DE1261866B - Thermographisches Kopierverfahren und Kopiermaterial hierfuer - Google Patents
Thermographisches Kopierverfahren und Kopiermaterial hierfuerInfo
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Description
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B41m
Deutsche Kl.: 15 k-7/05
M52721VIb/15k
3. Mai 1962
29. Februar 1968
3. Mai 1962
29. Februar 1968
Die Erfindung betrifft Kopiermaterialien, die zur Herstellung von Kopien von graphischen Originalen
und für andere Zwecke verwendbar sind, insbesondere Kopierblätter, die gegenüber Licht und Wärme empfindlich
sind. Die Blätter werden z. B. zum Kopieren von Originalen, die unterschiedlich strahlungsabsorbierende
Bild- und Hintergrundteile haben, nach einem modifizierten thermographischen oder Thermokopierverfahren
verwendet, bei dem das Original kurze Zeit intensiv bestrahlt wird, wenn es sich in
wärmeleitender Verbindung mit dem wärmeempfindlichen Kopierblatt befindet, worauf durch Bestrahlen
mit aktinischem Licht die nicht erwärmten Stellen desensibilisiert werden. Sie können ferner zum Kopieren
von Originalen mit unterschiedlich lichtdurchlässigen Bild- und Hintergrundteilen nach einem
modifizierten Diazotypieverfahren dienen, bei dem das Kopierblatt mit einer Lichtzeichnung durch das
Original hindurch belichtet wird, worauf durch Erwärmen ein sichtbares Bild an den unbelichteten
Stellen entsteht. Auf andere Weise einwirkende Wärme- und Lichtzeichnungen können auch auf diesen Kopierblättern
in Form von dauerhaften Kopien reproduziert werden.
Erfindungsgemäß wird ein thermographisches Kopierverfahren zur Herstellung einer graphischen Kopie
vorgeschlagen, das darin besteht, daß man entweder eine empfindlich gemachte Kopiermaterialoberfläche,
die eine lichtempfindliche Diazoniumverbindung, einen Azofarbstoffkuppler und Zinkoxyd enthält,
mit einem Lichtbild bestrahlt, um die Verbindung an den belichteten Stellen zu desensibilisieren, und
die Oberfläche erwärmt, wobei ein sichtbar unterschiedliches Reaktionsprodukt an den nicht belichteten
Stellen entsteht,, oder ein Wärmebild, das der gewünschten Kopie entspricht, auf die
empfindlich gemachte Kopiermaterialoberfläche einwirken läßt, wobei ein sichtbar unterschiedliches
Reaktionsprodukt an den erwärmten Stellen erhalten wird, und die Oberfläche belichtet,' um die
Verbindung an den nicht erwärmten Stellen zu desensibilisieren.
Erfindungsgemäß werden ferner wärme- und lichtempfindliche Kopiermaterialien zur Verwendung bei
diesem Verfahren vorgeschlagen, die sich bei kurzem Erwärmen auf Temperaturen bis zu etwa 1400C zu
einer sichtbar unterschiedlichen Farbe umzuwandeln vermögen und die durch kurze Bestrahlung mit
intensivem aktinischem Licht gegen eine derartige Wärmeumwandlung unempfindlich gemacht bzw. desensibilisiert
werden können und die eine empfindliche Oberflächenschicht enthalten, die eine licht-Thermographisches
Kopierverfahren und
Kopiermaterial hierfür
Kopiermaterial hierfür
Anmelder:
Minnesota Mining and Manufacturing Company, St. Paul, Minn. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,
1000 Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65
Als Erfinder benannt:
Wesley R. Workman, Saint Paul, Minn. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. Mai 1961 (107 641) --
empfindliche Diazoniumverbindung, einen Azofarbstoffkuppler und Zinkoxyd enthält.
Das Diazotypieverfahren besteht normalerweise darin, daß man ein empfindliches Blatt, das eine
lichtempfindliche Diazoniumverbindung und einen Azofarbstoffkuppler enthält, mit einem Lichtbild
belichtet und anschließend das belichtete Blatt mit einem alkalischen Entwickler in Lösung oder in
Dampfform behandelt, um eine farbstoffbildende Reaktion zwischen der unbelichteten Diazoniumverbindung
und dem Kuppler einzuleiten. Die Ausführung wird eingehend in der USA.-Patentschrift
2 691 587 beschrieben, worin ferner ein wärmeempfindliches,
Farbe entwickelndes Blattmaterial beschrieben wird. Wenn die Oberfläche des letzteren mit dem
belichteten Diazotypieblatt in Berührung gebracht und ausreichend Wärme einwirken gelassen wird,
um die Farbe entwickelnde Substanz zu schmelzen, wird die farbstoffbildende Reaktion eingeleitet und
eine dauerhafte sichtbare Kopie entwickelt.
Eine weiterentwickelte Form eines Diazotypieblattes Wird in der USA.-Patentschrift 2 732 299
beschrieben: Ein übliches Diazopapier wird mit einer sehr dünnen Harnstoßschicht überzogen. Nach
der Belichtung wird durch Einwirkung von Wärme ein Bild entwickelt, wobei sich der Harnstoff vermutlich
unter Bildung von Ammoniak zersetzt, das die farbstoffbildende Reaktion einleitet.
809 510/292
3 . 4
Erfindungsgemäß wird ein selbsttätiges Kopier- wendet werden; diese Substanzen sind in den obenblatt
vorgeschlagen, das keine äußere Anwendung genannten Patentschriften beschrieben. Um die beste
von Dämpfen, Lösungen oder anderen Reaktions- Feuchtigkeitsbeständigkeit zu erzielen, sollten für
teilnehmern erfordert. Kopien oder Drucke werden diese Substanzen wasserunlöslichere Diazonium- und
ausschließlich durch die Wirkung von Licht und 5 Kupplungskomponenten gewählt werden. Erfindungs-Wärme
hergestellt. Außerdem werden Kopierblätter gemäß bevorzugte Diazoniumsalze werden durch
vorgeschlagen, die gegen Verschlechterung oder vor- Diazotieren von Aminen, wie p-Diäthylaminoanilin,
zeitige Umsetzung bei der Lagerung bei hoher ρ - (β - Hydroxyäthyläthylamino) - anilin, p-Diäthyl-Feuchtigkeit
beständig sind. - - amino-o-methylanilin und p-Dipropylaminoanilin, er-
Es wurde nun gefunden, daß Diazotypiekopier- 10 halten. Azokupplungskomponenten, die in Verbinblätter
durch Wärme entwickelbar gemacht werden dung mit diesen Salzen verwendet werden können,
können, indem der empfindlichen Schicht Zinkoxyd sind bevorzugt 2,3-Dihydroxynaphthalin oder Resoreinverleibt
wird, und daß das erhaltene Produkt ein oder substituierte Derivate derselben. In den
lange Zeit in feuchter Atmosphäre aufbewahrt werden meisten Fällen werden dem Gemisch noch Hilfsstoffe
kann, ohne daß die Empfindlichkeit in wesentlichem 15 zugesetzt, wie Säurestabilisatoren, Kupplungsbe-Maße
verlorengeht oder eine vorzeitige Umsetzung schleuniger und verschiedene inerte Zusätze, z. B.
einsetzt. Mit diesen Blättern hergestellte Kopien Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe, Weichmacher, Seifen,
sind dauerhaft, bleiben bei längerer Aufbewahrung Wachse, Netzmittel. Diese sind bevorzugt wasserpraktisch
unverändert und erleiden bei erhöhten unlöslich und nicht hygroskopisch. Verschiedene
Temperaturen oder unter intensiver Bestrahlung keine 20 Arten von inerten polymeren Bindemitteln können
weiteren chemischen Veränderungen. Die Hinter- für jeden der Überzüge verwendet werden, voraus-.grundfarbe,
die ursprünglich von dem Diazoreak- gesetzt, daß das Bindemittel für den Zinkoxydtionsteilnehmer
her vorhanden ist, wird während bestandteil ausreichend feuchtigkeitsbeständig ist und
der Belichtung vermindert und durch die Anwesenheit daß das Bindemittel für die Diazoniumverbindung
von Zinkoxyd auf ein Mindestmaß beschränkt. 25 ausreichend polar ist, um die Dissoziation des Säure-
Die erfindungsgemäßen Kopierblätter sind beson- Stabilisators zu ermöglichen, und in den Lösungsders
wertvoll zur Herstellung von dauerhaften Kopien mitteln löslich ist, die zum Auflösen der Diazonium-
und unterschiedlich Strahlungsabsorbierenden gra- verbindung gebraucht werden,
phischen Originalen nach dem Thermokopierver- Wenn der Zinkoxydbestandteil in der bevorzugten
fahren. Die durch kurze intensive Bestrahlung des 30 Ausführung vorliegt, d. h. in einem Zwischenüberzug,
Originals, während es sich in wärmeleitender Be- der weder Kuppler noch Diazoniumverbindung entrührung
mit dem Kopierblatt befindet, erzeugte hält, erfüllt er seinen Zweck in Verbindung mit etwa
Wärmezeichnung reicht aus, um ein entsprechendes der Hälfte bis dem Doppelten seines Gewichts an
Farbbild auf dem empfindlichen Blatt hervorzurufen. einem feuchtigkeitsbeständigen Bindemittel. Bei einem
Durch anschließendes Belichten des Blattes mit 35 geringeren Gehalt an Zinkoxyd läßt die Intensität
diffusem Licht, z. B. durch normales Belichten in des Farbbilds nach, bei größeren Mengen die Stabilität
einem Büro mit Tageslicht oder besser mit vielen bei hoher Feuchtigkeit. Die Gesamtmenge des Zink-Arten
von Fluoreszenzlampen, werden dann die oxydüberzugs sollte ausreichen, um eine gleichmäßige
bildfreien Teile der Kopie allmählich desensibilisiert Grundlage für den farbbildenden Überzug zu bilden,
und gebleicht, so daß eine dauerhafte Kopie mit 40 braucht aber nicht größer zu sein. Das Oxyd kann
hohem Kontrast entsteht. mit Substanzen vorbehandelt werden, die seine Fähig-
Eine bevorzugte Ausführungsform des Kopier- keit zum Vermischen mit dem Bindemittel verbessern,
blattes wird erfindungsgemäß hergestellt, indem eine z. B. mit Fettsäureamiden. ■
dünne biegsame Unterlage mit einem Zwischen- Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsüberzug
überzogen wird, der das Zinkoxyd in einem 45 gemäße Verfahren, feuchtigkeitsbeständigen polymeren Bindemittel zusammen
mit der einen oder anderen farbbildenden Beispiel 1 Verbindungen oder gegebenenfalls Hilfsmitteln disper-
giert enthält; und dann ein weiterer überzug auf- Zu einem in der Kugelmühle behandelten Gemisch
