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Vorrichtung zur Herstellung von hinterschnittenen Ausnehmungen in
Formblöcken aus plastischer Masse Es sind bereits Vorrichtungen zur Herstellung
von hinterschnittenen Ausnehmungen in Formblöcken aus plastischer Masse bekannt,
bei welchen ein an einem sich ausweitenden Dorn gleitender Teil eines Stempels in
radialer Richtung hin und her verstellbar ist. Bei diesen Vorrichtungen ist sowohl
der Dorn wie der gleitbare Teil aus starren Materialien hergestellt, und die Aüsnehmungen
können nur von rechteckiger oder höchstens mehreckiger Grundfläche hergestellt werden,
nicht dagegen gekrümmt, z. B. von kreis- bzw. kreisbogenförmiger Grundfläche. Ganz
ausgeschlossen ist bei den bekannten Vorrichtungen die Bildung von Hinterschneidungen
gekrümmten Profils, z. B. eines Kegels mit gekrümmter Erzeugenden. Auch müssen die
Ausnehmungen in zwei Arbeitsstufen, zuerst die nichthinterschnittenen Vertiefungen
und dann erst die Hinterschneidungen hergestellt werden. Ferner sind Preßformen
für Platten mit unterschnittenen Befestigungszapfen bekannt, bei welchen an einem
mittleren pyramiden- oder kegelförmigen Teil mehrere äußere, die Unterschneidungen
pressende, kegelförmige Teilstücke auf- und abwärts und gleichzeitig nach ein- und
auswärts gleiten. Mit dieser Preßform lassen sich die vorliegenden hinterschnittenen
Ausnehmungen nicht herstellen, weil bei dieser bekannten Preßform die hinterschnittenen
Flächen nach außen verlaufen, wodurch es möglich wird, die beweglichen Teilstücke
auseinander radial von dem Mittelpunkt weg nasch dem Umfang zu zu bewegen, während
die Verwendung solcher Teilstücke nicht möglich wäre, wenn es sich um eine innen
kegelförmige Ausnehmung wie gemäß der Erfindung handeln würde, weil sich dieselben
nicht nach innen bewegen lassen und einen kleineren Umfang nicht annehmen können.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich dagegen innen
kegelförmige Hinterschneidungen herstellen, was besonders für Pflasterblöcke mit
elastischer Bekleidung erforderlich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht,
daß an einem kegelförmigen Dorn eine Hülse aus nachgiebigem Stoff gleitet, die sich
allmählich ausweitet und die Ausnehmung erzeugt, alsdann aber beim Verlassen des
Dornes wiederum zylindrisch wird. Diese außen zylindrische Hülse ist zweckmäßig
innen kegelförmig und mit nach einwärts vorspringenden Flanschen versehen;
denn
es ist klar, daß, je breiter diese Flansche, die sich auf den. Dornkegel aufstützen,
sind, desto mehr auch die Hülse ausgeweitet wird.
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Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die den Gegenstand der Erfindung
bildende Formvorrichtung.
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Abb. z die Draufsicht eines gemäß Erfindung hergestellten Blockes,
Abb.3 bis 7 in größerem Maßstabe die Unteransichten der nachgiebigen, z. B. aus
Gummi hergestellten Hülsen, Abb. 8 einen ähnlichen Schnitt wie Abb. i, jedoch bei
anderer Lage der Arbeitsteile, und Abb.9 einen Schnitt durch den fertigen Block.
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Mit u sind in Abb. i eine Anzahl von Bol; zen aus Stahl mit verbreiterten
unteren Enden, in Form von kegelförmigen Köpfen, bezeichnet. Die Stangen a werden
von einer Platte b getragen, welche sich auf die Öffnung des Formkastens c auflegt
und dieselbe überlappt. d sind eine Anzahl auf die Stangen a aufgesetzter,
geschlitzter Gummihülsen, wobei jede Hülse mit einem härteren oder festeren Flansch
an ihrem oberen Ende versehen ist, welch letzterer in entsprechenden Ausschnitten
zwischen zwei Metallplatten ei, e2 festgehalten wird. Diese Platten ei, e2 sind
miteinander durch versenkte Schrauben/ verbunden. Die Hülsen besitzen ferner verhältnismäßig
weichere untere Flansche. Die Plattenei, e2 besitzen dasselbe Profil wie die öffnung
des Foimkastens und können in demselben auf und ab gleiten. An der Platte ei sind
aufrechte Bolzen g befestigt, welche durch Löcher in der Platte b frei hindurchgehen
und an ihren Enden an einer gemeinsamen Querstange h befestigt sind. An der Querstange
ist ein Hebel! angebracht, welcher von Hand oder Kraft derart betätigt werden
kann, daß die Stange h die Platten ex, e2 und. -die Hülsend nach aufwärts
und nach abwärts bewegt werden können, während mittels der Plattenei auch die Platte
b und die Stange a gehoben werden können. In Abb, i sind die Stangen und Platten
in ihrer unterste:, Lage gezeigt, wobei die Platte b auf dem Formkasten aufruht
und die kegelförmigen Köpfe der Stangen a bis zu der untersten Grenze ihres Abwärtshubes
in das plastische Material innerhalb des Formkastens eingepneßt worden sind.
