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Rollenrost Die Erfindung betrifft einen Rollenrost, insbesondere für
Kohlenklassieranlagen, welcher die Klassierung auch von feinkörnigem Gut unter 25
mm Kerngröße gestattet.
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Zur Klassierung von feinkörnigem Gut, z. B. von Feinkohle, wurden
bisher meist Schüttelsiebe verwendet, da die bekannten Roste vielfach zur Klassierung
von Kohle kleiner Korngröße ungeeignet sind.
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Bei den bekannten Rosten, deren Roststäbe z. B. aus hohlen Gußstücken
dreieckigen Querschnittes mit Rippen gleicher Umfangsform bestehen, kann zwar die
Entfernung der Rippen voneinander je nach der Größe der Körnung der Kohle gewählt
werden, sie darf jedoch 2o mm nicht unterschreiten, da sonst die Roststäbe bald
verschmieren. Die Roststäbe können hierbei auch zueinander versetzt angeordnet sein,
so daß sich Rippen und Vertiefungen bei benachbarten Stäben gegenüberstehen. Die
Spitzen der Rippen dürfen jedoch nur einen bestimmten Punkt des benachbarten Roststabes
nahezu berühren, da sonst bei der geringsten Verdrehung der Roststäbe gegeneinander
ein gegenseitiges Festklemmen der Stäbe eintritt.
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Die gleichen Nachteile weisen auch die ferner bekannten Rollenroste
auf, bei denen die Roststäbe z. B. aus Schnecken bestehen und die äußeren Kanten
der Walzenrippen glatt ausgebildet sind. Es ist bei diesen Rollenrosten bekannt,
eine gleichmäßige Verteilung des Gutes über die Klassierfläche dadurch zu erreichen,
daß die äußere Umfangslinie der Walzenrippen bei je zwei benachbarten Walzen entgegengesetzt
schraubenförmig verläuft. Diese Roste mit aus Schnecken bestehenden Roststäben weisen
aber ebenfalls den Nachteil auf, daß .sich die Gänge der Schnecken leicht zusetzen
und beispielsweise bei der Klassierung von nasser, feinkörniger Kohle vollständig
mit Kohlenklein ausgefüllt werden, so daß die Roste schließlich nur noch Walzen
mit überall gleichem Durchmesser bilden, welche die auf den Rost aufgebrachte Kohle
verschmieren. Auch diese Roste sind demnach zur Klassierung von feinkörnigem Gut,
z. B. von Feinkohle, schon aus dem Grunde ungeeignet, weil sie, wie alle bisher
bekannten Roste, zwecks Reinigung der zwischen den Rippen befindlichen Vertiefungen
von dem sich in diesen absetzenden Gut häufige Betriebsunterbrechungen oder die
Anordnung besonderer Bürsten o. dgl. erforderlich machen; welche aber ebenfalls
leicht verschmieren und sich zusetzen und häufige Reinigung erfordern.
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Durch den neuen Rost mit mehreckige Rippen aufweisenden Stäben werden
die den bekannten Rollenrosten anhaftenden Mängel erfindungsgemäß dadurch vermieden,
daß die Rippenspitzen benachbarter Stäbe bis nahezu auf den Grund der zwischen den
Rippen befindlichen Vertiefungen eingreifen und benachbarte Roststäbe verschiedene
Drehzahl haben, so daß die Vertiefungen mittels der sie auf dem ganzen Umfang abtastenden
und auskratzenden Rippen selbsttätig gereinigt werden. Eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform des neuen
Rollenrostes besteht erfindungsgemäß darin,
daß die Rippen jedes Roststabes in der Weise versetzt angeordnet sind, daß die Verbindungslinien,
welche durch die sich entsprechenden Rippenspitzen eines Roststabes gelegt werden,
bei benachbarten Stäben einander entgegengesetzt gewundene Schraubenlinien bilden.
Auf diese Weise ist es erreicht, daß die Kohlen neben der Vorwärtsbewegung auch
einer seitlichen Bewegung unterworfen sind und sich besser über den Rost verteilen.
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Die Roststäbe selbst sind zweckmäßig in bekannter Weise mittels mehreckiger,
vorzugs; weise sechseckiger Achsen gebildet, auf denen Scheiben aufgereiht sind.
Die kantige Ausbildung der Achse wirkt sich hierbei insofern vorteilhaft aus, als
es keiner besonderen Sicherung bedarf, um die Scheiben in den versetzten Lagen zu
halten. Außerdem ist das Maß der Versetzung ohne weiteres durch das von dem Achsenquerschnitt
gebildete Vieleck und die entsprechend vieleckige Scheibenlochung gegeben. Den gerippten
Gußstäben gegenüber, wie sie bis jetzt vielfach angewendet wurden, weisen außerdem
die gemäß der Erfindung ausgebildeten Roststäbe eine bedeutend erhöhte Lebensdauer
auf. Die Spitzen der mehreckigen Stahlscheiben sind gehärtet, um die Widerstandskraft7gegen
Abnutzung weitgehend zu erhöhen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen Grundriß des gemäß der Erfindung ausgebildeten
Rollenrostes.
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Abb. 2 ist ein Aufriß hierzu.
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Abb. 3 zeigt mehrere Roststäbe in vergrößertem Maßstabe.. Die Roststäbe
sind hierbei abgebrochen gezeichnet.
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Abb. q. veranschaulicht einen Schnitt durch die in Abb. 3 gezeichneten
Roststäbe längs der Linie A A.
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Der dem Klassieren der Kohlen dienende Rost wird von den Roststäben
i gebildet. Diese Roststäbe bestehen aus einer Achse =i, auf welche abwechselnd
Scheiben von rundem und eckigem Querschnitt aufgereiht sind. Die eckigen Scheiben
q. ragen mit ihren eckigen Teilen ,3 über den Umfang der runden Scheiben q.. hinaus.
Die benachbarten Roststäbe sind derart zueinander versetzt, daß die eckigen Scheiben
des einen Roststabes den runden Scheiben des Nachbarrostes gegenüberstehen. Die
eckigen Scheiben sind dabei so groß gehalten, daß ihre Spitzen 5 bis nahezu an die
runden Scheiben des Nachbarroststabes heranreichen. Die eckigen Scheiben sind dabei
in der Weise auf die Achse aufgereiht, daß die Rippenspitzen 5 in Schraubenlinien
liegen. Bei benachbarten Stäben bilden diese Verbindungslinien einander entgegengesetzt
gewundene Schraubenlinien, so daß die Kohlen neben der durch die Drehung der-Roststäbe
und Neigung des Rostes bedingten Bewegungsrichtung auch in seitlicher Richtung hin
und her bewegt werden. Die Versetzung der Scheibenspitzen ist in einfacher Weise
- dadurch erreicht, daß die Scheiben jeweils um 6o' zueinander versetzt .auf die
Sechskantachsen aufgereiht sind. Je nachdem die Verbindungslinie der Dreieckspitzen
eine rechts- oder linksgängige Schraubenlinie bilden soll, erfolgt die Versetzung
beim Aufschieben der Scheiben nach rechts oder links.
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Ihren Antrieb erhalten die Roststäbe von einem Motor 6, welcher über
Zahnräder 7 beiderseits des Rostes vorgesehene Kettenräder 8 antreibt. Diese Kettenräder
wiederum bewegen eine über die Kettenräder g und =o gelegte Antriebskette. Die auf
den Enden der Roststäbe vorgesehenen Kettenräder =o weisen einen Zahn weniger als
die Kettenräder g auf, so daß sich die mit Kettenrädern =o versehenen Roststäbe
schneller als die durch die Kettenräder g angetriebenen Roststäbe drehen. Infolgedessen
tasten die Spitzen der eckigen Scheiben den gesamten Umfang der gegenüberliegenden
runden Scheiben der einzelnen Roststäbe ab, so daß etwa zwischen zwei eckigen Scheiben
in der von diesen und der dazwischen befindlichen runden Scheibe gebildeten, rinnenartigen
Vertiefung festsitzende Kohlenteilchen selbsttätig entfernt werden.
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In der Förderrichtung ist der Rost leicht geneigt. Die Antriebsrichtung2st
für alle Roststäbe die gleiche.