gebracht wird, der die übrigen Reaktionsteilnehmer 5° von 5 g Zinkoxyd, 5 g eines Lösungsmischpoly-
in einem unterschiedlichen Bindemittel enthält, wobei merisats aus 3 Teilen Butadien und 1 Teil Styrol
als flüchtiges Lösungsmittel eine Flüssigkeit ver- mit einem Feststoffgehalt von etwa 30% in Toluol
wendet wird, die das Bindemittel des Zwischenüber- (»Pliolite S-7« ist ein der Goodyear Tire & Rubber
zugs nicht löst. Nach einem anderen Verfahren kann Company geschütztes Warenzeichen), 15 g Toluol
der eine oder andere der Bestandteile innerhalb des 55 und 15 g Aceton wurden 0,5 g l-Phenyl-2-thioharn-
Fasergerüstes einer Papierunterlage abgeschieden und stoff, in einer kleinen Menge Aceton gelöst, gegeben,
die übrigen Bestandteile in Form eines Oberflächen- Dieses Gemisch wurde dann gleichmäßig auf weißes
Überzugs aufgebracht werden. Ein dünner Kunst- Papier mit der Rakel zu einer Stärke von 0,025 mm
stoffilm- kann die Papierunterlage ersetzen. Metall- aufgeschichtet und dann getrocknet. Auf diese Schicht
folien können als Unterlagen für Kopierblätter ver- 60 wurde ein 0,1 mm starker überzug aus einer Lösung
wendet werden, die eine hohe Formbeständigkeit aufgebracht, die durch Auflösen von 0,50 g Saccharin,
erfordern, wobei die Kopie durch Belichten mit einem 0,30 g 2,3-Dihydroxynaphthalin, 0,15 g p-Diäthyl-
Lichtbild und anschließendes Erwärmen zur Ent- aminobenzoldiazoniumhexaflüörphosphat, 2,25 g CeI-
wicklung der unbelichteten Stellen hergestellt wird. luloseacetat und 2,25 g-Polyvinylacetat in 40 g Aceton
Alle üblichen lichtempfindlichen Diazoniumver- 65 hergestellt worden war. Nach dem Trocknen in
bindungen und Azokupplungskomponenten, die bei Abwesenheit von aktmischem Licht bildete das gelbe
dem zweikomponentigen Diazotypieverfahren ver- Papier bei örtlichem Erwärmen ein blaues Azofarb-
wendet werden, können auch erfindungsgemäß ver- stoffbild, und bei Bestrahlen rnit aktinischehi Licht
wurde die gelbe Farbe entfernt, und es blieb das blaue Bild auf weißem Hintergrund zurück. Wenn
das gelbe überzogene Papier mit aktinischem Licht durch ein geeignetes Original mit einem undurchsichtigen
Bild auf einem durchsichtigen Hintergrund hindurch belichtet und dann das gesamte Papier
auf 120 bis 15O0C erwärmt wurde, wurde auch der
charakteristische blaue Azofarbstoff an den unbelichteten Stellen entwickelt. Um die Beständigkeit des
unbelichteten gelben Papiers bei Lagerung bei hoher Feuchtigkeit zu bestimmen, wurde eine Probe 6 Tage
bei 200C und 95 bis 100% relativer Feuchtigkeit aufbewahrt. Unter diesen Bedingungen wurde die
gelbe Farbe der unbelichteten Probe nicht beeinträchtigt, und diese ließ sich anschließend, wie oben
beschrieben, belichten und in der Wärme entwickeln.
In der Kugelmühle behandelte Gemische wurden aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
A. 20 g Zinkoxyd, 10 g eines Mischpolymerisats aus gleichen Teilen Styrol und Isobutylen und
90 g Heptan.
B. 2,5 g 1-Phenylthioharnstoff, 5 g des vorstehend
genannten Styrol-Isobutylen-Mischpolymerisats und 45 g Heptan.
C. 2,5 g 2,3-Dihydroxynaphthalin, 5 g des vorstehend
genannten Mischpolymerisats und 45 g Heptan.
6,0 g A, 4,2 g B und 2,IgC wurden homogen vermischt, und das Gemisch wurde zu einem überzug
von 0,076 mm Stärke auf schweres weißes Papier aufgebracht und getrocknet. Ein 0,1 mm starker
überzug aus einer Lösung von 0,5 g Saccharin, 0,2 g p-Diäthylaminobenzoldiazoniumhexafluorphosphat,
2,1 g Polyvinylacetat und 2,1 g Celluloseacetat in 38,8 g Aceton wurde auf diese Zinkoxydschicht
aufgebracht, und das Blatt wurde dann in einem dunklen Raum getrocknet. Nach 7 Tagen Lagerung
bei 20° C und 95 bis 100% relativer Feuchtigkeit konnte die Probe wie im Beispiel 1 zu dem erwarteten
blauen Azofarbstoffbild der gleichen Intensität wie vor der Feuchtigkeitsbehandlung belichtet und durch
Wärme entwickelt werden. Die belichteten Stellen der feucht gelagerten Probe waren sehr schwach
blau und ließen damit eine geringe vorzeitige Entwicklung durch die Feuchtigkeit erkennen. Ein gleiches
Papier wie oben, in dem das Saccharin durch Citronensäure ersetzt worden war, wurde durch die angegebene
Feuchtigkeitsbehandlung in stärkerem Maße beeinflußt; das Material war aber immer noch lichtempfindlich
und konnte in der Wärme zu einem blauen Bild auf einem hellblauen Hintergrund entwickelt
werden.
60
Um die Zinkoxydoberfläche oleophiler zu machen und sie dadurch besser mit dem feuchtigkeitsundurchlässigen
Bindemittel zu überziehen, wurden 50 g Zinkoxyd in der Kugelmühle mit einer methanolichen
Lösung von 2,5 g eines Kokosölamids vermahlen. Das Zinkoxyd wurde abfiltriert, mehrmals
mit Methanol gewaschen, um nicht adsorbiertes »Armid C« zu entfernen, und getrocknet. Dieses
oleophile Zinkoxyd ließ sich leicht mit einer Heptanlösung eines Polyisobutylenbindemittels homogen
vermischen, während das unbehandelte Zinkoxyd nach 6tägigem Vermählen in der Kugelmühle mit
dem gleichen Lösungsmittel - Bindemittel - Gemisch noch keine glatte homogene Mischung ergab. Ein
in der Kugelmühle behandeltes Gemisch von 7,5 g mit dem Kokosölamid überzogenem Zinkoxyd, 7,5 g
Polyisobutylenbindemittel und 92,5 g Heptan wurde zu einer Stärke von 0,076 mm auf schweres weißes
Papier aufgebracht und getrocknet. Hierauf wurde eine 0,1 mm starke Schicht aus einer Lösung von
1.1 g Saccharin, 0,5 g Thioharnstoff, 0,3 g 2,3-Dihydroxynaphthalin,
0,15 g p-Diäthylaminobenzoldiazoniumhexafluorphosphat,
2,2 g Polyvinylacetat und
2.2 g Celluloseacetat in 40 g Aceton aufgebracht. Nach gründlichem Trocknen in einem dunklen Raum
konnte das gelbe Blatt örtlich zu einem blauen Bild erwärmt und dann mit aktinischem Licht belichtet
werden, um die gelbe Färbung zu entfernen und die Hintergrundteile wärmeunempfindlich zu machen.
Andererseits konnte das Blatt auch mit aktinischem Licht hinter einem geeigneten Durchsichtbild belichtet
und das gesamte Blatt erwärmt werden, um den blauen Azofarbstoff an den unbelichteten Stellen
zu entwickeln. Das Erwärmen konnte in einem Ofen bei 120 bis 1500C oder zwischen erwärmten Glasplatten
von 1100C in einigen wenigen Sekunden erfolgen. Eine Probe des ursprünglichen gelben Blattes
wurde in einer Atmosphäre von 95 bis 100% Feuchtigkeit bei 2O0C aufbewahrt, ohne daß die gelbe Farbe
sich veränderte. Diese mit Feuchtigkeit behandelte Probe ergab beim Belichten und Entwickeln in der
Wärme eine Kopie von gleicher Dichte, wie sie mit dem ursprünglichen Papier erhalten wurde, der Hintergrund
war selbst nach 7 Tagen Behandlung in der Feuchtigkeit nur sehr schwachbläulich gefärbt.
