DE831803C - Lichtempfindliche Schichten fuer die Diazotypie - Google Patents

Lichtempfindliche Schichten fuer die Diazotypie

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DE831803C
DE831803C DEP39507A DEP0039507A DE831803C DE 831803 C DE831803 C DE 831803C DE P39507 A DEP39507 A DE P39507A DE P0039507 A DEP0039507 A DE P0039507A DE 831803 C DE831803 C DE 831803C
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Dr Maximilian Karl Reichel
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
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    • GPHYSICS
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Description

  • Lichtempfindliche Schichten für die Diazotypie Unter den Negati\,rel)roduktionsverfahren beruhen die bekannteren Direktentwicklungsverfahren auf der Lichternpfindlich#keit von Eisensalzeii, z. B. von Ferriammoniumzitrat. Bei Blaupauspapier z. B. ist die Schicht aus einer Mischung von Ferriammoniumzitrat und Kaliumferricyanid zusammengesetzt. Beim Belichten wird das Ferrisalz zur Ferroverbindung reduziert, das in Wasser mit dein Ferricvanid Turnbull's Blau bildet. Das sogenannte »Van Dyke«- oder Sepia-Papier wird mit einer Lösung beschichtet, die Ferriammoniumzitrat und Silbernitrat enthält. Auch hier,wird beim Belichten (las Ferrisalz zu Ferrosalz reduziert, und das Ferrosalz reduziert dann das Silbernitrat zu metallischem Silber. Das auf diese Weise durch Reduktion entstandene negative Bild ist schwarzbraun gefärbt, und die negativen Bildbereiche, die Nachbildungen der transparenten Bezirke des Originals, sind sehr undurchlässig für aktinisches Licht. Beim Arbeiten mit -diesen beiden Arten von Negativreproduktionsmaterial, die zur Erzeugurrg des negativen Bildes Ferrisalze als lichtempfind,-liche Substanz verwenden, müssen bekanntlich mehrere Maßnahmen zur Entwicklung und Fixierung angewandt werden, durch die beide Verfahren etwas umständlich werden.
  • F',in dem »Van. Dyke«-Prozeß ähnliches Negativverfahren, bei dem aber Diazoverbindungen als lichtempfindliche #Substanzen an Stelle von Ferrianimoniumzitrat verwendet werden, wird in dein Patent 6oi 676 beschrieben. Bei diesem Verfahren werd,en lichtempfindliche *Diiazoverbindungen zusammen mit Sil'bersalzen, wie Silbernitrat, auf eine geeignete Unterlage gestrichen. Die Diazoverbindungen müssen von der Art sein, daß sie beim Belichten Zersetzungsprodukte ergeben, die auf das Silbersalz eine reduzierende Wirkung auszuüben vermögen. Wird dieses lichtempfindliche Material unter *einem -Negativ belichtet, so wird die Diazo-' verbin#dung unter den transparenten Stellen der Vorlage durch die Einwirkung des Lichtes zersetzt, und die Zersetzungsprodukte der Diazoverbindung reduzieren das Silbersalz zum Metall, wobei ein Silberbild entsteht, das mit einer Thiosuliatlösung fixiert und dan#n mit Wasser gewaschen wird. Auch dieses Verfahren hat also den Nachteil, daß nach dem Belichten mit Lösungen behandelt werden muß, damit das Bild entwickelt und fixiert und sowohl der lichtempfindliche anorganische iMetallkomplex als auch die zur Bilderzeugung nicht nutzbar gemachte lichtempfindliche iDiazoverbindung entfernt werden.
  • Es ist nun gefunden worden,daß die angeführten Nachteile der erwähnten Negati#vverfahren durch Einrverleibung einer geeigneten Kupplungskomponente in eine Schicht, enthaltend eine lichtempfindliche Diazoverbindung, deren Zersetzungsprodukt gewisse #Metallsalze zum Metall zu reduzieren vermag, ausgeschaltet werden können. Die Kupplungskomponente ist so auszuwählen, daß sie sich mit der unzersetzten Diazoverbindung an den unbelichtet gebliebenen Stellen unter Bildung eines Azofarbstoffes mit großer Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht verbindet. Derartige Azofarbstoffe, die sich als für das vorliegende Verfahren geeignet erwiesen haben, sind hauptsächlich solche, die blaue, blauviolette oder rotrviolette Töne besitzen.
