DE1050990B

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Publication number: DE1050990B
Application number: DENDAT1050990D
Authority: DE
Publication date: 1959-02-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Strangpresse mit einem auf und ab beweglichen Stampfbalken zur kontinuierlichen Herstellung von Hohlprofilen aus schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. Holzspänen od. dgl., mit geringem Bindemittelgehalt, bei der mehrere nebeneinander angeordnete Heizstabkerne an einem feststhenden Träger mit Zwischenräumen zur Bildung von Hohlräumen aufgehängt sind. Insbesondere sollen Hohlprofile mit gitterförmigem Querschnitt, z. B. nach Art der Honigwaben, hergestellt werden.

Es ist bereits ein Verfahren zur kontinuierlichen Pierstellung von Formkörpern aus groben pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln bekannt, wobei die mit Bindemittel versehenen Faserstoffe in Strang- oder Schlagpressen zu endlosen Formstücken verpreßt und diese in Einzelteile gewünschter Abmessung zerschnitten werden. Dabei handelt es sich um beliebige endlose Profile, ζ. Β. Träger, Balken, Platten od. dgl,., also Profile, die einen vollen Querschnitt aufweisen. Die Preßmasse wird dazu in den kaltgehaltenen Teil einer Presse eingefüllt, durch den Preßstempel zusammengedrückt und in den geheizten Teil der Presse befördert. Nach dem Anheben des Preßstempels erfolgt in gleicher Weise die nächste Füllung und darauf das nächste Zusammendrücken mit dem Preßstempel. Je nachdem, wie die Weite der Austrittsöffnung der Presse eingestellt wird, können Formstücke mit geringem oder höherem spezifischem CJewicht und dementsprechend verschiedener Festigkeit hergestellt werden.

Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von Spanpreßplatten im. Strangpreßverfahren bekannt. Dabei sollen Spanplatten erhalten werden, die hohe Festigkeit mit guter Stehfähigkeit vereinen, d, h. sich unter dem Einfluß des wechselnden Feuchtigkeitsgehaltes und der wechselnden Temperatur der Luft nicht zu leicht werfen. Die verwendeten Holzspäne werden in aufeinanderfolgenden Schichten gepreßt, deren Stärke, in der Preßrichtung gesehen, so bemessen wird, daß. die Späne überwiegend in Ebenen quer zur Preßrichtung zu liegen kommen. Der Hub der dazu verwendeten Kolbenpresse wird entsprechend kurz gewählt, so. daß die in den Füllraum der Presse eingeschütteten Späne möglichst in Ebenen quer zur Preßrichtung umgelegt werden. Auch in diesem Fall wird die Preßmasse mit einem Stampfbalken zwischen zwei beheizten Platten in periodischen Stößen hindurchgepreßt und in dem Spalt zwischen den beheizten Platten ausgehärtet. Der hergestellte Formkörper hat ebenfalls einen Querschnitt, der voll ist. In der gleichen Weise können auch Spanplatten mit Längskanälen hergestellt werden, wobei zur Bildung der Kanäle eine Mehrzahl nebeneinander, an. einem fest-Strangpresse zur kontinuierlichen
Herstellung von Hohlprofilen aus
schüttfähigen, nicht oder nur schwer
fließfähigen Preßmassen
mit geringem Bindemittelgehalt

Anmelder:

Collipress G. m. b. H., Krefeld, Thomasstr. 2

stehenden Träger mit Zwischenraum aufgehängter Heizstäbe verwendet werden, die als Heizröhren ausgebildet sind, um eine schnelle Wärmeeinwirkung auch im Inneren der herzustellenden Platte zu ergeben. Diese Heizstäbe schweben dabei frei zwischen den sie in ihrer Gesamtheit umgebenden Druckplatten, d. h, den äußeren Heizplatten. Voraussetzung für diese Herstellungsart ist, daß das Pressen annähernd lotrecht von oben nach unten arbeitend erfolgt.

Ferner ist noch eine Einrichtung zur Herstellung von Spanplatten im Strangpreßverfahren bekannt, bei dem die Hauptwandungen des Kanals durch vorzugsweise über Rollen geführte endlose Bänder gebildet sind, die sich mit dem Spanplattenmaterial in dessen Förderrichtung bewegen. Die Bewegung der Bänder steht dabei in einem bestimmten Verhältnis zum Hub des Stampfbalkens.

Mit allen bekannten Verfahren und Vorrichtungen können im allgemeinen nur Formkörper hergestellt werden, deren Querschnitt voll oder nur mit geringen Durchbrechungen versehen ist. Es ist nach keinem dieser Verfahren möglich, in einer entsprechend dicken Platte z. B. mehrere Reihen von röbrenförmigen Hohlräumen anzuordnen, weil die nicht fließfähige Preßmasse nicht vor den Stanipfbalken in die Zwischenräume zwischen die Heizstäbe gelangen kann.

■/ Aufgabe der Erfindung ist, eine Strangpresse zu schaffen, mit der Hohlprofile mit gitterförmigem Ouersclinitt kontinuierlich hergestellt werden können. Dabei sollen vor allen Dingen große Hohlraumquerschnitte und geringe Wandstärken erzielt werden, ohne daß eine andere als die angeführte, nicht oder

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nur schwer fließfähige Preßmasse, z. B. Holzspäne, liiit geringem Bindemittelgehalt eingesetzt wird.

