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Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens zur Herstellung von Preßstücken
aus Kunstharz und'Kungtharz enthaltenden Massen nach Patent 557 268 In dem
Patent 557 268 ist ein Verfahren beschrieben zur Herstellung von Preßstücken aus
Kunstharz und Kunstharz enthaltenden Massen, wobei mittels am Austrittsende offener
Preßformen beliebiger Profilierung mit verhältnismäßig kleinen -Formen und kleinen
Pressen endlose Stücke sich herstellen lassen, dadurch, daß das Ausgangsmaterial
durch eine an beiden Enden offene Preßform unter Einwirkung von in der Austrittsrichtung
steigenden, die Härtung herbeiführenden Temperaturen so unter homogener Verbindung
des zunächst gebildeten mit dem nachfolgend gebildeten Preßlingsabschnitt hindurchgepreßt
wird, daß der Preßling vermöge der- konischen Gestaltung des Austrittsendes oder
bei nichtkonischer Gestaltung durch Anwendung von Klemmbacken eine zur Ausübung
des zur Pressung notwendigen Gegendruckes hinreichende, das unbeschädigte Heraustreten
ermöglichende Klemmwirkung ausübt. Dabei wird vor der erster Pressung die Austrittsöffnung
der Matrize geschlossen und ein erster Preßlingsabschnitt verpreßt, der dann den
notwendigen Gegendruck ausübt. Hierbei können Stücke aus Metall oder anderem Material,
z. B. mit Schraubengewinde, in regelmäßigen Abständen oder auch Verstärkungsmaterialien.
eirigepreßt werden.
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Es wird also so vorgegangen, daß kontinuierlich nach jedem Preßdruck
neues Material zugeführt und neu verpreßt wird, wobei der Preßling in dem Teil der
Form im wesentlichen zu Ende gepreßt und gehärtet wird, der der Austrittsöffnung
am nächsten liegt, während Pressung- und Beheizüng der vom Austrittsende weiter
entfernt liegenden Teile derart erfolgt, da.ß der Endzustand noch nicht eintritt
und ein Zustand vorlidgt, der eine homogene Verbindung mit dem -im nächsten Arbeitsgang
gepreßten Preßlingsabschnitt gewährleistet.
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Gemäß der Erfindung wird zur Ausübung dieses Verfahrens eine Vorrichtung
benutzt, bei der die Austrittsöffnung quer zur Druckrichtung angeordnet ist. Dadurch
können - auch quer profilierte oder mit Metalleinlagen aller Art, wie Muttern, Schrauben,
Stiften, Stäben, Draht usw., versehene Stangen, Leisten üsw. hergestellt werden.
Bei einer solchen Vorrichtung wird auch der Vorteil erreicht, daß sich die Materialgeschwindigkeit
durch die Möglichkeit der Anwendung größerer Preßzonen wesentlich vergrößern läßt.
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In den Abbildungen sind Ausführungsformen der Vorrichtungen veranschaulicht.
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Die Abb. z und 2 stellen eine Form mit Beschickungs-- und Austrittsöffnung
dar. In Abb. = ist der Oberstempel B im hochgehobenen Zustand dargestellt. Die Matrize
A hat eine seitliche Öffnung 0. Die Austrittsöffnung in der Matrize ist so dimensioniert,
daß der fertiggeprellte Teil des Preßlings durch -diese herausgehoben werden kann.
Der Oberstempel ist an der Prellfläche derart abgeschrägt, daß er beim Pressen,
d. h. bei Erreichung des tiefsten Standes, mit dem oberen Rande der Austrittsöffnung
abschneidet und dem in der Nähe der Austrittsöffnung liegenden Teil des geprellten
Gegenstandes im -wesentlichen die endgültige Form verleiht. Die Prellform sowohl
als auch die Matrize und die Patrize können auf beliebige Weise entweder gleichmäßig
oder ungleichmäßig beheizt sein. Auch kann nur ein Teil beheizt werden. Zweckmäßig
herrscht an der Austrittsstelle die höchste Temperatur und an dem gegenüberliegenden
die niedrigste. Die Austrittsöffnung wird vor der ersten Pressung mit einem Verschluß
V dicht abgeschlossen.
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Das Prellverfahren geht bei Benutzung einer solchen Form in der Weise
vor sich, daß zunächst die Matrize bei geschlossener Austrittsöffnung mit entsprechender
Prellmasse (lose oder mit kalt vorgeprellten Formlingen) beschickt und hierauf mit
dem für die verwendete Prellmasse erforderlichen Druck nur so -kurze Zeit geprellt
wird, daß der Preßling in seiner ganzen Länge noch etwas weich ist. Der Drück wird
nun rasch aufgehoben, die Form geöffnet und . der -Preßling auf -irgendeine Weise
ein Stück durch die Austrittsöffnung geschoben. In den .entstandenen freien Teil
der Form wird nun frische Prellmasse in entsprechender Menge eingebracht und der
Prellvorgang wiederholt. Hierbei werden die schon vorgeprellten Teile in der kleineren,
der Austrittsöffnung nahe gelegenen Pxeßzone zu Ende geprellt, während die frisch
eingefüllte Mischung nur wenig zusammengedrückt und durcherhitzt wird, sich aber
noch -mit dem Ende des zuerst gebildeten Preßlings homogen vereinigt. Durch Wiederholung
dieses Vorganges erhält man Stücke von beliebigen Längen.
