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Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten Es wurde gefunden,
daß, wenn man Benzoin auf Sulfon- oder Carbonsäuren aromatischer Verbindungen, wie
Benzol- und @aphthalinsulfonsäuren, Benzoesäuren, Oxynaphtl alincarbonsäuren usw.,
in Gegenwart von kondensierend wirkenden Mitteln, wie Schwefelsäure, Schwefelsäuremonohvdrat,
Schwefelsäureanhsdrid enthaltende Schwefelsäure. Chiörsulfonsäure usw., einwirken
läßt, neue Produkte entstehen, welche wertvolle Eigenschaften besitzen.
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Zu gleichen oder ähnlichen Verbindungen gelangt man, wenn man Gemische
von Benzoin und aromatischen Verbindungen mit solchen Mitteln behandelt, «-elche
zugleich kondensierend und sulfonierend wirken.
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Was die Verwendung der neuen Produkte anbelangt, so sei folgendes
angeführt: Sie können z. B. beim Fällen der basischen Farbstoffe auf Tonerde-Bariumsulfat-Substraten
finit Erfolg verwendet werden, indem Lacke von hoher Brillanz erzeugt werden. Sie
können auch, dank ihrer verteilenden Wirkung, als Hilfsstoffe bei der Herstellung
haltbarer Pasten von unlöslichen Farbstoffen, als Zusatz zur Küpe von Küpenfarbstoffen,
deren Leukoverbindungen schwer löslich sind, und in der Eisfärberei als Zusätze
zu den Naphtholbädern finit Erfolg verwendet werden. Die neuen Produkte kommen auch
als Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen in Betracht. Dies ist dann
besonders der Fall, wenn sie Hvdroxvl- oder Aminogruppen oder Atomgruppierungen,
die sich in solche Gruppen überführen lassen, enthalten. Beispiel i 5o Teile benzolsulfonsaures
Natrium werden in 3oo Teilen Schwefelsäuremonohydrat gelöst, mit 55 Teilen Benzoin
versetzt und die Masse so lange bei So bis cgo' gerührt, bis eine Probe in Wasser
klar löslich ist. Hernach wird die Schmelze in Wasser eingetragen, filtriert und
das erhaltene harzige Produkt durch Lösen in heißem Wasser und Versetzen mit Kochsalzlösung
ausgefällt, filtriert und getrocknet.
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Man erhält etwa rio Teile eines farblosen Produktes, das sich leicht
in warmem Wasser unter Schaumbildung löst. Dies läßt darauf schließen, daß sich
ein Kondensationsprodukt aus i Mol. Benzolsulfonsäure und i Mol. Benzoin gebildet
hat. Beispiel e 65 Teile Naphthalin werden mit i 15 Teilen Schwefelsäure
bei 16o' sulfoniert und zu der etwa auf Zimmertemperatur abgekühlten
Sulfoniermasse
3oö Teile Schwefelsäure zugegeben. Dann werden innerhalb % Stunde unter Rühren bei
q.o bis 5o°- io6 Teile Benzoin eingetragen und bei dieser Temperatur gerührt, bis
eine Probe in Wasser klar löslich ist. Hierauf wird die Masse in Wasser eingetragen,
durch Erhitzen gelöst und durch Versetzen mit Kochsalzlösung ein der Verbindung
des Beispiels i ähnliches Kondensationsprodukt ausgefällt.
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Man erhält ein Produkt von gleichen Eigenschaften, wenn man in eine
Lösung von 2-Naphthalinsulfonsäuretrihydrat in Schwefelsäurernonohydrat bei q.o
bis 5o ° die berechnete Menge Benzoin einträgt. Da hier Zoo bis 22o Gewichtsteile
an Kondensationsprodukt erzielt werden, kann man darauf schließen, daß sich i Mol.
Benzoin mit i Mol. Naphthalinsulfonsäure kondensiert hat.
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:Ähnlich wird bei der Verwendung von Tetrahydronaphthalinsülfonsäure
vorgegangen: bei der Kondensation der 2,7-Naphthalindisulfonsäure empfiehlt es sich,
die Sulfonierungsmasse zu kalken und das Produkt als Natriumsalz zu isolieren. Beispiel
3 7o Teile 2-@Taplithalinsulfonsäuretrihydrat werden in 3oo Teilen Monohydrat gelöst
und mit 55 Teilen Benzoin nach Beispiel 2 kondensiert. Dann wird mit 83 Teilen Oleum
von 24 "/" Anhydridgehalt versetzt, auf 5 ° abgekühlt und langsam unter Rühren 3o
Teile Cblorsulfonsäure eingetragen. Nach 2 Stunden wird auf Eis gegossen, das harzige
Pro-Bukt von der Schwefelsäure abgetrennt, in verdünnter Södalösung heiß gelöst
und mit Kochsalz gefällt. Die erhaltene Verbindung ist erheblich leichter löslich
als das Produkt des ersten Absatzes des vorigen Beispiels. Beispiel..
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65 Teile -Naphthalin werden mit 13o Teilen Schwefelsäure bei 16o°
sulfoniert und ?u der etwa auf Zimmertemperatur abgekühlten Sulfonierungsmasse 4oo
Teile Schwefelsäure zugegeben. Dann werden innerhalb i Stunde unter Rühren bei 75
bis 8ö° 212 Teile Benzoin eingetragen und bei dieser Temperatur gerührt, bis eine
Probe in Wasser klar löslich ist. Hierauf wird die Masse in Wasser eingetragen,
durch Erhitzen gelöst und durch Versetzen mit Kochsalzlösung ausgefällt. Es werden
so 33o Teile eines Kondensationsproduktes gewonnen, so daß auf die Bildung eines
Kondensationsproduktes aus i Mol: Naphthalinsulfonsäure und 2 Molen Benzoin geschlossen
werden kann. - Beispiel 5 26 Teile Naphthalin werden mit 42 Teilen Benzoin verschmolzen
und das erkaltete, pulverisierte Produkt in Zoo Teile Monohdrat und 25 Teilen Chlorsulfonsäure
bei 6o'#' eingetragen. Hierauf wird wie in Beispiel 2 aufgearbeitet. Beispiel 6
In eine auf io bis 2o° gehaltene Lösung von 38 Teilen i-\aphthol-2-carbonsäure in
Zoo Teilen Schwefelsäure werden unter Rühren ,42 Teile Benzoin eingetragen. Nach
2 Stunden wird die Schmelze in Eiswasser gegossen und das ausgefallene Kondensationsprodukt
filtriert und gewaschen. Zur Überführung in das Natriumsalz wird das Produkt in
2oöo Teilen Wasser suspendiert, finit Soda neutralisiert und aufgekocht, bis die
Lösung nahezu klar ist. Dann wird von geringen Mengen harzigen Verunreinigungen
filtriert und nach dem Erkalten mit 2ooo Teilen gesättigter Kochsalzlösung versetzt,
worauf das Natriumsalz als schwach gelb gefärbtes, flockiges Pulver ausfällt. Es
wird abfiltriert, mit Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet.