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Verfahren zum Kopieren eines photographischen Farbbildes
Zum Kopieren von negativen oder positiven photographischen Farbbildern wurden bereits verschiedenartige Lichtquellen verwendet. So hat man Lichtquellen für das Kopierlicht benutzt, die entweder mit einem kontinuierlichen oder einem diskontinuierlichen Spektrum oder auch mit beiden übereinanderliegenden Spektren versehen waren.
Um gewisse Unvollkommenheiten in der Farbwiedergabe beim Kopieren zu vermeiden, wurde die Verwendung von Farbkorrektionsfiltern eingeführt. Solche Filter lassen meistenteils etwa zwei Drittel des sichtbaren spektralen Lichtes durch. Auch ist es allgemein bekannt, Filter, welche Licht eines sehr engen Spektralbeleichs von höchstens einem Drittel des sichtbaren Spektrums durchlassen, in Kombination mit einer oder mehreren, gewöhnlich drei Lichtquellen zu verwenden.
Der mit der Verwendung von Filtern verbundene Vorteil, nur Licht eines sehr engen Spektralbereichs durchzulassen, um eine vorzügliche Farbwiedergabe zu erzielen, wurde bereits nachdrücklich hervorgehoben. Ihre Verwendung ist jedoch mit einem erheblichen Lichtverlust verbunden, so dass die. Kopierzeit verlängert oder die Intensität der Lichtquelle erhöht werden muss.
Es wurde nun die Möglichkeit gefunden, die Farbwiedergabe eingehend zu verbessern, ohne dass eine nachteilige Verlängerung der Kopierzeit in Kauf genommen werden muss.
Eine der wichtigsten Ursachen einer falschen Farbwiedergabe ist die Anwesenheit gewisser unerwünschter Wellenlängen im Kopierlicht. Diese Wellenlängen können beispielsweise im ultravioletten oder im infraroten Teil des Spektrums oder auch in solchen Gebieten liegen, in denen sich die optischen Empfind- lichkeiten des Kopiermaterials überlappen. In dem zur Zeit meistverwendeten Material kommt nur eine einzige Überlappung, nämlich der Blau- und der Grünempfindlichkeit bei etwa 490 mm vor.
Erfindungsgemäss wird ein negatives oder positives Farbbild mit Licht kopiert, aus dem der Spektralbereich von etwa 470 bis 500 mu ausgeschaltet wurde. Dies kann entweder durch Verwendung einer geeigneten Lichtquelle, die die schädlichen Wellenlängen nicht ausstrahlt, oder bei Benutzung bisher übli- cher Lichtquellen durch Verwendung eines oder mehrerer Filter erreicht werden, welche die unerwünschten Wellenlängen auszuschalten vermögen. Selbstverständlich können mit einem Filter mehrere unerwünschte Spektralgebiete ausgeschaltet werden.
Die zu diesem Zweck verwendeten Filter können entweder eine gefärbte, die schädlichen Wellenlängen absorbierende Verbindung enthalten oder als sogenannte Interferenzfilter ausgeführt sein.
Ein Beispiel des erstgenannten Filtertyps ist ein Filter, das einen Polymethinfarbstoff enthält, beispielsweise einen Trimethincyaninfarbstoff oder einen Farbstoff nach der folgenden Formel :
EMI1.1
Dieser Farbstoff hat ein Absorptionsmaximum bei etwa 600 mp und kann wie folgt hergestellt werden : 300 g Hydroxylaminchlorhydrat werden in 400 cnr*Wasser gelöst. Hiezu werden erst 400 cor'pyridin
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nebst 500 cnT'Acetylessigsäureäthylester in 1000 cm3 Äthanol und dann 225 g Kaliumkarbonat und 930 g 2, 4-Dinitrophenylpyridiniumchlorid zugesetzt. Nach vierzigstündigem Stehenlassen bei Zimmertemperatur im Dunkeln fallen blaue Kristalle aus, die weiter gereinigt werden müssen.
Für diesen Filtertyp kann entweder Glas, Gelatine oder ein anderer makromolekularer Stoff Verwendung finden.
Die Herstellung eines Interferenzfiltersmit geeigneter Absorption ist schwer durchführbar. Es ist aber möglich, zweischichtige Filter herzustellen, deren eine Schicht beispielsweise Licht der Wellenlängen 510-700 mg und deren andere Schicht Licht der Wellenlängen 400-470 mu reflektiert.
Jeder erfindungsgemässe Filtertyp kann ab beliebiger Stelle zwischen Lichtquelle und Kopiermaterial in das Farb-, Kopier-oder Vergrösserungsgerät eingesetzt werden. So kann z. B. das Filter in Schichtform als Belag auf die Linse der Kopiervorrichtung aufgebracht werden. Es ist auch möglich, das eine gefärbte Verbindung enthaltende Filter dem zu kopierenden photographischen Material oder dem Kopiermaterial selbst zuzuordnen. Selbstverständlich muss im letzten Falle die gefärbte Verbindung im Laufe der Verar- beizung entfernt werden.
Es liegt somit auf der Hand, dass die vorliegende Erfindung in allen bekannten Farb- und Kopiermethoden anwendbar ist.
Die Erfindung lässt sich zum Kopieren nicht lediglich von negativen Farbbildern, sondern auch von positiven Farbbildern oder von drei Teilbildern anwenden. Das Positivmaterial kann auch ein Farbumkehrmaterial sein.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren werden beträchtliche Verbesserungen der Farbwiedergabe des kopieren Bildes erzielt : Tieferes Rot, tieferes Gelb, reineres Purpur und reineres Weiss. Der Grünstich, durch den die meisten Abzüge von unterbelichteten Bildern gekennzeichnet sind, ist vollständig verschwunden.
Folgendes Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie zu beschränken :
Ein Farbnegativ auf Gevacolor N 5 (Handelsname) wird auf Gevacolorpapier abgedruckt, dessen Sensibilisierungsgebiete durch die ausgezogenen Linien in der Zeichnung angegeben sind.
Im Strahlengang des Kopierapparates befinden sich ausser den üblichen gegebenenfalls den Farbstich ausgleichenden Korrektionsfiltern :
1. Eine Lampe,
2. ein wärmeabsorbierendes Filter,
3. ein Filter, daseineii3, 3'-Diäthyl-5-methyl-2, 2'-thiadiazolothiazolinotrimethineyaninjodidfarb- stoff der folgenden Formel enthält :
EMI2.1
mit einem Absorptionsmaximum bei485mu (gestrichelte Linie in der Zeichnung) ; diese Verbindung kann nach der belgischen Patentschrift Nr. 409626 in analoger Weise hergestellt werden ;
4. ein Opal-Plexiglas,
5. das Negativ und
6. das Positivmaterial.
Ein Vergleich mit einem ohne Anwendung des erfindungsgemässen Filters erzeugten Abzug bestätigt die bereits im vorstehenden genannten Vorteile des erfindungsgemäss erzeugten Abzuges.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Kopieren eines photographischen Farbbildes, dadurch gekennzeichnet, dass der
EMI2.2