Ein dünner durchsichtiger Polyesterfilm aus einem zugfest gemachten Polyäthylenterephthalat wurde
mit einer 0,038 mm starken Schicht aus einem in der Kugelmühle behandelten Gemisch von 10 g
sehr feingepulvertem Zinkoxyd (»Kadox 515« für die New Jersey Zinc Co. eingetragenes Warenzeichen),
10 g des im Beispiel 1 genannten Butadien-Styrol-Mischpolymerisats und 50 g eines Gemisches von
gleichen Teilen Aceton und Toluol überzogen und der überzug gründlich getrocknet. Dieser Film wurde
dann weiter mit einer 0,05 mm starken Schicht aus einem Gemisch von 1,0 g Resorcin, 0,5 g p-Diäthylaminobenzoldiazoniumchlorid
- Zinkchlorid - Doppelsalz und 4,0 g eines Polyamids als Bindemittel in 16 g Methanol überzogen und der entstandene gelbe
Film in einem dunklen Raum getrocknet. Beim Belichten dieses Produktes hinter einem geeigneten
Original und anschließenden Entwickeln in der Wärme wurden braune Bilder auf einem durchscheinenden
Hintergrund erhalten. Diese Zwischenkopie eignete sich sehr gut als zweites Original zur Herstellung
anderer Diazotypiekopien. Andererseits konnten Bilder durch Thermokopieren hergestellt, die gelbe
Farbe durch Belichten mit aktinischem Licht entfernt und die erhaltene Kopie als Original zur Herstellung
von Diazotypiekopien verwendet werden. Eine Probe des ursprünglichen gelben Films wurde
in einer Atmosphäre von 95 bis 100% relativer
Feuchtigkeit bei 200C 12 Tage aufbewahrt. Selbst
nach dieser längeren Lagerung bei hoher Feuchtigkeit war es möglich, das Blatt zur Herstellung von
Zwischenkopien zu verwenden.
Claims (5)
1. Thermographisches Kopierverfahren, dadurch
gekennzeichnet, daß man (A) eine empfindlich gemachte Kopiermaterialoberfläche,
die eine lichtempfindliche Diazoniumverbindung, einen Azofarbstoffkuppler und Zinkoxyd
enthält, mit einem Lichtbild belichtet, um die Verbindung an den belichteten Stellen unempfindlich
zu machen, und diese Oberfläche zu einem sichtbar verschiedenen Reaktionsprodukt
an den 'nicht belichteten Stellen erwärmt oder (B) eine Wärmebild, das der gewünschten Kopie
entspricht, auf die empfindlich gemachte Kopiermaterialoberfläche einwirken läßt, wobei ein siehtbar
verschiedenes Reaktionsprodukt an den erwärmten Stellen entsteht, und daß man die Oberfläche
belichtet, um die Verbindung an den nicht erwärmten Stellen unempfindlich zu machen.
2. Kopiermaterial zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine empfindliche Oberfläche hat, die eine lichtempfindliche Diazoniumverbindung,
einen Azofarbstoffkuppler und Zinkoxyd enthält.
3. Kopiermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenüberzug ein
polymeres filmbildendes Bindemittel enthält.
4. Kopiermaterial nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer dünnen
biegsamen Unterlage, einer Zwischenschicht aus Zinkoxyd, aromatisch substituiertem Thioharnstoff
und einem praktisch feuchtigkeitsundurchlässigen polymeren filmbildenden Bindemittel und
einer farbbildenden Schicht auf der Zwischenschicht aus einer lichtempfindlichen Diazoniumverbindung,
einem Azofarbstoffkuppler, einem wasserunlöslichen sauren Stabilisator und einem
polaren polymeren filmbildenden Bindemittel besteht.
5. Kopiermaterial nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Zwischenschicht
aus Zinkoxyd, einen Azofarbstoffkuppler und ein praktisch feuchtigkeitsundurchlässiges
polymeres filmbildendes Bindemittel und eine Schicht auf dieser Zwischenschicht aus einer
lichtempfindlichen Diazoniumverbindung und einem polaren polymeren filmbildenden Bindemittel
enthält.
809 510/292 2.68 © Bundesdruckerei Berlin
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