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Verfahren zur Darstellung von ß-(3, 4, 5-Trialkoxyphenyl)-äthylaminen
Es wurde gefunden, daß die in der Patentschrift 453277 beschriebenen 3, 5-Diallzoxy-4-oxy-i-benzylalkohole
geeignete Ausgangsstoffe zur Darstellung von ß-(3, .4, 5-Trialkoxy-)phenyläthylaminen
bilden. Die Synthese verläuft über die 3, 4, 5-Trialkoxybenzylalkor hole, die bisher
auf anderen Wegen nur sehr schwierig zugänglich waren (s. Annalen 263 [1891l, S.
252,). Sie werden nach Umwandlung in die Halogenide in Trialkoxybenzylcyanide übergeführt,
die dann ihrerseits der katalytischen Reduktion unterworfen werden. Die so leicht
zugänglich gewordenen Basen haben als solche medizinische Bedeutung und sollen zudem
als Ausgangsstoffe zur Darstellung von Isochinolinderivaten dienen.
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Beispiele i. In eine Lösung von 13,8 g Natrium in 28o ccm Alkohol
werden i io,5 g Syringaalkohol (vgl. Pätentschrift 453 277. Beispiel i) eingetragen.
Nach Zugabe von ioo g Äthyljodid wird 2 Stunden lang unter Rückfluß im Wasserbad
erwärmt. Die nunmehr neutral reagierende Lösung wird vom Alkohol befreit, der Rückstand
in Wasser aufgenommen, die Lösung mit Natronlauge versetzt und drei- bis viermal
mit Äther ausgeschüttelt. Die Ätherauszüge werden mit Kaliumcarbonat getrocknet,
der Äther abdestilliert und der Rückstand durch Vakuumdestillation gereinigt. Der
3, 5-Dimethoxy-4-äthoxybenzylalkohol (KP ,,5 165') erstarrt in der Verlage zu einer
farblosen Kristallmasse. Nach dem Umkristallisieren aus Benzol und Petrolätlier
schmilzt er, bei 68°.
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Eine Lösung von 8o g dieses Alkohols in 350 ccm Benzol wird
unter Rühren bei 25 bis 3o° mit einer Mischung von 51 g Thionylchlorid und i 5o
ccm Benzol tropfenweise versetzt. Darauf wird die Lösung im Vakuum von dem Benzol
und überschüssigen Thionylchlorid befreit und der ölige Rückstand stark gekühlt.
Dabei erstarrt das 3, 5-Dimethoxy-4-äthoxybenzy lchlorid zu einer fast farblosen
Kristallmasse. Aus wenig Äther und Petroläther umkristallisiert, schmilzt es bei
42°.
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Eine Lösung von 49,5 g dieses Chlorids in 5o ccm Methylalkohol wird
auf einmal zu einer Lösung von 63,5 g Nätriumcyanid in 127 ccm Wasser hinzugefügt
und die Mischung i Stunde lang unter starkem Rühren im Wasserbad erhitzt. Darauf
wird dreimal mit Benzol ausgeschüttelt, das Benzol im Vakuum abdestilliert und der
braune Rückstand im Vakuum fraktioniert. Unter einem Druck von 2,5 mm geht die Hauptmenge
bei 16o° als fast farbloses Öl über, das zu einer farblosen Masse erstarrt und das-
3, 5-Dimethoxy-4-äthoxy-i-benzylcyanid darstellt. Es schmilzt, aus Petroläther und
sehr wenig Essigester
umkristallisiert, bei 58°. Wird dieses Cyanid,
gelöst in Eisessig, der die zur Bindung der entstehenden Base nötige Menge Chlorwasserstoff
enthält, unter Zugabe von Palladiumkatalysator mit Wasserstoff bei Zimmertemperatur
behandelt, so wird die theoretische Menge des letzteren innerhalb einiger Stünden
aufgenommen. Nach dem Entfernen der Hauptmenge des Eisessigs im Vakuum erhält man
durch Zugabe von etwas- Äther zu dem Rückstand das Hydrochlorid des- ß- (3, 5-Dimethoxy-4-äthoxyphenyl)-äthylamins
in fast quantitativer Ausbeute. Nach dem Umkristallisieren aus Essigester und wenig-Alkohol
bildet es glänzende feine Schuppen. vom Schmelzpunkt r65°. Es ist sehr leicht löslich
in Wasser; die wäßrige Lösung scheidet auf Zusatz von konzentrierter Natronlauge
die ölige, nicht fest werdende Base aus: Die Benzoylverbindung der letzteren schmilzt
nach dem Umkristallisieren aus wäßrigem Alkohol bei iog°.
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2. 13o g Syringaalkohol werden in 330 ccm Alkohol, der 16,2
g Natrium gelöst enthält, eingetragen und nach erfolgter Bildung des Natriumsalzes
12o g Methyljodid zugegeben. Darauf wird anfangs unter Umschütteln schwach erwärmt
und später zum Sieden erhitzt, bis neutrale Reaktion eingetreten ist. Die Aufarbeitung
geschieht wie in Beispiel i. Die Ätherauszüge `werden zweckmäßig vordem Trocknen
mit wenig- Wasser, das Natriumchlörid und Ammoniak enthält, ein- bis zweimal gewaschen.
Der schwach gelbliche Ätherrückstand siedet bei etwa 2 mm von 15o bis 16o0 und bildet
ein dickflüssiges, farbloses 01. Bei 3,5 mm zeigt der 3, 4, 5-Trimethöxybenzylalkohol
den Siedepunkt 1520 (s: Annalen 263 1189i], S. 252." Er wird, wie in Beispiel i
beschrieben, in das 3, 4, 5-T'rimethoxy-i benzylchlorid verwandelt, das nach dem
Umkristallisieren aus Petrölätlier und Essigester bei 64 bis 65° schmilzt.
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Eine Lösung von 95 g dieses Chlorids in j5 ccm Methylalkohol
wird unter den im Beispiel i angegebenen Bedingungen mit 127 g Natriumcyanid, gelöst
in 255 ccm Wasser, umgesetzt. Die Reaktion wird nach 2o Minuten unterbrochen und
die schwach rötlich gefärbte Lösung nach Verdünnung mit etwas Wasser mehrmals mit
Benzol ,ausgeschüttelt. Der Rückstand der Benzolauszüge wird vor völligem Erkalten
mit Äther verdünnt, stark abgekühlt, die entstandene Kristallmasse abgesaugt und
mit gekühltem Äther gewaschen. Man erhält so das 3, 4, 5-Trimethoxybenzylcyanid.
in- farblosem, reinem Zustand, Aus Alkohol umkristallisiert, schmilzt es bei 8o
bis 8i'. Es ist auch. in heißem Wasser ziemlich leicht löslich; beim Erkalten scheidet
es sich daraus in langen, feinen Nadeln ab. Wird es in der in Beispiel, i beschriebenen
Weise der katalytischen Reduktion mit Palladium unterworfen urid--das Reduktionsprodukt
in der gleichen Weise aufgearbeitet, so erhält man das Hydrochlorid des ß-3, 4,
5-Trimethoxyphenyläthylamins, das nach dem Umkristallisieren aus Alkohol und:- Essigester
bei 184 bis r85° schmilzt. Die Base ist identisch mit M.ezcalin, dem Hauptbestandteil
der Anhaloniumalkoloide (s. Monatshefte f. Chem. 40 1,9,91, S. I29).
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Wird das Cyanid in alkoholischer Lösung der Hydrierung mit Nickel
bei 7o bis go° unterworfen und nach dem Abdestillieren des Alkohols der verbleibende
dickflüssige Rückstand im Vakuum fraktioniert, so geht unter 3 mm Druck ungefähr=die
Hälfte bei i¢o bis 15o0 als farbloses öl über, das die primäre Basis darstellt.
W;rd1 der Kolbenrückstand in Aceton gelöst -und die Lösung mit -alkoholischer Sälzsäur..e'
angesäuert, so scheidet sich das Hydrochlorid .der sekundären Base aus, das nach
dem Absaugen und Waschen mit Aceton rein ist. Es schmilzt bei 226°.