DE576373C - Verfahren zur Verminderung des Lichtverbrauchs bei der Aufnahme monochromer Teilbilder fuer die Mehrfarbenphotographie, insbesondere Farbenkinematographie - Google Patents
Verfahren zur Verminderung des Lichtverbrauchs bei der Aufnahme monochromer Teilbilder fuer die Mehrfarbenphotographie, insbesondere FarbenkinematographieInfo
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- G—PHYSICS
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Description
Es ist bekannt, daß zur Herstellung polychromer Bilder auf photographischem Wege
monochrome Teilbilder mittels Filter angefertigt werden; durch die Vereinigung dieser
Teilbilder entsteht das mehrfarbige Bild.
Bei der Dreifarbenphotographie beispielsweise werden durch Rot-, Grün- und Blaufilter
die monochromen Teilbilder, die den Rot-, Grün- und Blauanteil des Bildes wiedergeben,
hergestellt. Man geht in der Technik der Dreifarbenphotographie von der Voraussetzung
aus, daß das Spektrum aus drei Grundfarben besteht, und teilt es wie folgt in . die drei Teile: Der rote Teil umfaßt das
Spektrum von etwa 690 bis 580 μμ, der grüne Teil von etwa 580 bis 495/*/* und der blaue
Teil von 495 bis 400 μμ. Die Rot-, Grün- und Blaufilter haben nun die Aufgabe, diese
Teile aus dem Spektrum zu isolieren, dürfen demnach nur für die Lichtstrahlen dieser
. Spektralzonen durchlässig sein bzw. müssen bei Minusfiltern diese Spektralzonen absorbieren.
Die Selektivität der Filter ist jedoch wegen des flachen Verlaufs ihrer Absorptionsbänder
nur dadurch zu erreichen, daß man ihnen eine große Farbstoffdichte gibt, um dadurch
die Filteröffnung zu verkleinern. Mit der Erhöhung der Farbstoffdichte wird aber
die Transparenz der Filter verringert, die nur durch größeren Aufwand von Licht bzw.
längere Expositionszeit ausgeglichen werden kann. Wenn diesen Faktoren auch in manchen
Fällen keine zu große Bedeutung bei·^ gemessen zu werden braucht, so sind sie in
anderen Fällen von großer Wichtigkeit. In der kinematographischen Farbenfilmauf nahmetechnik
ist z. B. die Belichtungszeit durch die Momentaufnahmen gegeben, so daß mangelhafte
Transparenz der Filter nur durch Verstärkung der Lichtquellen ausgeglichen
werden kann. Bei dem enormen Lichtverbrauch bei kinematographischen Farbenfilmaufnahmen
bedeutet eine Lichtersparnis von 25 bis 50% aber einen großen materiellen
Wert.
Fig. ι zeigt die Einteilung des Spektrums in die drei Spektralzonen. Um die Abhängigkeit
der Transparenz von der Farbstoffdichte zu veranschaulichen, sind als Beispiel die Absorptionsspektren
von Naphtholgrün bei verschiedener Farbstoffdichte eingetragen. Die
Ordinaten geben die Werte für die Absorption an. Die Kurve α zeigt das Absorptionsspektrum
bei einer angenommenen Farbstoffdichte von M=i, b von w = 2, c von w = 4, d von
η = 8. Es ist zu ersehen, daß erst bei einer Dichte von η = 8 die Filteröffnung so klein
wird, daß der grüne Teil des Spektrums durch das Naphtholgrünfilter isoliert wird, daß aber
durch Verwendung der hohen Farbstoffdichte die Transparenz weit zurückgegangen ist,
denn auch die Absorption der Grünstrahlen
ist gestiegen. Würde man die Transparenz vergrößern, so würde auch die Filteröffnung
größer werden, was zur Folge hätte, daß auch Blau- und Rotstrahlen das grüne Teilbild belichten
würde, so daß dieses auch blaue und rote Farben wiedergeben würde. Das darf aber keinesfalls geschehen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt aber trotzdem, eine bedeutende Lichtersparnis
durch Verwendung hochtransparenter Filter zu erzielen, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.
Dieses Problem wird durch die Verwendung selektiven Lichts gelöst.
Versuche haben ergeben, daß es nicht nötig • 5 ist, Lichtstrahlen aller Wellenlängen für die
photographische Aufnahme zur Verfügung, zu haben, daß man vielmehr auch monochrome
Bilder mit monochromem Licht herstellen kann, sofern die Emulsion für diese '•o Lichtfarbe sensibilisiert ist.
Man kann demnach auch die monochromen Teilbilder für dieMehrfarbenphotographiemit
monochromem Licht herstellen, wenn die Filter dieses Licht passieren lassen. Das Rotbild
ist demnach mit monochromem rotem Licht, das Grünbild mit monochromem grünem und
das Blaubild mit monochromem blauem Licht herzustellen. Werden diese drei monochromen
Lichtquellen kombiniert, so entsteht weißes Licht, aus dem mittels der einzelnen Filter
das jeweils zu ihm gehörige monochrome Licht ausgewählt wird.
An Hand von Fig. 2 sei erklärt, welche Maßnahmen ergriffen werden, um das ■ Verfahren
durchzuführen. Es wird gezeigt, wie mit einem Naphtholgrünfilter das grüne Teilbild
aufgenommen wird. Als Lichtquelle werden für die Rotstrahlen Lithiumlampen, für die Grün- und Blaustrahlen Ouecksilberdampflampen
benutzt. Das Lithiumspektrum besteht aus zwei Linien mit einer Wellenlänge von etwa 610 bis 675 μμ, während der rote
Teil des Spektrums im Sinne der Dreifarbenphotographie zwischen 690 und 580 μμ liegt.
Die Lithiumlinie von 610 μμ liegt also noch
sehr weit von der Grenze der grünen Spektralzone, was für die Durchführung des Verfahrens
wichtig ist. In der grünen Zone des Spektrum ist die grüne Hg-Linie von 546 μμ
wirksam, während die beiden Linien bei 578 μμ photographisch keine Rolle spielen.
Das blaue Licht wird von der blauen Hg-Linie von 436 μμ geliefert.
In Fig. 2 sind die Lithiumlinien von 675
und 610 μμ und von den Ouecksilberlinien
nur die photographisch wirksamen von 546 und 436 μμ eingetragen. Die Ordinaten geben
die Werte für die Absorption der Filter an.
Bei Verwendung von Lichtquellen mit konrinuierlichen
Banden- oder Viellinienspektren darf die Filteröffnung des Naphtholgrünfilters
die Zone von 580 bis 495 μμ nicht überschreiten. Das Absorptionsspektrum entspricht
in diesem Fall also der Kurve d, die gleichzeitig die schlechte Transparenz des FiI-ters
angibt. Der große Abstand der Hg-Linie 436 μμ und der Li-Linie 610 μμ
von der grünen Spektralzone erlaubt aber, die Filteröffnung durch Herabsetzen der
Farbstoffdichte zu erweitern, was mit einer Erhöhung der Transparenz verbunden ist,
ohne daß das Grünbild durch rote oder blaue Strahlen belichtet wird. Die Kurve c zeigt
die Herabsetzung der Farbstoffdichte auf die Hälfte. Es ist ersichtlich, daß die Eigenabsorption
des Filters um die Hälfte herabgesetzt ist, ohne daß durch die erweiterte Filteröffnung
Einflüsse aus der blauen und roten Spektralzone auf das Grünbild stattfinden.
Fig. 3 zeigt denselben Vorgang im blauen
Teil des Spektrums bei Verwendung von Toluidinblau als Filterfarbstoff. Kurve e
zeigt die Filteröffnung bei Verwendung gewöhnlicher Lichtquellen, Kurve / die erweiterte
Filteröffnung nach Reduktion der Färbstoffdichte auf etwa die Hälfte. Auch hier
findet eine Beeinflussung der blauen Spektralzone durch grünes Licht nicht statt.
Ebenso wird mit dem roten Teil des Spektrums verfahren. go
Die Durchführung des Verfahrens ist an die beiden genannten Lichtquellen (Lithium
und Quecksilber) nicht gebunden. Es kommt hauptsächlich darauf an, die Lichtemission
der drei Spektralzonen möglichst weit voneinander zu trennen, damit möglichst große
Filteröffnungen verwendet werden können. An Stelle der Li-Lampe kann z. B. auch eine
Neonlampe verwendet werden, deren Spektrum aus einer großen Anzahl Linien besteht,
die, soweit sie photographisch wirksam sind, zwischen 670 und 595 μμ liegen. Der
Abstand der äußeren Ne-Linie 595 μμ von der grünen Hg-Linie 546 μμ ist jedoch
nicht so groß wie der der Li-Linie 610 αμ,
weshalb bei Verwendung von Ne-Licht eine größere Farbstoffdichte für das Grünfilter angewandt
werden muß, um dieFilteröffnung zu verkleinern. Das Ne-Licht bietet jedoch mancherlei andere Vorteile, die seine Anwendung
gerechtfertigt erscheinen lassen.
Das D rei farben verfahren wurde ebenfall s nur
als Beispiel angeführt. Das vorliegende Verfahren ist natürlich auch bei der Zwei- und
Mehrfarbenphotographie anzuwenden.
Die Verwendung hochtransparenter Filter zur Isolierung von einzelnen Linien des
Quecksilberspektrums zur Beleuchtung für mikroskopische Zwecke zur Erzielung scharfer
subjektiver Bilder oder einfarbiger Photo.-graphien ohne Berücksichtigung ihrer Farbwertwiedergabe
ist bereits beschrieben worden.
Claims (3)
- Patentansprüche:ι. Verfahren zur Verminderung des Lichtverbrauchs bei der Aufnahme monochromer Teilbilder für die Mehrfarbenphotographie, insbesondere Farbenkinematographie, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen der Teilbilder durch Filter hoher Transparenz und geringer Farbstoffdichte gemacht werden, deren Filteröffnungen einen größeren Spektralbereich umfassen als den, den sie isolieren sollen, und zwar bei einer Beleuchtung, die additiv aus verschiedenartigen Lichtquellen, die diskontinuierliche Spektren emittieren (z. B. Gasentladungslampen), zusammengesetzt ist, und in deren diskontinuierlichem Kombinationsspektrum die Linien bzw. Banden so weit auseinander stehen, daß die bei einer Filteraufnahme zu ab- ao sorbierenden Linien bzw. Banden noch außerhalb der durch ein hochtransparentes Filter umfaßten benachbarten Spektralzone liegen.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beleuchtung eine Kombination von Quecksilber- und Lithiumlampen verwendet wird.
- 3. \7'erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beleuchtung eine an sich bekannte Kombination von Quecksilber- und Neonlampen verwendet wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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| DE576373T | 1930-06-08 |
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| DE576373C true DE576373C (de) | 1933-05-15 |
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| DE1930576373D Expired DE576373C (de) | 1930-06-08 | 1930-06-08 | Verfahren zur Verminderung des Lichtverbrauchs bei der Aufnahme monochromer Teilbilder fuer die Mehrfarbenphotographie, insbesondere Farbenkinematographie |
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| FR (1) | FR714531A (de) |
| GB (1) | GB375411A (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE898548C (de) * | 1939-07-25 | 1953-11-30 | Universum Film Ag | Verfahren zum Kopieren von Farbbildern |
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1930
- 1930-06-08 DE DE1930576373D patent/DE576373C/de not_active Expired
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- 1931-03-26 GB GB9292/31A patent/GB375411A/en not_active Expired
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| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE898548C (de) * | 1939-07-25 | 1953-11-30 | Universum Film Ag | Verfahren zum Kopieren von Farbbildern |
Also Published As
| Publication number | Publication date |
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| GB375411A (en) | 1932-06-27 |
| FR714531A (fr) | 1931-11-16 |
| US1945768A (en) | 1934-02-06 |
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