DE515347C

DE515347C - Verfahren zur Ruebennematodenbekaempfung

Info

Publication number: DE515347C
Application number: DEC43055D
Authority: DE
Inventors: Dr Walther Baunacke
Original assignee: Chemische Fabrik Von Heyden AG
Current assignee: Chemische Fabrik Von Heyden AG
Priority date: 1928-07-10
Filing date: 1928-07-10
Publication date: 1930-12-30

Description

Verfahren zur Rübennematodenbekämpfung Es ist bereits ein Mittel zur Bekämpfung der Rübennematoden beschrieben worden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß gleichzeitig zwei Mittel angewendet werden, und zwar ein solches, welches die Nematoden zum Ausschlüpfen anreizt bzw. dieselben hervorlockt, und ein zweites, welches sie abtötet. Die Verwendung zweier Mittel birgt, ganz abgesehen von den Kosten, gewisse Schwierigkeiten in sich, denn es werden dadurch die an sich schwierigen Beobachtungen über die Wirkungsweise des Mittels verdunkelt, weil man zwei ganz verschiedene Faktoren in Rechnung ziehen muß. Der Erfinder stellte sich daher zur Aufgabe, möglichst mit einem einzigen Mittel bei der Bekämpfung der Nematoden auszukommen. Mit Rücksicht darauf, daß sich die Dauerzysten auch in den tieferen Bodenschichten aufhalten, wurde dabei auf eine möglichste Tiefenwirkung des Mittels hingearbeitet. Nach vielen vergeblichen Versuchen mit anderen Mitteln erkannte der Erfinder, daß sich als besonders wirksam die Pikrinsäure erwies. An Stelle dieses Stoffes kann man selbstverständlich auch Salze oder Mischungen verwenden, welche diesen Stoff im Boden erstehen lassen.
Es wurde gefunden, daß Pikrinsäure noch in wäßriger Lösung von o,r °/o Gehalt schon bei kurzer, nach wenigen Stunden bemessener Einwirkungsdauer die in den Dauerzysten eingeschlossene Nematodenbrut sicher abtötet. Sie bleibt selbst in einer Lösungsstärke von nur o,oo2 °/o Gehaltbereits wirksam genug, um selbst einjährige, also noch völlig mit Nematodenbrut jüngster Herkunft angefüllte Dauerzysten in wenigen Wochen vollständig zu entleeren, ein Vorgang, der sich sonst erst im Verlaufe von q. bis 5 Jahren vollzieht und die Ursache der zähen Ausdauer der Rübennematoden im Ackerboden ist.
Die Pikrinsäure wird auf den Ackerboden aufgestreut. Man kann sie mit unwirksamen Stoffen, z. B. Bolus, Sand, Erde, aber auch mit Düngemitteln oder anderen Pflanzenschutzmitteln mischen. Auch kann man Pikrate allein oder mit Stoffen saurer Reaktion gemischt anwenden, wie überhaupt mit Stoffen, welche Pikrinsäure im Boden entstehen lassen.
Zwar sind als Anreizmittel, welche das Ausschlüpfen der Älchen aus den Zysten bewirken, auch organische Säuren, wie Weinsäure und Apfelsäure, schon verwendet worden. Diese müssen aber noch in Verbindung mit solchen Stoffen angewandt werden, welche abtötend wirken. Die Beobachtung, daß Pikrinsäure gleichzeitig das Ausschlüpfen und das Abtöten bewirkt, war bisher nicht bekannt. Demgegenüber war es dem Erfinder vorliegenden Verfahrens vorbehalten, die Wirkung der Pikrinsäure für sich allein festzustellen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Rübennematodenbekämpfung, dadurch gekennzeichnet, daß man als wirksamen Stoff Pikrinsäure verwendet.