-
Vorrichtung zur gleichmäßigen Beschickung von Kühlbehältern von Kokskühlanlagen
Im Patent 528 264 ist eine Kokskühlanlage beschrieben, bei welcher der Kühlbehälter
eine langgestreckte Form hat und eine ebenfalls lange, schmale, dem Koksofenquerschnitt
entsprechende Einfüllöffnung besitzt. Diese Form des Kühlbehälters und der Einfüllöffnung
wurde deshalb gewählt, um ein mehrfaches Umschichten des Kokskuchens vor seiner
Einfüllung in den Kühlbehälter zu vermeiden. Der Kokskuchen wird hierbei in einen
dem Ofenquerschnitt und der Ofenlänge entsprechenden Transportwagen gedrückt und
aus diesem unmittelbar in die Kühlkammer entleert.
-
Bei dem Ausdrücken des Kokskuchens aus dem Ofen in den Transportwagen
hat sich nun gezeigt, daß der Kopf des Kuchens zusammenbricht und nach vorn überfällt,
so daß es nicht möglich ist, den Kuchen ohne besondere Hilfsvorrichtungen und ohne
großen Kraftaufwand in einen Kasten zu drücken, dessen Querschnitt und Länge denen
des Koksofens entsprechen. Der Wagen muß also etwas länger ausgebildet sein als
der Koksofen. Wenn nun die Länge der Kühlkammer und ihrer Einfüllöffnung der Länge
des Transportwagens entspricht,- so entsteht die Gefahr, daß der Kühlbehälter auf
der Seite des Kuchenkopfes schwächer beschickt wird als im übrigen Teil, so daß
eine ungleichmäßige Kühlung in dem Behälter stattfindet, da der Widerstand des Kokses
infolge der geringen Beschickungshöhe kleiner wird. Der gleiche Übelstand tritt
auf der Druckseite des Kuchens ein, wo ebenfalls mehr oder weniger große Koksmassen
abbrechen und nach hinten überfallen. Um diesen Nachteil zu beheben und die Beschickung
des Kühlbehälters gleichmäßig zu gestalten, wird vorgeschlagen, die vom Kuchen abgebrochenen
Koksstücke durch Anordnung schiefer Rutschflächen so zusammenzuführen, daß der Kühlbehälter
ebenso lang gehalten werden kann wie die Koksretorte und somit die Kokssäule im
Behälter überall gleiche Höhe hat.
-
Zu diesem Zweck wird der Transportbehälter an der Stirnseite mit einem
nach vorn -anlaufenden Boden versehen, so daß eine schiefe Ebene gebildet wird,
auf welche der abgebröckelte Koks des Kuchenkopfes aufgeschoben wird. Die Austragsöffnung
am Boden des Transportwagens reicht nur bis zur Wurzel des Schrägbodens, so daß
beim Entleeren des Wagens der auf der schiefen Bodenfläche aufgeschobene Koks gleitet
und die Füllung des Kühlbehälters an der Kopfseite ergänzt, so daß der ganze Behälter
gleichmäßig beschickt wird.
-
In weiterer Ausbildung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen,
die Beschickungsvorrichtung
,für den Kühlbehälter so auszubilden,
daß auch an der Rückseite der Füllung Maßnahmen zur Vergleichmäßigung der Beschickung
getroffen werden. An sich ist es möglich, eine solche Vorrichtung am Transportwagen
selbst anzubringen, indem an dem rückwärtigen Ende des Wagens eine schwenkbare Klappe
angeordnet wird, durch deren Anheben eine schiefe Ebene, ähnlich der schiefen Ebene
im vorderen Wagenteil, entsteht, auf welcher .der am Druckende des Kokskuchens abgebröckelte
Koks in den Behälter gleiten kann. - Eine solche Vorrichtung ist jedoch sehr kostspielig
und erfordert zudem eine besondere Bedienung. Einfacher läßt sich der Gedanke, den
abgebröckelten Koks zusammenzuführen, dadurch verwirklichen, daß man die schiefen
Gleitebenen in die-Einfüllöffnung des Kühlbehälters verlegt, derart, daß die schmalen
Seitenwände der Einfüllöffnung nach unten schräg zulaufen, um dadurch die Koksfüllung,
die beim Ausdrücken aus dem Ofen vorn und hinten abgebröckelt ist, -,nieder zusammenzuführen
und überall gleiche Füllhöhe im Kühlbehälter zu schaffen.
-
Bei dieser letztgenannten Maßnahme ist die Länge des Kokstransportwagens
etwas größer als die Koksofenlänge, während die Beschickungsöffnung des Kühlbehälters
im engsten Teil und der Kühlbehälter selbst die gleiche Länge wie der Koksofen haben.
Gegebenenfalls empfiehlt es sich, die Länge des Kühlbehälters kleiner zu wählen
als die Länge des Ofens, da sich im praktischen Koksofenbetrieb gezeigt hat, daß
die Köpfe des Koksofens meist etwas abgeböscht sind, so daß sich bei übereinstimmender
Länge der Kokskammer und des Kühlbehälters an den Schmalseiten des letzteren Böschungen
bilden. Dieser -Übelstand läßt sich durch die oben angegebenen Mittel in einfacher
Weise dadurch beseitigen, daß die Kühlkammer etwas kürzer ausgebildet wird als die
Kokskammer, so daß der Kokskuchen beim Einfüllen in die Kühlbehälter etwas zusammengestaucht
wird und die Füllung des Kühlbehälters überall gleiche Höhe erhält, Der Gegenstand
der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung in beispielsweisen Ausführungsformen
dargestellt. Es zeigt Abb. i einen Transportwagen für den glühenden Kokskuchen mit
schrägen Rutschflächen an den Enden, Abb. 2 eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
wobei die Zusammenführung der Füllung in dem Einfüllkanal des Kühlbehälters erfolgt,
Abb. 3 eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes mit seitlich abgeschrägtem
Füllrahmen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i bedeutet i den Kokstransportwagen,
welcher vor der Koksofenbatterie verfahrbar ist und den glühenden Kokskuchen aufnimmt;
der Wagen ist in seiner Stellung über der Einfüllöffnung 2 des Kühlbehälters 3 dargestellt.
Die Einfüllöffnung 2 entspricht dem horizontalen Querschnitt der Koksofenkammern,
so daß der glühende Kokskuchen ohne vorherige Umlagerung in. der anfallenden Form
in den Kühlbehälter aufgegeben werden kann.
-
Wie die Zeichnung zeigt, ist der Wagen i in seinem vorderen unteren
Teil 4 etwas abgeschrägt, so daß eine schiefe Ebene 5 entsteht, auf welche die von
dem Kuchenkopf abgebröckelten Koksstücke beim Ausdrücken des Kokskuchens aus dem
Ofen aufgeschoben werden. .
-
Der Boden 6 des Wagens i ist aufklappbar, so daß die Wagenfüllung
in einfacher Weise in den Kühlbehälter 3 entleert werden kann. Hierbei gleiten die
auf die schiefe Ebene 5 aufgeschobenen Koksstücke auf derselben zurück und ergänzen
die Behälterfüllung an der Kopfseite. Die an dem hinteren Ende des Kokskuchens.
abgebröckelten Koksstücke werden durch die Bodenklappe 7 (Ausladestellung strichpunktiert
dargestellt) in den Kühlbehälter geführt.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. z sind auf beiden Schmalseiten
der Einfüllöffnung 2 Rutschflächen 8 vorgesehen, die. die am Kopf- und am Druckende
des Kokskuchens abgebröckelten Koksstücke in den Kühlkammerquerschnittzusammenführen.
Der Wagen i für die Aufnahme und den Transport des glühenden Kokses ist hierbei
genügend lang ausgebildet, um dem Auseinanderfallen des Kokskuchens an beiden Stirnseiten
Rechnung zu tragen und ein Herausfallen von Koksstücken aus dem Wagen zu vermeiden.
Die Länge des Wagens und ebenso die Länge der Bodenöffnung fällt hierbei größer
aus als die Länge der Koksofenkammer. Die Kühlkammer ist indessen ebenso lang wie
die Ofenkammer, vorzugsweise sogar kürzer, um die übliche Abschrägung des Kokskuchens
an den beiden Enden auszugleichen und eine gleichmäßige Füllung der Kühlkammer zu
erreichen.
-
Nach Abb.3 sind die schrägen Rutschflächen für das Zusammenführen
der abgebröckelten Rohrstücke und gegebenenfalls für die Stauchung des Kokskuchens
in einen Rahmen io verlegt, der zwischen Kühlkammer und Kokswagen angeordnet ist
und gegebenenfalls von dem Kokswagen getragen wird.
-
Bei den drei dargestellten Ausführungsbeispielen ist in dem Wagenprofil
die Koksfüllung 9 angedeutet, um die Zweckmäßigkeit
des Erfindungsgegenstandes
klarer zu veranschaulichen.