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Klassierrost, insbesondere für Braunkohle Die Erfindung bezieht sich
auf einen lilassierrost, insbesondere für Braunkohle, mit auf hintereinander parallel
angeordneten, gemeinsam angetriebenen Wellen nebeneinander befestigten, den Rost
bildenden Scheiben, bei denen die einzelnen Punkte der Umfangslinie verschieden
weit von der Mittelachse der Wellen :entfernt liegen, unter Versetzung der Scheiben
gegeneinander.
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Es sind lilassierroste mit umlaufenden Roststäben bekannt, bei denen
diese Roststäbe zusammen mit auf den Roststäben angeordneten kreisrunden Scheiben
die Rostöffnungen bilden. Die Scheiben sind exzentrisch angeordnet, derart, daß
nebeneinandersitzende Scheiben um z8o° zueinander versetzt liegen. Es sind auch
Sichtroste dieser Art bekannt, bei denen die Roststäbe zickzackförmig gestaltet
und die kreisrunden, gegen die Nachbarscheiben versetzten exzentrischen Scheiben
in den Wendepunkten der Zickzacklinie angeordnet sind. Ferner ist bei solchen Rosten
bekannt, die nebeneinandersitzenden kreisrunden Scheiben paarweise zueinander zu
versetzen und die mit den einzelnen Scheiben die Rostöffnung bildenden und die Scheiben
miteinander verbindenden Stabstücke so zu stellen, daß sie mit Bezug auf die Drehachse
in einer beiderseits gebrochenen Linie liegen. Bei der zuletzt genannten Ausführungsform
entstehen somit vielfach gekröpfte Wellen. Hierbei werden die senkrecht zur Drehachse
liegenden Wellenteile durch die Scheiben gebildet, wobei je zwei Scheiben gleicher
Exzentrizität nebeneinanderliegen.
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Diese Roste jedoch sind grundsätzlich von dem gemäß der Erfindung
verschieden. Bei den vorerwähnten Rosten sind nämlich für die Rostwirkung, d. h.
die Bildung der Rostöffnungen, vor allem die Roststäbe von ausschlaggebender Bedeutung,
während die Scheiben Hilfsmittel darstellen, welche die Aufgabe haben, die größte
Durchfallöffnung gemeinsam mit den Roststäben zu begrenzen und nebenbei dem Gut
bei der Wanderung über den Rost seitliche Bewegungen zu .erteilen. Die Durchfallöffnungen
sind hierbei möglichst gleichseitig ausgebildet und haben rechteckige, quadratische
oder rhombische Form. Diese Roste sind demnach nur für grobstückiges Gut bestimmt
-und verwendbar.
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Erfindungsgemäß wird der Rost nicht durch Stäbe gebildet, vielmehr
besteht die eigentliche Rostfläche lediglich aus den zwischen sich einen Schlitz
einschließenden Scheiben. Die Scheiben sitzen zwar auf Wellen, diese sind aber nur
Träger der die schmalen Spalte bildenden Scheiben und für die Bildung der Durchfallöffnungen
und somit
für die Rostwirkung ganz unerheblich. Bei einem bekannten
Rost sind ebenfalls auf parallel zueinander liegenden Wellen Scheiben angeordnet,
die zwischen sieh Schlitze lilden, doch sind die Scheiben hierbei durchweg konzentrisch
auf den Wellen gelagert.
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Diesen bekannten Rosten gegenüber besteht die Erfindung darin, daß
auf den geradlinig durchgehenden Wellen die nebeneinander und geradlinig auf den
parallelen Wellen hintereinander angeordneten, zwischen. sich einen Schlitz bildenden
Scheiben in gegeneinander versetzten Gruppen von mehr als zwei Scheiben zusammengefaßt
sind. Durch diese Anordnung der Scheiben -wird nicht nur ein Fördern, sondern insbesondere
ein wirkungsvolles Anheben, Herumwälzen und Lüften. des Gutes gewährleistet. Gleichzeitig
mit der Vorwärtsbewegung wird nämlich dem Gut auch eine starke seitliche, wellenförmige
Bewegung erteilt, da die ganze Rostfiäch:e in längs verlaufende, durch die hintereinanderliegenden
Gruppen gebildete Bahnen. unterteilt ist, die abwechselnd hoch und tief liegen und
während des Betriebes dauernd ihre Höhenlagen gegeneinander verändern. Dias Gut
erfährt also während seiner Wanderung über den Rost eine die Klassierung in vorbildlicher
Weise begünstigende Taumelbewegung. Eine gewisse Taumelbewegung ergibt sich zwar
auch bei den erstgenannten bekannten Rosten, doch ist diese nicht so wirkungsvoll.
