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Kinoaufnahmesender.
Die bisher bekannt gewordenen Einrichtungen für Fernsehübertragungen begnügen sich damit, entweder normale Positivlilme mit Hilfe von sogenannten Fernkinosendern oder das Bild von räumlich angeordneten Gegenständen bzw. von Personen mit Hilfe von sogenannten Lichtstrahl-Abtast- sendern zn zerlegen und nach der Umwandlung in elektrische Impulse zu übertragen.
Vereinzelt wurden bereits Versuche mit Freilicht-oder kunstlieh beleuchteten Szenen gemacht.
Mit den heutigen Mitteln der Fernsehtechnik muss jedoch bei höheren Bildpunktzahlen mit einer solchen Intensität in der Beleuchtung der zu übertragenden Szene gerechnet werden, wie sie nur die Sonne zur Verfugung stellt. Bei trübem Wetter oder sonst ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen konnten bisher solche Übertragungen kaum durchgeführt werden. Es ist zwar theoretisch möglich, durch Aufwendung grosser Mittel auch höher gestellte Anforderungen zu erfüllen, doch scheint es kaum durchführbar, die Apparatedimensionen in erträglichen Grenzen zu halten, vor allem zu einer transportablen Aufnahme-und Sendeapparatur zu gelangen.
Diese Tatsache ist ein grosser Mangel, welcher
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irgendwelche aktuelle Ereignisse, z. B. Fussbal1spiele. Regatten, Empfänge usw. zu übertragen.
Die einzige Möglichkeit, aktuelle Ereignisse zu übermitteln, besteht nach dem heutigen Stand der Technik darin, von denselben einen Film aufzunehmen, von diesem Film Positivkopien herzustellen und dann über eine Fernsehkino-Sendeeinrichtung zu übermitteln. Dieses Verfahren bedeutet natürlich nichts weiter als eine durch Fernseher übermittelte Kinoreportage und hat mit dem eigentlichen Fernsehen wenig zu tun, da die zeitliche Differenz zwischen dem zu übertragenden Ereignis und der Wiedergabe nach dem heutigen Stand der Technik mindestens Stunden. in der Regel aber Tage beträgt.
Um diese Beschränkungen zu beseitigen, ist erfindungsgemäss eine tbertragungsmethode ent- wickelt worden, bei der von der zu übertragenden Szene zunächst eine normale Filmaufnahme angefertigt wird, welche unmittelbar anschliessend den normalen Entwicklungs-, Fixier-, Wässerungs-und Trock- nungsprozess durchmacht und nach Fertigstellung mittels eines Fernkinosenders als Negativfilm an Ort und Stelle zerlegt und'übertragen wird. Weiter wird erfindungsgemäss auf den Kopierprozess verzichtet, so dass es möglich ist. innerhalb eines Zeitraumes von höchstens einer Stunde nach der Aufnahme das Fernsehbild zu übertragen.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass man. um die Zeitdifferenz zwischen Kinoaufnahme und Fernsehübertragung noch weiter zu vermindern, den Film sofort nach der Entwicklung eventuell unter Zwischenschaltung einer Vorfixierung in der Fernsehsendeanlage zerlegt und erst nach der Zerlegung die Fixierung, Wässerung und Trocknung vornimmt. Wie sich nämlich durch eingehende Versuche ergeben hat, lässt sieh mit Spezialentwicklern, besonders mit sehr stark alkalischen, die Entwicklungszeit auf ausserordentlich kleine Zeiten, bis auf zirka 2 Sekunden, herabdrücken, zumal es nicht unbedingt nötig ist. den Film so zu entwickeln, dass er ein ausgezeichnetes Negativ liefert, wie man es sonst von einer normalen Filmkopie verlangt.
Es kommt hier nur darauf an. dass das Negativ einen solchen Kontrastreichtum besitzt, dass der Photozelle während der Abtastung des Filmes genügend grosse Lichtschwankungen zugeführt werden und der Verstärker eine solche Eingangsenergie erhält, dass dieselbe wesentlich über dem durch andere Einflüsse bedingten Störspiegel liegt.
