DE526799C - Verfahren zur Darstellung von trisubstituierten Thioharnstoffen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von trisubstituierten Thioharnstoffen

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DE526799C
DE526799C DEI34819D DEI0034819D DE526799C DE 526799 C DE526799 C DE 526799C DE I34819 D DEI34819 D DE I34819D DE I0034819 D DEI0034819 D DE I0034819D DE 526799 C DE526799 C DE 526799C
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DE
Germany
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weight
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hydrogen sulfide
preparation
salts
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Expired
Application number
DEI34819D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Lecher
Dr Theodor Weigel
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C335/00Thioureas, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C335/04Derivatives of thiourea

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von trisubstituierten Thioharnstoffen Trisubstituierte Thioharnstoffe lassen sich durch Addition eines sekundären Amins an ein Senföl erhalten. Obwohl diese Reaktion meistens glatt verläuft, bildet sie doch keine geeignete Darstellungsweise in den Fällen, in welchen das als Ausgangsmaterial dienende Senföl relativ schwer zugänglich und teuer ist. Dies ist z. B. bei allen aliphatischen Senfölen der Fall.
  • Es ist bekannt, daB sich symmetrisch disubstituierte Thioharnstoffe leicht erhalten lassen, indem man unter geeigneten Bedingungen aus den Salzen von primären Aminen mit Dithiocarbaminsäuren, welche sich von primären Aminen ableiten, Schwefelwasserstoff abspaltet. Dieses Verfahren findet unter verschiedenen Modifikationen bei der Darstellung des Diphenylthioha.rnstoffs Anwendung. Es kann aber auch in der aliphatischen Reihe ausgeführt werden, wie F. Chancel, Compt. rend. 116, 62 (r893) gezeigt hat. - Versucht man aber - aus Salzen sekundärer Amine mit Dithiocarbaminsäuren, welche sich von sekundären Aminen ableiten, tetrasubstitiüerte Thioharnstoffe darzustellen, so erweist sich hier die Abspaltung des Schwefelwasserstoffs und damit die Ausführung der Reaktion als unmöglich.
  • Es war nun nicht vorauszusehen, ob Salze eines sekundären Amins mit Dithiocarbamin-Säuren, welche sich von primären Aminen ableiten, Schwefelwasserstoff abspalten und dabei einen trisubstituierten Thioharnstoff liefern würden.
  • Es wurde nun gefunden, daB sich diese Re-' aktion in der Tat in glatter W, eise ausführen läBt, und daB man mit ihrer Hilfe trisubstituierte Thioharnstoffe unter Umgehung der Senföle darstellen kann.
  • Offenbar erfolgt bei der Bildung von Thioharnstoffen-- aus Amindithiocarbamaten die Abspaltung des Schwefelwasserstoffs nicht aus der SH-Gruppe-und einem Wasserstoffatom des als Salz gebundenen Amins sondern aus der SH-Gruppe und einem @#@'asserstoffatom des Aminrestes: der Dithioca.rbaminsäure: Dabei entsteht intermediär ein Senföl, welches sofort das Amin zum Thioharnstoff anlagert Die Ausführung des Verfahrens kann in verschiedenen Varianten erfolgen. Man kann aus primärem Amin, Schwefelkohlenstoff und Natriumhydroxyd in Wasser das Natriumsalz der Dithiocarbaminsäure in bekannter Weise bereiten und dieses z. B. in der wäßrigen Lösung mit dem Hydrochlorid des sekundären Amins erwärmen, wobei Schwefelwasserstoff entweicht und der gewünschte Thioharnstoff neben Kochsalz gebildet wird. Oder man kann z. B. das genannte Natriumsalz in Alkohol mit dem Hydrochlorid des sekundären Amins umsetzen, das abgeschiedene Kochsalz abfiltrieren und das alkoholische Filtrat verkochen.
  • Man kann weiterhin auf eine Mischung von i Mol primärem und i Mol sekundärem Amin, zweckmäßig in Lösung, die berechnete 'Menge Schwefelkohlenstoff einwirken lassen und das Reaktionsprodukt, welches das Salz des sekundären Amins einer von primärem Amin sich ableitenden Dithiocarbaminsäure enthält, erhitzen, bis Schwefelwasserstoff abgespalten ist.
  • In Berichte 14 (188i), 2754 beschreibt Grodzki ein ähnliches Verfahren zur Herstellung eines trisubstituierten Thioharnstoffs, welches jedoch unter Zuhilfenahme eines Schwermetalloxydes als Entschweflungsmittel arbeitet. Das von Grodzki benutzte Reaktionsgemisch enthält vermutlich äthyldithiocarbaminsaure Salze von Monoäthylamin und Diäthylamin. Bei der Behandlung mit dem hydratisierten Kupferoxyd werden dieselben nach den Gleichungen n das Kupfersalz der Äthyldithiocarbaminsäure übergeführt, welches dann weiterhin in bekannter Weise zu Äthylsenföl entschwefelt wird.