  • Der Bildtyp, der bei dem Verfahren der vorliegenden Anmeldung entsteht, ist, genau gesehen, nicht ein Negativbild von der gleichen Art;wie die bekannten, oben besprochenen:Negativbilder. Es ist ein negatives Bild in dem Sinne, daß die transparenten Stellen der Vorlage in lichtundurchlässiger Tönung wiedergegeben werden, aber es ist auch ein positives Bild insofern, als die opaken Bereiche der Vorlage ebenfalls durch Farbstoff wiedergegeben werden, der aber für ultraviolette Strahlen sehr durchlässig ist. Das Bild ist also gewissermaßen ein kombiniertes Positiv- und Negatiivbild oder ein Positiv- über einem Negativbild.
  • Das lichtempfindliche Negativmaterial für dieses Verfahren wird auf die für die Erzeugung von lichtempfindlichen Diazotypieschichten Übliche Weise hergestellt. Eine Streichllösung, welche die wesentlichen Komponenten mit Stabilisatoren und anderen, für die jeweils verwendete Unterlage erforderlichen Hilfsstoffen enthält, wird. auf die Unterlage aufgebracht, beispielsweise auf Papier, Celluloseacetatfolie, die gegebenenfalls mit einem Überzug von Gdatine oder anderem, transparenten Material versehen sein kann. Die Beschichtung wird in bekannter Weise, z. B-. mit Hilfe eines Ab- streichers, oder mittels Aufsprühen durchgeführt. Wenn mit Gelatine überzogene Acetatfolie verwendet wird, können die bilderzeugenden Stoffe mit der Gelatine gemischt werden und diese wird dann auf die als Unterlage dienen-de Acetatfolie geschichtet.
  • Zu den wichtigen Komponenten der Beschichtungslösung zur Herstellung der neuen lichtempfindlichen Trockennegatitvschicht gehören, i. eine lichtempfindliche Diazoverbindung, die unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht zu einer reduzierenden Substanz zersetzt wird, 2. eine Kupp-1.ungskomponente, die sich mit der Diazoverbindung zu einem Farbstoff mit hoher Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht verbindet, 3. ein Metallsalz"das durch das Zersetzungsprodukt der Diazoverbindung leicht reduziert werden kann und ein für ultraviolettes Licht undurchlässiges Bild ergibt.
  • Die für dieses Verfahren geeigneten Diazoverbindun,gen müssen mit denKupplungskomponenten in dem Maße verträglich sein, wie es in den üblichen Zweikomponenten - Trocken - Diazotypieschichten der Fall zu sein pflegt, d. h. sie sollen mit der Kupplungskomponente nicht vorzeitig zu einem Azofarbstoff kuppeln, wenn sie in einer die Kupplungskomponente enthaltenden Lösung auf eine geeignete Unterlage aufgetragen werden. Diazoverbindungen mit,diesen Eigenschaften, die auch durch Zersetzung eine Verbindung bilden können, "welche auf das belichtete Metallsalz reduzierend einwirkt, sind Aminodiazoverbindungen aus der Bünzol- und Naphthalinreihe, die im Kern oder in der nicht diazotierten Arninogruppe Substituenten enthalten können, wie Alkyl, Alkoxy, Oxalkyl, Aryl, Aralkyl, Oxy; Carboxyl- und Sulfogruppen und Halogenatome. Als Beispiele derartiger Diazoverbindungen werdengenannt: p-Aminodiäthylanilin, p-Amino-N, N-diäthvlmetatolui,din, p-Arninodiphenylamin, p-Aminochinolin,anilin, p-iAminopyridinoanilin, 4-Amino-i-cyclohexylanilin, 4-Amin0-2-methoxyi-cyclohexylaminobenzol, -1-Amino-i-(N-äthyl-N-cyclohexylamino)-benzol und die entsprechenden N-Phenyl- und N-Benzylverbindungen, 2,5-Diättroxy -,4 - (N - phenylmercapto - N - acetylamino) - i -amiriobenzol, 4, 4'-Diamin0-2, 2', 5, 5'-tetraäthoxytriphenylmethan, N-Phenvl-I, 2, 3,.4-tetrahydro-6-aminochinolin, 5-Amin0-2'methyl-N-benzyl-2, 3-dihydroindol, 6-Amino-9-äthylhexahydrocarbazol, N-(4-Aminophenyl) -morpholin, N-(4-Aminophenyl)-piperidin, IN-Äthyl-N- (4-amino-3-m-ethylphenyl)-glycinamid, I-(4-Aminophenyl)-pyrrolidin, 4-Diäthylamino-i-aminonaphthalin, 2-Methylaminoi-aminonaphthalin, 4-Phenylamin0-3-methyl-iaminonaphthalin, o-Aminodimethylmetatoluidin, o-Aniinodiäthylanilin, 2-Amino-N-inethyldiphenylamin.