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Dieses Verfahren würde also ermöglichen, die sich gerade abspielenden Ereignisse dem Fernsehteilnehmer mit Verzögerungen, die in der Grössenordnung von wenigen Sekunden liegen, zu übermitteln.
Allerdings ist es kaum durchführbar, bei diesem Verfahren die normalen Abtastmethoden zu verwenden. Dieselben bestehen nämlich darin, dass das Filmfenster, durch welches sieh der Film bewegt, voll ausgeleuchtet wird und dass dieses Filmbild auf die Nipkowseheibe projiziert wird, hinter welcher die Photozelle angeordnet ist. Bei dem vorliegenden Verfahren mit dem noch nicht fixierten Film muss darauf gesehen werden, dass durch den Abtastvorgang der Film keine zusätzliche Schwärzung oder nur eine so geringe Schwärzung erfährt, dass die Schwärzungsuntersehiede als solche noch erhalten bleiben.
Erfindungsgemäss wird man also möglichst einen Film zur Aufnahme verwenden, dessen maximale Empfindlichkeit in einem anderen Teil des Spektrums liegt als das Empfindlichkeitsmaximum der lichtelektrischen Zelle. So wird es bei Verwendung eines blauempfindlichen Filmes zweckmässig sein, die Abtastung mit rotem Licht vorzunehmen, für welches besonders die Cäsiumzellen sehr empfindlich sind, indem man beispielsweise zwischen Lichtquelle und Film einen Rotfilter einschaltet.
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nach dem Abtastungsvorgang einzuschalten.
Wenn auch im Film der Kontrastreichtum so gross ist, dass er für die Abtastung und für tber- tragung eines Fernsehbildes genügt, so kann es doch erwünscht sein, für die spätere Wiedergabe auf optischem Wege ein besser durchentwiekeltes Negativ zu verwenden. In diesem Falle würde dann nach dem Abtastvorgang noch ein weiterer Entwicklungsprozess eingeschaltet und von der Vorfixierung abgesehen werden.
Der Film wird nach dem Passieren des Entwieklerbades bzw. des Vorfixierbades direkt durch die Zerleger-Einrichtung geführt und hier von einem Liehtbüsehel durchleuchtet. Bei dieser Abtastung könnten natürlich die eventuell noch vom Entwickler am Film haftenden Wassertropfen zu Störungen Veranlassung geben. Es kann daher unter Umständen zweckmässig sein, diese Wassertropfen oder iiberhaupt die Flüssigkeitsschicht vom Film zu entfernen, bevor er durch die Abtastapparatur geführt wird, indem man eine rapid wirkende Troeknungsmethode anwendet.
Dies kann dadurch geschehen. dass der Film in einem heissen Luftstrom getrocknet wird oder dass er durch ein Alkoholbad gezogen wird und darauf einem Troeknungsprozess unterzogen wird oder aber, indem man durch eine Abstreifvorrich- tung die Wassertropfen entfernt. Auch könnte man durch eine zwischen Entwickler und Abtastvorrich- tung eingeschaltete und ruckweise bewegte Ausgleiehssehleife die Wassertropfen abspritzen oder diese Verfahren zweckmässig kombinieren.
Die Zeitdifferenz zwischen Kinoaufnahme und Zerlegervorgang soll, wie oben ausgeführt, möglichst herabgesetzt werden. Sie hängt nur ab von der Länge des Filmstreifens zwischen Aufnahmebildfenster und Abtastbildfenster und ausserdem von der Geschwindigkeit, mit welcher der Film durchgezogen
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gedrängt anzuordnen und zwischen den beiden den Entwicklungsprozess einzuschalten. Der Film wird aus der Aufnahmeapparatur zweekmässigerweise also direkt in den Entwickler und nach Verlassen des Entwicklerbades sofort durch das Bildfenster der Zerlegerapparatur geführt. Die Zeit, welche der Film im Entwickler verweilen muss, kann man unter ein gewisses Mass nicht heruntersetzen.
Es kommt also nur darauf an, die Filmlängen, welche sieh zwischen Aufnahmefenster und Entwickler einerseits und Entwickler und Abtastfenster anderseits befinden, möglichst kurz zu halten. Da man im allgemeinen
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Sekunde aufnimmt und in der Zerlegerapparatur abtastet, erschiene es in dieser Beziehung zweckmässig, die Geschwindigkeit des Films zu steigern, was man durch Anwendung eines grossen Filmbildes erzielen könnte. Dies hat aber den Nachteil, dass die Länge des Filmes, welche im Entwickler untergebracht werden muss, verhältnismässig gross ist. Die hiebei auftretenden Schwierigkeiten dürfen nicht unter- schätzt werden, da der nasse Film unter allen Umständen sehr sorgfältig und so geführt werden muss. dass die Schichtseite nicht beschädigt wird.
Er ist also entweder nur seitlich oder so zu führen, dass er in dem mittleren Teil nur auf der Zelluloidseite mit Führungsrollen oder Transportrollen in Berührung kommt. Aus diesem Grunde ist es also zweckmässig, ein möglichst kleines Bildformat zu verwenden. So beträgt z. B. die im Entwickler unterzubringende Filmlänge bei 25 Bildwechseln pro Sekunde und
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nur zirka 35 cm. Man erkennt, dass es selbst bei Verwendung eines normalen Kinofilms von 8 mm Höhe noch ohne weiteres möglich wäre. die notwendige Filmlänge im Entwickler unterzubringen.
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der nasse Film hier genau in einer Ebene bewegt wird, da im anderen Falle keine genaue optische Abbildung erfolgen würde, was wiederum ein unscharfes Aneinanderreihen der Zeilen zur Folge hätte.
Der Film wird also zweckmässigerweise über zwei dicht nebeneinanderliegende Transportrollen geführt. deren Achsenabstände so bemessen sind, dass die Abstände zweier entsprechender Zähne gleich einem Vielfachen des Abstandes der Perforationslöcher sind, so dass der Film straff gespannt wird.
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Man könnte natürlich auch daran denken, den Filmvorschub nur durch eine nach dem Abtastvorgang eingeschaltete Transporttrommel zu bewirken und kurz vor demselben den Film durch eine Klemmvorrichtung, deren Druck so bemessen wird, dass der Film leicht gespannt ist, zu führen. Diese Klemmvorrichtung könnte gleichzeitig als Abstreifvorrichtung für eventuell noch anhaftende Flüssigkeitsmengen ausgebildet sein.
Nachdem der Film die Zerlegereinrichtung passiert hat. wird er je nach Bedarf noch einmal entwickelt oder aber endgültig fixiert, gewässert und getrocknet und dann aufgespult. Bei manchen Apparaten, besonders dann, wenn dieselben transportabel sein sollen, wird es wünschenswert sein, im Interesse des geringen Platzbedarfs den Film nach dem Abtastvorgang nicht weiter chemisch zu behandeln, sondern ihn auf einer zweckmässig konstruierten Vorratstrommel aufzuwickeln. Man wird je nach dem chemischen Prozess, welcher vor dem Abtastvorgang eingeschaltet wurde, entweder eine kurze Nachfixierung vornehmen oder aber ein Fnterbrecherbad einschalten. Die Vorratstrommel für die Aufnahme von nassem Film muss entsprechend gebaut sein.
Man wird also den Film auf einer Spirale von solcher Steigung aufbringen, dass benachbart liegende Filmstücke sich nicht berühren können, indem man den Film beispielsweise in eine spiralförmig ausgebildete Rille einlegt oder aber ihn unter Zwischenlage zweier abstandhaltender Bänder, welche nur die Seitenkanten des Filmes bedecken, aufwickelt. Die. ganze Aufwickelspule befindet sich zweckmässig in einer mit Wasser gefüllten Trommel. Der so aufbewahrte Film kann dann später zu anderen Zwecken weiter behandelt werden.
Ein sehr zweckmässiges Ausführungsbeispiel der Erfindung sei ganz schematisch an Hand der Fig. 1 dargestellt Es bedeutet hier 1 die photographische Anfnahmekamera, welcher der Film 2 aus der Vorratstrommel. 3 zugefÜhrt wird. Der sich in der Pfeilrichtung bewegende Film 2 gelangt nach der Belichtung in die Vorrichtung 4, in welcher er einer chemischen Vorbehandlung, sei es nur Entwicklung oder Entwicklung und Fixierung, unterworfen wird. Der Film gelangt darauf in die Zerlegereimichtung 5 und wird nach Verlassen derselben von der Aufspulvorrichtung 6 aufgenommen.
In den Fig. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung 4 wiedergegeben, u. zw. in
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verbunden sind und welche gemeinsam über das Zahnrad 1*)'von der Synchronmaschine angetrieben werden. Ausserdem sind auf der Rolle 9 auf ihren beiden Seitenkanten je zwei Zahnkränze mit den Zähnen 14 angebracht, über welche der Film 2 jetzt herübergeführt wird. wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist. An der Stelle der Zähne 14 wird der Film von zwei Andrückrollen 73 leicht gegen die Rollen 8 und 9 gedrückt. Im übrigen wird der Film so eingelegt, dass er mit der Schichtseite nach aussen liegt. Ausserdem sind die Rollen 15 so ausgeführt, dass sie den Film nur seitlich in der Nähe der Perforationslöcher gegen die Rollen 8 und 9 pressen.
In Fig. 4 ist eine zweckmässige Anordnung der Zerlegervorrichtung im Querschnitt dargestellt.
Die fadenförmige, auf der Zeichnungsebene senkrecht stehende Lichtquelle 76 beleuchtet über ein Kondensorsystem 17 den Teil der Zerlegerscheibe 18, welcher von den, auf einem konzentrisch zur Drehachse 19 liegenden Kreis angeordneten Abtastöffnungen durchlaufen wird. Die Abtastöffnungen werden mittels des Objektivs 20 auf den Film 2 abgebildet. Der Film wird straff zwischen den beiden Transporttrommeln 21 und 88 ausgespannt. Ausserdem sind wieder zwei Andrückrollen 23 und 24 angeordnet. Der durch'den Film fallende Lichtstrom durchsetzt die Linse 25 und fällt darauf auf die lichtempfindliche Schicht 26 der Photozelle 27. Die von der Photozelle gelieferten Stromschwankungen werden in üblicher Weise einem Verstärker zugeführt.
Die Linse 25 ist zweckmässig so angeordnet und besitzt weiter solche optische Daten, dass sie das Objektiv 20 auf die Schicht 26 abbildet. Falls es sich als notwendig erweisen sollte, kann noch in den Strahlengang zweckmässig in der Nähe des Kondensorsystems 17 ein Lichtfilter 28 eingeschaltet werden. Die Transporttrommeln 87 und 22 einerseits und die Zerleger- scheibe 18 anderseits sind in einem bestimmten Übersetzungsverhältnis mechanisch miteinander gekuppelt und werden von einem Synchronmotor angetrieben oder aber es werden für jedes der beiden Antriebsorgane besondere Synchronmotor verwendet.
In der vorliegenden Ausführung wurde nur davon gesprochen, als Zerlegerorgan eine Nipkowscheibe bzw. eine Abtastscheibe, bei welcher die Löcher auf einem zur Drehachse konzentrischen Kreis liegen, zu verwenden. Es können natürlich auch gleiehwirkende Vorrichtungen zur Verwendung gelangen. z. B. Weillersche Spiegelräder oder solche Spiegelräder, deren spiegelnde Fläche parallel zur Drehachse liegen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Fernübertragung von Bild und/oder Ton unter Verwendung von photographischen Aufzeichnungen als Übertragungszwisehenglied, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtempfindliche Schicht vor der Abtastung photographischen Prozessen nur soweit unterworfen wird, als es zur Erbeugung eines zur Beeinflussung der Photozelle ausreichenden Bildkontrastes notwendig ist.