Abgesehen davon, daß diese Roste in ihrer Bauart und Bestimmung grundsätzlich anders
geartet sind, kann die Taumelbewegung nicht so zur Wirkung kommen, da die Scheiben
bei diesen Rosten stets nur 'einzeln, also fingerartig, das auf ihnen ruhende Gut
anheben. Dabei greifen diese Finger leicht durch das Gut hindurch, was bei weicherem
Gut noch zu einer unerwünschten Zerkleinerungswirkung führen kann.. Bei dem Rost
gemäß der Erfindung dagegen bilden die Scheibeneiner Gruppe gewissermaßen eine aus
mehreren in geringem Abstand voneinander stehenden Fingern gebildete Faust, die
das Gut zunächst anhebt und es dann nach beiden Seiten hin abwirft. Hierbei wird
für das feine abzusiebende Gut Raum geschaffen, daß es durch die von den Scheiben,
d. h. Fingern der Faust, gebildeten schmalen Schlitze frei hindurchfallen kann.
Dieser Vorgang erfolgt auf zusammenhängenden, in der Längsrichtung des Rostes liegenden
Bahnen, über die das. Gut zickzackförmig, also taumelnd, hinwegwandert, ohne daß,
wie die Praxis ergeben hat, eine unerwünschte Zerkleinerung eintritt. Hieraus ergibt
sich die hohe Leistung solcher Roste bei schonender Behandlung -des Gutes.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht eines Teiles der den Rost
bildenden Scheiben und Abb. z die zugehörige Draufsicht.
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Auf Wellen i sind Scheiben z exzentrisch nebeneinander befestigt.
Die Scheiben sind, beispielsweise in Gruppen von sechs Scheiben, in ihrer exzentrischen
Anordnung um i8o° gegeneinander versetzt. Der Abstand der Scheiben voneinander wird
durch Zwischenringe 3 bestimmt; er ist im Verhältnis zum Durchmesser der Seheiben
so gering, daß lediglich durch die Scheiben schmale Schlitze gebildet werden, deren
Breite -etwa der Korngröße des abzusiebenden Gutes entspricht. Der Antrieb der als
Tragmittel für die Scheiben dienenden Wellten kann verschieden sein; z. B. kann
auf jeder Welle ein Zahnrad angeordnet sein, wobei über sämtliche Zahnräder eine
gemeinsame Antriebskette gelegt ist. Um ein Zusetzen der Siebspalte durch das Gut
zu verhindern, werden zweckmäßig - auf der Zeichnung- nicht dargestellte -Abstreicher
vorgesehen, die zwischen die Scheiben greifen und sich einklemmendes oder anhaftendes
Gut zum Abfallen bringen. Größere Stücke, die gegebenenfalls breiter sein können
als die Gruppenbreite, _ vermögen die jeweils bei der Exzenterbeweggung tiefer liegenden
Rostspalte nicht abzudecken, da sie von den benachbarten, zu dieser Zeit hochliegenden
Gruppen mit angehoben werden, also eine Brücke bilden, unter der sich ein. Hohlraum
bildet, durch den das abzusiebende Gut auf die untenliegenden Rostspalte gelangen
kann. Solche Hohlräume bilden sich auch dann, wenn die größeren Stücke jeweils nur
von einer der benachbarten hochliegenden Gruppen, also nur von einer Seite, angehoben
werden und mit der gegenüberliegenden Kante auf den tiefliegenden Rostspalten liegen.
Unter diesen Brücken kann das feine Gut hindurchwandern und durch die Rostspalte
fallen. So wird das Gut auf den durch die hintereinanderliegenden Gruppen gebildeten
Bahnen fortwährend gehoben, gefördert und dabei hin und her gewälzt, so daß die
Oberfläche des auf den Rost aufgegebenen Gutes sich in einer fortwährend wechselnden
wellenförmigen Bewegung befindet.