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Verfahren zum Kopieren getrennter Filme auf gemeinsamem Kopierfilm,
insbesondere für Bild-Tonfilme Die Erfindung bezieht sich auf das Kopieren von Ton-
und Bildfilmen, wobei die Aufzeichnungen getrennter Filme- zu einem einzigen Film
vereinigt werden. Bei der Herstellung von Bildtonfilmen werden aus verschiedenen
Gründen Bild und Ton gewöhnlich auf _ getrennten Filmen aufgezeichnet und dann durch
Kopieren zu einem einzigen Film vereinigt, welcher dann zur Wiedergabe von Bild
und Ton benutzt wird. Es ist bekannt, daß Filme bis zu einem bestimmten und geeigneten
Wert des Entwicklungsfaktors Gamma entwickelt werden sollen; die verschiedenen die
Entwicklung beeinflussenden Faktoren, wie z. B. die Temperatur und Konzentration
des Entwicklers, die Geschwindigkeit, mit welcher der Film durch den Entwickler
geführt wird, usw., machen es jedoch schwierig; im praktischen Betrieb diese ideale
Entwicklung zu erreichen. Es war daher bisher, wenn auf getrennten Filmen hergestellte
Bild- und Tonaufzeichnungen für die Wiedergabe auf einem einzigen Film kopiert wurden,
notwendig, beim Tonfilm oder beim Bildfilm etwas an Qualität zu opfern, wenn nicht
zufällig beide ursprüngliche Filme zum richtigen Gamma entwickelt waren. Gegenstand
der Erfindung ist ein verbessertes Kopierverfahren, wobei eine Mehrheit von Filmen
ohne Opfer an Qualität..auf einem gemeinsamen Film kopiert. wird -und größere Vollkommenheit
erreicht wird; ohne zu einer große Geschicklichkeit voraussetzenden Behandlungsweise
-zu nötigen.
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Bei der Ausführung der Erfindung wird für den Kopierfilm ein Film
mit einer das Licht zurückhaltenden Farbschicht benutzt. Hierdurch wird der Bildkörper
auf die Oberfläche der Emulsion beschränkt und das sich bei der Grenzentwicklung
ergebende Gamrna von der Farbe des Eipositionslichts abhängig gemacht. Bei einem
Filmmaterial, dessen Empfindlichkeit in der gewöhnlichen Weise auf das blaue Spektlalgebiet
beschränkt. ist, wird eine gelbe Farbschicht zur Absorpion der blauen Strahlen benutzt.
Beim Kopieren werden getrennte Lichtbüschel zum Kopieren. der getrennten Aufzeichnungen
benutzt- und die Lichtbüschel so gefärbt, daß das Produkt: aus dem Gamma jedes Filmes
und dem Gamma der Grenzentwicklung des Kopierfilmes annähernd gleich einem bestimmten
Betrag ist, welcher insbesondere i sein kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel. In dieser ist
der gefärbte
Kopierfilm mit i bezeichnet und der Tonfilia mit 2.
Nahe dem Rand des letzteren befindet sich die Tonaufzeichnung und beide Filme. haben
die üblichen Lochungen für die Fortbewegung durch Sprossenräder. Beide Filme können
von nicht dargestellten Abwickeltrommeln zwischen den Rollen 3 und ¢ und dann zwischen
den Führungen-5 und 6 hindurchgezogen werden, wobei sich der Kopierfilm i hinter
dem Tonfilm--. befindet. - Die vordere Führung 5 weist eine geeignete öffnung
7 auf, durch welche Licht nur zum Randteil des Filmes zum Zwecke des Kopierens der
Tonaufzeichnung zugelassenwird. Die Weite der Öffnung kann durch den Schieber 8
eingestellt werden. Von den beiden Führungen 5. und 6 laufen die'Filme i und 2 über
das Sprossenrad 1o und die Rolle r1 und von dort läuft der Tonfilm :2 zu einer geeigneten,
nicht dargestellten Aufwickeltrommel. _ Der Kopierfilm i bildet nach .'-dem Verlassen
der Rolle 1r eine Schleife 12 und wird dann gemeinsam mit dem - Bildfilm 1a zwischen
den Rollen 15 und 16 und zwischen den Führungen r7 und.i8 hindurchgezogen,
wobei beide Filme einander berühren<. Die vordere Führung 17 weist eine geeignete
öffnung ig auf, durch welche Licht zum mittleren Haupteil der Filme zum Kopieren
der Bilder zugelassen wird. Die Weite dieser Öffnung kann durch einen. Schieber
2o eingestellt werden. Von den, Führungen 17. und r8 laufen die Filme i Und
14 über das Sprossenrad 2r und dann . zu geeigneten, nicht dargestellten Aufwickeltrommeln.
Dort, wo die Filme- zwischen den Führungen hindurchgehen, werden sie in inniger
Berührung gehalten, wobei die Emulsionsseiten aufeinander liegen. Die -beiden Sprossenräder
1o und r i sind beispielsweise durch ein Gestänge 22 verbunden, und :können durch
-eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung mit gleichförmiger und gleicher Geschwindigkeit
angetrieben werden. Es ist. jedoch, falls es gewünscht wird, auch möglich, den Filmen
r und 14 zwischen den Führungen 17 und 18
durch bekannte Antriebsvorrichtungen
eine ruckweise Bewegung zu geben, so daß beide Filme daselbst. während des Kopierens
in Ruhe sind.
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Das Licht zum Kopieren der beiden Aufzeichnungen wird beispielsweise
von zwei getrennten Lichtduellen 25 und s6 geliefert. Das Licht der Lichtquelle
25 wird durch die Linse 27 .und ein zweites Mal durch die. Linse 28 in der
öffnung 7 der Führung 5 gesammelt: In dem zwischen :den beiden' Linsen liegenden
Brennpunkt geht -der Lichtbüschel durch. den Farbschirm_29, der keilförmig dargestellt
ist, um durch" Auf- und Abwärtsbewegung des Keils den Grad der Färbung des Lichtbüschels
zu beeinflussen. Um- die Bewegung des Schirmes 29 und seine Einstellung an einer
Stelle zu erleichtern, ist die Kopfschraube 30 vorgesehen; die mit dem Schirm
durch den Trieb 3r verbunden ist und einen über der Skala 33 gleitenden Zeiger 32
trägt. Eiire ähnliche Einrichtung ist für den Lichtbüschel, der die Bilder kopiert,
.und zur. Einstellung seiner Farbe vorgesehen, und besteht aus den Linsen 36 und
37, dem farbigen Keil 38 mit Trieb 40, Kopfschraube 39, Zeiger 41 und Skale 42.
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Bevor von den Bild- und Tonaufzeichnungen, die sich auf den getrennten
Bild- und Tonfilmen befinden, eine gemeinsame Kopie angefertigt wird, wird das Gamma
jedes der Bild- und Tonfilme bestimmt.-- Ist ferner das Gamma der Grenzentwicklung
des gefärbten Kopierfilmes für verschiedene Farben oder.- Farbstufen des Expositionslichts
belkannt,- so wird der Farbkeil 29 so eingestellt, daß bei der Grenzentwicklung
des Kopierfilmes das Produkt aus dem Gamma des Tonfilmes 2 und dem Gamma des Kopierfilmes
i ungefähr gleich i ist. In gleicher Weise wird der Farbkeil 38 so eingestellt,
daß das Produkt aus dem Gamma des Bildfilmes 14 und dem Gamma der Grenzentwicklung
des Kopierfilmes i ebenfalls angenähert gleich i ist. Die Lichtdurchlässigkeit des
fertigen Kopierfilmes ist eine- Funktion des Produktes des Gamma des Aufzeichnungsfilmes
und des Gamma der Grenzentwicklung des gefärbten Kopierfilmes gemäß der Formel T2
` K (E) r,, rZ Hierin -bedeutet T. die Lichtdurchlässigkeit des Kopierfilmes,
K eine Konstante, die von der. Beleuchtungsstärke beim Kopieren und seiner -Dauer
abhängt, E die Exposition des Aufzeichnungsfilmes - und r, und r2 das Gamma des
Aufzeichnungsfilmes bzw. das Gamma der Grenzentwicklung des Kopierfilmes. Aus der
Formel ergibt sich, daP; wenn das Produkt der beiden Gamma-Werte gleich r ist, die
Durchlässigkeit: des Kopierfilmes proportional der ersten Potenz -der Exposition
des Aufzeichnungsfilmes ist.
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Selbstverständlich können verschiedene Mittel benutzt werden, um die
gewünschte Färbung des Kopierlichtes zu erzielen; die einstellbaren; keilförmigen
Schirme sollen nur zur- Veranschaulichung eines solchen Mittels dienen. Durch dieses
Mittel kann das Gamma der Grenzentwicklung des gefärbten Kopierfilmes ungefähr zwischen
o.8 und r.3 variiert werden, was unter gewöhnlichen Umständen einen sehr weiten
Einstellbereich bedeutet. Beim Kopieren .von
Bild- und Tonfilmen
ergeben sich vom photographischen Standpunkt aus bedeutende Vorteile aus der Möglichkeit,
die Entwicklung des Filmes bis zur Grenze zu treiben. Es wird nicht nur die Dunkelraumtechnik
vereinfacht und zuverlässiger, sondern es wird auch die schließliche Aufzeichnung,
und zwar insbesondere die Tonaufzeichnung, bedeutend verbessert infolge der Beseitigung
stellenweiser Absorption durch freies Bromid, das durch die Reduktion des Silberbromids
zu Silber in den stark exponierten Teilen gebildet wird. Der gefärbte Film ist infolge
der Gegenwart der leicht absorbierenden Färbung etwas weniger rapid als aie gewöhnlich
für Negative oder Positive .gebrauchten Filme, die Färbung wird aber zum Schluß
abgewaschen und beeinträchtigt daher nicht die Lichtdurchlässigkeit im Tonwiedergabeapparat
bzw. ini Bildprojektor.
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Wegen seiner hohen auflösenden Kraft kann ein gefärbter Film auch
für das ursprüngliche Tonnegativ benutzt werden. Wenn auch der gefärbte Film weniger
rapid ist als der ungefärbte, so steht doch für die Tonaufzeichnung genügend Licht
zur Verfügung, da sie nicht von der Benutzung von Tageslicht abhängig ist, wie dies
gewöhnlich beim Bildfilm der Fall ist. Die höhere auflösende Kraft des gefärbten
Filmes ergibt ein größeres Detail in der Aufzeichnung und ist daher besonders vorteilhaft
für die Aufzeichnung hoher Töne, die bei gewöhnlichen Filmen sehr beeinträchtigt
ist.