DE532540C - Gleisfahrzeug mit zwei durch die Stossvorrichtung kurvenrecht verschwenkbaren einachsigen Drehgestellen - Google Patents

Description

Es sind bereits Gleisfahrzeuge mit zwei einachsigen Drehgestellen bekannt, deren Drehgestelle beim Befahren von Kurven durch die Stoßvorrichtung ausgeschwenkt werden. Hierdurch sollen die Radachsen der Drehgestelle zwangsläufig eine radiale Stellung einnehmen.

Diese Wirkung~tritt aber nicht vollkommen ein; denn die Puffer sind bei der bekannten Ausführung derart mit den Drehgestellen verbunden, daß die Tangente an die beiden Pufferteller eines Wagens und die Mittellinie des betreffenden Drehgestelles stets rechtwinklig zueinander stehen. Mithin werden die beiden Achsen der benachbarten Wagenenden infolge dieser Ausbildung der Verkupplung mit den einander berührenden Puffern immer parallel zueinander gehalten, so daß die vorlaufende der beiden Achsen die Außenschiene unter einem Winkel anschneiden muß.

Erfindungsgemäß wird eine genau radiale Einstellung in jedem Kreisbogen dadurch erzielt, daß die Hebelverhältnisse in den das Verschwenken der Drehgestelle bewirkenden Gestängen unter Berücksichtigung der Abstände des Anlenkpunktes jedes Drehgestelles von dem zugehörigen Radsatz und von dem Angriffspunkt des Gestänges am Drehgestell so ausgeführt sind, daß die Radsätze sich tatsächlich in jedem Kreisbogen genau radial einstellen.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht die Zeichnung.

Abb. ι ist ein Grundriß des Gleisfahrzeugs in geraden Geleisestrecken, und

Abb. 2 ist ein Grundriß beim Befahren von Geleisekrümmungen.

Bei der gezeichneten Ausführungsform wird die Auslenkung jedes Drehgestells von den beiden am entsprechenden Ende des Fahrzeughauptrahmens angeordneten Puffern ο abgeleitet. Die Stange/* jedes Puffers ist durch Vermittlung einer Zwischenstange p° mit einem Winkelhebel p¹ gelenkig verbunden; j eder Winkelhebel p¹ ist bei p² am Wagenhauptrahmen drehbar gelagert, und außerdem sind die beiden Winkelhebel p¹ durch Stangen p^s verbunden, die gelenkig am Mitnehmer g des Drehgestells angreifen. Jede Pufferstange p besitzt bei p* ein Gelenk, an welchem die Zwischenstange p" angreift. Die Einstellung der Drehgestelle in Geleisebogen erfolgt dadurch, daß die beiden nach der Kun^reninnenseite gelegenen Puffer zweier 'zusammengekuppelter Fahrzeuge mehr, die nach der Kurvenaußenseite gelegenen Puffer dagegen weniger zusammengedrückt werden, und daß dabei durch Vermittlung des Gestänges p, p", p¹, p^s, dessen Übersetzungsver-

häitnis entsprechend gewählt ist, das Drehgestell derart ausgelenkt wird, daß die Längsachse des Hauptrahmens nach der Kurveninnenseite geschwungen wird, und zwar derart, daß die Drehgestellradachse immer die radiale Stellung zum Geleisebogen einnimmt.

Wie aus Abb. ι der Zeichnung hervorgeht, stehen in der Geleisegeraden die beiden Puffer ο gleichweit von der Pufferbohle ab, so daß der Mitnehmern- in der Längsachse des Hauptrahmens gehalten und die Längsachse des Drehgestells mit jener zusammenfällt.

Aus Abb. 2 geht nun hervor, daß im Geleisebogen der innerhalb desselben gelegene Puffer jeder Fahrzeugstirnseite zurückgedrückt und durch die Hebel ρ^τ und die Stangen p" und p³ der Mitnehmer g so nach der Kurveninnenseite gezogen wird, daß die Drehgestellradachse immer die radiale Stellung zum Geleisebogen einnimmt und der Hauptrahmen nach außen geschwungen wird, während andererseits gleichzeitig der zweite außerhalb des Geleisebogens gelegene Puffer in entgegengesetztem Sinn sich verschiebt und dadurch die gleiche Wirkung auf den Mitnehmer g ausübt.

Mit η ist eine in den Punkten m an den beiden Drehgestellen befestigte Stange bezeichnet, die den Zweck hat, bei alleinfahrendem Fahrzeug die Einstellung der Drehgestelle zu bewirken.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Gleisfahrzeug mit zwei einachsigen Drehgestellen, die beim Befahren ■ von Kurven durch die Stoßvorrichtung ausgeschwenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelverhältnisse in den das Verschwenken der Drehgestelle bewirkenden Gestängen unter Berücksichtigung der Abstände des Anlenkpunktes (b) jedes Drehgestells von dem zugehörigen Radsatz (d) und von dem Angriffspunkt (g) des Gestänges am Drehgestell so ausgeführt sind, daß die Radsätze sich in jedem Kreisbogen genau radial einstellen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen