DE656339C

DE656339C - Verfahren und Vorrichtung zum Brikettieren von elastischem Gut, insbesondere Futtermitteln

Info

Publication number: DE656339C
Application number: DEM128893D
Authority: DE
Original assignee: Maschinenfabrik Buckau R Wolf AG
Current assignee: BWS Technologie GmbH
Priority date: 1934-10-23
Filing date: 1934-10-23
Publication date: 1938-02-04

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Brikettieren von elastischem Gut, insbesondere Futtermitteln Beim Brikettieren von elastischem Gut, insbesondere Futtermitteln o. dgl., zeigt sich der Übelstand, daß zur Erzielung eines festen Briketts ein sehr großer Preßhub !erforderlich ist, da das Verdichtungsverhältnis, d. h. das Verhältnis des von der lose geschütteten Masse und von dem fertiggepreßten Gut eingenommenen Raumes, sehr groß ist. Ferner zeigt derartiges Preßgut das Bestreben, sich nach der Entlastung vom - Preßdruck wieder auszudehnen. Es hat sich ferner gezeigt. daß beim Verpressen von Futtermitteln und ähnlichem Preßgut, das Bestandteile von verschiedenem spezifischen Gewicht enthält, bei der waagerechten Pressung die verschiedenen Bestandteile des Preßgutes sich entmischen, indem die schwereren Teile, nämlich die Körner, sich am Boden des Preßkanals ansammeln, während die Häckselteile oben liegen. Infolge dieser Entmischung entstehen nach kurzer Betriebsdauer schief geformte Preßlinge, die unbrauchbar sind.
Die Schwierigkeiten werden :erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß das Preßgut in einer allseitig geschlossenen Form in- lotrechter oder nahezu lotrechter Richtung zu Briketts vorgepreßt und diese in einer Strangform nachgepreßt werden. Als Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung dient eine Presse, bei der über dem Drehtisch ,einer Drehtischpresse ein Strangformzeug derart angeordnet ist, daß nach jeder Teildrehung des Drehtisches eine mit vorgepreßtem Gut gefüllte Preßform sich vor dem Strangformkanal befindet. Eine besonders vorteilhafte Bauart ergibt sich dadurch, daß Vor- und Nachpreßstempel durch einen gemeinsamen Preßhebel, und zwar der Vorpreßstempel mit großem und der Nachpreßstempel mit kleinem Hub, betätigt werden.
Vorrichtungen, die dazu dienen, sperriges Preßgut vor der eigentlichen Pressung in den Preßkanal hineinzuschieben und hierbei vorzuverdichten, sind bereits bekannt. Eine tatsächliche Pressung, derart, daß ein zusammenhängendes Preßstück entsteht, wird jedoch hierbei nicht erzielt. Bei einer anderen bekannten Bauart wird die Preßmasse im Anschluß an die Vorpressung durch ein konisch gestaltetes Mundstück hindurchgepreßt. Der Preßling bildet jedoch mit der übrigen Preßmasse einen zusammenhängenden Strang und muß jeweils von der übrigen Preßmasse durch eine besondere Vorrichtung abgeschnitten werden.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung nach der Erfindung ist es möglich, auch solches Preßgut, das infolge seiner elastischen Nachdehnung und der Verschiedenartigkeit seiner Bestandteile sich nur schwer verpressen läßt, ohne Entmischung einwandfrei zu verarbeiten und hierbei die Bildung schief geformter Preßlinge zu vermeiden.
Auf der Zeichnung ist eiii Ausführungsbeispiel einer Presse nach der Erfindung dargestellt. Die Abbildung zeigt die Presse in Seitenansicht und teilweisem Längsschnitt.
Der Pr.eßhebel i schwingt um die feste Achse z und wird von der Kurbelwelle 3 aus, an die er angelenkt ist, betätigt. Mit dem Preßhebel i sind die in lotrechter Richtung angeordneten Preßkolben 4 und 5 durch die Z«vischenglieder 6 und 7 gelenkig verbunden. Die Preßkolben 4 und 5 betätigen die darüber befindlichen Preßstempel 8 und 9, die in den Formkanälen io und ii des Drehtisches i-- angeordnet sind. Über dem Drehtisch 12 befindet sich der Preßklotz 13, dessen ebenfalls lotrechter Formkanal 14 derart angeordnet ist, daß er sich nach beendeter Teildrehung des Drehtisches 12 jeweils über einer mit vorgepreßtem Gut gefüllten Preßform i o, i i befindet. Der Formkanal 14 in dem Preßklotz 13 kann in bei Strangpressen bekannter Weise ausgebildet sein. Er ist mit einer Verengung, dem sog. Buckel 15, versehen. Der Querschnitt des Formkanals kann durch Verstellen der Preßzunge 16 verändert werden.
Das Preßgut wird in die im Drehtisch 12 befindlichen Formen io, i i eingefüllt und mittels der Vorpreßstempel 8 oder 9 vorgepreßt. Dann wird der Drehtisch 12 um eine Teildrehung weiter gedreht und das vorgepreßte Brikett in dem Strangkanal 14 durch den Preßstempel9 fertiggepreßt: Der Preßhub des Vor- und Nachpreßstempels erfolgt gleichzeitig, so daß also jeweils ein Brikett vorgepreßt und ein -,weiteres nachgepreßt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brikettieren von ,plastischem Gut, insbesondere Futtermitteln o. dgl., unter Anwendung einer Vorpressung, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßgut in einer allseitig geschlossenen Form in lotrechter oder nahezu lotrechter Richtung zu Briketts vorgepreßt wird, worauf diese in einer Strangform nachgepreßt werden.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Drehtisch einer Drehtischpresse ein Strangformzeug derart angeordnet ist, daß nach jeder Teildrehung des Drehtisches eine mit vorgepreßtem Gut gefüllte Preßform sich vor dem Strangformkanal befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Vor- und Nachpreßstempel durch einen gemeinsamen Preßhebel, und zwar der Vorpreßstemp.el mit großem und der Nachpreßstempel mit kleinem Hub, betätigt werden.