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Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe von Schallaufzeichnungen.
Es ist bekannt, Filme in der Weise herzustellen, dass transparentes Material, z. B. regenerierte Cellulose, mittels einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemacht wird, wobei es vorteilhaft ist, dem aus regenerierter Cellulose bestehenden Träger eine Stärke von weniger als 0-06 mm zu geben. Mit Hilfe dieses Materials werden mittels einer zur Bildung eines Azofarbstoffes führenden Kupplungsreaktion Farbbilder erzeugt.
Diese Filme weisen gegenüber den gewöhnlichen photographischen Filmen, welche mittels Silberhalogeniden als lichtempfindlichem Stoff hergestellt sind, den Vorteil auf, dass sie kein sogenanntes "Korn"enthalten, was insbesondere für die Tonwiedergabe wichtig ist.
Es hat sich aber gezeigt, dass die Kontraste dieser Filme für die Tonwiedergabe nicht immer geeignet sind, indem die Tonintensität zu gering ist. Zur Aufklärung dieser Erscheinung wurden Liehtabsorptionsmessungen vorgenommen, welche ergaben, dass Azofarbstoffe zwar einen hinreichenden Kontrast im sichtbaren Teil, jedoch einen unzulänglichen Kontrast im infraroten Teil des Spektrums liefern, was darauf beruht, dass diese Farbstoffe im allgemeinen im infraroten Bereich eine zu geringe Lichtabsorption haben. Nun ist aber gerade die Wiedergabe bei Durchleuchtung mit infrarotem Licht wichtig, weil die Tonwiedergabe meistens mittels einer Photozelle erfolgt, welche im infraroten Bereiche des Spektrums empfindlich ist, z.
B. mit Hilfe einer Photozelle mit einer Cäsium-Cäsiumoxydkathode, und weil ferner die für die Wiedergabe verwendeten Lichtquellen eine intensive Strahlung im infraroten Bereich aufweisen.
Um diesem Übelstand abzuhelfen, wäre es zwar möglich, eine bestimmte Kombination einer Diazoniumverbindung und einer Farbstoffkomponente auszuwählen, welche einen Farbstoff ergibt, der ein Absorptionsband im infraroten Bereich besitzt, aber in diesem Falle stösst man gewöhnlich auf den Nachteil, dass entweder eine der in den nichtfarbigen Teilen des Trägers befindlichen Farb- stoffkomponenten ebenfalls infrarotes Licht absorbiert, oder dass das Lichtzersetzungsprodukt der Diazoniumverbindung, welches sich gleichfalls in den für das sichtbare Licht nichtfarbigen Teilen des Films befindet, gerade infrarotes Licht absorbiert, so dass schliesslich das Ergebnis wieder eine unzulängliche Kontrastwirkung ist.
Die Erfindung bezweckt, den der erwähnten Verwendung von mittels einer Diazoniumver- bindung lichtempfindlich gemachten transparenten Filmen anhaftenden Nachteil aufzuheben, ohne den Vorteil der Kornlosigkeit preiszugeben. Zu diesem Zweck wird das Liehtzersetzungsprodukt der Diazoniumverbindung unter Vermeidung der Bildung eines organischen Farbstoffes in ein Metall- bild, vorzugsweise unter Benutzung von Merkurosalz, umgesetzt. Dieser Vorgang bedarf keiner näheren
Erläuterung, da es für andere Verwendungszwecke bereits bekannt war, auf eine belichtete Diazonium- verbindung ein Metallsalz, z. B. ein Silbersalz, einwirken zu lassen. (Siehe z. B. ö.
P. 156682.)
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Tonaufzeiehnungen auf photographischen Halogen- silberemulsionsschichten mit Hilfe chromogener Entwicklung herzustellen und sodann den Farbstoff der Tonspur durch Metallsalze in eine Komplexverbindung überzuführen. Dieses Verfahren liefert jedoch kein kornloses Bild, da die der Halogensilberemulsion anhaftende Struktur bei den Umwand- lungen erhalten bleibt und somit der wesentliche Vorteil, der bei der Wahl einer Diazoniumverbindung als Ausgangsmaterial erreichbar ist, grundsätzlich nicht erzielt werden kann.
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Es wurde festgestellt, dass im sichtbaren Teil des Spektrums die Absorption der Azofarbstoffbilder und der Metallbilder von derselben Grössenordnung ist, dass aber im infraroten Teil die Absorption der Azofarbstoffbilder sehr viel geringer ist als die Absorption der Metallbilder, so dass diese Metallbilder erfindungsgemäss mit grossem Vorteil den Azofarbstoffbildern gegenüber im kornfreien transparenten Film für die Schallaufzeichnung verwendet werden können. Besonders scharfe Kontraste können durch Verwendung eines Merkurosalzes erzielt werden. Das Metallsalz ebenso wie auch die Diazoniumverbindung kann dem Träger bereits vor oder Aufzeichnung einverleibt sein, aber es ist auch möglich, diesen nach der Belichtung mit dem Metallsalz zu behandeln.
Bei Verwendung eines Merkurosalzes empfiehlt es sich, zusammen damit ein Salz eines in der Spannungsreihe über Quecksilber liegenden Metalles, z. B. Silber, Gold und Platin, zu verwenden. Die auf diese Weise erzeugten Bilder sind viel stabiler als jene, welche mit einem Merkurosalz und einer Diazoniumverbindung allein erhalten werden können.
Die gemäss der Erfindung hergestellten Filme, bei denen sich das Metall, aus dem die Schallaufzeichnung besteht, sowohl auf als auch im Filmmaterial befindet, können nicht nur bei der direkten Wiedergabe, sondern auch bei der Anfertigung von Kopien zur Verwendung kommen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe von Schallaufzeichnungen, dadurch gekennzeichnet, dass transparente Schichtträger, insbesondere regenerierte Cellulose von weniger als 0'06 mm Stärke, mit Diazoniumverbindungen lichtempfindlich gemacht, die erhaltenen Aufzeichnungen, vorzugsweise unter Benutzung von Merkurosalz, in Metallbilder umgesetzt ohne Bildung eines organischen Farbstoffes und die so erhaltenen Schallaufzeichnungen mittels einer infrarot empfindlichen Photozelle wiedergegeben werden.