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Um die Bolzen g verlaufen schraubenförmige Federn j, welche die Platten
ei, e2 an die Platte b anpressen, wodurch die Hülsend in der obersten
gezeichneten Lage gehalten werden. In dieser Lage befindet sich das unterste Ende
einer jeden Hülse nach dem Einpressen der Köpfe in das Tonmaterial, indem der Widerstand
des Tones geringer als die Federkraft i ist, außer Eingriff mit dem verbreiterten
Kopf, so daß die Seitenwandungen der Hülsen innerhalb der zylindrischen, dadurch
bewirkten Ausbohrung verlaufen (Abt. i). Wird die Stange h nun entgegen der Federkraft
i abwärts bewegt, so kommen die Gummihülsen d mit ihren unteren Enden bzw. Flanschen
mit den kegelförmigen Verbi riterungen oder Köpfen der Stangen in Eingriff, so daß
infolge der Biegsamkeit der geschlitzten Teile diese nach außen ausgeweitet werden,
so daß, nachdem die Hülsenenden in die Lage nach Abb. 8, d. h. in Eingriff mit den
breitesten Teilen der Köpfe, gekommen sind, die durch die Köpfe bewirkten Ausbohrungen
aus ihrer zylindrischen Gestalt in eine keäelförrnige Gestalt, wie in Abb.9 und
8 gezeigt ist, gelangen. Damit der Bodenteil der Ausbobrung eben, d. h. waagerecht,
verläuft, sind die unteren Enden oder Flansche der Hülsen etwas hinterschnitten,
wie in Abb. i gezeigt ist.
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Sobald die Stange k wieder von dem auf ihr ruhenden Druck entlastet
wird, heben die Federn j die Bolzen g und die Platten ei, e2, d. h. die Hülsen,
aus den Ausbohrungen des plastischen Materials heraus. Die ausgeweiteten Hülsenteile
gleiten nach aufwärts zurück über die kegelförmigen Köpfe, ziehen sich dabei zusammen
und verlassen die hinterschnittenen Ausnehmungen, ohne die letzteren zu beschädigen.
Nach dem weiteren Heben der Querstange h, der Platten ei, e2 und der Dornea aus
dem Formkasten kann der fertige Block durch Anheben des Bodenstempels h aus der
Form herausgehoben werden.
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Anstatt die Dornstangen und die Gumnv.-hülsen nacheinander zu bewegen,
können die Hülsen auch gleichzeitig mit den Dornstangen betätigt werden, indem die
Hülsen die seitlichen oder radialen Drücke ausüben, während die Dornstangen gleichzeitig
einen axialen und abwärts gerichteten Druck verursachen.
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Die Gestalt der verbreiterten Köpfe der Stangen a und der Hülsen
d kann entsprechend den verlangten Profilen der Ausnehmungen wechseln. Sie
kann sowohl in Abschrägung wie auch in dem Umriß der Seitenwandung anders ausgebildet
sein.
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Bei dem Block gemäß Abb, a -,werden die kreisförmig profilierten Ausnehmungen
L mittels der kreisförmig geformten Hülsen nach Abb. 3 hergestellt. Die Ausnehmungen
m mit den Hülsen gemäß Abb. q., die Ausnehmungen ta mit den Hülsen gemäß Abb. 5,
die Ausnehmungen o mit der Hülse gemäß Abb. 6 und die Ausnehmungen p mit der Hülse
gemäß Abb. 6 und 7, Die kegelförmigen Köpfe
der Stangen a können
an ihren ebenen Unterflächen einen oder mehrere Vorsprünge bzw. Einsenkungen haben,
um in den Bodenflächen der Ausnehmungen Einsenkungen bzw. Vorsprünge zu erzeugen,
besonders an Köpfen, die die Kanten- oder Eckenausnehmunge:n herstellen sollen.
Wie gezeigt, verlaufen die Schlitze der Gummihülsen fast durch die Hülsenwandung
von einer Stelle-in einer Ebene mit der Unterseite der Platte e2 bis zu einer Stelle
in der Nähe des unteren Endes durch. Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch
mit nur einem einzelnen Dorn (Stange und Hülse) versehen sein, wenn nur eine Ausnehmung
erforderlich ist.