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Walzenrost zur Absiebung von Schüttgut Die Erfindung betrifft einen
Walzenrost zum Absieben von Schüttgut.
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Es ist bereits bekannt, mittels einer um ihre Mittelachse umlaufenden
Siebtrommel, deren Siebfläche aus auf einer Zylinderfläche angeordneten Walzen besteht,
Schüttgut abzusieben. Dagegen handelt es sich bei dem Gegenstand nach der Erfindung
um einen Walzenrost, dessen Walzen in einem starren Rahmen nebeneinander gelagert
sind.
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Bei den bisher bekannten Ausführungen von Walzenrosten dieser Art
sind die Walzen sämtlich in einer Ebene oder gruppenweise treppenförmig hintereinander
angeordnet. Die Anordnung der Walzen in einer Ebene hat den Nachteil, daß die darüber
hinweg wandernde Schüttgutschicht in ihren einzelnen Schichtlagen unverändert bleibt,
d. h. daß Kornanteile, die sich in einer bestimmten Höhenlage der Schicht befinden,
diese nicht verlassen und daher unter Umständen nicht zur Aussiebung kommen. Bei
der treppenförmigen Anordnung wird zwar eine bessere Durchmischung des Siebgutes
erzielt, jedoch ergibt diese Bauart eine ungünstige große Bauhöhe und einen umständlichen
Antrieb. Ein weiterer Nachteil der bekannten Rostausführungen besteht darin, daß
die Spaltweite zwischen den Walzen sich nicht ohne umfangreiche Änderungen oder
Neuanschaffungen verstellen läßt. Bei Walzenrosten, deren Walzen gruppenweise treppenförmig
hintereinander in verschiedenen Ebenen angeordnet sind, hat man zwar bereits eine
gruppenweise Verstellung der Spaltweite vorgeschlagen. Hierbei ergibt sich jedoch
die Notwendigkeit, auch die Antriebsvorrichtung der jeweiligen Spaltweite entsprechend
verstellen zu müssen.
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Die obengenannten Nachteile sind bei dem Walzenrost nach der Erfindung
beseitigt. Das Neue besteht im wesentlichen darin, daß die Walzen gruppenweise so
angeordnet sind, daß ihre Achsen eine in Rostlängsrichtung wellenförmige Fläche
aus hintereinandergereihten Mantellinien eines Streifens einer Kreiszylinderfläche
mit waagerechter Achse bilden.
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Ferner umfaßt die Erfindung die Einrichtung des Antriebs sowie der
Abstreich- und Verstellvorrichtungen für die Walzen.
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Auf der Zeichnung ist der Walzenrost nach der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. z einen senkrechten Längsschnitt durch den Walzenrost,
Abb. a einen senkrechten Ouerschnitt durch den Walzenrost, Abb. 3 eine Ansicht auf
einen geöffneten Getriebekasten für den Antrieb von zwei Walzengruppen, .
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Abb. q. bis 6 einige Formen der Walzen nebst dazugehörigen Abstreichvorrichtungen
in Ansicht und Querschnitt, Abb.7 die Verstellvorrichtung für zwei Walzengruppen
in Seitenansicht,
Abb. 8 und 9 die Anördnung der Walzenlager bei
kleinster und größter Spaltweite in Draufsicht, Abb. io einen senkrechten Querschnitt
durch ein Antriebsgehäuse mit Verstellv orrichtung und ' Abb. i i bis 1.4 verschiedene
Anordnungen der Walzen in bezug auf die Form der Rostfläche in ihrer Längsachse.
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Die Walzen i des Rostes sind erfindungsgemäß gruppenweise so angeordnet,
daß ihre Achsen Mantellinien von Kreiszvlinderteilflächen mit waagerechter Achse
bilden (Abb. i bis 4., 8 bis ii). Der Rost bildet demnach eine in der Längsrichtung
wellenförmige Fläche.
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Der Antrieb der Walzen erfolgt von einer parallel zur Längsachse des
Walzenrostes liegenden Welle 2 (Abb. 2), die mittels Kegelräderpaaren 3 die kurzen,
quer zum Rost liegenden Wellen q. (Abb. 2 und 3) antreibt, deren Ritzel 5 in je
zwei Stirnräder 6 eingreifen, deren Achsen mit der Achse der von den Walzen i gebildeten
Zylinderflächen zusammenfallen, und die in die Ritzel7 aller Walzen i der zugehörigen
Walzengruppe eingreifen. Anstatt für jedes Stirnräderpaar 6 die Antriebsteile 3
bis 5 vorzusehen, kann der unmittelbare Antrieb auch auf wenige Stellen beschränkt
sein; die Übertragung auf die anderen Stirnräderpaare 6 erfolgt dann durch Einschaltung
von Zwischenrädern zwischen die unmittelbar angetriebenen Stirnräder 6 und die der
benachbarten Walzengruppen. Die Getriebeteile q. bis 7 sind von Getriebekästen 8
umschlossen, die für je ein Walzengruppenpaar eine Einheit bilden (Abb.2 und 3).
Die Getriebekasten sind an den Seiten offen und werden miteinander zu einem die
sämtlichen Getriebe des Walzenrostes umschließenden Gehäuse verbunden.
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Unter jeder Walzengruppe sind Abstreicher angeordnet, die aus nach
Schraubenlinien gebogenen Abstreichblechen 9 bestehen, die durch Schraubstützen
io an Wellen ii befestigt sind, deren Achsen mit denen der Zylinderflächen der Walzengruppen
zusammenfallen (Abb. i bis 3). Die Wellen ii werden entweder im Kreise umlaufend
oder pendelnd bewegt. Die umlaufende Bewegung kann in ähnlicher Weise bewirkt werden
wie die der Wellen 4 der Walzengruppen. Die pendelnde Bewegung kann z. B. durch
auf die Wellen ii aufgesetzte Arme 12 bewirkt werden, die durch für alle Abstreicher
gemeinsame Kuppelstange 13 von einer Kurbel aus angetrieben werden. Die Abstreichbleche
9 können mit symmetrisch entgegengesetzt gerichteten Windungen oder auch mit parallelen
Windungen nach Art eines mehrgängigen Gewindes ausgeführt werden: Die- erstere Ausführung
hat den Vorteil, daß die in Richtung der Walzen wirkenden Kräfte sich ausgleichen.
Der äußere Umfang der Abstreichb-leche 9 wird bei glatten Rostwalzen (Abb. i und
2) dicht an deren Umfang geführt. Es ist aber vorgesehen, den äußeren Umfang der
Abstreichbleche 9 (Abb. q.) durch Verstellen der Schraubstützen io auf der Abstreicherwelle
11 mittels der Muttern 14 zu verringern, so daß die Außenkanten derselben von den
Walzen i entfernt werden. Auf, diesen bildet sich bei der Verarbeitung von backendem
Schüttgut eine dünne Schicht 15, die den Umfang der Walzen vergrößert und die Spaltweiten
zwischen ihnen verringert. Auf diese Weise kann die Größe des auszusiebenden Korns
geregelt werden. Bei Verwendung von Scheibenwalzen 16 (Abb. 5) sind die Abstreichbleche
17 entsprechend gezahnt und greifen mit ihren Zähnen in die. Spalte zwischen den
Scheiben ein. Bei Walzen mit schraubenfärmigen Rillen 18 (Abb. 6) treten die Abstreichbleche
i9 in diese Rillen ein. Die Steigung und die Umfangsgeschwindigkeit der Abstreichbleche
muß dann den entsprechenden Werten der Walzen angepaßt werden. Bei pendelnder Bewegung
der Abstreicher müssen die Walzen mit sich kreuzenden Rillen versehen werden. Die
Eigenart der neuen Oberflächenform des Walzenrostes nach der Erfindung ergibt die
wertvolle Möglichkeit, die Spaltweiten zwischen den Walzen der einzelnen Gruppen
zu verändern, ohne eine Längenänderung des ganzer Rostes in Kauf nehmen zu müssen.
Zu diesem Zwecke sind die Lager 2o der Walzen i einer jeden Walzengrüppe in den
Kreisbogenschlitzen 21 (Abb. 7 bis io) in den inneren Wandungen der Getriebekästen
8, deren Mittelpunkte. auf der Achse des Stirnrades 6 liegen, verschiebbar angeordnet.
Eine Ausnahme jedoch machen die Lager der Walze 1112 die unverschiebbar festliegen.
Werden die Lager verschoben, so kann das letzte Lager in der Gruppe unbehindert
am festen Lager der Walze @a vorbeischieben. Um eine bequeme und gleichmäßige Verstellung
der Spaltbreite einer jeden Walzengruppe herbeizuführen, sind die Schlitzbleche
22 vorgesehen, die um die Lager der festen Walze ia schwenkbar sind und für jede
Walze einen Führüngsschlitz 23 besitzen, durch welche die Walzen i mit ihren Lagern
2o arü Fortgleiten im Kreisbogenschlitz 21 verhindert werden. Werden die Schlitzbleche
22 geschwenkt, so werden die Walzen i mit ihren Lagern 2o infolge der schrägen Lage
der Führungsschlitze 23 gezwungen, sich in den Kreisbogenschlitzen 21 zu verschieben.
