DE1214262B

DE1214262B - Laufwerk fuer Einschienenbahn-Fahrzeuge

Info

Publication number: DE1214262B
Application number: DEA30638A
Authority: DE
Inventors: Konrad Deller
Original assignee: Alweg GmbH
Current assignee: Alweg GmbH
Priority date: 1958-10-31
Filing date: 1958-10-31
Publication date: 1966-04-14

Description

Laufwerk für Einschienenbahn-Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf ein Laufwerk für Einschienenbahn-Fahrzeuge, die einen als Schiene dienenden Tragbalken sattelartig umgreifen, mit Trab und Führungsrädern, die auf der Oberfläche bzw. den Seitenflächen des Tragbalkens laufen und in am Fahrzeug angeordneten Halterungen gelagert sind, wobei die Halterung jedes Führungsrades um eine etwa vertikale Achse relativ zum Fahrzeug schwenkbar ist.
Bei einem bekannten Laufwerk dieser Art für Einschienenbahn-Fahrzeuge sind an den beiden Enden des Fahrzeuges ausschließlich um eine vertikale Achse drehbare Drehkränze angeordnet, von denen jeder die Halterungen für ein Tragrad und insgesamt vier Führungsräder - zwei auf jeder Seite des Tragbalkens - aufweist. In jedem Drehkranz fällt dabei der Schnittpunkt seiner etwa vertikalen Achse mit der Oberfläche des Tragbalkens räumlich mit dem Radaufstandspunkt des Tragrades zusammen. Dabei sollen sich die Drehkränze bei Kurvenfahrt mittels der an ihnen gelagerten Trag-und Führungsräder jeweils allein so einstellen, daß die Tragradachsen etwa auf den Krümmungsmittelpunkt der Kurve gerichtet sind. Diese Wirkung läßt sich jedoch bei dem bekannten Laufwerk nur mangelhaft erzielen, weil der Abstand der an einem Drehkranz gelagerten Führungsräder in Richtung des Tragbalkens zu gering ist, um eine einwandfreie Einstellung des Drehkranzes auf die Stellung zu erzielen, in der die Tragradachse zum Krümmungsmittelpunkt weist. (Österreichische Patentschrift Nr. 185 841).
Bei Straßenfahrzeugen, deren auf einer ebenen Fahrbahn laufende Räder zugleich der Führung des Fahrzeuges dienen, ist es auch bereits bekannt, bei um eine etwa vertikale Achse relativ zum Fahrzeug schwenkbaren Rädern derart einen Nachlauf vorzusehen, daß der Schnittpunkt der etwa vertikalen Achse mit der Fahrbahn in Fahrtrichtung vor dem Radaufstandspunkt des Rades liegt. (Deutsche Patentschrift Nr. 947131, österreichische Patentschrift Nr. 185 249).
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht in der Beseitigung der Nachteile der bekannten Laufwerke für Einschienenbahn-Fahrzeuge; die Erfindung bezweckt insbesondere die selbsttätige Einstellung der Tragradachsen auf den Krümmungsmittelpunkt durchfahrener Kurven.
Bei einem Laufwerk der eingangs genannten Art besteht die Erfindung in einer derartigen Anordnung jeder Halterung eines Tragrades am Fahrzeug, daß der Schnittpunkt der etwa vertikalen Achse mit der Oberfläche des Tragbalkens in an sich bekannter Weise in Fahrtrichtung vor dem Radaufstandspunkt des Tragrades liegt, wobei die Halterungen der Führungsräder unabhängig davon am Fahrzeug unter Beibehaltung der vertikalen Lage der Drehachse der Führungsräder angeordnet sind. Die Anwendung dieser Maßnahmen ergibt bei Kurvenfahrt ohne weiteres die Einstellung aller Tragradachsen etwa auf den Krümmungsmittelpunkt der Kurve, so daß ein Schräglauf der Tragräder auf der Oberfläche des Tragbalkens und die dadurch verursachte stärkere Abnutzung der Tragräder vermieden wird.
Bei dem Laufwerk nach der Erfindung kann die Halterung des Tragrades zweckmäßigerweise entweder in an sich bekannter Weise als um eine vertikale Achse schwenkbare Gabel oder als in Fahrzeuglängsrichtung geneigter Drehkranz ausgebildet sein.
Bei Lagerung des Tragrades in einer Gabel ist diese vorteilhafterweise über ein Kreuzgelenk um eine horizontale und eine vertikale Achse schwenkbar an einem Querspant des Fahrzeuges angelenkt. Bei Lagerung des Tragrades innerhalb eines Drehkranzes ist dieser zweckmäßigerweise auf einer durch ein Federorgan abgestützten Gabel befestigt, die um eine horizontale Achse schwenkbar an einem Querspant des Fahrzeuges angelenkt ist.
Für- die Rückwärtsfahrt des Fahrzeuges kann bei dem Laufwerk nach der Erfindung die Schwenkbarkeit des Tragrades um eine etwa vertikale Achse blockierbar sein. Entsprechend kann für Zweirichtungsverkehr des Fahrzeuges die Neigung des Drehkranzes des Laufwerkes durch Verstellmittel veränderbar sein, so daß sich in jeder Fahrtrichtung ein Nachlauf der Tragräder ergibt. Diese Verstelhnittel können mechanisch, hydraulisch oder elektrisch betätigbar sein und zwischen Drehkranz und Gabel oder zwischen Gabel und Federorgan angeordnet sein. Die Betätigung dieser Verstellmittel kann in Abhängigkeit von einem die Fahrtrichtung des Fahrzeuges bestimmenden Schalter selbsttätig erfolgen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt, und zwei zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines Einschienenbahn-Fahrzeuges mit der einen Ausführungsform des Laufwerkes, F i g. 2 eine Draufsicht des Einschienenbahn-Fahrzeuges gemäß F i g. 1 beim Durchfahren einer Kurve, und F i g. 3 eine Seitenansicht eines Teiles eines Einschienenbahn-Fahrzeuges mit der anderen Ausführungsform des Laufwerkes.
An dem Einschienenbahn-Fahrzeug 1 sind an dessen vorderem und hinterem Querspant 2 und 3 Tragräder 4 und Führungsräder 5 senkrecht zu ihren jeweiligen Laufflächen federnd über schwenkbare Gabeln 6 und Schwinghebel 7 aasgelenkt. Die Tragräder 4 sind sowohl- um eine horizontale Achse 9 als auch um eine vertikale Achse 10 schwenkbar, wobei sich die Gabeln 6 über Hebelarme 13 und Feder-Organe 11, die auf beiden Seiten des Tragbalkens 12 angeordnet sind, gegen die Querspanten 2 und 3 federnd abstützen.
Während die Führungsräder 5 das Fahrzeug 1 auf dem Tragbalken 12 führen, stellen sich die Tragräder 4 beim Durchfahren einer Kurve - der Pfeil gibt die Fahrtrichtung an - infolge der zwischen Tragrad 4 und Lauffläche wirkenden Reibungskräfte so relativ zum Fahrzeug 1 um die vertikale Achse 10 schwenkend ein,- daß die Tragradachsen 14 zum Krümmungsmittelpunkt der Kurve weisen und ein Schräglauf der Tragräder 4 vermieden wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2 sind die Tragräder 4 unmittelbar über die Tragradachsen 14 in den schwenkbaren Gabeln 6 gelagert, die über je ein Kreuzgelenk 8 sowohl um die horizontale Achse 9 als auch um die vertikale Achse 10 schwenkbar sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 sind die Tragräder 4 über die Tragradachsen 14, Tragradlager 16 und Brücken 17 auf einem Drehkranz 15 gelagert, der auf der schwenkbaren Gabel 6 befestigt ist. Der Drehkranz 15 ermöglicht Schwenkungen um die etwa vertikale Achse 10. Die Gabel 6 ist ihrerseits um die horizontale Achse 9 schwenkbar. Die Neigung der Drehkränze 15 gegenüber der Horizontalen ergibt den Nachlauf der Tragräder 4. Da bei Einschienenbahn-Fahrzeugen der Federweg der Tragräder 4 wegen der guten Beschaffenheit der Lauffläche auf dem Tragbalken 12 sehr klein gehalten werden kann, wird die Lage der etwa vertikalen Achse 10 durch Ausschläge der Federorgane 11 nur wenig beeinflußt.

Claims

Patentansprüche: 1. Laufwerk für Einschienenbahn-Fahrzeuge, die einen als Schiene dienenden Tragbalken sattelartig umgreifen, mit Trag- und Führungsrädern, die auf der Oberfläche bzw. den Seitenflächen des Tragbalkens laufen und in am Fahrzeug angeordneten Halterungen gelagert sind, wobei die Halterung jedes Führungsrades um eine etwa vertikale Achse relativ zum Fahrzeug schwenkbar ist, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung jeder Halterung eines Tragrades (4) am Fahrzeug (1), daß der Schnittpunkt der etwa vertikalen Achse (10) mit der Oberfläche des Tragbalkens (12) in an sich bekannter Weise in Fahrtrichtung vor dem Radaufstandspunkt des Tragrades (4) liegt, wobei die Halterungen der Führungsräder (5) unabhängig davon am Fahrzeug (1) unter Beibehaltung der. vertikalen Lage der Drehachse der Führungs-_ räder (5) angeordnet sind.
2. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung des Tragrades. (4) in an sich bekannter Weise als um eine verti-@ kale Achse (10) schwenkbare Gabel (6) ausgebildet ist.
3. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung des Tragrades (4) als in Fahrzeuglängsrichtung geneigter Drehkranz (15) ausgebildet ist.
4. Laufwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrad (4) in einer Gabel (6) gelagert ist, die über ein Kreuzgelenk (8) um eine horizontale und eine vertikale Achse (9 und 10) schwenkbar an einem Querspant (2 oder 3), des Fahrzeuges (1) aasgelenkt ist.
5. Laufwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrad (4) innerhalb eines Drehkranzes (15) gelagert ist, der auf einer durch ein Federorgan (11) abgestützten Gabel (6) befestigt ist, die um eine horizontale Achse (9) schwenkbar an einem Querspant (2) des Fahrzeuges (1) aasgelenkt ist.
6. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Rückwärtsfahrt des Fahrzeuges (1) die Schwenkbarkeit des Tragrades (4) um die etwa vertikale Achse (10) blockierbar ist.
7. Laufwerk nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß für Zweirichtungsverkehr des Fahrzeuges (1) die Neigung des Drehkranzes (15) durch Verstellmittel veränderbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 947131, 532 540; österreichische Patentschriften Nr. 185 841, 185 249; schweizerische Patentschrift Nr. 180 852; B o n k, » Kraftfahrtechnisches Taschenbuch«, 13. Auflage, Stuttgart 1957, S. 203.