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Durch Klemmbacken C, die an der Austrittsöffnung vorgesehen sein können
und sich zwangläufig mit der Prellform öffnen und schließen, kann der austretende
Preßling P freigegeben oder festgehalten werden, um ein Abreißen oder ein vorzeitiges
Herausstoßen zu verhindern. Um eine Quer- oder Längsprofilierung zu erreichen, braucht
nur das der Austrittsöffnung nahe liegende Ende des Prellstempels oder der Matrize.oder
beider profiliert zu sein, da die Prellmasse in den entlegeneren Teilen noch nicht
vollkommen zusammengedrückt und durcherhitzt, d. h. nicht in den Endzustand übergeführt
ist. Auch die Austrittsöffnung ist entsprechend zu .profilieren.
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Der Prellstempel der Vorrichtung kann aus kleineren Teilstempeln zusammengesetzt
sein, die gegebenenfalls aus Materialien von verschiedener Leitfähigkeit bestehen
können und verschieden geheizt oder auch gekühlt sein können. Dadurch ist man in
der Lage, die Drücke und die Heizwirkung zu variieren und gegebenenfalls die der
-Austrittsöffnung nahe liegenden Zonen mit höheren Drücken und höheren Temperaturen
als die entlegeneren während des Prellvorganges zu versehen.
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Die Prellformen gemäß der Erfindung sind .zweckmäßig derart ausgebildet,
daß das Material beim Pressen zur`Austrittsöffnung-hin bewegt wird. Dies kann, wie
oben beschrieben, dadurch erreicht werden, daß der Stempel an dem dem Austrittsende
entgegen gelegenen Ende nach oben abgeschrägt ist. Dadurch bildet sich ein Zwischenpreßling,
der durch Verschiebung nach jeder Pressung der' Austrittsöffnung zu die endgültige
Form erhält. Wird neue Preßmässe in den entstandenen leeren Raum eingefüllt, so
wird beim nächsten Prellvorgang das geprellte Material zur Austrittsöffnung hin
bewegt, so daß sich ein kontinuierliches Prellverfahren ermöglicht. Durch Anbringung
eines weiteren Stempels, der zweckmäßig in horizontaler Richtung wirkt, wobei der
Druck in der Richtung zum Austrittsende hin wirkt, kann der Preßling durch die Austrittsöffnung
gestoßen werden. Auch kann die Bewegung des geprellten Materials zur Austrittsöffnung
hin allein durch einen solchen seitlichen Stempel erfolgen ohne besondereAusbildung
des Hauptstempels. Dieser seitliche Stempel, der gewünschtenfalls den Prelldruck
ausüben kann, wird zweckmäßig nicht beheizt und so ausgeführt, daß er keinen eigentlichen
Prelldruck ausübt.
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Bei günstigen Eigenschaften des zu ver pressenden Materials bzw. bei
entsprechender Dimensionierung und Beheizung der Austrittsöffnung ist es möglich,
die Formgebung allein durch die Form der Austrittsöffnung stattfinden zu lassen.
In einem solchen Falle ist es möglich, eine Form zu benutzen, bei der weder der
Stempel noch die Gegendruck-platte in Hinsicht auf die Formgebung des Preßlings
ausgebildet ist bzw. diese Ausbildung nur an einem der beiden Teile angebracht ist.
Wird eine solche Form ohne formgebende Ausbildung des Stempels und der Gegendruckplatte
benutzt, so kann die gleiche Vorrichtung zur Herstellung verschieden profilierter
Prellstücke dienen, wobei durch Ansetzen einer anders dimensionierten Austrittsöffnung
die Variierung der Formgebung erfolgt.
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Im allgemeinen wird jedoch vorgezogen, sowohl den Stempel als auch
die Gegendruckplatte
der Formgebung nach so auszubilden, daß die
eigentliche- Formgebung, wie oben beschrieben, in dem Teil der Form erfolgt, der
der Austrittsöffnung nahe liegt, so daß dann durch die Austrittsöffnung eine weitere
Formgebung entweder gar nicht oder nur in geringem Maße so stattfindet, daß die
durch den Stempeldruck erzeugte, im wesentlichen endgültige Form bei Durchführung
durch das Austrittsende in die endgültige Form übergeführt wird.
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Die beschriebenen Klemmbacken in der Austrittsöffnung können fortgelassen
und ersetzt werden entweder durch eine entsprechend lange Austrittsöffnung oder
durch eine leicht konische Ausbildung der Austrittsöffnung. Es wird dadurch ein
genügendes Festhalten des Preßlingsabschnittes erreicht.
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Als Ausgangsmaterial wird zweckmäßig ein festes Resol im gepulverten
Zustand ohne oder mit Füllmaterial, z. B. Holzmehl, verwendet, wobei während des
Verfahrens die Weiterkondensation stattfindet, üblicherweise bis zum Resitzustand.
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