Die Führungsschlitze 23 sind so. ausgeführt, daß dabei die Spaltweite zwischen sämtlichen
Walzen einer Gruppe gleichmäßig
verändert wird. Das Schwenken der
Schlitzbleche 22 geschieht z. B. durch die Spindeln 17, die an dieselben angelenkt
sind und durch die mit Muttergewinde versehenen und auf den Getriebekasten 8 kugelig
verlagerten Handräder 24.a auf und äb bewegt werden. Die Bewegung der Schlitzbleche
22 kann natürlich auch in anderer Weise erfolgen. Ferner können die Schlitzbleche
mehrerer Walzengruppen zwecks gleichzeitiger Verstellung miteinander gekuppelt werden.
Da die Lager 2o wegen ihrer Verschiebbarkeit gegenseitig entsprechendes Spiel haben
müssen, aber auch verhindert werden soll, daß in die Getriebekästen 8 Staub oder
sonstige Fremdkörper eindringen, so sind -dieselben mit Aussparung 24. und überdeckungslappen
25 versehen, die sich übereinanderschieben.
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Bei dem Walzenrost nach der Erfindung ergibt die gruppenweise Anordnung
der Walzen in Kreiszylinderflächen und die Aneinanderreihung mehrerer Walzengruppen
für den Längsschnitt der Rostfläche eine Wellenlinie (Abb. i und 3, 7 und 1i bis
1¢), die es ermöglicht, daß, bezogen auf die Rostlänge bekannter Ausführungen, bei
welchen die Rostfläche eine Ebendbildet, eine größere Walzenzahl und .damit eine
größere Anzahl Rostspalten untergebracht werden kann. Es ergibt sich daraus für
die Flächeneinheit der Rostfläche eine größere Siebleistung bzw. für eine gegebene
Siebleistung ein geringerer Platzbedarf. Eine weitere Erhöhung der Siebleistung
wird dadurch erreicht, daß die Schüttgutschicht durch die Wellenführung aufgelockert
wird, so daß kleinere Kornanteile in den oberen Schichten leicht in die untere Schicht
und auf die Rostwalzen gelangen und zum Durchfall durch die Spalte kommen. Ein weiterer
Vorteil der Wellenform der Rostfläche ist der, daß großstückige, in einem Wellental
befindliche Kornanteile leichter aus demselben herauswandern wie kleinstückige Kornanteile.
Dem kleineren Korn wird also mehr Zeit zum Aussieben gegeben wie dem größeren Korn.
Auch dieser Umstand trägt zur Erhöhung der Siebleistung bei.
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Für die Längsschnittform der Rostfläche können die Formen nach Abb.
i i bis 14 angenommen werden. Dabei ist es nicht notwendig, daß die Längsachse des
Rostes waagerecht liegt. Diese kann von Fall zu Fall auch in steigender oder fallender
Richtung, gegebenenfalls auch in wechselnder Richtung gegen die Horizontale verlaufen.
Die Längsachse kann jedoch auch noch treppenstufenförmig abgesetzt werden, so daß
das Siebgut auf dem Rost ab und zu über Absätze geführt wird. Als Rostwalzen können
alle bei Walzen- und Scheibenwalzenrosten bekannten Arten Verwendung finden; z.
B. zentrische und exzentrische Zylinderwalzen, elliptische und eckige Walzen, Walzen
mit Längsrillen, Schraubengangrillen (Abb.6), Querrillen (Abb. 5) u. a. m.
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Bei der Absiebung von schmierigem oder feuchtem Siebgut wird ein Anhaften
desselben an den Walzen des Rostes auch durch die Abstreicher wirksam verhindert:
Infolge der eigenartigen Formung und Anordnung des Abstreichers werden die Walzen
nur punktweise und nicht über die ganze Breite abgestrichen. Hierdurch wird der
Kraftbedarf des Rostes, welcher in der Hauptsache durch das Abstreichen bedingt
ist, erheblich vermindert. Eine weitere Verminderung des Kraftbedarfs kann dadurch
erzielt werden, daß die Abstreichbleche und die Walzen mit geringem Spiel zueinander
eingestellt werden, so daß eine Berührung nicht stattfindet.
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Bei Ausführung des Walzenrostes mit über der Rostfläche liegenden
Achsen der von den Walzen gebildeten Zylinderflächen, also z. B. nach Abb. 12 bis
14., bei der die Abstreicher auf der Rostfläche arbeiten, ergibt sich noch eine
«=eitere vorteilhafte Wirkung derselben, indem sie das Siebgut nach Art der Mischschnecken
auflockern, wodurch- eine Erhöhung der Siebleistung des Rostes zu erwarten ist.
Ein besonderer Vorteil des Walzenrostes nach der Erfindung ist noch darin zu erblicken,
daß durch Betätigung einiger Handräder die Spaltweite- einzelner oder aller Walzengruppen
beliebig geändert werden kann. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, die Wirkung
des Rostes den wechselnden Erfordernissen des Betriebes, z. B. bei veränderlicher
Feuchtigkeit des -Siebgutes, in bequemer Weise und ohne umständliche Umbauten vorzunehmen,
anzupassen.