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Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Aminen und
Aldehyden Es wurde gefunden, daß man wertvolle Kondensationsprodukte aus Aminen
und Aldehyden erhält,- wenn man auf Salze der Einwirkungsprodukte von aliphatischen
Aldehydbisulfiten auf primäre aromatische Amine (sogenannte Alkyl-w-sulfosäuren
von Aminen) aliphatische Aldehyde einwirken läßt.
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Je nach der Menge des Aldehyds kann man verschiedene Produkte erhalten,
-und zwar entstehen wahrscheinlich zunächst Produkte nach Art der Schiffsehen Basen,
welche sich mit weiteren Mengen Aldehyd unter den obwaltenden Reaktionsbedingungen
sofort zu weiteren, höher kondensierten Produkten umsetzen. Dabei wird die schweflige
Säure abgespalten, welche dann in der Mutterlauge als Aldehydbisulfit vorliegt.
Dies erlaubt eine kontinuierliche Arbeitsweise, indem nach Abtrennung des Kondensationsproduktes
und eines etwa vorhandenen Überschusses von Aldehyd die Mutterlaugen mit neuen Mengen
Amin versetzt werden können, welche mit dem Aldehydbisulfit unter Bildung der w-Alkylverbindung
reagieren. Das neue Verfahren kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß man
für die Herstellung der c)-A1-kylverbindung und die nachträgliche Kondensation verschiedene
Aldehyde verwendet. Die Kondensation kann bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur
-offen oder unter Druck -stattfinden. Auch kann man in Fällen, wo die w-Sulfosäure
sich leicht bildet, den Aldehyd auf die Mischung des Amins mit Bisulfit einwirken
lassen.
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Als Amine eignen sich ganz allgemein Mono- oder Polyamine, Der aromatische
Kern kann auch beliebig substituiert sein.
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Die so erhaltenen Produkte sind in der Gummiindustrie verwendb.ax.
Sie können die Vulkanisation beschleunigen und den fertigen Fabrikaten eine vorzügliche
Haltbarkeit verleihen. Beispiel i 15o Teile q.0 %iger Formaldehydlösung werden bei
70° zugegeben zu einer Lösung von zog Teilen Natriumsalz der Anilinmethan-cüsulfosäure
in i ooo Teilen Wasser- Die Mischung wird während 8 Stunden unter Rückfluß in einem
siedenden Wasserbade gerührt. Der Niederschlag, anfangs ölig, wird allmählich fest.
Er wird in üblicher Weise abgetrennt und zwischen 9o bis ioo° getrocknet. Das Produkt
bildet ein schwach gelbbraun gefärbtes klares, sprödes Harz und enthält ungefähr
i i,3 % Stickstoff. Beispiel a 223 Teile Natriumsalz der -Anilinäthan-cüsulfosäure
werden in ungefähr 7oo Teilen Wasser gelöst. Zu der auf i o' gekühlten Lösung
werden
rasch unter gutem Rühren 96 Teile jAöetäldehyd-züjKeeben. Die Temperatur steigt-'und
wird während 3 Stunden bei 35 bis q.6°' geh.älteri: " Dann wird während i Stunde
auf 9o° erwärmt und diese Temperatur eine " weitere Stunde gehalten. Das erhaltene
Produkt, bei dieser Temperatur eine halbfeste klebrige Masse, wird abgetrennt und,
nachdem es mit warmem Wasser gewaschen, getrocknet. Es ist ein klares, sprödes,
hartes, braunes Harz und nach dem Mahlen ein hellbraun gefärbtes- Pulver mit einem
Stickstoffgehalt von ungefähr 9%.
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Beispiel 3 ioo Teile Crotonaldehyd werden bei 8° zu einer Lösung von
223 Teilen Natriumsälz der Anilinäthan-w-sulfosäure unter gutem Rühren zugefügt.
Die Temperatur steigt langsam auf ungefähr 25°. Nachdem diese Temperatur einige
Zeit eingehalten, wird sie während i Stünde auf 9o°. ,gesteigert und während i Stunde
bei 9o bis 95° gehalten. Das abgetrennte und getrocknete Produkt-ist ein braunes
Harz und enthält ungefähr 8,2% StiCkstoff. Beispiel q. Die Suspension von 237 Teilen
Natriumsalz, der o-Toluidinäthan-w,sulfosäure. in un-@gefähr 4,5o Teilen Wasser
wird bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren rasch mit roo Teilen Acetaldehyd versetzt:
. Dabei fällt unter gelinder Temperatursteigerung ein halbfestes, klebriges Kondensationsprodukt
aus. Die Reaktionsmasse wird, wie in Beispiel e beschrieben, unter Rückfluß erwärmt,
in gleicher Weise abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene Produkt
stellt ein klares, hellbraunes Harz dar -und hat .einen Stickstoffgehalt von etwa
7,6%.
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Die Reaktion kann auch zweckmäßig in geschlossenem Gefäß ausgeführt
werden, wz)bei ein Verlust an leichtflüchtigem Aldehyd vermieden wird.
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Beispiel 5 382- Teile Natriumsalz der m-Toluylendiamindiöthan-cö-sulfosäure
(erhalten durch Behandeln # von m-Toluylendiamin mit 2 Mol. AcetaJdehydbisulßt)
werden bei gewöhnlicher Temperatur in ungefähr Sooo Teilen Wasser gelöst und unter
Rühren .rasch mit Zoo Teilen -Acetaldehyd versetzt. Sofort fällt ein schwach gelb
gefärbtes Kondensationsprodukt aus, wobei sich die Masse .gelinde ,erwärmt. Nach
längerem Rühren wird das Produkt abfiltriert, mit Wasser gewaschen und bei niedriger
Temperatur getrocknet. Es ist ein gelblichbxaunes Pulver mit einem Stickstoffgehalt
von ungefähr i2,5%.