DE1033155B

DE1033155B - Verfahren zur Sekundaerfoerderung von Erdoel durch Fluten

Info

Publication number: DE1033155B
Application number: DEW19138A
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Zerweck; Dr Walter Bulian; Dr Wilhelm Kunze; Alfred Kiesewetter
Original assignee: Wintershall AG; Cassella Farbwerke Mainkur AG
Current assignee: Wintershall AG; Cassella Farbwerke Mainkur AG
Priority date: 1956-05-28
Filing date: 1956-05-28
Publication date: 1958-07-03

Description

Verfahren zur Sekundärförderung von Erdöl durch Fluten Die zusätzliche Gewinnung von Erdöl durch Sekundärförderung ist eine Aufgabe von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung.
Es ist bereits bekannt, durch Fluten mit wäßrigen Lösungen, wie z. B. mit Mg C12 Lösung, erschöpfte Lagerstätten erneut zur Förderung zu bringen. Solche Mittel bringen jedoch nur eine schlechte Ausbeute, weil diese durchschlagen und stark verwässertes Erdöl ergeben, welches erst mit erheblichem Aufwand wieder abgetrennt werden muß.
Weiter wurden wasserlösliche organische Stoffe für diesen Zweck vorgeschlagen, wie Polyglycolderivate, Saponine usw. Diese Stoffe zeigen jedoch den gleichen Nachteil und neigen außerdem zu starker, unerwünschter Schaumbildung.
Ein bekannter Vorschlag bezieht sich auf die Anwendung carboxylgruppenhaltiger Polymerisate bzw. Mischpolymerisate, gegebenenfalls in Form ihrer Alkalisalze. Vielfach sind jedoch derartige Polymerisate bzw. Mischpolymerisate nicht brauchbar, weil ihre Erdalkali- und Eisensalze wasserunlöslich sind und daher Niederschläge im Erdboden entstehen, welche die Lagerstätten verstopfen.
Es wurde nun gefunden, daß sich Polyacrylsäureamide, insbesondere das nach Patent 942 893 erhaltene Produkt, ohne Einschränkung und überraschend gut als Flutungsmittel für Erdöl eignen, wobei das Risiko einer nachteiligen Verstopfung der Lagerstätte mit Sicherheit vermieden wird. Die besonders vorteilhafte Wirkung dieser Mittel, die bisher nicht bekannt war, geht aus dem nachstehenden Beispiel hervor.

Beispiel Es wurden jeweils 233 kg Olsand, der 541 bzw. 47 kg Erdöl enthielt, 1 Stunde geflutet.

Gesättigte Kochsalzlösung

mit Polyacrylamid gemäß Salzwasser

deutschem Patent 942 893 ohne Zusatz

5 g/1 10 g/1

Durchlauf

in Liter ..... 462 152 500

Erdölausbeute

in Liter ..... 25 ! 24 17

Der Versuch zeigt, daß sich schon bei Zusatz von 5 g/1 dieses Mittels eine beträchtliche Erdölausbeute ergibt, die um rund 50119 höher liegt als bei Anwendung von Salzwasser ohne diesen Zusatz.

Es wurde weiterhin überraschenderweise gefunden, daß sich durch Erhöhung der Konzentration des neuen Flutungsmittels auf 10g/1 die anzuwendende Menge an Salzlösung auf nur ein Drittel verringern läßt, bei praktisch gleicher Erdölausbeute. Abgesehen von der so erzielten Einsparung an Spülflüssigkeit erhält man dabei ein viel weniger verwässertes Erdöl und spart überdies trotz der doppelten Konzentration etwa ein Drittel des Flutungsmittels.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bringt mithin einen erheblichen technischen Fortschritt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE- 1. Verfahren zur Sekundärförderung von Erdöl durch Fluten, dadurch gekennzeichnet, daß Polyacrylsäureamide als Flutungsmittel verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flutungsmittel in einer Konzentration von etwa 10 g/1 in praktisch gesättigter Kochsalzlösung angewendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Flutungsmittel das gemäß dem deutschen Patent 942 893 hergestellte Polyacrylsäureamid verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 552 775; deutsche Auslegeschrift G 12424 VI/5 a (bekanntgemacht am 19. 4. 1956).