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Verfahren zur Herstellung eines Positivfilms von einem anderen einzelnen
Film, der sowohl Schall- als Bildaufzeichnungen enthält Die Erfindung bezieht sich
auf die Herstellung von Filmen für Tonfil:manlagen und insbesondere von Filmen,
bei -denen die Schall- und Bildaufzeichnungen auf (demselben Film untergebracht
sind.
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Bei Bildfilmen für kinematographische Zwecke muß bekanntlich ein Gesamtkontrast
vorhanden sein, der die Einheit um ein beträchtliches übersteigt, beispielsweise
um 5o bis roo °l,. Dieser erhöhte Kontrast ist notwendig auf Grund der scheinbaren
Kontrastverluste in der Linse und im Schirm und auf Grund .der von den Lampenfarben
hervorgerufenen Wirkungen.
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Bei der Herstellung von positiven photographischen Schallaufzeichnungen
ist es selbstverständlich wünschenswert, daß der Gesamtkontrast oder Einheit so
nahe wie möglich- kommt, damit die Schallwellen-form nicht verzerrt wird. Die Abweichung
von der Einheit darf bei Aufzeichnungen dieser Art etwa 2o °/o nicht übersteigen.
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Negative Filme, die sowohl Schall- wie Bildaufzeichnungen tragen und
einer einzigen Entwicklungsbehandlung unterworfen worden sind, werden deshalb positive
Filme ergeben, -die ziemlich unvollkommen sind. Die Bildaufzeichnung wird in den
meisten Fällen einen zu :geringen Kontrast aufweisen, während beider Schallaufzeichnung
:der Kontrast die Einheit um einen so hohen Betrag übersteigt, daß eine merkbare
Verzerrung hervorgerufen wird.
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Bisher wurden befriedigende Ergebnisse dadurch erzielt, daß die Bild-
und Schallaufzeichnungen auf getrennten Negativfilmen hergestellt wurden. Das Schallaufzeichnungsnegativ
wurde hierbei in anderer Weise entwickelt wie das Bildnegativ, und es war deshalb
möglich, mittels dieser Negative einen kombinierten Positivfilm herzustellen, bei
dem -die verschiedenen Aufzeichnungen die richtigen Kontrastwirkungen aufwiesen.
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Die Herstellung und Entwicklung getrennter Aufzeichnungen ist unter
sonst gleichen Umständen unzweckmäßiger und teurer als die Herstellung und Entwicklung
eines einzelnen Negativfilms. Bei der Herstellung von aktuellen Aufnahmen ist es
ferner manchmal von großer Bedeutung, daß der
Aufnahmeapparat tragbar
und einfach gestaltet ist.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, ein Verfahren zur Herstellung
eines Positivfilms zu schaffen, bei dem die verschiedenen Teile der positiven Aufzeichnungen
die richtigen Kontraste erhalten, selbst wenn der Negativfilm in einem einzigen
Entwicklungsvorgang hergestellt ist.
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Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die für die Herstellung
des positiven Films verwendete photographische Emulsion einen selektiven Farbstoff
enthält. Hierbei wird ein Herstellungs- oder Kopierverfahren benutzt, bei dem ein
Lichtfilter zur Verwendung gelangt, .dessen Farbe zur Farbe des Emulsionsfarbstoffes
komplementär ist. Die Schallaufzeichnung wird dann mittels Lichtes hergestellt,
welches durch -das Filter geht. In dieser Weise erhalten sowohl die Schallwie die
Bildaufzeichnungen die erwünschten Kontraste.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darin zu ersehen, daß der Bildteil
des Films mittels Lichtes hergestellt werden kann, welches durch ein Filter geht,
das dieselbe Farbe wie der Emulsionsfarbstoff hat. Wenn ein Filter dieser Art verwendet
wird, wird der Kontrast des Bildteiles verstärkt.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Apparates zur Ausführung des neuen Verfahrens
ist in der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt einen ununterbrochen beweglieben Kopierapparat gemäß
der Erfindung. Abb.2 zeigt einen Schirm oder Maske, mittels welcher verschiedene
Teile des Films getrennt beleuchtet werden können.
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Abb. 3 zeigt einen. Teil eines Filmhandes, welches -sowohl Schall-
als Bildaufzeichnungen trägt.
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In Abb. i .sind die Speise- oder Vorschubwalzen mit i, 2, 3 und 4
bezeichnet. Diese Walzen sind mit Zacken oder Zähnen versehen, welche in die Perforierungen
am Film eingreifen. Die Walze oder Rolle :2 dient dazu, den negativen Film aus einem
zweckmäßigen Magazin (nicht dargestellt) zu ziehen, -während die Rolle 3 (den negativen
Film an der Lichtöffnung vorbeiführt und @denselben an ein zweckmäßiges Empfangsmagazin
(nicht dargestellt) abgibt. -Der positive Film wird mittels ähnlicher Walzen oder
Rollen i unld 4 angetrieben. Die Lichtquelle 5 sendet Licht durch die Öffnungen
in der in Abb. dargestellten Maske 6, und ein Kissen drückt die positiven und negativen
Filme gegeneinander und gegen nie Maske 6. Diese kann -in waagerechter Richtung
verschoben -werden, um eine beliebige der drei Öffnungen 8, 9 und io mit
Bezug auf ;die Lichtquelle einzustellen. Aus den Abb.2 und 3 ist zu ersehen, .daß,
wenn die Maske 6 in eine Stellung geführt wird, in welcher nie Öffnung 8 gegenüber
der Lichtdurchlaßaffnung in einer Rückenplatte i i zu liegen kommt, nur der Bildteil
des Negativs auf den Positivfilm abgedrückt wird. Wenn die Öffnung g gegen die Lichtdurchlaßöffnung
der Platte ii bewegt wird, wird .dagegen nur die Schallaufzeichnung des Negativs
auf den Positivfilm abgedruckt werden. Die Öffnung io wird verwendet, wenn lebende
Bilder gewöhnlicher Art hergestellt werden sollen, die den größten Teil des Zwischenraumes
zwischen -den Randperforierungen des Filmbandes aufnähmen.
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Wie in Abb. 2 angedeutet, ist die Öffnung g mit einem Farbfilter zweckmäßiger
Art bedeckt.
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Als zweckmäßiges Material für den Positiv fill.m kommt beispielsweise
normaler Duplikatfilm in Frage, bei dem die Emulsion. eine gelbe Farbe hat. Der
Farbstoff muß in der Emulsion vorhanden. -sein und nicht in dem Celluloid, wie dies
bei einigen Filmen der Fall ist.
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Bei der Herstellung von Schallaufzeichnungen und Bildern mittels eines
negativen Films unter gleichzeitiger Regelung der Kontraste der Aufzeichnungen wurden
gemäß der Erfindung günstige Ergebnisse erzielt, wenn die -Schallaufzeichnung durch
ein lav endelfe.rbiges. Filter von passender Stärke und die Bildaufzeichnung ohne
Verwendung eines Filters auf den. Positivfilm übertragen wurde. Eine Regelung der
verschiedenen Kontraste kann auch ,dadurch herbeigeführt werden, daß die Aufzeichnungen
durch lavendelfarbige Filter verschiedener Stärke kopiert werden, indem die Stänke
des lavendelfarbigen -Filters den Kontrast der Schallaufzeichnung steuert. Eine
gewisse Regelung .des. Bildkontrastes kann ferner hervorgerufen werden dadurch,
daß ein gelbes Filter von zweckmäßiger Stärke -verwendet wird.
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Wenn die Schallaufzeichnung mittels eines Lichtes hergestellt wird,
welches durch ein lavendelfarbiges Filter zur Wirkung gelangt, wird,die positive
Emulsion, bis zu einer Tiefe exponiert, die durch den in der Emulsion einverleibten
Farbstoff begrenzt wird.. Die Tiefe der Exponierung ändert sich mit dem Farbstoff
in der Emulsion, der Farbe des Lichtes, mit welchem die Aufzeichnung hergestellt
wird, und der Dichte der Aufzeichnung selbst. Wenn ein Filter benutzt wird, welches
dem Kopierlicht eine Farbe gibt, die vom Farbstoff in der Emulsion rasch absorbiert
wird, so -wird der Kontrast stark verringert. Wird dagegen das Bildnegativ durch
ein Filter kopiert, dessen Farbe der Farbe
der Emulsion ähnlich
ist, so wird der Kontrast erhöht.
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Wenn es erwünscht ist, den Kontrast der Bildaufzeichnung zu erhöhen,
kann ein Farbfilter hinter der öffnung 8 angeordnet «-erden.
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Durch die Erfindung ist es somit möglich gewanden, Schallnegative
und Bildnegative auf denselben Film aufzunehmen, beide Aufzeichnungen auf demselben
Kontrast zu entwickeln und darauf den Bildaufzeichnungen und den Schallaufzeichnungen
Kontraste zu geben, die unabhängig voneinander geregelt werden können. Durch genaue
Wahl der Filterstärke und der Farben können sehr genaue Ergebnisse erzielt werden.
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An Stelle des obenerwähnten gelben Emulsionsfarbstoffes und des lavendelfarbigen
Filters können beliebige andere Farbenkombinationen verwendet werden. Bei der Herstellung
der Schallaufzeichnung muß selbstverständlich die Farbe des Filters zu der für die
Farbemulsion gewählten Farbe kompleinentär sein.