  • Man bringt diese Diazoverbindungen vorzugsweise in Form ihrer stabilen Salzkomplexe zur Anwendung. Es ist zweckmäßig, solche Komplexe auszuwählen, die nicht mit dem Silbersalz unter Bildung eines lichtempfindlichen Silbersalzes reagieren. Bevorzugte Diazosalzkomplexe sind daher beispielsweise die Sulfate, die Chlorbenzolsulfonate und die Fluorborsäurekomplexc. Unter diesen haben sich die Fluorborsäurekomplexe als die am besten geeigneten erwiesen.
  • Azokupplungskomponenten für dieses Verfahren sind solche, die mit der Diazoverbindung einen für ultraviolettes Licht hochdurchlässigen Azofarbstoff bilden. Wie oben schon gesagt worden ist, ist festgestellt worden, daß derartige Azofarbstoffe eine blaue, blativiolette oder rotviolette Tönung aufweisen. Zu den geeigneten Kupplungskomponenten gehören z. B. 2, 3-Dioxynaphthalin, i-Am'ino-8-OxY#3, 6-naphthalindisulfonsäure, 6-Oxy-i, 2-naphthimidazol, das Natriumsalz von 2-Naphthol-3, 6-disulfonsäure (R-Salz), 2" 3-dioxynaphthalin-6, sulfonsaures Natrium, 2, 4-Dioxybenzialdchyd, Dimethyldihydroresorcin.
  • Das Metallbild, das sich unter den transparenten Bereichen der Vorlage infolge der reduzierenden Einwirkung des Lichtzersetzungsproduktes der Diazoverbindung auf ein reduzierbares Metallsalz bildet, kann aus jedem geeigneten Metallsalz hergestellt werden, das selbst nicht lichtempfindlich ist, aber durchdie diesem Verfahren eigenen Mittel leicht reduziert wird. Die als am besten geeignet festgestellten #Metallsalze sind #Silbersalze, Quecksilbersalze und Thalliumsalze, die gegen ultraviolettes Licht nicht empfindlich sind und leicht reduziert werden. Silber-, Quecksilber- und Thalliumnitrate sowie -sulfamate sind besonders geeignet. Man kann auch jedes beliebige andere, nicht lichtempfindliche Salz des Silbers, Quecksilbers und Thalliums nehmen, wobei es aber vorzuziehen ist, solche Metallsalze zu wählen, deren. Anion von einer nicht flüchtigen Säure herstammt und deren Löslichkeit größer ist als die von Silberoxalat. Obwohl es auf diese Eigenschaften nicht entscheidend ankommt, so verläuft die Reduktion des Metallsalzes bei der Herstellung des Metallbildes doch erheblich schneller, wenn sie vorhanden sind.
