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Verfahren zum kontinuierlichen Abdestillieren des Lösungsmittels aus
Extraktionslösungen von Ölen, Fetten, Wachsen usw. Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum kontinuierlichen Abdestillieren der Miscella, welche -von der
Extraktionsmaschine nach Patent 453:253 absatzweise abgegeben wird.
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Gemäß der Erfindung wird die aus einer Extraktionsmaschine nach Patent
453253
absatzweise kommende und stets verschiedene Konzentrationsgrade aufweisende
Lösung vorerst in eine Vordestillierkammer bekannter Art geleitet und hier durch
ein bekanntes mittels Schwimmer gesteuertes Ventil so lange zurückgehalten, bis
sie einen vorbestimmten Konzentrationsgrad erreicht hat, mit welchem sie ebenfalls
in an sich bekannter Weise in eine Anzahl von nebeneinander oder hintereinander
angeordneten kleinen Nachdestillierkammern gelangt, wo sie vom Lösungsmittel befreit
wird.
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Die Zeichnungen veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen lotrechten Schnitt durch die Reglerkammer oder
den Vordestillierbehälter.
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Abb.2 zeigt einen ebensolchen Schnitt durch die eine der kleinen Destillierkammern.
Abb. 3 ist eine Draufsicht auf einen flachen Trog oder eine Schüssel in Verbindung
mit der kleinen Destillierkammer gemäß Abb.2.
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Abb. 4 zeigt schematisch die Anlage und Verbindung der kleinen Destillierkammern
mit dem Vordestillierbehälter.
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Abb. 5 zeigt einen lotrechten Schnitt durch eine weitere Ausführungsform,
in welcher die kleinen Destillierkammern innerhalb eines gemeinsamen Mantels mit
dem Vordestillierbehälter angeordnet sind.
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Abb. 6 zeigt eine Draufsicht auf einen der Tröge gemäß Abb. 5.
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Abb.7 zeigt eine Draufsicht auf eine andere Art der Tröge in Verbindung
mit der Vorrichtung nach Abb. 5.
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Mit Bezug auf Abb. t bis 4. tritt die Lösung aus dem Extraktionsapparat
in den Reglerbehälter i, welcher an einem gewöhnlichen Kondensator angeschlossen
ist. Der Reglerbehälter i ist mit geschlossenem Dampfschlangenrohr 2 ausgestattet,
wodurch eine Vordestillation erfolgen kann. In Verbindung mit diesem Vordestillationsbehälter
sind vier kleine Destillierkessel 3 angeordnet (es können aber auch mehr als vier
vorgesehen
sein). Sämtliche Destillierkessel 3 werden von dem Vordestillierbehälter
i gespeist, und zu diesem Zweck sind die Destillierkessel 3 in Reihen von zwei (oder
mehr) einzelnen Kammern verteilt, und zwei Sätze solcher hintereinandergeschalteter
Kessel sind parallel an dem Vordestillierbehälter angeschlossen.
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In dem V ordestillierbehälter i eingebaut befindet sich ein Schwimmer
.I, welcher von Zeit zu Zeit ein Austrittsventil 5 betätigt und durch das Ausflußrohr
6 die kleinen Destillierkessel 3 speist. Das Ventil 5 enthält vorzugsweise ein Paar
von konzentrischen Hülsen, von welchen die innere durch die Schwimmerbewegung Teildrehungen
erhält, während die äußere Hülse von außen her mittels einer Stange 5a einstellbar
ist, wodurch beliebige Änderungen in der Dichte der zu destillierenden Lösung ermöglicht
werden. jede von den beiden Hülsen besitzt Lochungen, und die beiden Sätze von Lochungen
stimmen mehr oder weniger miteinander überein, je nach der Lage des Schwiminers,
jedoch so, daß das Ventil niemals ganz geschlossen ist.
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Die kleinen Destillierkessel 3 enthalten geschlossene Dampfschlangenrohre
7, während die am Ende befindlichen Destillierkessel, (l. 11. solche, welche
am weitesten von dem Vordestillierbehälter i entfernt sind, entweder geschlossene
oder offene Dampfrohre enthalten können. jeder Destillierkessel 3 (Abb. 2) enthält
ferner einen flachen Trog oder eine Schüsse18, inwelchereineperforierte: Schlange
g angeordnet ist, um freien Dampf einzuführen, und diese Dampfschlange verläuft,
wie in Abb. 3 gezeigt, um eine Reihe von Trenn- und Lenkwänden io herum, welche
von dem Boden des Troges nach aufwärts verlaufen. Seitlich verlaufende Lenkwände
roa dienen dazu, die Oberfläche der Lösung zu beeinflussen, und sind im rechten
Winkel zu der Dampfschlange angeordnet.
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Die Höhen der Flüssigkeit in dem Destillierkessel 3 und die Abführung
des Öls aus dem Bodenteil werden durch ein Knierohr i i gesteuert, welches an dem
Ausflußrohr ia-angelenkt ist und an einer Stange 13 befestigt ist, die nach außen
geführt ist, und mittels welcher das Rohr i r entsprechend den Bedürfnissen gehoben
oder gesenkt werden kann. Durch dieses Knierohr i i kann man die unterste Flüssigkeitsschicht
entfernen, und, damit das Rohr nicht als Heber wirkt, befindet sich an dem obersten
Teil desselben eine kleine Luftöffnung.
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An gegenüberliegenden Seiten des Kessels befinden sich mit Glasplatten
verschlossene Öffnungen r4., um das Innere des Kessels beobachten zu können, während
die Grundfläche des Kessels mit einem Loch 15 versehen ist, das normal geschlossen
und nur zwecks Reinigung geöffnet werden kann.
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Das Öl und das Lösungsmittel treten in den Kessel 3 durch das Rohr
16 ein, während das Rohr 17 für die Abführung der Dämpfe des Lösungsmittels und
des Wassers dient und zu dem Kondensator führt.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende: Die
Lösung tritt in die Vordestillierkammer i ein und hebt allmählich den Schwimmer
q., wodurch das Ventil 5 so weit verstellt wird, daß der Ausfluß zu den kleinen
Destillierkesseln 3 nach und nach immer mehr teilweise geschlossen wird. Die Verdampfung
des Lösungsmittels aus der Lösung durch die Beheizung der Dampfrohre a senkt jedoch
allmählich die Flüssigkeitshöhen in dem Vordestillierbehälter i, wodurch der Schwimmer
.I fällt so daß das Ventil 6 wieder immer mehr teilweite geöffnet wird. Auf diese
Weise erfolgt der Zufluß der Lösung zu -den kleinen Destillierkesseln 3 um so schneller,
je konzentrierter die Lösung in dem Vordestillierbehälter i wird, welch letzterer
somit als Steuerungsmittel dient, um das in- den kleinen Destillierkesseln 3 zu
bewältigende Arbeitsquantum zu bestimmen. Die Tatsache, daß das Ventil 6 niemals
ganz geschlossen ist in Zusammenwirkung mit der Wirksamkeit des Schwimmers :I, sichert
eine ununterbrochene Speisung der kleinen Destillierkessel, ungeachtet der Unregelmäßigkeiten
in der Zuführung der Flüssigkeit zu dein Vordestillierbehälter oder Reglertank i.
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Die schematische Abb. 4. zeigt eine von den Verbindungsarten der kleinen
Destillierkessel mit dem Vordestillierbehälter. Bei dieser Anordnung ist der Behälter
i in Parallelschaltung mit zwei Reihen der Destillierkessel 3 verbunden, und zwar
mittels einer Zweigleitung 6a, während jeder der Destillierkessel 3 mit dem Kondensator
durch die Leitungen 17a in Verbindung steht. Da die kleinen Destillierkessel 3 in
zwei Sätze eingeteilt sind, so folgt daraus, daß nur die Hälfte der ganzen Flüssigkeitsmenge
in jedem Kesselsatz behandelt zu werden braucht was wiederum den Vorteil liefert,
daß die Zeit des Durchlaufes der Lösung über eine Dampfschlange in dem Trog verdoppelt
wird, mit anderen Worten; daß eine außerordentlich große Verdampfungsfläche für
das Lösungsmittel ermöglicht wird. Da die Kessel 3 hintereinandergeschaltet sind,
so wird die den einen Kessel verlassende Lösung zu dem nächsten geführt, fließt
auf den Trog in diesen nächsten Kessel usw.
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Eine weitere Ausführungsform ist in Abb. 5 bis ; gezeigt, in welcher,
anstatt daß
der Vordestillierbehälter i eine Anzahl von voneinander
getrennten kleinen Destillierkesseln speist, die letzteren durch eine liehrzahl
voll übereinandergelagerten Destillierschüsseln ersetzt sind, wobei alles in einem
gemeinsamen Gehäuse eingeschlossen ist. Dieses letztere wird durch eine Anzahl von
Rohrmänteln gebildet, welche oben und unten mit Flanschen i9 versehen sind, um die
Verbindung zu erleichtern. Packungsringe 2o sind zwischen den einzelnen Flanschen
i9 eingeschaltet, um eine dampfdichte Verbindung zu erzielen. Das Gehäuse wird oben
durch eine Deckplatte 2i und unten durch eine Grundplatte 22 abgeschlossen, während
jeder Mantelteil 18 mit einem Loch 23 und einer Glasplatte oder Tür 24 versehen
ist. In der Nähe des oberen Gehäuseendes befindet sich in dem Gehäuse ein Behälter
-25 ohne Deckplatte und wird durch Arme 26 gestützt, die zwischen den Flanschen
i9 des obersten Paares von Mänteln 18 eingeklemmt sind. Der Ausfluß aus diesem Behälter
25 wird durch ein U-Rohr 27 gebildet, welches die Flüssigkeitshöhe bestimmt, die
erzielt werden muß, bevor sie aus dem Behälter ausfließt. An dem obersten Punkt
dieses Rohres ist eine Lochung vorgesehen, damit das Rohr nicht als Heber wirken
kann. Dieser Behälter 2 5 dient als Vordestillierbehälter,wobei die @@'ärinezufuhr
durch die Destillationsdämpfe, wie später beschrieben, bewerkstelligt wird.
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Unterhalb des Behälters 25 sind flache Tröge 28, 29, 30, 31, 32 angeordnet,
und durch jeden dieser Tröge hintereinander wird die Flüssigkeit gezwungen, hindurchzulaufen.
Die Tröge sind mit spiralförmig verlaufenden Kanälen 33 versehen, in welchen Querwände
46 eingeschaltet sind, während die Tröge 29, 3i, 32 mit Dampfschlangenrohren 3-i.
35. 36 ausgestattet sind, welche konzentrisch bzw. gleichlaufend mit den Kanälen
angeordnet sind und wobei die Dampfschlange 36 vorzugsweise ein offenes oder perforiertes
Dampfrohr ist. Die Ausflüsse aus den Trögen -29 und 31 sind durch Rohrstutzen 37
gebildet, welche in ihrer Lage einstellbar sind, damit man die Flüssigkeitshöhe
regeln kann, an welcher die Lösung den Trog verläßt, mit anderen Worten, wodurch
man die Bebandlungszeit der Flüssigkeit in jedem dieser Tröge ändern kann. Die Ausflüsse
aus den Trögen 28, 30, 32 sind dagegen durch Lrbergußschnauzen d.o
gebildet, die in der Nähe des Oberrandes vorgesehen sind. Die sämtlichen Ausflüsse
sind derart angeordnet, daß die behandelte Flüssigkeit in spiralförmigem Lauf von
dem Mittelpunkt des obersten Troges nach dessen Umfang fließt, an welchem der Überguß
do angeordnet ist, so daß der Lauf der Lösung in dem nächst unteren Trog 29 der
Reihe von dem Umfang gegen den Mittelpunkt erfolgt, in welch letzterem der Rohrstutzen
37 die Flüssigkeit in den mittleren Teil des Troges 30 führt usw.
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Der Trog 28 ist in seiner Mitte durch den Trog 29 gestützt, während
die Tröge 29 und 31 mit ringförmigen Umfangsflanschen versehen sind, die zwischen
die Flansche i 9 der benachbarten Mantelteile 18 eingeklemmt werden können. Der
Trog 3o wird von dem mittleren Ausflußrohr 38 für das Entweichen der Dämpfe und
Wasserdampf gestützt, welches Rohr 38 nach aufwärts von dem Raum unterhalb des Troges
31 verläuft. Der Trog 32 wird durch Arme 39 gestützt, deren untere Flanschenden
zwischen die Flansche i9 deQ untersten Mantelteiles 18 und die Grundplatte 22 eingeklemmt
sind. An der Grundplatte deg Gehäuses ist schließlich das Dampfheizrohr 41. welches
vorzugsweise perforiert ist, angeordnet. Der Raum oberhalb der Tröge 3o und 31 ist
mit dein Raum unmittelbar unterhalb des Troges -25 mittels eines ringförmigen Durchganges
.I2 verbunden, welcher mittels eines kurzen Rohres 43 gebildet wird. Das Rohr :I3
stützt den Trog 28 an dem Trog 29 und ist konzentrisch um das Austrittsrohr 38 für
die Dämpfe angeordnet. Dieses Rohr 38 endet in einen Hauptdampfauspuff 44, welcher
in seiner Lage um eine ringförmige Austrittsöffnung .I5 in der Deckplatte 21 gesichert
ist. Das Rohr 44 steht mit einem Kondensator in Verbindung und ist vorzugsweise
mit einem Abfluß an seinem gekrümmten Teil 4.7 versehen, welcher Abfluß das kondensierte
Lösungsmittel und den kondensierten Wasserdampf aufnimmt und das Eintreten desselben
in den Behälter 25 verhindert. Der Behälter 25 und die unterhalb desselben angeordneten
Tröge sind je mit einem Gewindepfropfen 49 zum Abziehen versehen, und .jeder dieser
Pfropfen ist in einem entsprechenden geringen Abstand von dem Mannloch 23 angeordnet.
An der Grundfläche des Apparates ist die Austrittsöffnung 5o für das Öl vorgesehen,
welche mit einem U-förmigen Ausflußrohr 51 in Verbindung steht, welches so ausgebildet
ist, daß die Flüssigkeitshöhe des Öles in dem Behälter etwas unterhalb des Troges
32 gehalten wird.
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Zwei oder mehr solcher Einrichtungen mit übereinandergelagerten Trögen
stehen vorzugsweise in Parallelschaltung mit einem Regulierbehälter i der beschriebenen
Art in Verbindung.