Diese Aufgabe wird durch eine mit einem auf und ab beweglichen Stampfbalken ausgerüstete Strangpresse erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Mehrzahl von Heizstabkernen sowohl neben- als auch hintereinander an einem feststehenden Trägerrost aufgehängt sind, die Heizstabkerne in ihrer Gesamtheit von Druckplatten umgeben sind und ein Stampfbalken vorgesehen ist, der entsprechend den von den Heizstäben bzw. Druckplatten gebildeten Zwischenräumen gitterförmig ausgebildet ist, wobei die Heizstabkerne oberhalb der Preßzone zur Vergrößerung des Schüttraumes für die nachzufüllende, span- oder faserförmige Preßmasse stark verjüngt ausgebildet sind. '

Vorzugsweise sind Trägerrost und die Heizstabkerne durch dünne Z_uganker_jverbunden. Ferner sind zweckmäßigerweise die Heizstabkerne an den Verbindungsstellen mit den Zugankern dachförmig abgeschrägt ausgebildet.

Je nach der Querschnittsform des herzustellenden Hohlprofils können die Druckplatten nahe oder vollständig bis an die entsprechenden Außenseiten der Heizstabkerne bewegbar sein.

Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Strangpresse ist es nunmehr möglich, beispielsweise Hohlprofile für Einsätze in Flaschenkisten, die im Querschnitt großflächige Hohlräume und geringe Wandstärken aufweisen, kontinuierlich herzustellen.

Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand der den Grundaufbau der erfindungsgemäßen Strangpresse schematisch darstellenden Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben und das Arbeitsverfahren erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Strangpresse gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1,

Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine Strangpresse gemäß der Erfindung in einer anderen Ausführungsform,

Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie C-D der Fig. 3.

Zur Herstellung der Hohlprofile aus Preßmasse mit geringem Bindemittelgehalt findet eine in Iotreohter Richtung arbeitende Strangpresse Verwendung. An einem feststehenden Teil derselben ist der Trägerrost 1 befestigt. An der Unterseite der einzelnen Roststäbe des Trägerrostes 1 sind die Zuganker 2 fest angebracht, an deren unteren Enden die Heizstabkerne 3 frei hängend befestigt sind. Die Anzahl von Roststäben des Trägerrostes 1, von Zugankern 2 und damit verbundenen Heizstabkernen 3 riohtet sich nach der Ouerschnittsform des herzustellenden Hohlprofils. In gleicher Weise ist von dieser die Querschnittsform der Heizstabkerne 3 abhängig. Diese Verhältnisse sind aus dem in Fig. 2 dargestellten Querschnitt ersichtlich. Die äußeren Längsseiten derjenigen Heizstabkerne 3, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel den Wänden des herzustellenden Hohlprofils benachbart sind, sind von den Druckplatten 4 in einem der Wandstärke entsprechenden Abstand umgeben, so daß der Querschnitt des herzustellenden Hohlprofils durch die Heizstabkerne 3 und die Druckplatten 4 bestimmt ist. Die Druckplatten 4 können gleichzeitig als Heizplatten ausgebildet sein. Oberhalb der Heizstabkerne 3 und der Druckplatten 4 wird der Füllraum 5 durch die Füllraumwände 6 gebildet, die sich von der Oberkante der Druckplatten 4 bis nahe in die Unterkante der Roststäbe des Trägerrostes 1 erstrecken. Innerhalb des Füllraumes 5 ist der Stampf balken. 7 auf und ab beweglich angeordnet. Der Stampfbalken 7 hat entsprechend der Querschnittsform des herzustellenden Hohlprofils ebenfalls eine gitterrostförmige Ausbildung in der Weise, daß die miteinander verbundenen Gitterrostteile mit geringem Spiel in den von den einzelnen Heizstabkernen 3 bzw. den Druckplatten 4 gebildeten Zwischenräume 8 bewegbar sind. Die Aufundabbewegung des Stampfbalkens 7 kann beispielsweise mittels der Stoßstangen 9 in an sich bekannter Weise erfolgen.

Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende: Die mit Bindemittel vermischte Preßjnasse. wird in den Tnillraum 5 eingefüllt, nachdem die Heizstabkerne 3 genügend aufgeheizt worden sind. Die Beheizung der Heizstabkerne 3 kann beispielsweise elektrisch erfolgen, wobei die Stromzuführung durch die Zuganker 2 hindurch vorgenommen werden kann, wenn diese hohl ausgebildet sind. Alsdann kann die Bewegung des Stampfbalkens 7 eingeleitet werden, so daß dieser von seiner höchsten Stellung aus die in den Füllraum 5 eingefüllte Preßmasse in die von den Heizstabkernen 3 bzw. Druckplatten 4 gebildeten Zwischenräume 8 hineinpreßt. Dazu taucht der Stampfbalken 7 in seiner tiefsten Stellung um mehrere cm in die Zwischenräume 8 ein. Bei jedem neuen Hub des Stampfbalkens 7 wird neue Preßmasse in die Zwischenräume 8 gestopft und auf diese Weise ein mit gitterförmigem Querschnitt versehenes Hohlprofil kontinuierlich hergestellt.

Diese Arbeitsweise ist ohne weiteres möglich, weil die erfindungsgemäße Vorrichtung den auftretenden Verhältnissen angepaßt ist. Die Zuganker 2, die an den Roststäben des Trägerrostes 1 angehängt sind, haben nur einen geringen Querschnitt. Lediglich diese Zuganker 2 reichen^-durch die öffnungen des gitterförmigen Stampfbalkens 7 hindurch, so daß die Preßmasse in ihrer Abwärtsbewegung kaum gehindert wird. An der Übergangsstelle zwischen den Zugankern 2 und den Heizstabkernen 3 ist ein dachförmig abgeschrägter JÜbergang vorgesehen, der das"" Nachrätsoheir'deT Preßmasse und das Stopfen derselben durch" den Stampfbalken 7 begünstigt. Die das hängende Heizstabpaket, das aus den entsprechenden Heizstabkernen 3 besteht, umgebenden Druckplatten 4 können so ausgebildet sein, daß sie das Heizstabpaket und die in den Zwischenräumen 8 befindliche Preßmasse mit regelbarem Druck zusammendrücken, um den notwendigen Hubwiderstand zu erzielen. Der zwischen den Heizstabkernen 3 und dem Trägerrost 1 sich auf und ab bewegende, gitterförmige Stampfbalken 7 kann einwandfrei arbeiten, da sich innerhalb des Füllraumes 5 nur die dünnen Zuganker 2 befinden, an denen die Heizstabkerne 3 hängen. Die nicht oder nur schwer fließfähige Preßmasse kann ohne weiteres von oben durch die vom Trägerrost 1 gebildeten Öffnungen a hindurch in den Füllraum 5 eingefüllt werden, so daß die Preßmasse zwischen den Zugankern 2 nach unter rieseln kann, wobei sie durch den auf und ab gehenden, gitterförmigen Stampfbalken 7 aufgelockert und zum weiteren Herabrieseln durch die Hohlräume des gitterförmigen Stampfbalkens 7 hindurch bis auf die dachartigen Absohrägungen der Heizstabkerne 3 veranlaßt wird. Von dieser Stelle aus wird jeweils ein Teil der Preßmasse in an sich bekannter Weise von dem gitterförmigen Stampfbalken 7 in die von den Heizstabkernen 3 bzw. den Druckplatten 4 gebildeten Zwischenräume 8 mitge-

Claims

nommen, durch den gitterförmigen Stampfbalken 7 verdichtet und um einen bestimmten Betrag mit dem zwischen den Heizstabkernen 3 bzw. den Druckplatten 4 eingeklemmten Preßling vorgeschoben. In Fig. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 1 und 2 gezeigten dadurch, daß ein Gitterprofil ohne Außenwände hergestellt werden kann. Aus diesem Grunde liegen die Druckplatten 4 an den entsprechenden Außenwänden der äußeren Heizstabkerne 3 vollständig an. Das gepreßte Strangprofil entspricht auch in diesem Falle dem Querschnitt der Z Avischenräume 8 sowie des gitterförmigen Stampfbalkens 7. Selbstverständlich können in der gleichen Weise auch Hoh-Iprofile mit anderen gitterförmigen Querschnitten hergestellt werden. Dies ist ohne weiteres möglich, wenn die Heizstabkerne 3 und der Stampfbalken 7 entsprechend geformt werden. 20 Patentansprüche:

1. Strangpresse mit einem auf und ab beweglichen Stampfbalken zur kontinuierlichen Herstellung von Hohlprofilen aus schüttfähigen, nicht oder nur schwer fließfähigen Preßmassen, z. B. H^lzsrjänen_ od. dgl., mit geringem Bindemittelgehalt, bei der mehrere nebeneinander angeordnete Heizstabkerne an einem feststehenden Träger

mit Zwischenräumen zur Bildung von Hohlräumen aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Heizstabkernen (3) sowohl neben- als auch hintereinander an einem feststehenden Trägerrost (1) aufgehängt sind, die Heizstabkerne in ihrer Gesamtheit von Druckplatten (4) umgeben sind und ein Stampfbalken (7) vorgesehen ist, der entsprechend den von den Heizstabkernen bzw. Druckplatten gebildeten Zwischenräumen gitterförmig ausgebildet ist, wobei die Heizstabkerne oberhalb der Preßzone zur Vergrößerung des Schüttraumes für die nachzufüllende span- oder faserförmige Preßmasse stark verjüngt ausgebildet sind.

2. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerrost (1) und die Heizstabkerne (3) durch dünne Zuganker (2) verbunden sind.

3. Strangpresse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizstabkerne (3) an den Verbindungsstellen mit den Zugankem (2) dachförmig abgeschrägt ausgebildet sind.

4. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatten (4) nahe oder vollständig bis an die entsprechenden Außenseiten der Heizstabkerne (3) bewegbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 028 385.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen