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Verfahren zur Herstellung von Tonbildnegativen, die auf einem gemeinsamen
Träger Bildaufzeichnung und Tonaufzeichnung vereinigen Gegenstand der Erfindung
bildet ein Verfahren zur Herstellung von Tonbildnegativen, bei denen Ton und Bild
auf gemeinsamem Träger vereinigt sind.
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Es ist bekannt, kopier- und vervielfältigbare Tonfilmnegative, die
auf gemeinsamem Träger Bild und Ton enthalten, dadurch zu gewinnen, daß Bild und
Ton gleich bei der Aufnahme auf einem gemeinsamen Träger aufgenommen werden. Dieses
Verfahren stößt aber auf besondere Schwierigkeiten der photographischen Entwicklung
der Filme, da Bild- und Tonträger im allgemeinen verschieden behandelt werden sollen.
Es ist daher auch bereits bekannt, Bild und Ton getrennt aufzunehmen, getrennt zu
entwickeln, diese getrennten Negative dann in Positive umzukopieren und daraus dann
durch nochmaliges Kopieren auf einen gemeinsamen Träger ein vereinigtes Bild- und
Tonnegativ zu gewinnen. Dieses mehrfache Kopieren der Filme bedingt jedoch sowohl
einen sehr großen und kostspieligen :Materialverbrauch wie auch eine Verschlechterung
der Bildschärfe und somit der Bildqualität. Schließlich ist auch bereits versucht
worden, den negativen Bildstreifen mit dem getrennten negativen Tonstreifen auf
mechanischem Wege zu verbinden, z. B. durch Kleben. Jedoch sind auch hierbei außerordentliche
Schwierigkeiten vorhanden, so daß man es vorzieht, den umständlichen Weg des getrennten
Kopierens der Bild- und Tonnegative auf einen gemeinsamen Positivfilm zu wählen.
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Durch die vorliegende Erfindung werden nun all diese Schwierigkeiten
überwunden. Der Grundgedanke ist folgender: Auf einer oder auf beiden der getrennt
aufgenommenen Bild- bzw. Tonfilme wird, wie an sich für andere Zwecke bekannt, bei
der Aufnahme, z. B. durch Abdecken, eine freie Zone an jener Stelle vorgesehen,
an welcher die zugeordneten Aufzeichnungen im Negativ zu liegen kommen sollen. Einer
der beiden Filme wird nun zuerst entwickelt und in die freigelassene Zone des anderen,
noch nicht entwickelten Teilfilms hineinkopiert und dieses, nunmehr beide Aufzeichnungen
enthaltende Negativ dann entwickelt.
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Um zu vermeiden, daß die in den anderen, noch nicht entwickelten Film
hineinkopierte N egativ aufnahtne als Positiv erscheint, was z. B. bei der Wiedergabe
des vervielfältigten Films, auch sofern es nur den Tonstreifen betrifft, eine Verschlechterung
der Wiedergabe bedingt, kann eine geeignete Umkehr der Teilaufzeichnung vor ihrer
Übertragung auf den gemeinsamen Träger vorgenommen werden, so daß sie auf dem gemeinsamen
Träger gleichfalls als Negativ erscheint.
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Soll z. B. der entwickelte Tonfilm auf den noch nicht entwickelten
Bildfilm übertragen werden, so kann er zunächst in einen positiven Tonfilm umkopiert
und dieses Positiv dann erst auf den Bildfilm übertragen werden,
wo
er dann wieder als Negativ erscheint. Um zu vermeiden, daß bei diesem doppelten
Kopieren des Tonfilms eine Herabsetzung seiner Aufzeichnungsschärfe hervorgerufen
wird, kann die Tonaufnahme auf einem längeren, rascher laufenden Tonträger erfolgen
und die Tonaufzeichnung dann bei der Übertragung bzw. beim Kopieren auf den Bildfilm,
unter Benutzung desselben Übersetzungsverhältnisses zwischen Bild- und Tonträger,
wie es bei der Aufnahme vorhanden war, wieder verkürzt wird. Die Umwandlung des
Tonnegativs in ein Zwischenpositiv kann aber auch auf anderem, z. B. auf elektrischem
Wege erfolgen, indem der Tonfilm auf den Bildfilm nicht einfach durch Kontaktkopieren
übertragen, sondern elektrisch abgetastet und durch optisch-elektrische Aufzeichnungseinrichtungen,
ähnlich wie bei der Tonaufnahme selbst, auf den Bildfilm übertragen wird. Des weiteren
kann aber auch ein Umkehrfilm als Tonfilm benutzt werden, der dann ein Positiv ergibt
und auf den Bildfilm als Negativ kopiert werden kann.
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Anstatt den Tonfilm auf den noch nicht entwickelten Bildfilm zu übertragen,
kann auch umgekehrt eine Übertragung des zunächst entwickelten Bildfilms auf den
noch nicht entwickelten Tonfilmträger erfolgen. Auch in diesem Falle können als
Bildfilme Umkehrfilme benutzt werden, die dann Positive ergeben und auf dem gemeinsamen
Träger als Negative kopiert werden können.
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Es kann aber auch eine Umkehr durch Übertragung auf elektrischem Wege
vom entwickelten Bildfilm auf den gemeinsamen Träger, beispielsweise unter Benutzung
der bekannten bildtelegraphischen Übertragungsmittel, erfolgen. .
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Zur Erzielung einer Umkehrung eines Negativs in ein Positiv auf elektrischem
Wege (oder umgekehrt eines Positivs in ein Negativ) kann von elektrischen Abtast-
bzw. Übertragungsmitteln Gebrauch gemacht werden, die eine von der Geraden abweichende
Charakteristik haben und die in einer solchen Weise benutzt bzw. auf eine solche
Form gebracht wird, daß die zu registrierende Tonkurve in einer Weise verzerrt wird,
daß im Zusammenwirken mit der Schwärzungskurve der photographischen Aufnahmeschicht
wiederum ein Negativ zustande kommt.
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Der Erfindungsgedanke ist in den Abb. i bis 12 in schematischer Weise
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Bildfilm mit für die Toneintragung frei gehaltener
Zone.
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Abb. 2 -zeigt eine Einrichtung zum Verkürzen von mit erhöhter Geschwindigkeit
aufgenommenen Tonfilmen beim Kopieren.
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Abb.3 zeigt die elektrische Übertragung des entwickelten Tonfilms
auf den noch nicht entwickelten Bildfilm.
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Abb.4 und 5 veranschaulichen Hilfsmittel zur Ermittlung der Belichtungsstärken
des Bildfilms entsprechend der richtigen Belichtungsstärke für das Kopieren des
Tonfilms.
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Abb. 6 bis 8 zeigen das Prinzip der Umkehr von Negativkurven in Positive
durch eine gekrümmte Charakteristik der elektrischen Übertragungseinrichtung.
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In Abb. i ist i beispielsweise ein Tonfilmband, das eine Bildreihe
2', 2", 2,"' usw. enthält und neben dem, der Bildaufnahme dienenden Raum auch noch
die freie Zone 3 enthält, in welche die auf einem anderen Träger aufgenommene Tonfolge
nachträglich übertragen werden kann.
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Abb. 2 zeigt beispielshalber, wie die Tonfilmaufzeichnungen, die bei
der Aufnahme mit erhöhter Geschwindigkeit, also auf einem verlängerten Tonträger
aufgenommen wurden, während des Kopierprozesses wieder entsprechend verkürzt werden
können. io ist der die Tonaufzeichnungen enthaltende, mit erhöhter Geschwindigkeit
aufgenommeneFilm, der von der Rolle i i abgewickelt und auf die Rolle 12 aufgewickelt
wird, wobei der erforderliche übliche Antriebsmechanismus nicht gezeichnet ist.
15 ist eine Lichtquelle, 16 eine Optik, die das Filmband io an der Stelle
17
durchleuchtet. 18 ist das zweite Filmband, auf welches die Tonaufzeichnung
verkürzt kopiert werden soll. Dasselbe -wird von der Rolle i9 abgewickelt und auf
die Rolle 2o aufgewickelt. An der Führungsrolle 23, auf -welcher die beiden Filme
18 und io übereinanderliegen, erfolgt das Kopieren. Die Anordnung ist nun so getroffen,
daß der Film io schneller läuft als der in der gleichen Richtung sich fortbewegende
Film 1s, was durch ein geeignetes Übersetzungsverhältnis der Antriebe leicht erreicht
'werden kann. Der Film 18 bleibt somit gegenüber dem Film io entsprechend zurück,
indem ein Gleiten der beiden Filme aneinander stattfindet. Dadurch ist es beispielsweise
möglich, den mit beliebiger Geschwindigkeit aufgenommenen Tonfilm auf die Länge
des Bildfilms zu verkürzen.
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Abb. 3 zeigt einen anderen Weg zum Kopieren eines Tonfilms bei gleichzeitiger
Verkürzung der Tonaufzeichnungslänge mit an sich bekannten Mitteln. 40 ist der entwickelte
Tonaufzeichnungsträger, der mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt wird. 41 ist
eine Lichtquelle, 42 eine Optik, die den Film an der Stelle 43 durchleuchtet. Das
den Film passierende Licht fällt auf die lichtelektrische Zelle 44, die über den
Verstärker 45 die Aufzeichnungslampe 46 steuert. Das Licht der Lampe 46 trifft an
der Stelle 47 das Filmband 48, auf welches die Tonaufzeichnung
übertragen
werden soll. In der Abb. 3 ist 48 als gemeinsamer, die Bild- und Tonaufzeichnungen
enthaltender Träger dargestellt, wobei 3 die freie Zone ist, in welche die Tonaufzeichnung
übertragen werden soll. Die mit erhöhter Geschwindigkeit aufgenommene Tonaufzeichnung
-to läuft nun entsprechend schneller als das Filmband 4.8, so daß die Aufzeichnung
in der Zone 3 auf die Bildfilmlänge verkürzt wird. Die Kupplung der entsprechend
übersetzten Antriebe zwischen Film .I0 und .48 sind in der Abbildung- nicht gezeichnet.
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Abb. .I zeigt eine Anordnung, um empirisch festzustellen, mit welcher
Lichtstärke die Tonaufzeichnungsübertragung zweckmäßigerweise erfolgen soll, damit
nach gemeinsamer Entwicklung mit dem Bildfilm die richtigen. Tönungen erhalten werden.
Es wird die Tonaufzeichnung mit allmählich oder stufenweise ansteigender Lichtstärke
registriert, und die einzelnen Abschnitte der allmählich oder stufenweise gesteigerten
Tonaufzeichnungsintensitäten können durch entsprechende Zeichen, Pausen o. dgl.
markiert werden. Nach dem Entwickeln des gemeinsamen Films kann dann ohne weiteres
festgestellt werden, bei welcher Intensitätsstufe die Tonaufzeichnung am günstigsten
ist, somit welche Lichtintensität für die Tonaufzeichnung benutzt werden soll. Um
nun nach der Entwicklung des Films die betreffende Intensität an der Apparatur wieder
einstellen zu können, müssen Einrichtungen vorgesehen sein, die das Auffinden und
Einstellen der betreffenden Lichtstärke ermöglichen.
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Die Abb. .I zeigt den Film i mit dem Bildraum 2 und dem Tonaufzeichnungsraum
3. In letzterem sind die abgestuften Tonaufzeichnungsabschnitte 50, 51,
52, 53 usw. dargestellt, die beispielsweise durch die Zwischenräume (Pausen) 55,
56, 57 sichtbar voneinander getrennt sind.
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In Abb.5 ist ein Beispiel einer Einrichtung, welche die Beleuchtungsintensität
erzeugt und die einzelnen Abschnitte markieren soll, dargestellt. 6o ist eine umlaufende
Blende mit den Fensteröffnungen 61, 62, 63 us«., die z. B. Lichtfilter verschiedener
Dichte enthalten, 'und den lichtabhaltenden Stegen 70, 71, 72 usw. 75 ist
eine Lichtquelle, 76 eine Optik, die das Licht an der Stelle 77 konzentrieren, während
78 eine zweite Optik ist, die das Licht an der Stelle 79 auf den Film 8o wirft,
der über Rollen 8i, 82, 83 läuft. Durch Umdrehen der Blendenscheibe 6o wird der
Lichtstrahl an der Stelle 77 periodisch (jedesmal bei Vorbeigehen eines Steges)
unterbrochen, so daß am Film 8o stufenweise sich ändernde Belichtungsabschnitte
von Belichtungspausen abgegrenzt «-erden. An der Achse 84 der Blendenscheibe 6o
ist der Einstellzeiger 97 vorgesehen, der sich vor einer Skalenscheibe 98 mit den
Stellungen der einzelnen Lichtfilter entsprechenden Skalenteilstrichen ioo, ioi
usw. bewegt. jedesmal, wenn der Regulierarm 97 an einem vollen Teilstrich ioo, ioi
usw. vorbeikommt, wird gerade ein Steg der Blendenscheibe 6o eine Aufzeichnungspause
erzeugen. Wird nun der Regulierarm 97 von seiner Anfangsstellung ioo nach seiner
Endstellung iog weitergedreht, so wird die Lichtstärke progressiv verändert, und
zwar entstehen gemäß der Abb. .I voneinander getrennte Aufzeichnungsstrecken. Wird
nun nach dem Entwickeln des Filmes beispielsweise festgestellt, daß die dritte Aufzeichnungsstrecke
die richtige Belichtungsstärke aufweist, dann braucht nur der Regulierarm wieder
auf die Skalenstelle 103 eingestellt werden, um die gewünschte Lichtintensität zu
rekonstruieren.
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In Abb. 6 ist dargestellt, wie beispielsweise eine einem Negativfilm
entsprechende Tonaufzeichnung auf dem gemeinsamen Bild- und Tonnegativ gewonnen
werden kann. 130 zeigt eine geradlinige Charakteristik einer linear ansteigenden
Lichtintensität, die etwa auf dem Tonzwischenträger einwirkt. 131 wäre beispielsweise
eine durch die Eigenschaft in der Aufnahmeschicht bedingte Verkrümmung der Aufzeichnungswerte.
132 ist eine der Kurve 131 zugeordnete, umgekehrt verlaufende Kompensationskure,
die beispielsweise durch Ausnutzung' bestimmter Stellen der Verstärkerröhrencharakteristik
o. dgl. erhalten werden kann, so daß wiederum eine geradlinige Charakteristik 133
der das gemeinsame Tonbildnegativ belichtenden Aufzeichnungslampe entsteht. Dadurch
ergibt sich auf dem gemeinsamen Film wiederum die Kurve 134, die der Kurve 131 entspricht,
somit eine negative Tonkurve darstellt.
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Abb. 7 zeigt eine Kurve 16o, die etwa als Kurve einer lichtempfindlichen
Zelle gedacht werden kann, während Abb. 8 die Kurve 161 zeigt, die z. B. den Anfangsast
der Charakteristik eines Verstärkers einer Kernlampe o. dgl. darstellen kann, die
einander so angeglichen sind, daß sie sich gegenseitig aufheben.
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Die in den Abbildungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgedankens können naturgemäß in mannigfacher Weise abgeändert oder
miteinander kombiniert und unter Zuhilfenahme von dein Stande der Technik entsprechenden
zweckmäßigen Einrichtungen ergänzt werden.