zurückbleibende Füllung liegt infolge des Herunterlassens des Zylinders so weit lvorn Vulkanisierraum ab, daß ein Vulkanisieren des Materialüberflusses ausgeschlossen -ist.
Nach erfolgter Vulkanisation wird der Dampf abgelassen, der Keil in den Schlitz der Kolbenstange -7 geschoben, der Bajonettring geöffnet und die Presse infolge Hochgehenlassens vollständig entlastet, so daß die Formen etagenpressenartig voneinander entfernt sind und die fertigen Formartikel bequem herausgenommen werden können.

Claims

PATENTANSPRUCH: Form- und Vulkanisierpresse zur Herstellung von Gegenständen aus Gummi und ähnlichen plastischen Massen, bei der die Masse in einem Arbeitsgang durch den Preßdruck in Formen gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkolben die Masse durch Öffnungen eines Zylinders in die am Außenumfang des Zylinders ringförmig angeordneten Formen preßt und diese durch Verschieben des Zylinders nebst der mit diesem fest verbundenen Haube (6) in den dadurch entstehenden dampfdicht abgeschlossenen Raum der Vulkanisation oder Kühlung unterworfen werden.