DE527985C

DE527985C - Fuellungsregelung fuer Brennkraftmaschinen mittels des im Vergaser selbst erzeugten Unterdrucks unter Zwischenschaltung eines Fliehkraftreglers

Info

Publication number: DE527985C
Application number: DEM109385D
Authority: DE
Original assignee: Maybach Motorenbau GmbH
Current assignee: Rolls Royce Solutions GmbH
Priority date: 1929-03-19
Filing date: 1929-03-19
Publication date: 1931-06-24

Description

Die Erfindung betrifft eine Füllungsregelung bei Brennkraftmaschinen mittels des im Vergaser selbst erzeugten Unterdrucks unter Zwischenschaltung eines Fliehkraftreglers, der den Unterdruck in seiner Wirkung auf einen Kalben in einem Zylinder steuert.

Sie besteht vornehmlich darin, daß die eine Zylinderseite nur mit der Unterdruckquelle oder nur mit der Atmosphäre verbunden wird.

ίο Man hatte schon vorgeschlagen, den Vergaser einer Brennkraftmaschine dadurch zu regeln, daß man den Vergaserunterdruck unter Zwischenschaltung eines Ventils auf eine Seite eines Kolbens in einem Zylinder wirken ließ.

Auf die Rückstellung des Ventils nahm man aber dabei keine Rücksicht, sondern ließ diese als Folge von Undichtheiten in der Konstruktion vor sich gehen. Demgegenüber hat die erfindungsgemäße Ausbildung zwangsläufiger

ao Steuerung sowohl des Unterdrucks als auch des Atmosphärendrucks die großen Vorteile, daß einmal die für die Wirkungsweise schädlichen Einflüsse der früher notwendigen Undichtheiten in Wegfall kommen, und daß fernerhin eine den heutigen schnellaufenden Motoren angepaßte rasche Regelung in beiden Richtungen ermöglicht ist.

Auf anderem technischem Gebiet, z. B. bei Kompressoren, sindVorrichtungen zum selbsttätigen Ein- und Ausschalten der Saugwirkung unter Verwendung eines Fliehkraftreglers bekannt. Nach der Erfindung soll in ähnlicher Weise die Füllungsregelung einer Brennkraftmaschine erfolgen. Dabei soll aber erfindungsgemäß die Masse des Fliehkraftreglers nur so groß bemessen sein, als es eben die notwendige Betätigung des Absperrteiles in der Unterdruckleitung erfordert.

Im weiteren Ausbau der Erfindung ist für die durch den Unterdruck bewirkte Bewegung des Kolbens im Zylinder eine Luftdämpfung vorgesehen. Diese soll zu Anfang des Kolbenweges schwach, dagegen bei Beendigung desselben stärker sein. Dadurch wird erreicht, daß bei plötzlich auftretender Drehzahländerung des Motors eine fast ungehemmte schnelle Wirkung der Regeleinrichtung auf alle Fälle erhalten bleibt, die aber späterhin eine wünschenswerte Bremsung erfährt.

Am einfachsten wird eine solche veränderliche Dämpfung erfindungsgemäß dadurch herbeigeführt, daß der Zylinder auf beiden Seiten des Kolbens geschlossen ist, und daß die eine Seite mit dem Vergaserrohr verbunden ist, während auf der anderen Seite durch Öffnungen Luft, und zwar zu Anfang des KoI-benweges mehr als gegen Ende desselben, einströmen kann. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß die Kolbenstange, die Luftzuführungsöffnungen, die der Zylinder zu diesem Zwecke erhalten hat, steuert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Sie bildet ein Schema.

Der Fliehkraftregler besteht aus einer mit der Welle 1 fest verbundenen Hülse 2 mit

