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Verfahren zur Herstellung von Tonfilmkopien vorbestimmten Gammawertes.
Für eine verzerrungsfreie Wiedergabe von Tonfilmen ist es notwendig, dass das Produkt der Gamma- werte des Negativs und des Positivs einen bestimmten Wert hat, z. B. möglichst wenig von Eins verschieden ist. In der Praxis ist diese Bedingung jedoch oft sehr schwer zu erreichen. Besonders ist dies der Fall, wenn es sich um die Herstellung von Tonbildfilmen handelt, bei denen die Ton-und die Bildaufzeichnungen auf einem gemeinsamen Filmstreifen aufgenommen werden sollen. In diesem Falle sind nämlich die Belichtungs-und Entwicklungsbedingungen so verschieden, dass es nur selten möglich ist, die oben angegebene Bedingung bei der Kopie zu erhalten.
Die bisher gemachten Vorschläge zur Her- bei. führung dieser Bedingung gemäss der deutschen Patentschrift Nr. 499558 bestanden in der Einfärbung der photographischen Schicht, um bei der Kopie einen vorbestimmten Schwärzungsverlauf des Silberbildes zu erhalten.
Es ist auch vorgeschlagen worden, von normalen Negativen unter Benutzung von solchem Positivmaterial Kopien mit besonders gefärbtem Kopierlieht herzustellen, um bei der Kopie eine Annäherung an den gewünschten Gammawert zu erzielen. Allen diesen Verfahren haftet der Mangel an. dass der Kontrastspielraum ein sehr geringer ist und nur kleine Abweichungen korrigiert werden können.
Gemäss der Erfindung wird nun der Umfang der zu korrigierenden Kontrastwirkung dadurch vergrössert, dass das Negativ beliebigen Gammawertes in der spektralen Absorptionsfähigkeit seiner Bildsubstanz geändert und die Kopie mit derartig farbigem Licht ausgeführt wird, dass unter Berücksichtigung der spektralen Empfindlichkeit des Positivmaterials der gewünschte Gammawert erzielt wird.
Dieses Verfahren bietet gegenüber dem obenerwähnten den Vorteil, dass sehr viel grössere Abweichungen vom günstigsten Gammawert auf dem Negativfilm vorhanden sein dürfen und trotzdem ein Positivfilm erhalten werden kann, der keine oder keine irgendwie störenden Gammaabweichungen mehr zeigt. Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, dass es nunmehr möglich wird, schon bei der Aufnahme Ton und Bild auf einem gemeinsamen Streifen aufzunehmen und diesen Streifen ohne Trennung der Ton-und Bildaufzeichnungen zu entwickeln. Die Gammaabweiehungen, welche sich dann in der Ton-und Bildaufzeichnung befinden, können nach dem die Erfindung bildenden Verfahren bei der Kopie beseitigt werden.
Die Änderung der spektralen Absorptionsfähigkeit des Negativs wird durch Einwirkung auf die Bildsubstanz bewirkt, was z. B. durch bekannte Tönungs-bzw. Verstärkungsverfahren (LTran-oder Kupferfärbung) erreicht wird. Man kann jedoch auch das Silberbild durch bei der Entwicklung entstehende Farbstoffe verfärben oder das Silberbild in ein Farbstoffbild umwandeln. Ferner stehen hiezu weitere bekannte Verfahren zur Verfügung, wie z. B. das Pinatypieverfahren, bei dem z. B. unter Umgehung des Silberbildes unmittelbar farbige Bilder hervorgerufen werden. Unter farbig werden hier auch solche Bilder verstanden, welche bei sichtbarem Licht grau erscheinen, aber bei anderen Liehtarten selektiv absorbieren. Das Wesentliche besteht bei allen diesen Verfahren darin, dass nicht die Schicht als ganze, sondern lediglich die Bildsubstanz farbselektiv gemacht wird.
Das gemäss der Erfindung verwendete Kopierlicht wird derartig gewählt, dass seine Wellenlängen grösser oder kleiner sind als die der Farbe der Bildsubstanz, da der Kontrast nicht nur abhängig von der spektralen Absorption der Bildsubstanz, sondern auch von der spektralen Energieverteilung des Lichtes
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reich wirken. Entsprechend der beabsichtigten Kontrastwirkung wird die Farbe des nach der Erfindung zu verwendenden Kopierliehtes, wie es z. B. eine Quecksilberdampflampe liefert, gewählt, falls man grosse Kontrastwirkung, d. h. hohe Gammawerte erzielen will.
Man kann selbstverständlich auch das jeweils benötigte Licht durch eine weisse Lichtquelle erzeugen und Farbfilter oder Farbkeile zur Färbung und Erzielung des gewünschten Gammawertes benutzen. Zweckmässig wird man die Lichtfilter oder-keile so mit Grauscheiben oder Graukeilen oder anderen Lichtschwäehungsmitteln kombinieren oder mechanisch kuppeln, dass durch Veränderung der Lichtfarben die auf der photographischen Schicht des Positiv-
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bis rotgelb erzielen kann.
Die Ausübung des Verfahrens mit nach der Erfindung gefärbten Negativen kann bei Tonbildfilmen beispielsweise derart erfolgen, dass bei getrennter oder gemeinsamer Bildtonaufnahme entweder beide Aufzeichnungen oder nur eine angefärbt werden. Man braucht dann bei der Entwicklung des Positivs nur auf die Ton-oder auf die Bildaufzeichnung Rücksicht zu nehmen und den Ausgleich durch Änderung der Farbe des Kopierlichtes, z. B. durch Verstellung des hiezu vorgesehenen Farbkeiles, vorzunehmen.
Bei einer amplitudenmässigen Aufzeichnung kann durch die Kontraständerung auch eine Änderung der Grösse der Lichtschwanhl1ngen bewirkt und auf diese Weise eine Lautstärkeregulierung vorgenommen werden. Das Verfahren kann auch dazu benutzt werden, um eine Verringerung der Kontrastwirkung zu erzielen. In diesem Falle wird dann die Negativbildsubstanz derart eingefärbt, dass die Wellenlänge dieser Farbe gleich oder kleiner ist als die des Kopierlichtes.
Für den Fall der Einfärbung der Bild-und Tonaufzeichnung mit verschiedenen Farben gelingt es nicht immer, bei Benutzung desselben Kopierlichtes für beide Aufzeichnungen den erforderlichen Einfluss auf die Gammawerte zu erzielen. Es ist daher vorteilhaft, hiebei das Verfahren derart auszubilden, dass beim Kopieren der gefärbten Ton-und Bildaufzeichnung des Originalfilms für die beiden Aufzeichnungen Licht verschiedener Wellenlänge oder verschiedener spektraler Zusammensetzung benutzt wird.
Das verschiedenfarbige Licht kann sowohl dadurch erzeugt werden, dass man vor die Lichtquellen Farbfilter stellt, als auch indem man solche Lichtquellen benutzt, die in einem Spektralgebiet bevorzugt strahlen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Tonfilmkopien vorbestimmten Gammawertes, dadurch gekennzeichnet, dass ein Negativ beliebigen Gammawertes mit selektiv-spektral-absorbierender Bildsubstanz verwendet und die Kopie mit Licht derartiger Farbe ausgeführt wird, dass unter Berücksichtigung der spektralen Empfindlichkeit des Positivmaterials der gewünschte Gammawert erzielt wird.