  • Demgegenüber werden nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung keine Schwermetallverbindungen oder andere Entschweflungsmittel - zugesetzt; es bilden sich keine Schwermetallsalze der Monoäthyldithiocarbaminsäure, sondern ihre Dialkylaminsalze werden direkt durch Erhitzen zersetzt. Aus dem Umstand, daß durch die Arbeit G r od z k i s und zahlreiche andere Arbeiten bekannt war, da.ß Schwermetallsalze von Monoalkyldithiocarbaminsäuren sich zu Senfölen entschwefeln lassen, die dann weiter mit sekundären Aminen in Trialkylthioharnstoffe übergeführt werden können, war aber durchaus nicht zu entnehmen, daß Dialkylaminsaize von Monoalkyldithiocarbaminsäuren beim Erwärmen unter spontaner Schwefelwasserstoffabspaltung vermutlich unter Zwischenbildung der Senföle ebenfalls in Trialkylthioharnstoffe übergehen würden. Es ist klar, daß durch die Weglassung von entschwefelnden Schwermetallverbindungen auch ein wesentlicher technischer Fortschritt erzielt wird. Beispiel x Zu einer Lösung von 1o Gewichtsteilen Methylamin und 13 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd in 4o Gewichtsteilen Wasser läßt man unter Kühlung 25 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zufließen. Aus der Lösung gewinnt man durch Eindampfen unter vermindertem Druck das Natriumsalz der Dithiocarbaminsäure. Dieses wird in Zoo Gewichtsteilen Alkohol gelöst und mit der berechneten Menge Dimethylaminhydrochlorid umgesetzt. Das abgeschiedene Kochsalz wird abfiltriert. Die alkoholische Lösung, welche nunmehr das Dimethylaminsalz der Methyldithioca.rbaminsäure enthält, wird bis zum Aufhören der Schwefelwasserstoffent«zcklung gekocht. Aus der erhaltenen Lösung gewinnt man durch Eindampfen den Trimethylthioharnstoff. Ausbeute 28,5 g = 75 0/a d.Th. Die Reaktion vollzieht sich wahrscheinlich nach folgendem Schema: Beispiel 2 Ebenso wie in Beispiel z wird eine wäßrige Lösung des Natriumsalzes der Dithiocarbaminsäure bereitet. Dazu fügt man hier eine Lösung der berechneten Menge Dimethylaminhydrochlorid in xoo Gewichtsteilen Wasser und kocht bis zum Aufhören der Schwefelwasserstoffentwzcklung. Der Trimethylthioharnstoff scheidet sich beim Erkalten zum Teil aus, zum Teil wird er durch Eindampfen gewonnen. Ausbeute 30 g = 70 % d. Th.
  • Beispiel 3 Zu einem Gemisch von 18,6 Gewichtsteilen Anilin und einer Lösung von 8 Gewichtsteilen Natriumhydroxy d in -2o Gewichtsteilen Wasser läßt man 15,2 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff unter Rühren und Kühlen zufließen. Zu dem wäßrigen Brei des Natriumsalzes der Phenyldithiocarbaminsäure fügt man eine Lösung von 16,3 Gewichtsteilen Dimethylaminhydrochlorid in zoo Gewichtsteilen Wasser. Man erwärmt das Gemisch bis zum Aufhören der Schwefelwasserstoffentwicklung. Hierbei scheidet sich das Reaktionsprodukt, der N-Phenyl-N'N'-dimethylthioharnstoff, ab. Ausbeute 30 g = 85 °/a d. Th. Beispiel 4 Zu einer Mischung von 13,5 Gewichtsteilen Dimethylamin und 22 Gewichtsteilen Butylamin in Wasser läßt man unter Umschütteln 23 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff tropfen. Die erhaltene Suspension wird so lange gekocht, bis kein Schwefelwasserstoff mehr entweicht. Der gebildete Dimethylbutylthioharnstoff scheidet sich als Öl ab, das beim Abkühlen erstarrt. Ausbeute 34 g = 710/0 d. Th. Der Reaktionsmechanismus ist wahrscheinlich folgender: Beispiel 5 Zu 31 Gewichtsteilen Anilin und 41 Gewichtsteilen Dibutylamin gibt man zoo Gewichtsteile Wasser und läßt in diese Mischung unter Rühren 26 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff langsam einfließen. Das entstehende Gemisch Dithiocarbamat ist in Wasser unlöslich. Man kocht so lange, bis kein Schwefelwasserstoff mehr entweicht, wobei sich der gebildete Dibutylphenylthioharnstoff abscheidet. Ausbeute 55 g = 62 % d. Th. -Beispiel 6 Eine Mischung von 6,2 Gewichtsteilen Methylamin und 9,5 Gewichtsteilen Dimethylamin wird in Äther gelöst. Dazu läßt man unter Kühlung z5,2 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff tropfen. Es scheidet sich ein farbloser Niederschlag ab, den man absaugt, in Alkohol suspendiert und diese Suspension so lange auf dem Wasserbade erhitzt, bis kein Schwefelwasserstoff mehr entweicht. Beim Eindampfen der alkoholischen Lösung hinterbleibt Trimethylthioharnstoff in einer Ausbeute von 21 g = 88,,5 °/o d. Th. Der Reaktionsmechanismus ist wahrscheinlich folgender

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCIIE x. Verfahren zur Darstellung von trisubstituierten Thioharnstoffen, dadurch gekennzeichnet, daB man aus Salzen sekundärer Amine mit Dithiocarbaminsäuren, welche sich von primären Aminen ableiten, Schwefelwasserstoff in Abwesenheit von Schwefelwasserstoff abspaltenden Mitteln durch einfaches Erhitzen abspaltet.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch x, darin bestehend, daB man die Herstellung der Salze aus sekundären Basen mit Dithiocarbaminsäuren, welche sich von primären Aminen ableiten, und die Abspaltung von Schwefelwasserstoff aus diesen Salzen in einer Operation vornimmt.
DEI34819D 1928-07-01 1928-07-01 Verfahren zur Darstellung von trisubstituierten Thioharnstoffen Expired DE526799C (de)

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