seinen angelenkten Fliehgewichten 3, an deren Arme die Lenker 4 angeschlossen sind, welche mit der verschiebbaren Muffe 5 verbunden sind. Die Muffe 5 steht in Verbindung mit S einem Schieber 6, welcher mit kolbenartigen Teilen 7 und 8 in einem Gehäuse 9 gleiten kann. Das Gehäuse erhält außer einem Luftzuleitungsstutzen 10 den Anschluß einer Unterdruckleitung 11 mit einer Stelle des Vergas er roh res 12, und weiter führt eine Leitung 13 zu einem Zylinder 14, in welchem ein Kolben 15 verschiebbar ist. Die Kolbenstange 16 ist an ihrem äußeren Ende mit einem gabelförmigen Ansatz 17 versehen, in welchen der schwingbare Hebel 18 eingreift, der mit Hilfe der Kolbenstange verstellt wird, wenn eine bestimmte Drehzahl überschritten ist. Die Kolbenstange 16 ist auf eine gewisse Länge hohl, d. h. als Luftleitung ausgebildet und mit einem Schlitz ig versehen, welchem gegenüber ein entsprechender Schlitz 20 in dem Führungsstutzen des Zylinders 14 steht. Der Führungsstutzen und die hohle Kolbenstange τ 6 wirken dabei schieberartig zueinander, derart, daß zu geeignetem Zeitpunkt durch die hohle Kolbenstange 16 reichlich Luft in den Zylinderraum rechts vom Kolben gelangen kann. Die Luft tritt durch eine Öffnung 21 in den Zylinderraum ein. In der rechts liegenden Stirnwand des Zylinders 14 ist noch eine Lufteintrittsöffnung 22 vorgesehen, welche besonders kleinen Querschnitt besitzt, die während des ganzen Kolbenhubs wirksam ist.

Die beabsichtigte Wirkungsweise ist folgende: Wenn bei der gewünschten Höchstdrehzahl des Motors durch das Ausschwingen des Fliehkraftreglers der Schieber 6, 7, 8 aus der in der- Zeichnung dargestellten Ruhelage nach links verschoben wird, so wird die Unterdruckleitung 11 vom Schieber teil 7 freigegeben, so daß durch die nun verbundenen Leitungen 11 und 13 in dem Raum des Zylinders! 14 links vom Kolben Unterdruck entsteht. Dabei ist die Verbindung 10 mit der Außenluft durch den Teil 8 des Kolbenschiebers 6 abgeschlossen. Nun bewegt sich der Kolben 15 nach links. Während des ersten Teiles der Kolbenbewegung erhält der Zylinderraum rechts vom Kolben reichliche Luftzufuhr, so daß sich der Kolben rasch bewegt, bis die Schlitze 19 und 20 sich überschliffen haben und damit die Luftzufuhr durch die Öffnung 20 aufhört. Von diesem Zeitpunkt ab kann nur noch durch die kleine Öffnung 22 Luft in den rechtsliegenden Zylinderraum eintreten und infolgedessen bewegt sich der Kolben langsamer. Mit Verringerung der Tourenzahl wird zu einem gewissen Zeitpunkt der Fliehkraftregler wieder zusammenfallen, der Kolbenschieber 6 wird nach rechts verschoben und verbindet dadurch den linken Zylinderraum wieder mit der Außenluft unter gleichzeitiger Absperrung der Vakuumleitung 11. Die Feder 23 bewegt den Vergaserstellhebel und damit den Kolben 15 wieder nach rechts.

Claims

Patentansprüche:

1. Füllungsregelung für Brennkraftmaschinen mittels des im Vergaser selbst erzeugten Unterdrucks unter Zwischenschaltung eines Fliehkraftreglers, der den Unterdruck in seiner Wirkung auf einen Kolben in einem Zylinder (Servomotor) steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Zylinderseite in an sich bekannter Weise nur mit der Unterdruckquelle oder nur mit der freien Atmosphäre verbunden wird.

2. Regelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse des Fliehkraftreglers nur so groß bemessen ist, als es eben die notwendige Betätigung des Absperrteiles (7, 8) in der L^Tnterdruckleitung erfordert.

3. Regelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Unterdruck bewirkten Bewegung des Kolbens (15) im Zylinder (14) (Servomotor) eine Luftdämpfung entgegenwirkt, die zu Anfang des Kolbenweges schwach, dagegen bei Beendigung desselben stärker ist.

4. Regelung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder auf beiden Seiten des Kolbens (14) geschlossen ist und daß die eine Seite mit dem Vergaserrohr (12) verbunden ist, während auf der anderen Seite durch Öffnungen (19, 20, 21, 22) Luft, und zwar zu Anfang des Kolbenweges mehr als gegen Ende desselben, einströmen kann.

5. Regelung nach. Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (16) die Luftzuführungsöffnungen (19, 20) zum Zylinder (14) steuert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen