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Verfahren zur Klärung von gebrauchtem Öl. Es ist bekannt, das zum
Schmieren von Maschinenteilen benutzte Öl dadurch zu reinigen, daß man es mit Wasser
vermischt und tann durch verschiedene Siebe hindurchschickt. Eine vollkommene Reinigung
findet aber hierbei nicht statt, weil das Öl infolge seines geringen Gewichtes in
dem Wasser emporsteigt, wobei kleine, mit einem Ölhäutchen umgebene Schmutzteilchen
mit nach oben gehen. Ein Teil des Öls geht auf diese Weise immer verloren.
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Demgegenüber besteht das vorliegende Verfahren im wesentlichen darin,
daß das 01 im Wasser durch die Einwirkung von Dampfstrahlen eine weitgehende
Unterteilung erfährt und die Ölteilchen beim Durchgang durch die Klärvorrichtung
derart einem Scheuervorgang unterworfen werden, daß selbst die kleinsten Schmutzkörper
von der sie umgebenden Ölhaut befreit werden.
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Eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in Abb.
i in Seitenansicht dargestellt. Abb. 2 ist ein Querschnift nach Linie 2-2 der Abb.
3 und Abb. 3 ein Längsschnitt nach Linie 3-3 der Abb. i.
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Das zu reinigende Öl wird zunächst finit dem Wasser gemischt, wobei
Dampfstrahlen in das Gemisch eingeleitet werden, die eine weitgehende Unterteilung
des Öls in dein Wasser bewirken. Zweckmäßig kommen ungefähr :4o Teile Wasser auf
i Teil Öl. Das mit Dampf behandelte Gemisch von Wasser und 0I wird dann in einen
im Deckel eines Behälters ii angebrachten Trichter r2 -gegossen,
der
mit einem durchlöcherten Sieb 14 versehen ist, und läuft durch eine Röhre 15 in
eine Kammer, die aus drei konzentrisch angeordneten Zylindern besteht. Diese sind
in ihrem oberen Teil mit feinen Löchern versehen, während die unteren Tetile nicht
durchlöchert sind. Der innerste Zylinder 16 ist aus Drahtgewebe von etwa 25 Maschen
pro Einheit (Zoll), der mittlere (17) aus solchen von 36 Maschen pro Einheit und
der äußere (18) aus solchen von 5o -Taschen pro Einheit hergestellt, wobei zwischen
den einzelnen Zylindern ringförmige Klärräume verbleiben. Die becherartigen Böden
i9, 2o 21 dieser verschiedenen Zvlinder sind aus nicht durchlöchertem Blech hergestellt.
Die drei konzentrischen vereinigten Zylinder werden auf dem Boden des Behälters
i i von einem Ring 22 und in ihrem oberen Teil von einem Bügel 23 gehalten. Quer
durch den Behälter i i erstreckt sich ein Filter 2d., das aus Drahtgewebe von 25
Maschen pro Einheit hergestellt ist und dessen unterster Teil aus einer festen Schwelle
25 besteht, die sich bis auf gleiche Hölle mit den Bechern i9 bis 21 erstreckt.
Auf der Rückseite des Filters 24 befindet sich eine Al>zugskaxnmer 26, in die das
kurze Ende 27 eines Überlaufrohres derart eintaucht, daß sich das Rohrende 28 unterhalb
der Oberkante der Schwelle 25 befindet, wodurch der Abzug am Boden des Behälters
erfolgt. Das lange Ende 29 des Überlaufrohres mündet bei 31 in den zweiten Waschbehälter
30. Ein Entlüftungsstutzen 49 verhindert das Auftreten von Unterdruck im Rohr 27-29
und vermeidet dadurch eine Saugheberwirkuaig. Das gebogene Rohr 27-29 dient zur
Entleerung des Behälters i i, indem es Wasser vom Boden des letzteren abzieht und
so den Flüssigkeitsspiegel' in Behälter i i gerade unterhalb der Oberkante der konzentrischen
Filtrierzylinder aufrechterhält.
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Beim Durchgang des Ühvassergemisches durch die Siebe 16, 17, 18 und
24 bleiben nacheinander die mit dem Öl verbundenen gröberen und leichter entfernbaren
schweren Fremdstoffe zurück. Ein Teil derselben lagert sich im Behälter i i ab,
während die weniger leicht trennbaren Bestandteile mnit dem Öl weitergehen. Der
Niederschlag sammelt sich in den Bechern i9, 2o und 21 und am Boden des Behälters
i i vor der Schwelle 25 des Filters 24 und wird voll Zeit zu Zeit entfernt.
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Die Mischung von Wasser und teilweise gereinigtem Ü1 fließt durch
die eigene Schwere durch das Rohr 32 in den Waschbehälter 30. Der Überlauf durch
das gebogene Rohr 27-29 findet nur statt, wenn durch das Rohr 32 nicht die genügende
Menge abläuft, um ein Überlaufen des Behälters i i zu verhindern. Das Ohvassergemisch
wird von einer zweiten im Behälter 3o angeordneten dreiwandigen Kammer 33 aufgenommen,
die der im Behälter i i angebrachten dreiwandigen Kammer ähnlich ist. Hinter dieser
Kammer 33 erstreckt sich eine unten mit einer Durchtrittsiiffnung 5o versehene feste
Scheidewand 34 quer durch den Behälter 3o. Die obere Kante der festen Scheidewand
34 befindet sich auf ungefähr gleicher Höhe mit einer in der Ab-. schlußwand 37
des Behälters 30 angeordneten Oldurchgangsöffnung 36. Nach oben ist die feste
Scheidewand durch ein aus Drahtgewebe von 25 Maschen pro Einheit bestehendes Filter
35 verlängert. Parallel zur Scheidewand 3.4 und in kleinerem Abstand von ihr und
voneinander sind hinter derselben zwei aus Drahtgewebe von 36 bzw. 5o Maschen pro
Einheit bestehende Filter 39, 4o angeordnet. Von der unteren Kante des in der Wand
37 befindlichen Locheis 36 erstreckt sich ein Ablen'ker 41 schräg abwärts nach vorn.
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Die ölige Flüssigkeit fließt nacheinander durch die Gazewände der
Kammer 33 und durch die Siebe 39, 40, wobei sie durch das beigemischte Wasser so
gescheuert wird, daß in der Hauptsache die anhaftenden Kohle-und andere Fremdkörper
ausgewaschen werden. Der ausgeschiedene Schlamm sammelt sich in den Bechern 9i der
dreiwandigen Kammer 33 und am Boden des Behälters 30. Die letztere Ablagerung wird
von Zeit zu Zeit durch die Sammelrinne 42 abgelassen, indem man den Hahn 43 öffnet,
wodurch der Schlamm in den Sammeltrichter 44 und von da in das Abwasserrohr 45 gelangt.
46 ist das kürzere Ende eines umgekehrt angebrachten [J-Rohres, dessen Bogen sich
über der Öffnung 36 und eben unterhalb des Oberrandes der dreizylindrigen Kammer
33 befindet. An der höchsten Stelle des Bogens befindet sich ein Entlüftungsstutzen
51, und die längere Seite der U- Röhre mündet in das Abflußrohr 45. Hierdurch wird
verhindert, daß sich der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 30 über den Rand
der Kammer 33 erheben kann, da vorher schon Wasser vom Boden durch das U-Rohr nach
Rbhr 45 abfließt. Die obere, ölige Schicht der Flüssigkeit im Behälter
30 führt noch etwas Wasser und die untere, wäßrige Schicht noch etwas Öl.
Das Wasser fließt durch den freien Spalt 5o in den hinteren Teil des Behälters 30,
tritt durch die Filter 39, 40 und ergießt sich durch Offnull- 54 in den unteren
Teil des Trennbehälters 48. Das Öl flutet über die Scheidewand 34 durch die Filter
39, do und durch die Öffnung 36 in den oberen Teil des Trennbehälters 48. Das sich
aus der wäßrigen Schicht im unteren Teil des Behälters 3o absondernde 01 steigt
zu der Ölschicht auf. Der Ablenker 41 verhindert jede aufwärts strebende Bewegung,
durch
welche Wasser entlang der Wand 37 in die Ölschicht gelangen könnte; aufsteigende
Ölteile, die sich unter denn Ablenker fangen, treten durch denselben durch.
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Der Trenn- oder Scheidebehälter 48 ist in seinem oberen Teil mit zwei
Sieben 57, 58 mit 25 Maschen pro Einheit versehen. Eine umgekehrte -Röhre 59 mit
einem T-Mundstück 6o liegt zwischen diesen beiden Sieben, wobei sich die Mündung
61 unterhalb einer fest angebrachten schrägen Ablenkplatte 62 befindet. Das an seiner
höchsten Stelle mit einem Entlüftungsstutzen 52 versehene Rohr ist mit seinem anderen
Ende eine Verlängerung des Abflußrohres 45, das in die Abflußrinne 65 mündet. Die
Bögen der beiden U-Rohre 46, 59 befinden sich auf gleicher Höhe. Von dem Sumpf 86
im Behälterboden wird der sich darin ansammelnde schlammige ausgeschiedene Fremdstoff
durch einen Hahn 68, Rohr 67 in den Sammeltrichter 44 abgelassen. Oberhalb der Ablenkplatte
62 befindet sich ein gleichfalls schräg geneigtes Sieb 69 aus Drahtgaze von 25 Maschen
pro Einheit, (las an der Rückwand 7o des Behälters 48 befestigt ist und wobei zwischen
dem Sieb und dem unteren Ende des Filters 58 ein freier Spalt 71 gelassen ist. Ein
Abzugsrohr 72 für das gereinigte Öl nnündet eben unterhalb der Rohrbögen und auf
gleicher Höhe mit der Olübertrittsöffnung 36. Das mit einem Ventil 73 versehene
Rohr 72 mündet in einen Trichter 74, von wo das durch das Rohr 72 zufließende gereinigte
Öl durch einen Verteiler 76 auf die Verdunstungsflächen 77, 78 gelangt, wo es von
leicht verdwnstbaren und flüchtigen öligen Bestandteilen und Wasser befreit wird.
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Das fertig behandelte reine Öl wird aus dem Kanal 47 am unteren Ende
der Flächen 7 8 zum Wiedergebrauch entnommen, ,während die ausgeschiedenen Flüssigkeiten
über den Auslauf 79 ins Freie gehen. Die letzte Reinigung wird durch die Kapillarwirkung
erzielt, auf Grund deren sich das Öl in dünnen Schichten im Innern zwischen den
enggesetzten Streifen auf den Fangmulden 55 bewegt, während das Wasser und andere
leicht bewegliche Bestandteile über die Streifen wegfließen. Vermittels der gezahnten
Träger 8o, 81 kann die Neigung der Flächen 77, 78 verändert werden.
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Die Behälter 11, 30 und 48 können beliebig in geeigneter Weise
aufgestellt und untereinander verbunden werden, unter der Voraussetzung, daß die
einzelnen Vorgänge sich nacheinander abspielen und die Flüssigkeit sie nacheinander
in bestimmtem, langsamem Fluß durchsträmt, wobei die Flüssigkeitsstände in beschriebener
Weise aufrechterhalten «-erden. Der Flüssigkeitsstrom muß genügend ruhig erfolgen,
damit die zur Trennung des gesamten Öls von dem Wasser im Scheidebehälter 48 erforderliche
Schichtenbildung eintreten kann. Das durch das Rohr 72 abgezogene 01 ist
der Hauptsache nach rein und enthält nur noch einen gewissen zusätzlichen Anteil
von Wasser und Kerosen oder ähnlichen leichtflüchtigen Ölen, die schon im ursprünglichen
Öl enthalten waren.
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Um ein Verschmieren der Behälter durch fettige Stoffe zu verringern,
kann dem Waschwasser mehr oder weniger Lauge zugesetzt werden.