  • Bei der Herstellung des negativen Trocken-Diazotypiematerials oder lichtempfindlichen Positivs auf Negativmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung müssen zwei Merkmale beachtet werden,: Undurchlässigkeit des bei der Entwicklung entstehenden Metallbildes und Durchlässigkeit des gebildetenAzatarbstoffes gegen ultraviolettesLicht. je größer der Unterschied der Absorptionswerte dies-er beiden Faktoren ist, ausgedrückt in optischen Dichteeinheiten gegenüber ultraviolettem Licht, um so zufriedenstellender ist das Ergebnis. Daher erhält man bei der Auswahl der Diazoverbin#dung und der Kupplungskomponente die besten Ergebnisse mit einer Kombination, aus der beim Kuppeln ein Azofarbstoff entsteht, der höchste Durchlässigkeit gegen ultraviolettes Licht oder niedrigste optische Dichte besitzt, und aus der gleichzeitig ein Lichtzersetzungsprodukt der Diazoverbindung gebildet wird, welches das Metallsalz zu einem Metallbild mit der höchstmöglichen optischen Dichte oder der höchsten Undurchlässigkeit für ultraviolettes Licht reduziert. Um diesen beiden Faktoren genügend Rechnung zu tragen, müssen die Absorptionswerte bei 366o, 4o5o und 4350 A-Einheiten in Betracht gezogen werden-, welche die hauptsächlichsten Wellenbänder der in der Diazotypie gebräuchlichen Quecksilberdampflampen darstellen.
  • Es ist festgestellt worden, daß #diejenigen unter den für diese Erfindung geeigneten Diazoverbindungen, also den Diazoverbindungen von Diaminen der Benzol- und Naphthalinreihe, die im Kern Substituenten, hauptsächlich Alkylreste, enthalten, :Lichtzc'-r-s-etzu'ngsprO'dukte liedern,- die das größte Reduktionsvermögen,in bezug auf Silberabschei-#dung besitzen. Daher werden diese Diazoverbindun,gen negative Metallbilder ergeben, die die höchstmöglichen optischen Dichten aufweisen. Beim Kuppeln mit für die Erzeugung von blauen, blauvioletten oder rotvioletten Farbtönen geeigneten Kupplungskomponenten ergeben sie Azo# Jarbstoffe mit der niedrigsten optischen Dichte oder höchstenDurchlässigkeit für ultraviolettesLicht. In diesen Fällen stellt der Unterschied zwischen den beiden Werten den errei chbaren Höchstwert dar.
  • Obwohl die Entstehung des iMetallbildes, das durch Reduktion des nicht lichtempfindlichen Metallsalzes, z. #B. des Silber- oder Quecksilber-oder Thalliumsalzes, durch das Lichtzersetzungsprodukt der Dia7overbindun#g zustande kommt, in erster Linie durch das Reduktionsvermögen dieses LichtzersützungsproduktesderDiazoverbindung bestimmt wird, ist der Grad der Lichtundurchlässigkeit des Metallibildes in gewissem Ausmaße doch auch abhängig -von der #Menge- des in der lichtempfindlichen Schicht anwesenden Metallsalzes. Es hat sich gezeigt, daß eine Erhöhung der Konzentration an Silbersalz bei sonst unveränderter Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung zu einer Verbesserung der Lichtundurchl#ässigkeit des Metallbildes führt. Zur Erreichung der besten Ergebnisse sollten Lösungen mit mehr als 3010 Metallsalz verwendet werden.
  • Die lichtempfindlichen Schichten nach diesem Verfahren sind außerordentlich geeignet für die Herstellung positiver Abzüge von einem photographischen Negativ nach einem Trockenverfahren, 3 in dem die Diazotypiesilbersalzschichten nach diesem Verfahren als Zwischenoriginal verwendet werden. Die Herstellung des Bildes auf dem Zwischenoriginal findet in der Weise statt, daß bei Belichtung unter dem zu reproduzierenden Negativ durch eine geeignete Lichtquelle das ultraviolette Licht die lichtempfindliche Diazoverbindung in den Bereichen zersetzt, welche durch das Silber des photographischen INTegativs nicht geschützt sind. Dieses Zersetzungsprodukt der lichtempfindlichen Diazoverbindung, das sich durch ein starkes Reduktionsvermögen auszeichnet, wirkt auf das Metallsalz ein und bildet in diesen Bereichen ein Metallbild, wenn es anschließend mit einer alkalisch reagierenden Substanz, z. B. gasförmigem Ammoniak, behandelt wird. Das Ergebnis ist ein gelbbraunes Bild in den #Bereichen, in denen das photographische Negativ ultraviolettesLicht durchgelassen hat, d. h. in den transparenten Bereichen des Negativs. Gleichzeitig mit der Bildung dieses lichtundurchlässigen Metallbildes unter der Einwirkung von gasförmigem Ammoniak oder anderer alkalisch wirkender Substanzen wird, ein Azofarbstoff auf die bei Zweikomponentcn-Diazotypieschichten übliche Weise gebildet, indem Kupplung der unzersetzten Diazoverbindung mit der Kupplungskomponente dort eintritt, wo das zu kopierende Negativ für ultraviolett-es Licht nicht durchm» lässig gewesen ist. In diesen Bereichen ist die Diazoverbindung nicht zu einer das Silbersalz reduzierenden Verbindung zersetzt worden, daher wird in diesen Bereichen auch kein Metall unter der Einwirkung des alkalischen Mittels, wie gasförmigen Ammoniaks, abgeschieden. Der an diesen Stellen gebildete Azofarbstoff ist für ultraviolettes Licht durchlässig, während das gelbbraune oder sepiafarbene Bild unter den transparenten Teilen des Negativs für ultraviolettes Licht undurchlässig ist. Beim Nachbilden eines photograpischenNegativs erhält man also ein negatives Farbstoffbild, d. h. ein gefärbtes Bild unter den deckenden Bereichen des Negativs mit einem sepiafarbenen Untergrund, das dem Aussehen nach ein negativer Abzug zu sein scheint. Wenn dieser Nachdruck aber als Zwischenoriginal zur Anfertigung der üb- lichen Diazotypiepausen verwendet wird, die nur die zur Erzeugung einer gefärbten Diazotypiekopie notwendigen Komponenten und kein reduzierbares Metallsalz enthalten, so entsteht ein positives Bild. Das beruht auf der Tatsache, daß das auf dem Zwischenoriginal erzeugte Azofarbstoffbild das ultraviolette Licht durchläßt und auf diese Weise in :den entsprechenden Bereichen der endgültigen Kopie Lichter hervorruft, während der das Metallbild enthaltende sepiafarbene Untergrund für ultraviolettes Licht undurchlässig ist und auf der end, gültigen Kopie in den entsprechenden Bereichen ein gefärbtes Bild erzeugt. Be i s p i e 1 e i. Eine zur Herstellung von lichtempfindlichen Diazotypieschichten geeignete Lösung besteht aus 6,5 Teilen des fluorborsauren Salzes der Diazoverbindung von p-tAminodiäthylanilin, ioo Teilen Zitronensäure, 8 Teilen 2,3-Dioxynaphth#alin und .5o Teilen Silbernitrat in 1 1 Wasser. Sie wird auf eine geeignete Unterlage, z. #B. Papier, eine Acetatfolie oder init einer Gelatineschicht versehene ."\cetatfolie, aufgebracht. Durch Belichten mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage erhält man ein schon sichtbares rötliches Bild. Die mit ultraviolettem Licht belichtete Kopie wird dann mit gasförmigem Ammoniak entwickelt. Es entsteht gleichzeitig ein blauer Azofarbstoff an den Stellen, welche gegen ultraviolettes Licht geschützt waren, und ein gelbbraunes Bild von metallischem Silber an den dem ultravioletten Licht ausgesetzt gewesenen Stellen. Wenn man diese Kopie als Vorlage in Verbindung mit gewöhnlichein lichtempfindlichen Diazotypiematerial verwendet, in dem die Diazoverbindung mit der Azofarbstofikomponente in der gleichen Schicht enthalten ist, so erhält man positive Kopien der ursprünglichen negativen Vorlage. Der blaue Azofarbstoff des Zwischendrucks, obwohl er als negaz' ,tives Bild erscheint, läßt die ultravioletten Strahlen durch. Infolgedessen wird der lichtempfindliche 1)iazol,oinl)Iex des endgültigen Kopiermaterials an diesen Stellen zerstört, wohingegen das gegen ultraviolettes Licht undurchlässigeMetallbild den Diazokomplex in dem endgültigen Kopiermaterial unv er.- ä tidert läßt. An Stelle der 5o Teile Silbernitrat können auch 5o Teile Mercuronitrat oder Thalliumnitrat verwendet werden, man erhält ähnliche Ergebnisse.
  • 2. Die zur Beschichtung dienende Lösung ist, wie in Beispiel i angegeben, zusammengesetzt. aber als Diazoverbindung werden 7 Teile des Fluorborsäurekornpl,exes der Diazoverbindung von 1)-Amino-N, N-diäthylmetatoluidin je Liter an Stelle von 6,5 Teilen des Fluorborsäuresalzes der Diazoverbindung von p-Aminodiätlivlaniliii verwendet. l#Ian erhält durch Belichtung mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage und durch Entwickeln mit gasförmigem Ammoniak ein blau gefärbtes negatives und ein gelbbraunes positives Bild.
  • 3. Die Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung ist gleich der im Beispiel i, aber als Azokomponente werden 15 Teile i-amino-8-OxY-3, 6-naphthalindisulfosaures Natrium statt 8 Teilen 2,3-Dioxynaphthalin je Liter verwendet. Durch Belichten mit ultraviolettem Licht unter einer negativen Vorlage und Entwickeln der belichteten Kopie mit gasförmigern #Xinmoniak erhält man ein rosa gefärbtes negatives und ein gelbbratines positives Bild.
  • 4. Die Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösun- ist die gleiche wie in Beispiel i, aber als Azokomponente werden je Liter 9 Teile 6-Oxy-i, 2-naplitliiiiiidazol an Stelle von 8 Teilen 2,3-Dioxynaphthalin verwendet. (Man belichtet unter einer negativen Vorlage mit ultraviolettem Licht und entwickelt mit glasförinigern Ami-noiiiak, um ein rot gefärbtes negatives und ein gelbbraunes positives Bild zu erhalten.
  • 5. Zur Anwendung gelangt die gleiche zur Beschichtung dienende Lösung wie in Beispiel i, in der aber als iMetallsalz 6o Teile Silbersulfamat an Stelle von 5o Teilen Sill),ernitrat je Uter verwendet sind. Bei Belichtung init ulti-a\-iolettem Licht unter einer negativen Vorlage und E-ritwicklung mit gasförmi-em Ammoniak erhält niaii ein blau gefärbtes negatives und ein gelbbraunes positives Bild. Gleiche Ergebnisse können erhalten werden bei Verwendung von 6o Teilen '-\,lerctirosulfamat an Stelle der 6o Teile Silbersulfainat.
  • 6. Die Zusammensetzung der zur Beschichtung dienenden Lösung ist iwie in Beispiel 2, jedoch werden als Silhersalz 6o Teile Silbersulfamat an Stelle von 5o Teilen Silbernitrat je Liter verwendet. Man belichtet unter einer negativen Vorlage, entwickelt mit gasförnligein Xninlotiiak und erhält ein blau gefärbtes Negatt\- und ein gelbbraun gefärbtes Positiv.
  • 7. Die zur Beschichtung dienende Lösung hat die gleiche Zusammensetzung wie in 13eiS1)iel 2, aber als Diazoverbindung sind 7 Telle des fluorhorsauren Salzes der Diazoverbindung von 1)-.\niiliodil)hen#-1-amin an Stelle voll 7 Teile" dus Fluorborsäurekomplexes der Diazoverbladung von 1)-Amitiodiätliylmetatoluidin je Liter Belichtung unter einem Negativ und Entwickeln mit gasförmigein Ammoniak ergebcri ein blau gefärbt-cs Negativ und ein gelbbraun gefärbtes Positiv.
  • 8. In der nach Beisl)iel 7 zusammengesetzten zur Btschiclittiti,- (liciienden Lösung werden an Stelle von 5o Teilen Sill)eriiitrat 6o Teile Silbersulfamat je Liter verweil(let. Beini Belichten unter einem Negativ unfl ]#titwickeln mit gasförmigem Ammonial, werden eiii blau gefärbtes Negativ und ein gelbbratin gefärbtes Positiv erhalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Lichtempfindliche Schichten für die Diazotypie. entlialtencl Metallsalze und eine Diazo-Verbindung, deren Lichtzersetzungsprodukt diese Metallsalze zu reduzieren vermag, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht zugleich eine Azokupplungskomponente enthält, die mit der Diazoverbindung zu einer für aktinisches ultraviolettes Licht durchlässigen Verbindung, vorzugsweise einem blauen, blauvioletten oder rotvioletten Farbstoff, zu kuppeln vermag.
  2. 2. Lichtempfindliche Schichten nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Azokupplungskomponente aromatische Hydroxyl-Verbindungen darin enthalten sind.
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